Geht dem Wochenmarkt in Lehe die Puste aus?

Schon lan­ge wird der Wochen­markt in Lehe nur noch von weni­gen Markt­be­schi­ckern ange­fah­ren. Es kom­men ein­fach zu wenig Kun­den, die Nach­fra­ge ist geschrumpft. Wor­an liegt das? Die Nord­see-Zei­tung ist die­ser Fra­ge am 15. März 2013 in einem Arti­kel nach­ge­gan­gen.
Wochenmarkt in Lehe
Die Stadt­teil­kon­fe­renz hat kei­ne Lösung parat. Auch die Ver­ant­wort­li­chen vom Groß­markt Bre­men und von der Beschäf­ti­gungs­ge­sell­schaft Bre­mer­ha­ven Unter­we­ser wis­sen kei­nen rech­ten Rat.

Im Grun­de ist es doch ganz ein­fach ein Vor­gang aus der Betriebs­wirt­schafts­leh­re. Markt ist über­all dort, wo Ange­bot und Nach­fra­ge auf­ein­an­der tref­fen. Gibt es zu wenig Ange­bot, oder ist kei­ne Nach­fra­ge vor­han­den, dann gibt es eben auch kei­nen Markt. Dann schlie­ßen eben nicht nur Geschäf­te, Knei­pen und Fri­seur­sa­lons, dann blei­ben auch die Markt­be­schi­cker weg.

Was wird denn auf dem Wochen­markt in Lehe ange­bo­ten? Ich habe mich ein­mal umge­schaut. Waren aus der Regi­on habe ich kaum gese­hen. Die Pro­duk­te stam­men zum größ­ten Teil aus dem Groß­han­del. Die glei­chen Pro­duk­te bekom­me ich aber auch im Super­markt – zu einem güns­ti­ge­ren Preis. Und da in Lehe zu wenig Kauf­kraft vor­han­den ist, holen die Kun­den ihr Obst und Gemü­se aus den in der Umge­bung reich­lich vor­han­de­nen Supermärkten.

Es ist ja schön, dass sich die Ver­tre­ter von der Beschäf­ti­gungs­ge­sell­schaft Bre­mer­ha­ven Unter­we­ser Gedan­ken machen, wie man neue Ziel­grup­pen erschlie­ßen kann. Ich den­ke aber, man soll­te zunächst die vor­han­de­nen, aber abge­wan­der­ten Ziel­grup­pen zum Markt­ge­sche­hen zurück­ho­len. Schau­ko­chen mit Sai­son­pro­duk­ten ist ein net­ter Gedan­ke, hilft auf Dau­er aber nicht wei­ter. Wie gesagt, um die­se Jah­res­zeit kommt (fast) alles vom Groß­han­del. Auch wenn der Preis auf dem Wochen­markt nicht höher ist als im Super­markt gehe ich in den Super­markt, weil es beque­mer ist.

Ich wün­sche mir einen Wochen­markt, auf dem fri­sche, regio­na­le Pro­duk­te von regio­na­len Händ­lern ange­bo­ten wer­den. Dann wäre ich auch bereit, einen fai­ren Preis zu zah­len, der durch­aus auch höher sein darf als im Supermarkt. 

Ich wün­sche mir kei­nen Wochen­markt, auf dem flie­gen­de Händ­ler Klei­dung, Schu­he und Küchen­uten­si­li­en anbie­ten. Dass mag im Urlaub ganz stim­mungs­voll sein, ein Beweg­grund zum Besuch des Wochen­mark­tes ist es sicher­lich nicht.

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