Orangefarbener Baumarkt und rote Tür

OBI in BremerhavenDa passt das Bau­ord­nungs­amt in Bre­mer­ha­ven jetzt aber mit aller Macht auf. So etwas wie die oran­ge­far­be­nen Obi-Gebäu­de soll nie, nie wie­der vor­kom­men. Was hat man sich doch erschro­cken über die Grö­ße des Bau­markt­ge­bäu­des mit­ten in der Stadt. Und das alles in einem oran­gen Farb­ton daher­kommt, nein, das hat auf dem Amt auch nie­mand für mög­lich gehal­ten. Doch nun schau­en alle nach vor­ne und wol­len sich nicht noch ein­mal bla­mie­ren. Des­halb kann und will das Amt auch unter kei­nen Umstän­den Herrn Komor­ecks dun­kel­ro­te Haus­tür in der Sied­lung “Am Bür­ger­park” tole­rie­ren! Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder gegen das Orts­ge­setz über die “Gestal­tung von Gebäu­den und bau­li­chen Anla­gen in der Sied­lung Am Bür­ger­park” ver­sto­ßen wür­de.  Dar­in ist doch alles genau gere­gelt, auch für Haus­tü­ren: ent­we­der Weiß oder Naturholzfarben. 

Auf die­ses Gesetz sind die Her­ren vom Amt sehr stolz! Nein, nein, die Tür muss weg und bas­ta. Kos­te es Herrn Komor­eck was es wol­le. Also her mit der roten Kar­te für die rote Tür. 

HaustürNatür­lich kennt der gute Herr Komor­eck die Sat­zung auch. Dar­um hat er sich von der Her­stel­ler­fir­ma extra bestä­ti­gen las­sen, dass der rote Farb­ton in tro­pi­schen Höl­zern vor­kommt. Aber da hat er natür­lich die Rech­nung ohne das Bau­ord­nungs­amt gemacht: Nie­mand soll an tro­pi­sche Höl­zer gedacht haben, bei der Sat­zung habe man nor­di­sche Höl­zer im Sinn gehabt. Steht da zwar nicht drin, aber ist doch klar.

Der Nach­bar, der ein paar Ecken wei­ter wohnt, hat das schon alles hin­ter sich. Er hat sei­ne rote Haus­tür über­klebt – mit Pack­pa­pier. Natur­far­ben, aus nor­di­schen Höl­zern. Auch das stark sanie­rungs­be­dürf­ti­ge Dach hat er neu ein­ge­deckt damals. Und o weh, die Far­be war falsch. Das ging natür­lich auch nicht, ließ sich aber durch ein Buß­geld von 1.000 Euro regeln: Das Dach kann so bleiben.

Herr Komor­eck will sei­ne Tür jetzt über­la­ckie­ren. Mit einem Farb­ton, den die Her­ren vom Amt geneh­migt haben. Es han­delt sich um eine Sprüh­fo­lie für Autos, die kos­tet 500 Euro. Eine Alter­na­ti­ve gibt es nicht. Denn sein Vor­schlag, die Tür ein­fach anders­rum ein­zu­set­zen – also die wei­ße Innen­sei­te nach außen – wur­de auch abge­schmet­tert. Der Tür­rah­men blie­be dann ja dunkelrot.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.