Stagsegelschoner “Atyla” kommt wieder nach Bremerhaven

Stag­segel­scho­ner “Aty­la” kommt wie­der nach Bremerhaven

Im Janu­ar hat die Crew der “Aty­la” ihre Rou­te ver­öf­fent­licht. Nach der Ros­to­cker Han­se-Sail wird der Seg­ler am 18. August 2019 Kurs auf den Nord-Ost­see-Kanal neh­men und am 19. August 2019 um 11 Uhr in Bre­mer­ha­ven ein­lau­fen.Stagsegelschoner “Atyla” kommt wieder nach BremerhavenAnfang Janu­ar teil­te die Crew dem Deich­SPIE­GEL per Email mit: “Wir freu­en uns wahn­sin­nig Ihnen mit­tei­len zu dür­fen, dass die “Aty­la”, nach den schwe­ren Zei­ten und dem Total­scha­den des Motors in Bre­mer­ha­ven 2015–2016, nun wie­der voll­ends dabei ist, und kom­men­den August wie­der in Bre­mer­ha­ven sein wird. Wir wür­den uns wahn­sin­nig freu­en, wenn Ihr für uns auch dies­mal wie­der einen klei­nen Bericht schrei­ben könn­tet und somit an alle, die damals mit­ge­hol­fen haben, die­se Nach­richt über­brin­gen!  Wir möch­ten ger­ne alle wie­der­se­hen und will­kom­men heißen.”

Nach­dem alle Teil­neh­mer der Sail Bre­mer­ha­ven 2015 wei­ter­ge­se­gelt sind, ist ein Schiff übrig geblie­ben – sozu­sa­gen gestran­det im Fische­rei­ha­fen. Eigent­lich woll­te die “Aty­la” damals Kurs auf Ams­ter­dam neh­men. Aber mit­ten auf der Außen­we­ser ließ der Öldruck nach, und der Motor begann zu stot­tern. Schließ­lich streik­te er kom­plett. Der Ton­nen­le­ger “Nor­der­grün­de” schlepp­te den Seg­ler in den Fische­rei­ha­fen. Dort lag das Schiff mona­te­lang am West­kai. Die groß­zü­gi­ge Hil­fe der S.T.A.G. und das unfass­ba­re Glück, einen geeig­ne­ten Gebraucht­mo­tor zu fin­den, erlös­ten Schiff und Besat­zung aus dem Exil. 

Der Stag­segel­scho­ner “Aty­la” kommt wie­der nach Bre­mer­ha­ven zurück, um sich in die­sem Jahr für die Hil­fe zu bedan­ken. Vom 16. bis 19. August kön­nen Besu­cher das Schiff kos­ten­los besich­ti­gen. Wer See­luft schnup­pern möch­te aber nicht viel Zeit hat, der bucht einen Tages­törn. Für ein län­ge­res Aben­teu­er segelt man ein­fach mit nach Spa­ni­en: Am 1. Sep­tem­ber ver­lässt der Stag­segel­scho­ner Bre­mer­ha­ven. Ziel ist das idyl­li­sche Fischer­dörf­chen Lekei­tio. Noch sind freie Plät­ze in aus­rei­chen­der Zahl vor­han­den. Alter­na­ti­ve gibt es die Mög­lich­keit, am 18. August in Ros­tock an Bord zu gehen und mit der “Aty­la” nach Bre­mer­ha­ven zu segeln.

Die “Aty­la” ist ein ganz aus Holz gebau­ter Tra­di­ti­ons­seg­ler. Er wur­de im Jah­re 1980 auf Kiel gelegt und lief am 15. Mai 1984 vom Sta­pel. Wer kei­ne Lust auf ein­tö­ni­ge und lang­wei­li­ge Pau­schal­rei­sen hat, der soll­te ein­mal auf die­sem inter­na­tio­na­len Trai­nings­schiff mit­se­geln. Pas­sa­gie­re kön­nen an Bord des rot­brau­nen spa­ni­schen Scho­ners herr­lich entspannen.

4. SeeStadtFest — Landgang Bremerhaven

4. SeeStadtFest — Landgang Bremerhaven

Nun kom­men sie wie­der zum 4. See­Stadt­Fest — Land­gang Bre­mer­ha­ven, die gro­ßen Wind­jam­mer mit ihren Ober­decks aus edlen Tro­pen­höl­zern und die alten Dampf­schif­fe mit den genie­te­ten Schiffs­kör­pern aus Stahl. Auch die klei­nen Segel­boo­te und die schnel­len Motor­jach­ten wer­den wie­der dabei sein. Schif­fe zum Bestau­nen und zum Besich­ti­gen. Vom 23. bis 26. Mai 2019 prä­sen­tiert sich Bre­mer­ha­ven wie­der mit der Groß­ver­an­stal­tung 4. See­Stadt­Fest — Landgang.

Obwohl Bre­mer­ha­ven sich wie­der in ein Mek­ka für Schiffs­lieb­ha­ber ver­wan­deln wird, gibt es natür­lich nicht nur See­manns­ro­ma­tik zum 4. See­Stadt­Fest — Land­gang. Ori­gi­nel­le Klein­künst­ler, ein Street Food Fes­ti­val und mari­ti­mes Kunst­hand­werk sind eben­falls zu erle­ben. Ein viel­fäl­ti­ges Musik­pro­gramm sowie Akti­vi­tä­ten für Kin­der run­den die erleb­nis­rei­chen Fest­ta­ge ab. Und wem das nicht genügt, der kann sich ja zu einem Segel­törn auf die im Jah­re 1911 vom Sta­pel gelau­fe­ne Brigg “Eye of the Wind” oder auf den im Jah­re 1928 gebau­ten Drei­mast­gaf­fel­scho­ner “Albert Johan­nes” ein­schif­fen. Die Tickets für die­se roman­ti­schen Ver­gnü­gen kann man auch in der “Tou­rist-Infos Bre­mer­ha­ven” erwerben.

4. SeeStadtFest - Landgang Bremerhaven

Auch die Rote Lady will zum 4. See­Stadt­Fest — Land­gang Bre­mer­ha­ven ansteu­ern. Das im Jah­re 1954 gebau­te Feu­er­schiff “Bor­kum Riff IV” war zuletzt im Jah­re 2003 in Bre­mer­ha­ven zu Gast. Bis zum Jah­re 1988 warn­te “Bor­kum­riff IV” die Schiff­fahrt vor den Sand­bän­ken, die etwa 30 Kilo­me­ter nord­west­lich der Insel Bor­kum lie­gen. Heu­te liegt das aner­kann­te tech­ni­sche Kul­tur­denk­mal als Muse­ums­schiff im Bor­ku­mer Schutz­ha­fen. Die 200 Mit­glie­der des För­der­ver­ein Feu­er­schiff Bor­kum­riff e.V. hal­ten das Tra­di­ti­ons­schiff fahr­be­reit. Auf dem 4- See­Stadt­Fest — Land­gang soll sich die “Bor­kum­riff IV” wie­der im bes­ten Licht prä­sen­tie­ren – und gleich­zei­tig für die Nord­see­insel Bor­kum werben.

4. SeeStadtFest - Landgang Bremerhaven

Wer Lust hat, geht zum “Open Ship” und plau­dert mit den See­män­nern, besich­tigt die Schif­fe oder schaut sich von Bord aus das Trei­ben auf den Kajen an. Die Schiffs­lis­te gibt dar­über Aus­kunft, wel­che Schif­fe sich zum 4. See­Stadt­Fest — Land­gang ange­mel­det haben.

Die Steganlage im Neuen Hafen wird erneuert

Die Steg­an­la­ge im Neu­en Hafen wird erneuert

Schon seit gerau­mer Zeit ist die Steg­an­la­ge im Neu­en Hafen ver­waist. Statt­des­sen liegt dort der rie­si­ge Trä­ger­pon­ton “Fei­er­för­de” ver­täut an der Kaje. Die Schif­fe der Schif­fer­gil­de und sei­ner Mit­glie­der sind vor­über­ge­hend in den Alten Hafen umgezogen.

Die Steganlage im Neuen Hafen wird erneuert

Nor­ma­ler­wei­se bevöl­kern Tou­ris­ten den süd­li­chen Kopf des Neu­en Hafens, um die his­to­ri­schen Muse­ums­schif­fe der Schif­fer­gil­de zu bewun­dern. Auch die bei­den Bar­kas­sen laden hier ihre Gäs­te zu den Hafen­rund­fahr­ten ein. Doch nun muss die im Jah­re 2003 instal­lier­te Steg­an­la­ge erneu­ert werden.

Aus Grün­den des Umwelt­schut­zes dür­fen die erst 15 Jah­re alten Holz­ste­ge nicht mit Holz­schutz behan­delt wer­den. Das Holz ist maro­de gewor­den, und Pil­ze und Muscheln haben sich ange­sie­delt. Jetzt wer­den die Holz­plan­ken mit­samt der Unter­kon­struk­ti­on kom­plett entsorgt.

Die Steganlage im Neuen Hafen wird erneuert

Für rund 1,2 Mil­lio­nen Euro sol­len 5,20 Meter brei­te Pon­tons aus Stahl­be­ton instal­liert wer­den. Sie sol­len kipp­si­cher und bar­rie­re­frei sein und eine Lebens­zeit von bis zu 50 Jah­ren haben.

Bis dahin lässt die HaRuFa Mari­ti­me Tou­ris­mus GmbH ihre Bar­kas­sen “Lady Suns­hi­ne” und “Hein Mück” von der Klapp­brü­cke zur Hafen­rund­fahrt ablegen.

In der letz­ten März­wo­che haben Arbei­ter damit begon­nen, die ers­ten Tei­le der vom Pilz zer­fres­se­ne Steg­an­la­ge zu ent­fer­nen. Auf dem Trä­ger­pon­ton “Fei­er­för­de” steht der gro­ße Seil­bag­ger “690” aus der Maschi­nen­fa­brik Sen­ne­bo­gen bereit, um die gro­ßen Pfäh­le mit einem spe­zi­el­len Vibra­ti­ons­ver­fah­ren aus dem Boden zu ziehen.

Die Steganlage im Neuen Hafen wird erneuert

Der Bag­ger ver­fügt über einen soge­nann­ten “Vibra­ti­ons­bä­ren”. Mit sei­ner Klaue ver­setzt der “Vibra­ti­ons­bär” die Pfäh­le in Schwin­gun­gen. Dadurch wer­den die 15 Meter tief sit­zen­den Pfäh­le gelöst und kön­nen aus dem Hafen­be­cken gezo­gen wer­den. Im glei­chen Ver­fah­ren sol­len anschlie­ßend die neu­en Stahl­pfei­ler gesetzt werden.

Hoch­fre­quenz­vi­bra­ti­ons­ram­men mit varia­bler Momen­ten­ver­stel­lung” ist der Fach­aus­druck für die­ses spe­zi­el­le Ver­fah­ren. Die varia­ble Moment­ver­stel­lung ver­hin­dert, dass sich die Schwin­gun­gen zu weit aus­brei­ten und benach­bar­te Gebäu­de beschädigen.

Die Steganlage im Neuen Hafen wird erneuert

Eigent­lich soll­ten die Arbei­ten an der Steg­an­la­ge recht­zei­tig zum See­stadt­fest been­det sein. Doch eini­ge Fir­men sol­len der­art feh­ler­haf­te Ange­bo­te abge­ge­ben haben, dass ihnen der Zuschlag ver­sagt wer­den musste.

Nun kann das See­stadt­fest Ende nicht auf der neu­en Anla­ge eröff­net wer­den. Und durch die feh­len­den Anle­ge­mög­lich­kei­ten am Neu­en Hafen könn­te es für die zum See­stadt­fest kom­men­den Was­ser­fahr­zeu­ge eng wer­den. Die Betriebs­ge­sell­schaft Alter und Neu­er Hafen (BEAN) will ein Pro­vi­so­ri­um ins Hafen­be­cken schlep­pen las­sen. Das soll dann so lan­ge dort blei­ben, bis die neu­en Pon­tons gelie­fert wer­den — wahr­schein­lich im Juli.

Die Schif­fer­gil­de muss sich also noch etwas in Geduld üben, bis sie ihre Boo­te an der neu­en Anla­ge ver­täu­en kann. Die Sanie­rungs­maß­nah­men sol­len aber recht­zei­tig zur Sail 2020 abge­schlos­sen sein. 
Quel­len:
M. Wes­so­low­ski: “Bag­ger lässt Pfäh­le vibrie­ren”, Nord­see-Zei­tung vom 27.3.2019

M. Wes­so­low­ski: “Steg­an­la­ge wird nicht fer­tig”, Nord­see-Zei­tung vom 8.3.2019
M. Wes­so­low­ski: “Steg­an­la­ge am Neu­en Hafen… wird abge­ris­sen”, Nord24.de vom 17.3.2019
K. Mün­de­lein: “Bre­mer­ha­ven: Schif­fer­gil­de ver­liert Kampf…”, Nord24.de vom 15.12.2018
K. Mün­de­lein: “Stahl­be­ton-Pon­tons für Bre­mer­ha­vens Neu­en Hafen”, Nord24.de vom 10.9.2018
S. Schwan: “Bre­mer­ha­ven: Pilz zer­setzt die Holz­ste­ge im Neu­en Hafen”, Nord24.de vom 22.2.2018

Kaffee und Kuchen vom “Zuckerkutter”

Kaf­fee und Kuchen vom “Zucker­kut­ter”

Ab Sams­tag, 30. März 2019, hat Bre­mer­ha­ven ein schwim­men­des Kaf­fee. Fami­lie Kli­bisch betreibt bereits den Kut­ter “Klibfisch Back­fisch”. Nun hat Roger Kli­bisch den im Jah­re 1948 vom Sta­pel gelau­fe­nen Fisch­kut­ter “Mar­grit” gekauft und zu einem Gas­tro-Schiff umgebaut.

Zuckerkutter

Die “Mar­grit” hat am Don­ners­tag an der West­sei­te im Neu­en Hafen fest­ge­macht. Sie liegt direkt hin­ter dem Kut­ter “Klibfisch Back­fisch”. Dafür hat das Aus­flugs­schiff “Geest­e­mün­de” ihren tra­di­tio­nel­len Stamm­platzt geräumt und etwas ach­ter­aus festgemacht.

Der neue Eig­ner Roger Kli­bisch hat gan­ze Arbeit geleis­tet. Gemein­sam mit sei­nen Söh­nen hat er vor das Ruder­haus des alten Hoch­see­kut­ters “Mar­grit” eine Küche gesetzt und das Schiff mit fri­scher brau­ner Far­be gestri­chen. Noch am heu­ti­gen Frei­tag wur­den die Sitz­bän­ke auf dem Vor­schiff verschraubt.

Auf dem “Zucker­kut­ter” sol­len die Lieb­ha­ber süßer Sachen ver­wöhnt wer­den. Ita­lie­ni­sches Eis, Kuchen, selbst­ge­mach­te Tor­ten und Bubble-Waf­feln ste­hen auf der Kar­te. Und natür­lich Kaf­fee. Wer auf der “Klibfisch Back­fisch” sei­nen Bach­fisch oder sei­ne Pom­mes ver­zehrt hat, kann sich hier auf dem “Zucker­kut­ter” sei­nen Nach­tisch holen.

Die Legen­de erzählt, das der Kut­ter in der Nach­kriegs­zeit mit Zucker bezahlt wur­de. Belegt ist das wohl nicht, aber Roger Kli­bisch hat die schö­ne Geschich­te auf­ge­grif­fen und sei­nem Gas­tro-Schiff den Namen “Zucker­kut­ter” gegeben.

Eigent­lich soll­te der Fisch­kut­ter für eine Fische­rei-Genos­sen­schaft in Gui­nea-Bis­sau vor der west­afri­ka­ni­schen Küs­te auf Fisch­fang gehen. Es gab aber Schwie­rig­kei­ten mit dem Ver­kauf des Kut­ters. So fährt der “Zucker­kut­ter” nun nicht in den Gewäs­sern Afri­kas son­dern liegt in Bre­mer­ha­ven fest­ge­täut an der Kaje des Neu­en Hafen.

Lürssen-Dock schwimmt wieder

Lürs­sen-Dock schwimmt wieder

Ein Groß­brand hat das 219 Meter lan­ge und 45 Meter brei­te Schwimm­dock der Bre­mer Lürs­sen-Werft im Sep­tem­ber 2018 schwer beschä­digt. Man brach­te es  zur Instand­set­zung nach Hamburg.

Lürssen-Dock schwimmt wieder

Die Ham­bur­ger Werft Blohm + Voss gehört seit 2016 zur Lürs­sen Werf­ten­grup­pe. Im Werft­ha­fen von Blohm + Voss wur­de das gel­be Lürs­sen-Dock repa­riert. Die Repa­ra­tur­kos­ten sol­len sich in einem hohen drei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­reich bewegen.

Ges­tern befand sich das Schwimm­dock auf dem Weg zurück nach Bre­men-Vege­sack. Am Vor­mit­tag pas­sier­te der Schlepp­ver­band auf sei­nem Weg weser­auf­wärts Bre­mer­ha­ven. Bug­sier 2 und Bug­sier 5 zogen das Dock, Bug­sier 9 über­nahm die Steuerung.

Bei dem Groß­brand lag die 146 Meter lan­ge Luxus-Yacht “Sas­si” im Dock. Sie brann­te voll­stän­dig aus. Der Brand hat den Ein­satz von mehr als 180 Feu­er­wehr­leu­ten erfor­dert und konn­te erst  nach drei Tagen gelöscht wer­den. Die Brand­ur­sa­che scheint bis­her unge­klärt zu sein.
Quel­len:
P. Hanusch­ke: “Schwimm­dock der Lürs­sen­werft wie­der in Vege­sack”, Die Nord­deut­sche vom 27.03.2019
“Schwimm­dock der Lürs­sen­werft auf dem Weg zurück nach Vege­sack”, buten und bin­nen vom 27.03.2019

Spectrum of the Seas” in Bremerhaven

Spec­trum of the Seas” in Bremerhaven

Für einen Tag hat die “Spec­trum of the Seas” am Mitt­woch in Bre­mer­ha­ven am Kreuz­fahrt­ter­mi­nal fest­ge­macht. Die Mey­er Werft in Papen­burg hat das rie­si­ge Schiff für mehr als 4200 Pas­sa­gie­re gebaut. Im April soll das Kreuz­fahrt­schiff in Bre­mer­ha­ven abge­lie­fert werden.

Am Don­ners­tag um 18 Uhr geht es bis zum 3. April auf Pro­be­fahrt nach Skan­di­na­vi­en. Danach kommt die “Spec­trum of the Seas” zurück nach Bre­mer­ha­ven und bleibt bis zum 12. April. In die­ser Zeit wird das Schiff voll­stän­dig aus­ge­stat­tet. Dann wer­den auch die letz­ten Crew­mit­glie­der an Bord gehen. 

Der Luxus­li­ner hat wirk­lich gigan­ti­sche Aus­ma­ße. Mit sei­nen 347 Metern ist er län­ger als der Eif­fel­turm hoch ist. Am Heck des Schif­fes befin­det sich auf Deck 16 eine gro­ße gel­be Kugel. Muti­ge Pas­sa­gie­re kön­nen dar­in einen vir­tu­el­len Bun­gee-Sprung wagen. Rei­sen­de kön­nen sich aber auch mit einem Surf- und Fall­schirm­sprung-Simu­la­tor die Zeit ver­trei­ben. Außer­dem gibt es Auto­scoo­ter, eine Klet­ter­wand und einen schwenk­ba­ren Aus­sichts­turm. Rund 200 Köche sol­len die Gäs­te in den 23 Restau­rants ver­wöh­nen. Was bedeu­tet da schon ein Robo­ter, der Drinks mixt. Natür­lich gibt es auch jede Men­ge Pools für die Passagiere.

Die “Spec­trum of the Seas” ist das ers­te Schiff der “Quan­tum-Ultra-Klas­se”. Es ist spe­zi­ell für den asia­ti­schen Markt ent­wor­fen und soll von Chi­na aus zu Kurz­rei­sen ablegen.
Quel­len:
T. Brock­mann: “Nur ein kur­zer Zwi­schen­stopp”, Nord­see-Zei­tung vom 28.03.2019
“Spec­trum of the Seas legt in Bre­mer­ha­ven an”, buten und bin­nen vom 27.03.2019

Das Gründerzeithaus an der Hafenstraße 199

Das Grün­der­zeit­haus an der Hafen­stra­ße 199

Seit etwa 20 Jah­ren steht das Grün­der­zeit­haus an Bre­mer­ha­vens Hafen­stra­ße 199 leer. Manch­mal wur­den im Erd­ge­schoß Schu­he ver­kauft. Aber seit der letz­te Schuh­la­den bereits vor vier Jah­ren geschlos­sen hat, pas­siert in dem ver­wahr­los­ten, stark sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Haus nichts mehr.

Gründerzeithaus Hafenstrasse 199

Je nach Zustand einer ver­wahr­los­ten Schrott­im­mo­b­lie erlei­den die benach­bar­ten intak­ten Häu­ser teil­wei­se gro­ße Wert­ver­lus­te. Mit der Arbeits­grup­pe “Ver­wahr­los­te Immo­bi­li­en” bekämpft die Stadt Bre­mer­ha­ven den schlei­chen­den Ver­fall gan­zer Stra­ßen­zü­ge. Mit dem Vor­kaufs­orts­ge­setz hat die Stadt Bre­mer­ha­ven bei einem Grund­stücks­ver­kauf das ers­te Zugriffs­recht auf das Grund­stück. Das Haus an der Hafen­stra­ße 199 steht seit 2017 auf der Lis­te der Stadt für Vor­kaufs­rech­te. Nun hat ein rus­si­scher Inves­tor das Objekt gekauft.

Seit 1976 unter Denkmalschutz

Im Jah­re 1909 hat der Leher Archi­tek­ten K. Cap­pel­mann das Wohn- und Geschäfts­haus im neo­ba­ro­cken Stil für den Kauf­mann C. Cle­mens gebaut. 1976 wur­de es vom Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge unter Denk­mal­schutz gestellt. Den­noch wur­de das Haus zu einem Spe­ku­la­ti­ons­ob­jekt mit immer wie­der wech­seln­den Eigen­tü­mern. Als sich ein nie­der­län­di­scher Spe­ku­lant für das Grund­stück zu inter­es­sie­ren begann, woll­te die Stadt Bre­mer­ha­ven ihr Vor­kaufs­recht aus­üben. Doch ein rus­si­scher Geschäfts­mann war schneller.

Gruenderzeithaus Hafenstrasse 199Die­ses Bild steht unter Lizenz

Vor dem Haus an der Hafen­stra­ße steht ein gro­ßer Müll­con­tai­ner. Seit fast drei Wochen sind Arbei­ter dabei, die zehn Woh­nun­gen des Hau­ses zu ent­rüm­peln. Dann soll eine Kern­sa­nie­rung erfol­gen. Der neue Eigen­tü­mer arbei­tet eng mit der Stadt und mit der Denk­mal­be­hör­de zusam­men. Das Wohn­haus soll sei­nen his­to­ri­schen Cha­rak­ter zurück­er­hal­ten. Nach der Sanie­rung sol­len die 680 Qua­drat­me­ter ver­mie­tet werden.

In einem Jahr kann vermietet werden

Laut Nord­see-Zei­tung bekom­men die Woh­nun­gen “von 80 bis 100 Qua­drat­me­ter Grö­ße… moder­ne bar­rie­re­freie Bäder, kom­plett neue Ver­sor­gungs­lei­tun­gen, neue Gas­ther­men, die Holz­bö­den wer­den eben­so wie der Decken­stuck ori­gi­nal­ge­treu instand gesetzt, auch wer­de von innen gedämmt und das Dach saniert”.

In einem Jahr sol­len die Arbei­ten abge­schlos­sen sein, Dann sol­len die Woh­nun­gen für etwa fünf Euro Kalt­mie­te pro Qua­drat­me­ter Wohn­flä­che ver­mie­tet wer­den. Auch das Laden­lo­kal soll wie­der ver­mie­tet wer­den — mög­li­cher­wei­se ein Café oder eine Pra­xis. Wenn das Haus wie­der bewohn­bar ist, soll es eine Ein­wei­hungs­fei­er geben.

Die Bau­auf­sicht hat die Ber­li­ner “Bar­rus Invest GmbH” über­nom­men. Der neue Eigen­tü­mer, ein in Paris leben­der rus­si­scher Geschäfts­mann, will anonym blei­ben. Ihm gehö­ren auch die Grund­stü­cke Hafen­stra­ße 177 und 179. Für das nun erwor­be­ne Haus Hafen­stra­ße 199 will er viel Geld in die Hand neh­men. Kauf­preis und Sanie­rungs­kos­ten sol­len etwa eine Mil­li­on Euro kosten.

Seit Frühjahr 2019 herrscht Stillstand

Viel kann der rus­si­sche Inves­tor in das Grün­der­zeit­haus an der Hafen­stra­ße 199 noch nicht inves­tiert haben. Nach­dem die Hand­wer­ker mit der Ent­rüm­pe­lung der zehn Woh­nun­gen ihre Arbeit erle­digt hat­ten, herrscht auf der Bau­stel­le Ruhe. Nur das Klö­tern des brö­ckeln­den Mau­er­wer­kes unter­bricht seit zwei Jah­ren die Stil­le. Und der Betrach­ter sieht kei­ne sanier­ten Fas­sa­den son­dern zer­bors­te­ne Fens­ter­schei­ben und her­ab­fal­len­de Orna­ment- und Putz­tei­le. Von einem wie­der­her­ge­stell­ten his­to­ri­schen Cha­rak­ter des Hau­ses ist der unbe­kann­te rus­si­sche Inves­tor weit entfernt.

Kürz­lich kamen Gerüst­bau­er und haben einen Teil der Fas­sa­de ver­hüllt. Aber nicht etwa der Eigen­tü­mer hat mit den Sanie­rungs­maß­nah­men begon­nen. Das Bre­mer­ha­ve­ner Bau­ord­nungs­amt hat zum Schut­ze der Pas­san­ten ein Tun­nel­ge­rüst anbrin­gen las­sen. Das bleibt nun so ste­hen, bis der Eigen­tü­mer das Dach instand gesetzt hat. Die Stadt Bre­mer­ha­ven über­nimmt weder die Fas­sa­den- noch die Dach­sa­nie­rung. Sie kon­trol­liert nur regel­mä­ßig, ob von der Schrott­im­mo­bi­lie kei­ne Gefah­ren ausgehen.

Die Ber­li­ner Immo­bi­li­en­ver­wal­tung “Bar­rus  Invest GmbH” soll ver­lau­tet las­sen haben, dass Coro­na alles ver­zö­gert hät­te. Die Hand­wer­ker hät­ten wegen den Impf- und Test­re­geln nicht ein­rei­sen dürfen.
Quel­le:
Susan­ne Schwan: “Juwel des spä­ten Jugend­stils, Nord­see-Zei­tung vom 20.03.2019
Susan­ne Schwan: “Jugend­stil-Juwe­len ver­fal­len”, Nord­see-Zei­tung vom 14.04.2020
Susan­ne Schwan: “Brö­ckel­mau­ern statt Topp-Sanie­rung”, Nord­see-Zei­tung vom 17.08.2021

Dirnen, Schankmädchen und Hafenspelunken.

Dir­nen, Schank­mäd­chen und Hafen­spe­lun­ken. Pro­sti­tu­ti­on in Bre­mer­ha­ven und Bre­men wäh­rend der ers­ten Hälf­te des 19. Jahrhunderts

Dirnen, Schankmädchen und Hafenspelunken

Stets hat die christ­li­che Kir­che Lust und Sinn­lich­keit als Sün­de ver­dammt. Gleich­wohl war die Pro­sti­tu­ti­on im Mit­tel­al­ter eine lega­le Tätig­keit, und die Dir­nen hat­ten ihren Platz in der Gesellschaft.

Um die Pro­sti­tu­ti­on in Bre­mer­ha­ven und Bre­men wäh­rend der ers­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts han­delt ein Vor­trag, den die His­to­ri­ke­rin Kim Kris­tin Breit­mo­ser am 7. März 2019 um 18 Uhr im Casi­no der Weser-Elbe-Spar­kas­se in der Bür­ger­meis­ter-Smidt-Stra­ße hält.

Unter dem Titel “Dir­nen, Schank­mäd­chen und Hafen­spe­lun­ken” befasst sich die Wis­sen­schaft­le­rin mit der Aus­wir­kung der Pro­sti­tu­ti­on auf den sozia­len und dadurch auch topo­gra­fi­schen Wan­del nord­deut­scher Städ­te im Zeit­raum von 1750 bis 1850.

Die pro­mo­vier­te His­to­ri­ke­rin meint, über den Zugang der Pro­sti­tu­ti­ons­for­schung auch viel über die Lebens­wel­ten aller ande­ren Per­so­nen erfah­ren zu kön­nen. Den Grund hier­für sehe sie dar­in, dass die Art und Wei­se, wie die Pro­sti­tu­ti­on aus­ge­übt wird, immer auch die Situa­ti­on der umlie­gen­den Gesell­schaft wider­spie­ge­le. Für ihr For­schungs­pro­jekt sei­en die ers­ten drei Jah­re Bre­mer­ha­vens bis zur Eröff­nung des Hafens beson­ders inter­es­sant gewesen.
Quel­len:
Stadt­ar­chiv Bre­mer­ha­ven, Vor­trags­pro­gramm Früh­jahr 2019
J. Rab­bel: “Vier­mal Geschich­te sicht­bar erle­ben”, Nord­see-Zei­tung v. 18.02.2019