Kinder aus Wilhelmsburg im Jahre 1962

Manch­mal hebe ich mir Zei­tun­gen auf, um spä­ter dar­in zu stö­bern. Wenn ich dann die Zei­tung nach eini­ger Zeit wie­der in die Hand neh­me, wun­de­re ich mich, was alles so pas­siert und in Ver­ges­sen­heit gera­ten ist.  
Sturmflut 1962

Heu­te habe ich mir wie­der einen Sta­pel Nord­see-Zei­tun­gen geschnappt und dar­in gestö­bert. Dabei hat mich das obi­ge Bild gefes­selt. Ich habe die Klei­dung der jun­gen Men­schen betrach­tet und an mei­ne eige­ne Kind­heit gedacht. Eini­ge der Jun­gen waren damals in mei­nem Alter. Auch ich trug in der kal­ten Jah­res­zeit eine Pudel­müt­ze, eine Jacke und Schnürstiefel. 

Eines aller­dings unter­schied mich von der Schar auf dem Bild – ich habe die ent­setz­li­che Sturm­flut­nacht im Febru­ar 1962 nicht mit­er­le­ben müs­sen. Damals wohn­te ich im siche­ren Hin­ter­land.  So fröh­lich, wie eini­ge in die Kame­ra geschaut haben, war ihnen bestimmt nicht zumu­te. Im Alter zwi­schen fünf und 17 Jah­ren waren die 47 Kin­der aus dem Ham­bur­ger Stadt­teil Wil­helms­burg, die sich ein paar Wochen nach der Schre­ckens­nacht erho­len durf­ten. Auf Ein­la­dung der Stadt Bre­mer­ha­ven durf­ten sie für drei Wochen in der Jugend­her­ber­ge Wüs­te­wohl­de die schlim­men Stun­den vergessen.

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