Kategorie: Firmengeschichten

Bremerhavens Kultkneipe Krohn’s Eck

Bre­mer­ha­vens Kult­knei­pe Krohn’s Eck

Bre­mer­ha­vens Kult­knei­pe Krohn’s Eck zählt wohl zu den ältes­ten Gast­stät­ten Bre­mer­ha­vens. Vie­le Bars und Knei­pen, von denen es in den 1950er und 1960er Jah­ren in der See­stadt nur so wim­mel­te, gibt es längst nicht mehr. Aber die bereits im Jah­re 1917 eröff­ne­te Trink­hal­le Krohn’s Eck hat alle Zei­ten über­dau­ert und ist zu einer Kult­knei­pe geworden.

Bremerhavens Kultkneipe Krohn's Eck

Trinkhalle Krohn’s Eck

Krohn’s Eck wur­de im Jah­re 1917 als Trink­hal­le gegrün­det. Schnell wur­de die Trink­hal­le im Fische­rei­ha­fen ein belieb­ter Treff­punkt für die Seeleute.

Aus dem klei­nen Anbau wur­de in den 1950er Jah­ren ein Kiosk mit Bier­stu­be, in der alte Fäs­ser den See­leu­ten als Tische dienten.

Bremerhavens Kultkneipe Krohn's Eck

Erst im Jah­re 1992 ist aus der eins­ti­gen Trink­hal­le das heu­ti­ge Kult­lo­kal gewor­den. Der Name Krohn’s Eck hat sich seit 1917 aber nie geändert.

Maritimes Interieur von der “Aquila Marina”

Die Nähe zum Fische­rei­ha­fen lässt sich nicht leug­nen. Das Ambi­en­te von Bre­mer­ha­vens Kult­knei­pe Krohn’s Eck ist sehr mari­tim. Über­all im Schank­raum sind Tei­le eines Schif­fes ver­baut. Sie sol­len von dem gesun­ke­nen Drei­mast­seg­ler “Aqui­la Mari­na” des ehe­ma­li­gen Renn­fah­rers Jochen Mass stam­men. Die “Aqui­la Mari­na” wur­de 1920 als Fracht­seg­ler auf der däni­schen Insel As vom Sta­pel gelas­sen. Der Topp­se­gel­scho­ner war 38 Meter lang und 7,60 Meter breit, die Segel­flä­che betrug 560 Quadratmeter. 

Den Seg­ler hat­te Renn­fah­rer Jochen Mass, der ursprüng­lich Kapi­tän wer­den woll­te und als jun­ger Mann bei der Han­dels­ma­ri­ne war, im Jah­re 1974 für 15 000 Pfund in Liver­pool gekauft. Anschlie­ßend steck­te er ein Ver­mö­gen in den her­un­ter­ge­kom­me­nen Drei­mas­ter, um das Schiff ori­gi­nal­ge­treu zu restaurieren.

Bremerhavens Kultkneipe Krohn's Eck

Im Som­mer 1990 soll­te der Scho­ner an der Wind­jam­mer­pa­ra­de in Bre­mer­ha­ven teil­neh­men. Also mach­te sich der Seg­ler auf den Weg über den Atlan­tik, durch­quer­te die Bis­ka­ya und erreich­te ohne Zwi­schen­fäl­le das fran­zö­si­sche Brest. Nun noch die letz­ten 1 000 Kilo­me­ter nach Bremerhaven.

In der Nacht vom 8. zum 9. August ver­wech­sel­te der Boots­füh­rer die Ansteue­rung der Jade mit der Ansteue­rung der Weser. Der Skip­per hat­te nur einen süd­afri­ka­ni­schen Sport­boot­füh­rer­schein und kann­te sich mit den hie­si­gen Strom- und Gezei­ten­ver­hält­nis­sen nicht aus. Trotz Kurs­kor­rek­tur ver­setz­te der ein­set­zen­de Flut­strom die “Aqui­la Mari­na” nach Süden. Sechs See­mei­len öst­lich von Wan­ger­oo­ge bohr­te sich der Kiel in den Sand der Mellumplate.

Bremerhavens Kultkneipe Krohn's Eck

Es dau­er­te nur zehn Minu­ten, dann muss­te der Skip­per sein Schiff auf­ge­ben. Der Flut­strom trieb die “Aqui­la Mari­na” höher auf die Sand­bank, und die Bran­dung zer­schmet­ter­te das stol­ze Schiff inner­halb weni­ger Tage zu Klein­holz. Gebro­che­ne Mas­ten, ein zer­stör­tes Decks­haus und zer­schla­ge­ne Plan­ken zier­ten als Treib­gut den Strand.

Seemanns-Flair in der Raucherkneipe

Schumm­rich ist es in Krohn’s Eck, das wie ein Schiff ein­ge­rich­tet ist. Und der Besuch ist fast wie eine Rei­se in die Ver­gan­gen­heit: Steu­er­rä­der, Fischer­net­ze, Schiffs­glo­cke und die rus­ti­ka­len Bän­ke geben Bre­mer­ha­vens Kult­knei­pe Krohn’s Eck ein Seemanns-Flair.

Schankraum Kultkneipe Krohn's Eck

Hier tref­fen sich Men­schen, jung und alt, aus allen Gesell­schafts­schich­ten. Bre­mer­ha­ve­ner und Tou­ris­ten von nah und fern fei­ern hier und trin­ken ihr frisch gezapf­tes Hols­ten oder ihr Becks aus Fla­schen. Ande­re Gäs­te zie­hen Mix­ge­trän­ke wie Bacar­di Cola oder Likö­re vor. Alle Geträn­ke wer­den zu fai­ren Prei­sen ausgeschenkt.

Eini­ge Gäs­te spie­len am Tisch Kar­ten, ande­re rau­chen ihre Ziga­ret­te und kom­men mit­ein­an­der ins Gespräch. Oder sie hören ein­fach schwei­gend der Musik zu. Frü­her ertön­ten die Lie­der von Hans Albers aus der Musik­box, heu­te sind es die Hits von Hele­ne Fischer. Es ist eine sehr fami­liä­re Atmo­sphä­re, die das Knei­pen-Team mit den Gäs­ten von Krohn’s Eck verbindet.

Schankraum Krohn's Eck

Im Sommer in den Biergarten

Beson­ders am Wochen­en­de benö­tigt man oft­mals eine gewis­se Zeit, um die Toi­let­te zu errei­chen, weil vor dem Tre­sen so ein Gedrän­ge ist. Und wenn der Platz auch noch so knapp ist — manch­mal wird trotz­dem getanzt zu den See­manns­lie­dern, Schla­gern oder Oldies. Wer Lust hat, der sitzt im Som­mer im Bier­gar­ten und genießt sein frisch gezapf­tes Bier mit Blick über den Fischereihafen.

Beson­ders nach den Kon­zer­ten im Musik­som­mer ist es bre­chend voll in Bre­mer­ha­vens Kult­knei­pe Krohn’s Eck. Dann wird hier wei­ter­ge­fei­ert bis in den frü­hen Morgen.

Bremerhavens Kultkneipe Krohn's Eck

Fei­er­abend kennt die schö­ne urge­müt­li­che Knei­pe mit ihrem nor­di­schen Charme im Fische­rei­ha­fen An der Pack­hal­le IV nicht. Jeden­falls nicht vor 3 Uhr morgens. 

Im Jah­re 2014 hat Dag­mar Jan­ßen das Ruder im Krohn’s Eck über­nom­men. Vor­her arbei­te­te sie hier bereits zwölf Jah­re als Ange­stell­te. Die Kult­knei­pe Krohn’s Eck ist nicht nur ihr Arbeits­platz — sie ist auch ihr Zuhause. 
Quel­len:
Ernst Hess: “Ein see­tüch­ti­ger Traum aus däni­scher Eiche”, ZEIT vom 15.05.1981
Peter Sand­mey­er: “Immer schön Schiss haben”, MARE Nr. 80 vom Juni/Juli 2010
P. Over­schmidt: “Dar­um ist Krohns Eck im Fische­rei­ha­fen abso­lu­ter Kult”, www.nord24.de vom 1.4.2018
P. Over­schmidt: “101 Jah­re Kult in der See­stadt”, Nord­see-Zei­tung vom 10.4.2018
L. M. Lan­gen: “Die­se Bre­mer­ha­ve­ner Kult­knei­pen soll­tet Ihr ken­nen”, www.norderlesen.de vom 23.8.2021
C. Lind­ner: “Der Kult von Krohns Eck”, Nord­see-Zei­tung vom 5.11.2021

W. und F. Ziegfeld

W. und F. Ziegfeld

Heu­te erin­nert in Bre­mer­ha­ven kaum noch etwas an das ehe­ma­li­ge Waren­haus W. und F. Zieg­feld. In der Bür­ger­meis­ter-Smidt-Stra­ße prangt noch der Schrift­zug “Zieg­feld” an einer Fas­sa­de. Aber vie­le Bre­mer­ha­ve­ner wis­sen nicht, an was das Schild erin­nert. Der Bre­mer­ha­ve­ner Rechts­an­walt Dr. Man­fred Ernst hat in sei­nem 1988 im Dit­zen-Ver­lag erschie­ne­nen Buch “Der Markt­platz. Stadt­ge­schich­te im Zen­trum Bre­mer­ha­vens seit 1827” einen Auf­satz über die Fir­ma Zieg­feld veröffentlicht.

W. und F. Ziegfeld um 1910

W. und F. Ziegfeld ehemalige Marktplatz heute

Ereignisse der Jahre 1948/1949

Im März 1848 brach im Deut­schen Bund die Revo­lu­ti­on 1848/49 aus. Im Mai 1848 tag­te in der Frank­fur­ter Pauls­kir­che das ers­te gesamt­deut­sche Par­la­ment, um über eine frei­heit­li­che Ver­fas­sung und die Bil­dung eines deut­schen Natio­nal­staats zu bera­ten. Die Groß­mäch­te Preu­ßen und Öster­reich lehn­ten die im Jah­re 1949 ver­ab­schie­de­te  Ver­fas­sung ab, im Som­mer 1949 war die Revo­lu­ti­on end­gül­tig gescheitert.

Im Jah­re 1849 ließ der Aus­wan­de­rungs­mak­ler  Johann Georg Clau­sen in Bre­mer­ha­ven das Aus­wan­der­er­haus errich­ten. Das war eine gro­ße Her­ber­ge, in der die Aus­wan­de­rer, die auf das Aus­lau­fen ihrer Schif­fe war­te­ten, ver­sorgt wur­den. Bre­mer­ha­ven hat zu die­ser Zeit etwa 4000 Einwohner.

W. und F. Ziegfeld

Und im Jahr 1849 ver­kauf­te J. C. Teck­len­borg sein Grund­stück am Markt 12 an den aus Emden stam­men­den Kauf­mann Wil­helm Andre­as Zieg­feld. Dort, wo heu­te an der Ecke Bür­ger­meis­ter-Smidt-Stra­ße zur Lin­zer Stra­ße ein gro­ßes Wohn- und Geschäfts­haus (ehe­ma­li­ge Geschäfts­räu­me Fir­ma War­rings) steht, befand sich bis zum 18. Sep­tem­ber 1944 das Haus Am Markt 12. Es war ein älte­res mehr­stö­cki­ges Haus, das in der ers­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts im schlich­ten klas­si­zis­ti­schen Stil errich­tet wurde.

 

Wilhelm Andreas Ziegfeld zieht um

W. und F. Ziegfeld um 1864

Wil­helm Andre­as Zieg­feld betrieb mit einem Teil­ha­ber Anfang 1840er Jah­ren in der Mit­tel­stra­ße ein Eisenwaren‑, Kolo­ni­al­wa­ren- und Aus­rüs­tungs­ge­schäft. Im Jah­re 1851 ver­ließ der Teil­ha­ber die Fir­ma, und Wil­helm Andre­as Zieg­feld sie­del­te mit sei­nem Geschäft in das Haus Am Markt 12 um. Im Jah­re 1864 grün­de­ten Bre­mer­ha­ve­ner Bür­ger eine pri­va­te Spar­kas­se. In der “Pro­vin­zi­al-Zei­tung” vom 6. Janu­ar 1866 gab die “Pri­vat-Spar­kas­se” bekannt, daß sie im Geschäft der Fir­ma W. A. Zieg­feld eine Annah­me­stel­le ein­ge­rich­tet hat. 

Im Jah­re 1877 starb der Fir­men­grün­der Wil­helm Andre­as Ziegfeld.

Die Söhne übernehmen das Geschäft

wilhelm ziegfeld (1849 - 1914)

Am 2. Mai 1877 über­nah­men die Söh­ne Wil­helm (gebo­ren 1849) und Flo­renz (gebo­ren 1851) das Geschäft. Sie trenn­ten sich von dem Aus­rüs­tungs­ge­schäft und auch von dem Kolo­ni­al­wa­ren­la­den. Nur den Eisen­han­del führ­ten sie wei­ter. Frau Bet­ty Zieg­feld (Ehe­frau von Flo­renz) und Frau Ade­le Zieg­feld (Ehe­frau von Wil­helm) küm­mer­ten sich um den Haushalt. 

florenz ziegfeld (1851-1933) und seine ehefrau betty ziegfeld (1856-1938)

Im Jah­re 1885 erwei­ter­ten die Brü­der Zieg­feld den Betrieb um ein Küchen- und Haus­hal­tungs­ge­schäft. Bald konn­te man in der Eisen­wa­ren­hand­lung Zieg­feld auch Wäsche­man­geln kau­fen. Im His­to­ri­schen Muse­um Bre­mer­ha­ven steht eine Wäsche­man­gel von 1900 aus der Eisen­wa­ren­hand­lung Ziegfeld. 

w. und f. ziegfeld wäschemangel um 1900

Die Geschäf­te lie­fen so gut, daß die Geschäfts­in­ha­ber drei Jah­re spä­ter auf dem rück­wär­ti­gen Gelän­de ein gro­ßes Pack­haus bauten.

Vertretung für Fahrräder

w. und f. ziegfeld um 1910

Man konn­te bei W. und F. Zieg­feld schon in den 1890er Jah­ren auch Velo­zi­peds kau­fen. Die Eisen­wa­ren­hand­lung hat­te die Werks­ver­tre­tung der Adler-Fahr­rad­wer­ke über­nom­men. Fahr­rä­der waren damals sehr teu­er, sie kos­te­ten etwa 350 Gold­mark. Das waren für einen Hand­wer­ker oder Indus­trie­ar­bei­ter meh­re­re Monatslöhne.

w. und f. ziegfeld werbeplakat

Fahr­rä­der blie­ben den Men­schen der Ober­schicht vor­be­hal­ten, die sie zu ihrem Ver­gnü­gen oder für den Renn­sport kauf­ten. Erst gegen Ende des Jahr­hun­derts san­ken die Prei­se, da die Räder nun indus­tri­ell her­ge­stellt wer­den konn­ten. Außer­dem stie­gen die Löh­ne, so daß die Käu­fer­schicht ste­tig grö­ßer wurde. 

w. und f. ziegfeld radler fahr adler

Natür­lich mach­te auch die Fir­ma W. und F. Zieg­feld auf ihre Fahr­rad­ver­tre­tung auf­merk­sam. Sie bau­ten zwi­schen dem Alten Hafen und dem Weser­deich eine “Fahr­rad­lehr­bahn”. Dort brach­ten sie inter­es­sier­ten Leu­ten das Rad­fah­ren bei. Am Zaun der “Fahr­rad­lehr­bahn” wie­sen Pla­ka­te auf Fahr­rä­der von Zieg­feld hin: “Rad­ler fahr Adler” hieß der Slogan.

Ernst Hanke Bruns wird Teilhaber

w. und f. ziegfeld teilhaber bruns

Am 1. April 1900 begann der 1885 gebo­re­ne Ernst Han­ke Bruns sei­ne Leh­re bei W. und F. Zieg­feld, Am Markt 12. Ernst Han­ke Bruns bekam freie Kost und Logie. Für sein mit­ge­brach­tes Bett und sei­ne Kom­mo­de stand ihm eine klei­ne Kam­mer im Dach­ge­schoß zur Ver­fü­gung. Ernst Han­ke Bruns hat­te die Auf­ga­be, mor­gens pünkt­lich um 7 Uhr die Laden­tür zu öff­nen. Erst abends um 9 Uhr war Geschäfts­schluß. Der Unter­richt in der kauf­män­ni­schen Berufs­schu­le war frei­wil­lig, er fand abends von 9 bis 11 Uhr statt. 

w. und f. ziegfeld und löhr*s hotel

Im Jah­re 1902 konn­te die Fir­ma W. und F. Zieg­feld ihr 25-jäh­ri­ges Betriebs­ju­bi­lä­um bege­hen. Die Fei­er fand im gegen­über­lie­gen­den “Löhr’s Hotel” statt. Der Lehr­ling durf­te mit­fei­ern, er war jetzt 17 Jah­re alt. Nach Been­di­gung sei­ner Lehr­zeit muß­te Ernst Han­ke Bruns sei­nen Mili­tär­dienst ableis­ten. Im Deut­schen Kai­ser­reich bestand mit Voll­endung des 17. Lebens­jah­res für alle Män­ner Wehrpflicht.

Im Jah­re 1914 starb Wil­helm Ziegfeld.

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Als Flo­renz Zieg­feld im Jah­re 1919 erblin­de­te, bot er sei­nem ehe­ma­li­gen Lehr­ling Ernst Han­ke Bruns im Novem­ber 1919 die Teil­ha­ber­schaft an. Schon zwei Tage, nach­dem ihn das schrift­li­che Ange­bot erreich­te, stand Ernst Han­ke Bruns wie­der in sei­nem eins­ti­gen Lehr­be­trieb. 15 Jah­re waren seit dem Ende sei­ner Aus­bil­dungs­zeit vergangen. 

Im Jah­re 1933 starb Flo­renz Zieg­feld im Alter von 82  Jahren.

w. und f. ziegfeld

Kriegsjahre, Zerstörung und Wiederaufbau

In den Kriegs­jah­ren 1940 bis 1943 fan­den meh­re­re unge­ziel­te Bom­ben­ab­wür­fe auf Bre­mer­ha­ven statt. Es gab es Tote und Ver­letz­te und zer­stör­te Gebäu­de, aber nicht in einem der­ar­ti­gen Aus­maß, wie es ande­re deut­sche Städ­te getrof­fen hat. Doch ab Febru­ar 1944 wur­de es fürch­ter­lich, und ganz schlimm war der ver­hee­ren­de Luft­an­griff am 18. Sep­tem­ber 1944. Inner­halb von 20 Minu­ten hat die 5. Bom­ber­flot­te der Roy­al Air­force die heu­ti­gen Bre­mer­ha­ve­ner Stadt­tei­le Mit­te und Geest­e­mün­de fast kom­plett zerstört.

w. und f. ziegfeld 1944

Auch das Geschäfts­haus W. und F. Zieg­feld wur­de 1944 durch Bom­ben zer­stört. Ernst Han­ke Bruns orga­ni­sier­te inner­halb von zwei Tagen Behelfs­räu­me. Das Geschäft zog in eine Gara­ge der Bäcker-Ein­kaufs-Genos­sen­schaft. Spä­ter dien­te der rech­te Sei­ten­flü­gel des Stadt­thea­ters als Verkaufsraum. 

w. und f. ziegfeld im stadttheater

Das Dach wur­de not­dürf­tig abge­dich­tet, dann wur­den in der alten Kakao­s­tu­be und in den Räu­men des Kunst­ver­eins wie­der Waren ver­kauft. So konn­te die Fir­ma Zieg­ler an die aus­ge­bomb­te Bevöl­ke­rung Behelfs­heim­her­de für 73,50 Reichs­mark abge­ben. Der Herd dien­te gleich­zei­tig zum Kochen und zum Heizen.

behelfsheimherd

Umzug in die “Bürger”

Im Jah­re 1950 begann der Wie­der­auf­bau des Stadt­thea­ters. Bruns hat­te bereits in der Bür­ger­meis­ter-Smidt-Stra­ße das Grund­stück vom Deli­ka­tes­sen­ge­schäft Hein­rich Mer­tens gekauft. Auf die­sem Grund­stück bau­te Bruns das neue Ziegfeld-Geschäft.

ziegfeld

Spiel­sa­chen bot Zieg­feld im alten Stamm­haus nur in der Vor­weih­nachts­zeit an. Im neu­en Haus wur­de nun eine stän­di­ge Spiel­wa­ren­ab­tei­lung ein­ge­rich­tet. Und wie­der kamen in der Vor­weih­nachts­zeit die Kin­der und drück­ten sich an den Schau­fens­tern die Nase platt.

ziegfeld

In der Zeit zwi­schen den Welt­krie­gen waren es Dampf­ma­schi­nen, Pup­pen, Zinn­sol­da­ten, Rit­ter­bur­gen und Pup­pen­wa­gen, die in den Schau­fens­tern von W. und F. Zieg­feld Kin­der­wün­sche weck­ten. Nun in den 1950er Jah­ren fuh­ren elek­tri­sche Loko­mo­ti­ven durch lie­be­voll gestal­te­te Win­ter­land­schaf­ten, sie fuh­ren durch Tun­nel über Gebir­ge. Und an den geschlos­se­nen Schran­ken war­te­ten die Autos der Mar­ke Wiking und bis­wei­len auch der Mar­ke Siku.

Geschäftsaufgabe

Im Jah­re 1990 schloss die Eisen­wa­ren­hand­lung W. A. Zieg­ler für immer ihre Laden­tür. Geblie­ben ist der Schrift­zug an der Haus­fas­sa­de. Und die Erin­ne­run­gen vie­ler Bre­mer­ha­ve­ner Bür­ger. Sie streif­ten als Kin­der nach Schul­schluss durch die Spiel­wa­ren­ab­tei­lung. Oder sie setz­ten sich an die extra für Kin­der ein­ge­rich­te­ten Bas­tel­ti­sche, kleb­ten Flug­zeu­ge aus Modell­bau­sät­zen zusam­men und bemal­ten sie. Anschlie­ßend durf­ten sie die Flug­zeu­ge mit nach Hau­se nehmen. 

w. und f. ziegfeld

Ande­re Kin­der kauf­ten sich bei Zieg­feld ihre ers­te elek­tri­sche Eisen­bahn. Als Star­ter­set konn­te man für 99,00 DM ein Star­ter­set erwer­ben, bestehend aus einem Gleis­oval mit Abstell­gleis und einer klei­nen Loko­mo­ti­ve mit drei Wag­gons. 99,00 Deut­sche Mark muß­ten dafür den Besit­zer wechseln.

Aber auch Pis­to­len, Geweh­re, Rit­ter- und India­ner­fi­gu­ren brach­ten Kin­der­au­gen zum Leuch­ten. Ande­re freu­ten sich über Lego­stei­ne oder Fischer-Technik.

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Erwach­se­ne deck­ten sich bei Zieg­feld mit Schrau­ben, Nägel usw. ein, die gab es noch stück­wei­se zu kau­fen. Oft­mals gab es kos­ten­los einen Zoll­stock dazu. Wer einen Haus­stand grün­den woll­te, fand bei Zieg­feld mit Sicher­heit die pas­sen­den Koch­töp­fe. Und was nicht vor­rä­tig war, das besorg­te Zieg­ler. Hier gab es wohl den ers­ten Raclette-Grill in Bre­mer­ha­ven. Zieg­feld hat es mög­lich gemacht.

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Erinnerungen

Die ehe­ma­li­ge Beleg­schaft hat sich regel­mä­ßig zum Grün­kohl­es­sen getrof­fen. 2018 hat das 25. Tref­fen statt­ge­fun­den, 27 ehe­ma­li­ge Kol­le­gen waren gekom­men. Natür­lich wur­den Erin­ne­run­gen aus­ge­tauscht. Zum Bei­spiel wie Ernst Han­ke Bruns einem Aus­zu­bil­den­den den Füh­rer­schein bezahlt hat. Als Aner­ken­nung für sei­ne guten Leis­tun­gen. Oder wie er von einem Ver­käu­fer ver­lang­te zu hei­ra­ten, damit er die Woh­nung über dem Geschäft in der Bür­ger­meis­ter-Smidt-Stra­ße 16 — 18 mie­ten kann. 

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Die Nord­see-Zei­tung hat in einem Arti­kel vom 12. Febru­ar 2018 dar­über berich­tet: “Rechts Pöt­te und Pfan­nen, gegen­über die Gar­de­ro­ben, nach hin­ten durch die Eisen­wa­ren. Wer Spiel­wa­ren such­te, ging die Trep­pe hoch. In der „Bür­ger“ erin­nert heu­te nur noch der Schrift­zug „Zieg­feld“ an einer Fas­sa­de an das tra­di­ti­ons­rei­che Unter­neh­men. Aber die Beleg­schaft von einst hält die Erin­ne­run­gen lebendig”.

Die letz­te Che­fin der Fir­ma W. und F. Zieg­feld, Bruns Toch­ter Nan­na Sem­ken, starb Anfang 2018. 

Quel­len:
Har­ry Gab­cke: “Bre­mer­ha­ven in zwei Jahr­hun­der­ten 1827 – 1918”, Sei­te 86
Har­ry Gab­cke: “Bre­mer­ha­ven in zwei Jahr­hun­der­ten 1919 –1947”, Sei­ten 129 — 133
Man­fred Ernst: “Der Markt­platz”, Sei­ten 118 — 125
Man­fred Ernst: “Als die Stadt brann­te”, Der 18. Sep­tem­ber 1944 in Bremerhaven-Wesermünde
Erich Stur­ck: “Erin­ne­run­gen an den 18. Sep­tem­ber 1944 in Bre­mer­ha­ven”, in Deich­SPIE­GEL
Hen­ning Bie­le­feld: “Neu­er Auf­schwung nach der Depres­si­on”, nwzonline.de vom 01.07.2005
“Bei Zieg­feld waren die Kol­le­gen groß­ar­tig”, Nord­see-Zei­tung vom 12.02.2018

Die Görlitzer Kürschnerfamilie Thorer

Die Görlitzer Kürschnerfamilie Thorer

Die Gör­lit­zer Kürsch­nerfami­lie Thorer begrün­de­te den welt­wei­ten Rauch­wa­renhan­del in Leip­zig mit der Fir­ma Theo­dor Thorer, des­sen Wur­zeln in Gör­litz lagen. Das Gör­lit­zer Monats­jour­nal Stadt­BILD hat in sei­ner Aus­ga­be Nr. 63 vom Sep­tem­ber 2008 einen Auf­satz von Herrn Wolf­gang Stil­ler über die Gör­lit­zer Kürsch­ner­fa­mi­lie Thorer veröffentlicht:

Johann Caspar Thorer

Nicht nur so bekann­te Fir­men­grün­der oder Inha­ber wie Lüders, Rau­pach, Fischer, Kör­ner und Krau­se & Söh­ne präg­ten die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung der Stadt. Auch weni­ger bekann­te Per­sön­lich­kei­ten wie Com­mer­zi­en­rat, Stadt­rat und Stadt­äl­tes­ter Carl Juli­us Geiß­ler (Tex­til­fa­bri­kant) und sein Bru­der Ernst Fried­rich Geiß­ler (Vier­raden­müh­le und Braun­koh­len­gru­be Berz­dorf), die Kauf­leu­te Adolph Webel und Stadt­rat Felix Webel — um nur eini­ge zu nen­nen — soll­ten nicht in Ver­ges­sen­heit geraten.

Eine sol­che Fami­lie, die auch in der Stadt Gör­litz Beacht­li­ches geleis­tet hat, ist die Gör­lit­zer Kürsch­ner­fa­mi­lie Thorer. Die Fami­lie Thorer lässt sich bis 1618 zurück­ver­fol­gen. Ihr Ursprung liegt in Gera.

Tobias Friedrich Thorer auf Wanderschaft nach Görlitz

Ein Sohn von Johann Cas­par Thorer, Kürsch­ner­meis­ter in Gera (1698 — 1768), kam im Rah­men sei­ner Wan­der­schaft nach Gör­litz. Es war der Kürsch­ner­ge­sel­le Tobi­as Fried­rich Thorer (21.4.1732 — 22.5.1800).

Die Stadt mach­te auf ihn einen so wenig güns­ti­gen Ein­druck, dass er erklär­te, kei­ne 24 Stun­den blei­ben zu wol­len. Er muss aber bald ande­rer Ansicht gewor­den sein, denn als der Kürsch­ner­meis­ter Pabst­lö­be nach der Her­ber­ge um einen Gesel­len schick­te, nahm er nicht nur die Stel­le an, son­dern ver­hei­ra­te­te sich auch im April 1755 mit des­sen Toch­ter und ließ sich als Kürsch­ner­meis­ter in Gör­litz nie­der. Durch aus­ge­zeich­net fach­li­ches Kön­nen wur­de er als Obe­räl­tes­ter der Kürsch­ner­meis­ter in Gör­litz gewählt. 

Fischmarkt 8

Sei­ne Werk­statt befand sich am Fisch­markt 8. Fisch­markt 8 bestand ursprüng­lich aus zwei Häu­sern, näm­lich den Hypo­the­ken-Num­mern 57 und 58. Im öst­li­chen Haus (Hypo­the­ken-Num­mer 57) wohn­te Tobi­as Fried­rich Thorer.

Aus sei­ner Ehe gin­gen vier Söh­ne her­vor. Von die­sen waren drei Kürsch­ner­meis­ter in Görlitz:

Ima­nu­el Fried­rich Thorer (26.4.1772 — 19.3.1813) über­nahm das Geschäft sei­nes Vaters. Ima­nu­el ehe­lich­te Johan­ne Chris­tia­ne Geiß­ler, die Toch­ter des Tuch­wal­kermeis­ters Johann Gott­fried Geiß­ler (1734 — 1808). Johann Gott­fried Geiß­ler war der Groß­va­ter des Tuch­fa­bri­kan­ten Com­mer­zi­en­rat, Stadt­rat und Stadt­äl­tes­ten Carl Samu­el Geiß­ler und des­sen Bru­der Ernst Fried­rich Geiß­ler, Inha­ber der Vier­ra­demüh­le und des Braun­koh­le­wer­kes Berzdorf.

Handwerk 7

Carl Hein­rich Thorer (24.8.1756 — 23.4.1833), Kürsch­ner­meis­ter, war ein wei­te­rer Sohn von Tobi­as Fried­rich Thorer. Er war ver­ehe­licht mit Sophie Eleo­no­re, gebo­re­ne Schüss­ler. Sei­ne Kürsch­ner­fir­ma begrün­de­te er im Hand­werk 7 (Hypo­the­ken-Num­mer 362). Die­ses Geschäft hat er gemein­sam mit sei­nem Sohn Natha­na­el Hein­rich Thorer (19.5.1801 — 30.8.1849) betrie­ben. Natha­na­el war eben­falls Ältes­ter der Kürsch­ner­meis­ter in Görlitz.

Samuel Timotheus Fürchtegott Thorer studierte Medizin

Der zwei­te Sohn von Carl Hein­rich Thorer war Samu­el Timo­theus Fürch­te­gott Thorer, (25.4.1785 — 25.6.1846). Die­ser besuch­te zunächst das Gym­na­si­um in Gör­litz. Nach dem Abitur begab er sich 1815 auf die Uni­ver­si­tät Leip­zig und stu­dier­te Medi­zin. Er nahm auch Vor­le­sun­gen in Bota­nik, Zoo­lo­gie, Mine­ra­lo­gie, Che­mie, Phy­sik und Phi­lo­so­phie wahr.

Um sei­ne prak­ti­sche Aus­bil­dung zu voll­enden, ging er Ende 1817 nach Ber­lin und lern­te bei Hufe­land, Horn und Lie­bold. Das medi­zi­nisch-chir­ur­gi­sche Examen bestand er am 12.5 1918 mit vor­züg­li­chem Ergeb­nis. Im glei­chen Jahr erwarb er auch den Doktortitel.

Zurück­ge­kehrt nach Gör­litz ließ sich Dr. Thorer als prak­ti­scher Arzt, Ope­ra­teur und Geburts­hel­fer nie­der. Er bedien­te sich auch zuneh­mend der homöo­pa­thi­schen Heil­me­tho­de, zu der sich ver­schie­de­ne Ärz­te Schle­si­ens  und der Ober­lau­sitz zu einem Ver­ein zusam­men­schlos­sen. In sei­ner Eigen­schaft als Vor­sit­zen­der die­ses Ver­ei­nes publi­zier­te er meh­re­re Bän­de Fachbücher.

Er begrün­de­te eine Fami­lie mit Anna Caro­li­ne gebo­re­ne Eich­holz. Aus die­ser Ehe gin­gen zwei Töch­ter hervor.

Dr. Thorer wur­de 1820 Mit­glied der Ober­lau­sit­zi­schen Gesell­schaft der Wis­sen­schaf­ten zu Gör­litz. Er wur­de bald danach Mit­glied des die Ver­wal­tung lei­ten­den Aus­schus­ses der Gesell­schaft. Im Jah­re 1833 wur­de Dr. Thorer Direk­tor der Gesell­schaft. Die­ses Amt führ­te er durch Wie­der­wahl bis zum Jah­re 1841 aus. Dr. Thorer gab ver­schie­de­ne Fach­bei­trä­ge her­aus, und es befin­den sich im Neu­en Lau­sit­zi­schen Maga­zin (NLM) zahl­rei­che Ver­öf­fent­li­chun­gen. Dr. Thorer ver­starb am 25. Juni 1845. Er wur­de am 28. Juni auf dem Nico­lai- Fried­hof beigesetzt.

Mitglied der Kürschnerfamilie Thorer wurde zum Stadtältesten ernannt

Ernst Friedrich Thorer

Aus der Ehe von Imma­nu­el Fried­rich Thorer gin­gen eben­falls 3 Söh­ne hervor.

Sein Sohn Ernst Fried­rich Thorer (20.3.1799 — 1.7.1878) erfreu­te sich einer güns­ti­gen Ver­mö­gens­la­ge. Er genoss nicht nur bei den Mit­glie­dern der Kürsch­ne­rin­nung, die ihn zum Ältes­ten der Kürsch­ner­meis­ter ernann­ten, gro­ßes Anse­hen. Auch bei der Gör­lit­zer Bür­ger­schaft im all­ge­mei­nen, da er als Mit­glied des Magis­trats der Stadt an der Ver­wal­tung sei­ner Hei­mat­stadt sehr regen Anteil nahm. Sei­ne Ver­diens­te wur­den dann auch durch die Ernen­nung zum Stadt­äl­tes­ten aner­kannt. Ernst Fried­rich erwarb im Jah­re 1825 das Grund­stück Brü­der­stra­ße 15 mit der Hypo­the­ken-Num­mer 15, und er bau­te das gan­ze Haus um. Im Jah­re 1843 kauf­te Ernst Fried­rich das Grund­stück Ober­markt 6/Ecke Stein­stra­ße. Bis 1803 war die­ses Gebäu­de ein ein­drucks­vol­ler Barock­bau (erbaut um 1680). 1803 fie­len die Gie­bel. Im Jah­re 1844 bau­te Ernst Fried­rich Thorer die­ses Gebäu­de von Grund auf neu, so wie es heu­te noch steht.

Brüderstraße 15

Im Jah­re 1854 wur­de das Grund­stück an sei­nen Sohn Theo­dor Ernst Thorer (26.5.1828 — 30.3.1894) ver­kauft. Die­ser ver­kauf­te das Grund­stück 1863 an sei­nen Schwa­ger, den Kauf­mann Fer­di­nand Walter.

Zugleich waren durch den Umbau von Ober­markt 6 auch die Grund­stü­cke Stein­stra­ße 1 und Stein­stra­ße 2 in sei­nen Besitz gelangt. Die letz­te Woh­nung von Ernst Fried­rich befand sich Grü­ner Gra­ben 9.

Obermarkt Ecke Steinstraße Kürschnerfamilie Thorer

Dabei läßt sich bei Richard Jecht in sei­ner Topo­gra­phie auf Sei­te 641 fol­gen­de Epi­so­de nach­le­sen: “Als im Jah­re 1848 die obe­re Lan­gen­gas­se durch Abbruch der Stadt­mau­er eine Öff­nung nach Wes­ten erhielt, da fass­ten weit­sich­ti­ge Män­ner wie Mau­rer­meis­ter Kieß­ler, Kürsch­ner­meis­ter Thorer, Stef­fel­bau­er und Ernst Her­mann Beschee­rer (Braue­rei­be­sit­zer Son­nen­stra­ße, jet­zi­ges Finanz­amt) den Ent­schluss, eine nähe­re Ver­bin­dung nach der Teich- und Brun­nen­stra­ße her­zu­stel­len. Sie lie­ßen beim Bau ihrer Häu­ser in den Jah­ren 1857 — 1862 für eine regel­mä­ßi­ge Stra­ßen­an­la­ge Raum und wand­ten sich 1860 an den Magis­trat um Ein­rich­tung einer öffent­li­chen Stra­ße (Son­nen­stra­ße).

Der Magis­trat erkann­te kein öffent­li­ches Bedürf­nis einer Stra­ße und ließ zeit­wei­se die Stra­ße für den öffent­li­chen Ver­kehr sper­ren und stell­te noch schwers­te Bedin­gun­gen an deren Anlie­ger. Da der Magis­trat eine öffent­li­che Benen­nung der Stra­ße ver­wei­ger­te, wur­de die­se durch die Bau­her­ren Pri­vat­stra­ße genannt. Erst im Jah­re 1868 fin­det man im Adress­buch den Namen Son­nen­stra­ße. Damit muß sich die Fami­lie Thorer als eine der vier Bau­her­ren an der Ein­rich­tung der Son­nen­stra­ße betei­ligt haben.

Folgt man dem Gör­lit­zer Hypo­the­ken­ver­zeich­nis von 1855, so wer­den auch für die Grund­stü­cke Grü­ner Gra­ben Num­mer 2 — 9 als Besit­zer Thorer/Frenzel ange­ge­ben. Wei­te­re Grund­stü­cke — wie bereits genannt Ober­markt 6, Stein­stra­ße 1, Schan­ze 14 und Som­mer­gas­se 4 — waren im Besitz die­ser Fami­lie (Som­mer­gas­se seit 1871 Moltkestraße).

Ecke Steinstraße Kürschnerfamilie Thorer

Ernst Fried­rich Thorer, noch rüs­tig in den bes­ten Man­nes­jah­ren, über­gab im Jah­re 1853 das Geschäft sei­nem Sohn, dem Kürsch­ner­meis­ter Theo­dor Ernst Thorer (26.5.1828 — 30.3.1894). Grün­de der Geschäfts­über­ga­be waren unter ande­rem die Ansprü­che, wel­che ande­re Unter­neh­mun­gen und sei­ne gemein­nüt­zi­ge Tätig­keit an sei­ne Per­son stell­ten. Ande­rer­seits woll­te er dem Ver­lan­gen sei­nes Soh­nes ent­ge­gen­wir­ken, nach Ame­ri­ka aus­zu­rei­sen, und ihn somit an sei­ne Hei­mat fesseln.

Theodor Ernst Thorer hatte das bedeutendste Geschäft am Platz 

Das Kürsch­ner­ge­schäft war das bedeu­tends­te in Gör­litz. Es betrieb nicht aus­schließ­lich die Kürsch­ne­rei son­dern ver­sorg­te auch die Kürsch­ner­meis­ter in Gör­litz und Umge­bung mit Rauch­wa­ren. Zu deren Ein­käu­fen hat­te schon sein Vater Ernst Fried­rich die Leip­zi­ger Mes­se regel­mä­ßig besucht.

Theo­dor Ernst hat­te sei­ne Aus­bil­dung nicht nur in der Hei­mat son­dern auch in frem­den Län­dern — vor allem in Frank­reich und Eng­land — genos­sen. In einem Brief an sei­nen Vater vom 27. Juni 1831 berich­te­te er von sei­nen Erleb­nis­sen auf sei­nen Stu­di­en­rei­sen, die ihn nach Lon­don, Lyon, Turin und Mai­land sowie über Vene­dig, Tri­est und Wien führten.

Nach der Geschäfts­über­nah­me besuch­te Theo­dor im Herbst 1853 erst­mals auf eige­ne Rech­nung die Leip­zi­ger Mes­se. Im dar­auf fol­gen­den Jah­re, genau 100 Jah­re nach­dem sein Urgroß­va­ter Tobi­as von Gera nach Gör­litz über­ge­sie­delt war, fuhr er von Gör­litz nach Gera, um Emma Hoff­mann als sei­ne Ehe­frau heimzuführen.

Theodor Ernst Thorer

Sei­ne Ehe­frau war eben­falls an der guten Ent­wick­lung des Geschäfts betei­ligt. Ins­ge­samt gebar sie 8 Kin­der, 7 Söh­ne und eine Toch­ter (4 davon in Gör­litz gebo­ren). An ihrem Lebens­abend kam sie in den Genuss von 7 Enkeln und 5 Urenkeln.

Die Freun­de von Theo­dor Thorer hat­ten ihren Weg nach Kana­da genom­men und sich in Mont­re­al ansäs­sig gemacht, wel­ches sich spä­ter als Glücks­um­stand für Theo­dor Ernst erwei­sen soll­te. In Mont­re­al grün­de­ten sie die Fir­ma Hae­us­gen & Gnae­din­ger, wel­che sich mit der Fabri­ka­ti­on von Pelz­werk im Groß­be­trieb befass­te. Zur Beschaf­fung ihres Bedarfs an euro­päi­schen und asia­ti­schen Fel­len wand­ten sich die­se an ihren Freund Theo­dor in Gör­litz. Das ver­an­lass­te ihn zu wei­te­ren Rei­sen, vor­nehm­lich nach Leipzig.

Die stän­di­gen Rei­sen berei­te­ten der Füh­rung sei­nes Geschäfts durch län­ge­re Abwe­sen­heit grö­ße­re Pro­ble­me. Hin­zu kam, ein Kürsch­ner­ge­schäft zur dama­li­gen Zeit in einer Pro­vinz­stadt zu füh­ren, stell­te kei­ne gro­ßen Ansprü­che. Und Theo­dor genoss auf sei­ne vie­len Rei­sen das Flair der Groß­städ­te Euro­pas mit ihren groß­zü­gi­gen Ver­hält­nis­sen. All das ver­an­lass­te ihn, das vom Vater über­nom­me­ne Geschäft 1862 an sei­nen Werk­füh­rer zu über­ge­ben, der es noch vie­le Jah­re unter der Fir­ma J. Wag­ner, Theo­dor Thorer Nachf. in Gör­litz führte.

Kürschnerfamilie Thorer begründet weltweites Unternehmen

Theo­dor Thorer selbst aber sie­del­te 1862 mit Frau und 4 Kin­dern noch vor der Oster­mes­se (die Leip­zi­ger Rauch­wa­ren­mes­se fand immer zu Ostern statt) nach Leip­zig-Goh­lis über. In Leip­zig eröff­ne­te er anfäng­lich in der Rauch­wa­ren­hal­le die Rauch­wa­ren­fir­ma Theo­dor Thorer, die sich als­bald zu einem welt­wei­ten Unter­neh­men ent­wi­ckel­te, wie ich an spä­te­rer Stel­le berich­ten werde.

Die ein­gangs genann­te Freund­schaft nach Kana­da ent­wi­ckel­te sich in der Fol­ge­zeit zu engen Geschäfts­be­zie­hun­gen. So erhielt Theo­dor von sei­nen Freun­den kana­di­sche Fel­le in Gegen­rech­nung, nament­lich Bisam, Biber, Otter, Ner­ze und Zobel. In den kom­men­den Jah­ren ent­wi­ckel­te sich aber vor­ran­gig der Per­sia­ner­pelz­han­del (Kara­kul- und Astra­ch­a­n­er­scha­fe und Breit­schwän­ze) zum Hauptgeschäft.

Der Bedarf dazu wur­de auf Mes­sen in Nisch­nij-Now­go­rod und Mos­kau, aber auch direkt aus Bucha­ra, Astra­chan und Afgha­ni­stan gedeckt. (Die Haupt­zucht­ge­bie­te lie­gen in Zen­tral­asi­en in Usbe­ki­stan — Bucha­ra — Turk­me­ni­stan, in Tei­len von Tadschi­ki­stan — in Euro­pa aber auch in der Ukrai­ne und in Mol­da­wi­en, in Afgha­ni­stan sind die Haupt­zucht­ge­bie­te in den Pro­vin­zen Anhol, Masar-i-Sche­rif, Mai­me­ne, Schi­berg­han, Acht­scha, Tasch­kurg­han, Kun­dus und Herat.) So betrug die Gesamt­ein­fuhr von Rauch­wa­ren auf dem Han­dels­platz Leip­zig um 1864 160 Mil­lio­nen Mark, und dar­an hat­ten asia­ti­sche Per­sia­ner­fel­le einen Anteil von 1.100.000 Stück.

Firmensignet Theodor Thorer

Paul Albert Thorer übernimmt die Geschäfte

In der Fol­ge­zeit tra­ten die Söh­ne von Theo­dor in das Geschäft ein:

Zunächst der ältes­te Ernst Alfred, 1855 in Gör­litz gebo­ren und 1910 in Leip­zig-Leutsch verstorben.
1875 hat­te sich sein zweit­äl­tes­ter Sohn Kurt Theo­dor, 1856 in Gör­litz gebo­ren (gestor­ben 14.11.1918), im Geschäft als Teil­ha­ber betätigt.
Ostern 1876 trat der drit­te Sohn Paul Albert, am 5.3.1858 eben­falls in Gör­litz gebo­ren, als Teil­ha­ber in die Fir­ma ein.

Um sei­ne Geschäf­te in Russ­land ordent­lich füh­ren zu kön­nen, erlern­te Paul Albert die rus­si­sche Spra­che und fuhr 1881 zum ers­ten Male zur Rauch­wa­ren­mes­se nach Nisch­nij-Now­go­rod zum Ein­kauf. Nach­dem sei­ne 3 ältes­ten Söh­ne am 1. August 1883 als Teil­ha­ber der Fir­ma ein­ge­tra­gen wur­den, zog sich Theo­dor Thorer am 27. Mai 1892 in das Pri­vat­le­ben zurück.

In der Fol­ge­zeit zogen sich auch die älte­ren Geschwis­ter aus dem Unter­neh­men zurück, so dass die gesam­te Last des Geschäfts auf den allein ver­blie­be­nen Paul Albert gefal­len ist. Für sei­ne Ver­diens­te bei der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung im König­reich Sach­sen wur­de Paul Albert Thorer vom Säch­si­schen König mit dem Titel König­li­cher Kom­mer­zi­en­rat geehrt.

In der Fol­ge­zeit ent­wi­ckel­te sich die Fir­ma zu einem wich­ti­gen Unter­neh­men im welt­wei­ten Rauch­wa­ren­han­del mit Nie­der­las­sun­gen in New York und Lon­don und Ver­tre­tun­gen in Ber­lin, Wien, Lon­don, Paris, Mai­land und Brüs­sel. Erwäh­nens­wert wäre noch, dass sich die Fir­ma Theo­dor Thorer gro­ße Ver­diens­te damit erwor­ben hat, mit Ori­gi­nal-Zucht­ma­te­ri­al von Kara­kul-Scha­fen (Per­sia­ner) aus Bucha­ra in der dama­li­gen deut­schen Kolo­nie Süd­west­afri­ka die­se Ras­se ein­zu­bür­gern und zu züch­ten. Dank der guten Bezie­hun­gen des deut­schen Kai­sers zum rus­si­schen Zaren wur­den nach und nach 820 Kara­kul-Mut­ter­scha­fe und Böcke aus Usbe­ki­stan nach Deutsch-Süd­west­afri­ka geliefert.

Nach anfäng­li­chen Rück­schlä­gen ent­wi­ckel­te sich die Per­sia­ner­zucht in Süd­afri­ka sehr erfolg­reich. Das Export­vo­lu­men an Fel­len betrug bis zu 25% der Gesamt­ex­port­ergeb­nis­se des Lan­des. Dies war auch für den Leip­zi­ger Rauch­wa­ren­markt wäh­rend des und nach dem 1. Welt­krieg von außer­or­dent­li­cher Bedeu­tung, da von den ange­stamm­ten Märk­ten Russland/Sowjetunion zunächst kei­ne Waren­ein­käu­fe mehr erfol­gen konn­ten. Die­ses Geschäft begann sich erst Mit­te bis Ende der 20er Jah­re des 20. Jahr­hun­derts zu stabilisieren.

Paul Albert Thorer

Noch heu­te ist die Kara­kul­zucht und ‑hal­tung ein wich­ti­ger Zweig der Land­wirt­schaft von Nami­bia. 1969 erreich­te die nami­bi­sche Pro­duk­ti­on mit 3,5 Mil­lio­nen Fel­len (= 40 % der Welt­pro­duk­ti­on) ihren Höhe­punkt. Es gibt in Nami­bia etwa 2.500 Far­men mit Karakulschafzucht.

In der Fol­ge­zeit wur­de die Fir­ma Rauch­wa­ren­han­del Theo­dor Thorer von den Enkeln, Schwa­ger und Uren­keln des Fir­men­grün­ders Theo­dor Thorer  erfolg­reich weitergeführt.

So schließt sich der Kreis der Kürsch­ner­fa­mi­lie Thorer, der mit Tobi­as Fried­rich Thorer um die Mit­te des 18. Jahr­hun­derts in Gör­litz sei­nen Anfang nahm.

Eine Nach­be­mer­kung zur Kürsch­ner­fa­mi­lie Thorer:
Die Fir­ma Thorer sie­del­te 1945 von  Leip­zig nach Offen­bach über. Sie split­te­te sich nach dem Umzug in zwei Geschäfts­zwei­ge auf: Eine Rauch­wa­ren­zu­rich­te­rei (Ger­be­rei) in Offen­bach und in einen Rauch­wa­ren­han­del, der in Frank­furt am Main sei­nen Sitz hat­te. Dazu gab es zahl­rei­che Filia­len bei­der Zwei­ge in Deutschland

Paul Albert Thorer in Buchara

und im Aus­land (New York, Süd­afri­ka u.v.a.m.) und meh­re­re Betei­li­gun­gen zum Bei­spiel an der legen­dä­ren Hudson’s Bay Com­pa­ny in Kana­da. In den 1990er Jah­ren brach die Pelz­hys­te­rie aus, und kaum eine Frau konn­te es sich mora­lisch noch leis­ten, Pel­ze zu tra­gen. Damit brach auch das Pelz­ge­schäft der Fir­ma Thorer zusam­men, und die­se Fir­ma Thorer & Co wur­de nach fast 400 Jah­ren liquidiert.
Quel­len:
Richard Jecht: Topo­gra­phie der Stadt Görlitz
Thorer: 300 Jah­re Fami­lie Thorer, 1912, Leip­zig Eigen­ver­lag (Ober­lau­sit­zi­sche Biblio­thek der Wis­sen­schaf­ten Görlitz)
Thorer: 325 Jah­re Fami­lie Thorer, 1937, Leip­zig Eigen­ver­lag (Axel Thorer, stell­vertr. Chef­re­dak­teur der Zeit­schrift “BUNTE”)
Nach­druck über die Kürsch­ner­fa­mi­lie Thorer
Text und Bil­der mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Stadt­BILD-Ver­la­ges Gör­litz und Herrn Wolf­gang Stiller

Die Gaststätte “Frenssenstube” in der Frenssenstraße

Die Gast­stät­te “Frens­sen­stu­be” in der Frenssenstraße

Wenn das hier so wei­ter­geht, dann wer­den noch vie­le Knei­pen ster­ben”, hat “Pel­lo” vor eini­gen Jah­ren der Nord­see-Zei­tung gesagt. Georg Micha­el Bir­kel, den alle “Pel­lo” nen­nen, ist seit 40 Jah­ren Wirt der Gast­stät­te “Frens­sen­stu­be” in der Frens­sen­stra­ße an der Ecke Stormstraße.

Gaststätte "Frenssenstube"

Bre­mer­ha­ven soll in den 1950er und 1960er Jah­ren die Stadt mit der höchs­ten Knei­pen­dich­te gewe­sen sein. Gut 600 Gast­stät­ten soll es in der See­stadt gege­ben haben, und das Nacht­le­ben pulsierte.

Der gelern­te Wein- und Spi­ri­tuo­sen­kauf­mann “Pel­lo” woll­te eigent­lich nach Aus­tra­li­en aus­wan­dern. Dann starb aber plötz­lich sein Chef, und “Pel­lo” über­nahm am 14. März 1981 die Gast­stät­te “Frens­sen­stu­be”. In den Jah­ren konn­te man in Lehe mit einer Eck­knei­pe noch rich­tig Geld verdienen.

Gaststätte "Frenssenstube"

Alle betra­ten sie die Gast­stät­te “Frens­sen­stu­be” durch die schwe­re Eichen­tür: Jour­na­lis­ten, Poli­ti­ker und Geschäfts­leu­te tran­ken hier ihr Bier eben­so wie die ame­ri­ka­ni­schen Sol­da­ten und die Arbei­ter von den Werf­ten und die Matro­sen der Fische­rei. Zehn bis zwölf Faß Bier schenk­te “Pel­lo” in der Woche aus, bis sei­ne Gäs­te ihren Durst gelöscht hat­ten. Heu­te rei­chen zwei Faß pro Woche.

Die goldenen Zeiten sind vorbei

Die gol­de­nen Zei­ten sind im Goe­the­vier­tel längst vor­bei. Nach Bre­mer­ha­ven kom­men schon lan­ge kei­ne Fisch­damp­fer mehr. Und so blie­ben auch die durs­ti­gen Matro­sen weg. Auch die Werf­ten­kri­se in der See­stadt Ende der 1980er Jah­re zwang immer mehr Knei­pen auf­zu­ge­ben. Allei­ne in der Frens­sen­stra­ße haben acht Knei­pen geschlos­sen. Ohne sei­ne Stamm­gäs­te hät­te wohl auch “Pel­lo” längst aufgehört. 

Und heu­te, mehr als vier Jah­re nach dem Inter­view der Nord­see-Zei­tung, ist es noch schlim­mer. Die Beschäf­tig­ten des Hotel- und Gast­stät­ten­ge­wer­bes in Bre­mer­ha­ven lei­den hart unter den Coro­na-Lock­down-Maß­nah­men. Die Wir­te fürch­ten um ihre Zukunft. Wohl kaum einer Bran­che setzt die Coro­na-Pan­de­mie so sehr zu, wie den Kneipen.

Nachtrag vom 10.06.2021

Soweit die Bre­mer­ha­ve­ner Gas­tro­no­men die Hygie­ne­re­geln ein­hal­ten und ein Schutz­kon­zept vor­le­gen kön­nen, dür­fen sie seit dem 3. Juni 2021 auch wie­der die Innen­räu­me für ihre Gäs­te öff­nen.  Aller­dings nur bis 23 Uhr. Und die Gäs­te müs­sen ein nega­ti­ves Coro­na-Test­ergeb­nis vor­le­gen. Bre­mer­ha­ven erwacht, und vie­le Knei­pen­be­sit­zer kön­nen aufatmen.

Gaststätte "Frenssenstube"

Auch “Pel­lo” freut sich über die Rück­kehr in das Nacht­le­ben. Auf sei­ne Stamm­gäs­te muss er nicht lan­ge war­ten, die war­ten selbst schon ganz unge­dul­dig dar­auf, bei “Pel­lo” wie­der ein Bier trin­ken zu kön­nen. Vie­le Gäs­te sind auch schon kom­plett geimpft. GTrotz­dem wird es in “Pel­los” Knei­pe zunächst nicht eng wer­den. 15 bis 20 Gäs­te darf er in sei­ne Frens­sen­stu­be las­sen. Und so appel­liert der Wirt der Frens­sen­stu­ben auch an sei­ne Kol­le­gen, sich an die Regeln zu hal­ten, damit es im Herbst nicht einen erneu­ten Lock­down gibt.

Bis­her ist Georg Micha­el Bir­kel gut durch die Coro­na-Kri­se gekom­men. Sei­ne finan­zi­el­len Reser­ven hat er auf­ge­braucht. Aber der 66.jährige Wirt bekommt seit dem letz­ten Jahr Ren­te, und sein Eck­haus mit der Knei­pe hat er längst abbe­zahlt. Doch sein 40-jäh­ri­ges Betriebs­ju­bi­lä­um am 14. März 2020 konn­te er wegen Coro­na nicht fei­ern. Und die Fei­er wird er auch nicht nach­ho­len. Dazu feh­len die finan­zi­el­len Mit­tel. Nun hofft “Pel­lo” dar­auf, sei­ne Gäs­te zum 45-jäh­ri­gen Jubi­lä­um ein­la­den zu können.

Quel­len:
G.-D- Mey­er “Pel­lo, der Psy­cho­lo­ge”, Nord­see-Zei­tung vom 22.11.2016
L. M. Lan­gen “Die Frens­sen­stu­be hält dem Knei­penster­ben stand”, nord24.de vom 18.02.2020
L. M. Lan­gen “Pel­lo, der Vete­ran der Frens­sen­stu­be”, norderlesen.de vom 19.02.2020
L. M. Lan­gen “Wirt Pel­lo hat in der Coro­na­kri­se sei­ne Erspar­nis­se auf­ge­braucht”, Nord­see-Zei­tung vom 7.6.2021

Abelmann Fischfeinkost verlässt Bremerhavens Innenstadt

Abel­mann Fisch­fein­kost ver­lässt Bre­mer­ha­vens Innenstadt

Johan­nes Abel­mann grün­de­te mit sei­nem Bru­der Hein­rich 1953 das Unter­neh­men, das heu­te unter Hein­rich Abel­mann GmbH fir­miert. Die Fir­men­grün­der began­nen mit fünf Mit­ar­bei­tern in Pack­hal­le 9 im Fische­rei­ha­fen. Seit­her zau­bert die Hein­rich Abel­mann GmbH aus Fisch, Gar­ne­len, Muscheln und ande­ren Mee­res­früch­ten im Fische­rei­ha­fen von Bre­mer­ha­ven köst­li­che Fein­kost­sa­la­te. Fisch­lieb­ha­ber  wis­sen den feins­ten Mat­jes und die saf­ti­gen Fisch­bröt­chen eben­so zu schät­zen wie die fei­nen Sup­pen und Herings­hap­pen in Minze-Limettencreme.
Abelmann Fischfeinkost verlässt Bremerhavens Innenstadt
Schon mehr als 15 Jah­re lang bie­tet Abel­mann Fisch­fein­kost sei­ne Pro­duk­te auch in Bre­mer­ha­vens Innen­stadt an. In dem glä­ser­nen Pavil­lon unweit vom Han­se-Car­ré  in der Fuß­gän­ger­zo­ne wer­den kom­plet­te Gerich­te zube­rei­tet. Was drin­nen geges­sen wird, das kön­nen Neu­gie­ri­ge von drau­ßen beobachten.

Aber das ist nun bald vor­bei. In Bre­mer­ha­vens Innen­stadt schlie­ßen immer mehr Geschäf­te. Nun will sich auch Abel­mann Fisch­fein­kost aus der süd­li­chen Fuß­gän­ger­zo­ne zurück­zie­hen. Das ist wohl dem all­ge­mei­nen Kun­den­rück­gang in der Innen­stadt geschuldet.

Der Miet­ver­trag mit der Städ­ti­schen Grund­stücks­ge­sell­schaft Stäg­rund soll wohl zum Ende des Jah­res 2020 aus­lau­fen. Ob es für den Glas­pa­vil­lon einen Nach­fol­ger gibt scheint noch nicht geklärt. Die Fir­men­schil­der sind vom Pavil­lon jeden­falls bereits ent­fernt. Fisch­bröt­chen kann man aber noch kaufen. 

In Sta­de hat Abel­mann Fisch­fein­kost sei­ne Filia­le bereits im Jah­re 2015 geschlos­sen. Ver­mut­lich eben­falls wegen rück­läu­fi­ger Umsätze.
Quel­len:
appe­ti­zer  — Das Fische­rei­ha­fen Maga­zin: “Fisch vom Feins­ten”, Aus­ga­be 2015, Sei­te 19
Stadt­ma­ga­zin Bre­men: “Deli­ka­tes­sen aus der Fisch­ma­nu­fak­tur Abel­mann”, Aus­ga­be Juni/2020, Sei­te 38
Hei­ner Otto: “Fisch­wür­fel aus Glas bald leer”, nwzonline.de vom 30.5.2020
L. Bohl­mann-Dram­meh: “Abel­mann Fisch­fein­kost ver­lässt die Bre­mer­ha­ve­ner Innen­stadt”, nord24.de vom 31.5.2020
S. Hell­wig: “Hering auf jede Art und Wei­se”, Weser-Kurier vom 17.9.2016
L. Strü­ning: “Abel­mann-Filia­le in Sta­de geschlos­sen”, Tageblatt.de vom 8.4.2015

In Bremerhavens Körnerstraße wird nicht mehr gemangelt

In Bre­mer­ha­vens Kör­ner­stra­ße wird nicht mehr gemangelt

Das genaue Alter der Heiß­man­gel in Bre­mer­ha­vens Kör­ner­stra­ße kennt wohl nie­mand genau. Eigent­lich stand sie ja auch schon immer dort in dem Eck­haus an der Kör­ner­stra­ße und Eupe­ner Stra­ße 44. Und schon immer ver­brei­te­te sie die­sen Geruch frisch geman­gel­ter Wäsche, den die Besit­ze­rin Karin Lupo seit ihrer Kind­heit so liebt.
In Bremerhavens Körnerstraße wird nicht mehr gemangeltNur ein Schrift­zug auf einem gro­ßen Zahn­rad ver­rät die Her­kunft der Heiß­man­gel: “Gebr. Stu­te, Han­no­ver”.  Seit 1895 rich­te­te die “Ers­te Deut­sche Bau­an­stalt für voll­stän­di­ge Wäsche­rei-Ein­rich­tun­gen Stu­te & Blu­men­thal” Dampf­wä­sche­rei­en ein.

Die Fabrik von Karl Stu­te und Lou­is Blu­men­thal befand sich in Han­no­ver Lin­den am Bahn­hof Fischer­hof. Die Fabrik nann­te sich spä­ter  “Maschi­nen­b­au­ges. m. b. H. vor­mals Stu­te und Blu­men­thal. Und um 1928 gab es eine Gebr. Stu­te Wäsche­rei­ma­schi­nen­fa­brik an der Hil­des­hei­mer Stra­ße 173 in Han­no­ver-Döh­ren. Aus die­ser Zeit muss auch die Heiß­man­gel aus der Kör­ner­stra­ße stammen.
Erste Deutsche Bauanstalt für vollständige Wäscherei-Einrichtungen Stute & BlumenthalKarin Lupo ist mit der Heiß­man­gel auf­ge­wach­sen. Ihre allein­er­zie­hen­de Mut­ter, Lie­se­lot­te Schei­de­mann, hat­te bereits im zwei­ten Welt­krieg eine Man­gel in der Lud­wig­stra­ße. Dort ver­brach­te Karin Lupo ihre Kind­heit. Am Ende des Krie­ges wur­de die Man­gel voll­stän­dig zerstört. 
In Bremerhavens Körnerstraße wird nicht mehr gemangeltUnge­fähr acht Jah­re war Karin Lupo alt, als ihre Mut­ter im Jah­re 1955 die Heiß­man­gel an der Kör­ner­stra­ße Ecke Eupe­ner Stra­ße von einer Fami­lie Bött­cher über­nahm. Die klei­ne Karin hat­te schon damals ger­ne bei Mut­ti in der Heiß­man­gel mit ange­fasst. Die Mut­ter führ­te die Heiß­man­gel bis zu ihrem 75. Lebens­jahr. Zu der Zeit war das Geschäft noch den gan­zen Tag geöff­net. Meh­re­re Hel­fe­rin­nen sorg­ten dafür, dass die vie­le Arbeit bewäl­tigt wer­den konnte.

Die Heiß­man­gel ist eine abso­lu­te Sel­ten­heit. Die gro­ße Trom­mel ist aus Guss­ei­sen und damit viel schwe­rer als die heu­ti­gen Rol­len. Beheizt wur­de die Trom­mel mit Gas. Hun­der­te klei­ner Flämm­chen sorg­ten unter der Trom­mel für eine gleich­mä­ßi­ge Hit­ze. Mor­gens dau­ert es fast eine Stun­de, bis die Trom­mel die Betriebs­tem­pe­ra­tur erreicht hat. Wäh­rend die gro­ße und schwe­re Rol­le mit Gas betrie­ben wur­de, trieb ein fast eben­so alter Elek­tro­mo­tor den gro­ßen fast 8 m lan­gen Rie­men an, der die gro­ße Wal­ze drehte.
In Bremerhavens Körnerstraße wird nicht mehr gemangeltDie Heiß­man­gel könn­te noch wei­ter arbei­ten — wenn in Bre­mer­ha­ven nicht das Gas umge­stellt wer­den wür­de. Davon sind rund 28.000 Haus­hal­te und Betrie­be  betrof­fen. Etwa 2,5 Pro­zent der Gas­ge­rä­te müs­sen still­ge­legt wer­den. Auch die Heiß­man­gel in der Kör­ner­stra­ße gehört dazu.

Für die Men­schen in Lehe war es eine Über­ra­schung, dass ihre belieb­te Heiß­man­gel schlie­ßen muss­te. Hier traf man sich jahr­zehn­te­lang. Ärz­te, Kauf­leu­te, Leh­rer, Beam­te und Unter­neh­mer brach­ten ihre Tisch­de­cken und Bett­wä­sche zum Man­geln in die Kör­ner­stra­ße. Für jeden hat­te Karin Lud­wig ein net­tes Wort übrig. Manch­mal wur­den es auch län­ge­re Gesprä­che. Und im Win­ter gab es schon mal ein Gläs­chen Glüh­wein zum Auf­wär­men. Auch die klei­nen Kin­der lieb­ten ihre “Frau Heißmangel”.

Karin Lud­wig hat bei Kar­stadt Schuh­ver­käu­fe­rin gelernt. Aber immer hat sie auch Mut­ti in der Heiß­man­gel gehol­fen. Und Anfang der 1980er Jah­re hat Karin Lud­wig die Heiß­man­gel von ihrer Mut­ter über­nom­men. Neue Tex­ti­li­en haben dazu geführt, dass die Man­gel nur noch vor­mit­tags geöff­net war. So konn­te Karin Lupo die Arbeit allei­ne erledigen.

50 Jah­re stand sie jeden Vor­mit­tag im Geschäft. Nie hat sie gefehlt. Doch nun ist es vor­bei: In Bre­mer­ha­vens Kör­ner­stra­ße wird nicht mehr gemangelt.
In Bremerhavens Körnerstraße wird nicht mehr gemangeltDas Schild “Heiß­man­gel” über der Ein­gangs­tür ist mitt­ler­wei­le abge­schraubt. eine Restau­ra­to­rin hat die Maschi­ne ist zer­legt. Karin Lud­wig ist weh­mü­tig, aber sie freut sich, dass die Heiß­man­gel nicht ver­schrot­tet wer­den muss. Sie wur­de ins His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven gebracht. Dort kann man sie im kom­men­den Janu­ar im Foy­er besichtigen.
Quel­len:
T- Mel­ch­ers: “Die ältes­te Heiß­man­gel steht nun still,  Nord­see-Zei­tung vom 16.10.2020
“Mit Lie­be an der Man­gel”, Leher Blatt Num­mer 2

T- Mel­ch­ers: “Bre­mer­ha­ven: Heiß­man­gel kommt ins Muse­um”, nord24.de vom 16.10.2020

Die Gaststätte “Gießkanne” in der Rickmersstraße

Die Gast­stät­te “Gieß­kan­ne” in der Rickmersstraße

Sascha Wachs­mann hat sein Geschäft gelernt. In Ham­burg auf der Ree­per­bahn hat er eine Aus­bil­dung zum Restau­rant-Fach­mann absol­viert. Am 25. Dezem­ber 2009 hat er die Bre­mer­ha­ve­ner Gast­stät­te “Gieß­kan­ne” in der Rick­mers­stra­ße 64 über­nom­men, kom­plett saniert und im Jah­re 2010 eröff­net.Die Gaststätte "Gießkanne" in der RickmersstraßeDie Gast­stät­te “Gieß­kan­ne” ist eine typi­sche Knei­pe. Sie gehör­te sei­nem Groß­va­ter. Auch sein Vater hat hier schon Bier gezapft. Links und rechts am Tre­sen, der sich wie ein gro­ßes “U” um die Zapf­an­la­ge zieht, sit­zen die Stamm­kun­den. Bei Ziga­ret­ten­qualm wer­den “Stamm­tisch­ge­sprä­che” geführt, gelacht und Bier vom Fass oder aus der klei­nen bau­chi­gen Fla­sche getrun­ken. Wer kei­nen frei­en Bar­ho­cker fin­det, der trinkt eben ste­hend sein Bier.Die Gaststätte "Gießkanne" in der RickmersstraßeStreit gibt es in der Gast­stät­te “Gieß­kan­ne” nicht. Hier in Bre­mer­ha­ven-Lehe trifft sich die Nach­bar­schaft. Wenn jemand über sei­ne Sor­gen und Nöte spre­chen möch­te, fin­det er im Knei­pen­wirt Sascha Wachs­mann einen Zuhö­rer, nicht sel­ten auch einen Rat­ge­ber.Die Gaststätte "Gießkanne" in der RickmersstraßeDoch nun ist alles anders. Nun hat der “Blaue”, wie der Wirt von sei­nen Gäs­ten wegen sei­ner Begeis­te­rung für Schal­ke 04 genannt wird, sel­ber Sor­gen. Die Coro­na-Pan­de­mie setzt ihm zu. Zwar darf er wie­der öff­nen, aber vie­le Stamm­gäs­te blei­ben aus. Wohl auch, weil nie­mand am Tre­sen sit­zen oder ste­hen darf. “Mei­ne Stamm­gäs­te möch­ten aber an der The­ke sit­zen. Sie wol­len nur dort ihr Bier trin­ken und reden — in direk­ter Nähe zu mir. Die The­ke ist ein beson­de­rer Ort in jeder Knei­pe”, sagt Sascha Wachs­mann in einem Gespräch mit der Nord­see-Zei­tung.Die Gaststätte "Gießkanne" in der RickmersstraßeDer Wirt hat über tau­send Euro inves­tiert und Ple­xi­glas­schei­ben als Spuck­schutz in den Tre­sen­be­reich gehängt und auch die Hygie­ne­vor­schrif­ten umge­setzt. Aber die Stamm­kun­den blei­ben aus, so dass der Wirt die Gast­stät­te manch­mal schon am frü­hen Abend schließt. Sascha Wachs­mann hofft nun, dass das The­ken­ver­bot bald auf­ge­ho­ben wird.Die Gaststätte "Gießkanne" in der RickmersstraßeQuel­len:
“Neue Exis­tenz­grün­dun­gen in Lehe”, Leher Blatt Num­mer 10
M. Ber­lin­ke: “Der Blaue von der Gieß­kan­ne”, Sonn­tags­jour­nal vom 22.7.2012
M. Ber­lin­ke: “Ohne The­ken­platz bleibt Knei­pe leer”, Nord­see-Zei­tung vom 13.6.2020

Der ehemalige “Gasthof zum Ratskeller” in Wulsdorf

Der ehe­ma­li­ge “Gast­hof zum Rats­kel­ler” in Wulsdorf

Wuls­dorf war schon sehr früh ein begehr­ter Wohn­ort für die vie­len Arbei­ter, die in den Häfen von Bre­mer­ha­ven und Geest­e­mün­de beschäf­tigt waren. Vie­le Häu­ser und neue Stra­ßen wur­den gebaut. An der heu­ti­gen Weser­stra­ße sie­del­ten sich Schmie­den und Fuhr­leu­te an. Aber auch immer mehr Gast­wir­te, die den Rei­sen­den die Mög­lich­keit zum Über­nach­ten boten, sahen ihre Chan­cen. Im Jah­re 1860 errich­te­te der Musi­kus Johann Vol­lers an der Weser­stra­ße 86 die “Gast­stät­te Zum Deut­schen Haus”.

Um 1850 ent­stand die Wulfs­dor­fer Lin­den­al­lee. Als Land­stra­ße von Bever­stedt kom­mend, mün­det sie in die nach Bre­mer­ha­ven füh­ren­de Weser­stra­ße. Dort, wo sich die neu­en Stra­ßen kreu­zen, wuch­sen zahl­rei­che neue Gast­hö­fe und Aus­spann­wirt­schaf­ten aus dem Boden: An der Kreu­zung Weser­stra­ße zur Lin­den­stra­ße etwa das “Gast­haus zur Bör­se”.gasthof  zum ratskellerIn dem Eck­ge­bäu­de Lin­den­al­lee 73 an der Abzwei­gung in die Pog­gen­bruch­s­tra­ße öff­ne­te der “Gast­hof zum Ratskeller“seine Pfor­ten. Die­ses Lokal betrieb für eini­ge Zeit auch Johann Mahn­ken, ein Schwa­ger des beim Möbel­fa­bri­kant Lou­is Schlü­ter beschäf­tig­ten Tisch­ler­meis­ters Karl Jüch­tern.gasthof zum ratskellerÜber den “Gast­hof zum Rats­kel­ler” schreibt mir Deich­SPIE­GEL-Leser Ronald Stock:
“Jon­ny”, der eigent­lich Johann Mahn­ken hieß, und sei­ne Frau “Guschi” waren einst die Besit­zer die­ses Lokals. Ich ken­ne “(Tan­te) Guschi” nur unter die­sem Namen, mei­ne mich aber zu erin­nern, dass mei­ne Oma Lydia ihre Schwes­ter auch beim Vor­na­men Augus­te rief. 

Die Mahn­kens gaben den Rats­kel­ler irgend­wann auf, und spä­ter arbei­te­te Onkel Jon­ny für die Fir­ma Erd­al (Schuh­creme), heu­te Erd­al-Rex GmbH. “Jon­ny und Guschi” hat­ten einen Sohn Gerold, der ca. 1934 gebo­ren sein müss­te. Die­ser wan­der­te über Kana­da in die Ver­ei­nig­ten Staa­ten aus. Sei­ne Spur ver­läuft sich am Flug­ha­fen New York. Hier soll er zum Ende der 1960er Jah­re Arbeit gefun­den haben…
Quel­len:
H. Gab­cke: Bre­mer­ha­ven in zwei Jahr­hun­der­ten 1919 – 1947, Sei­te 15
J. Rab­bel: “Ältes­te Knei­pe Wuls­dorfs schließt”, Nord­see-Zei­tung vom 06.2.2013
Inter­es­sen­Ge­mein­schaft Wulsdorf