In Goerlitz ging kein Besucher verloren

In Goer­litz ging kein Besu­cher verloren.

Regel­mä­ßig lese ich die Säch­si­sche Zei­tung mit den Gör­lit­zer Nach­rich­ten und fin­de beson­ders in den Wochen­end­aus­ga­ben die Rubrik “Hei­mat­ge­schich­ten” inter­es­sant. An die­sem Wochen­en­de erschien ein Bericht über das Haus­buch in der DDR:

In Goerlitz ging kein Besucher verloren

Die gesetz­li­che Mel­de­ord­nung der DDR schrieb vor, dass in jedem Wohn­haus von einem Haus­buch­be­auf­trag­ten ein soge­nann­tes “Haus­buch” geführt wer­den muss. Hier­in waren die Namen, Geburts­da­ten und Beru­fe der jewei­li­gen Mie­ter und Unter­mie­ter eines Hau­ses sowie die Lage der jewei­li­gen Woh­nung auf­ge­lis­tet (z. B. 1. Stock rechts). Besu­cher, die län­ger als drei Tage blie­ben, muss­ten sich beim Haus­buch­be­auf­trag­ten mel­den und in das Buch ein­tra­gen. Anfangs ent­hielt das Buch 16 Sei­ten, zuletzt waren es 64 Seiten.

In Goerlitz ging kein Besucher verloren

Besu­cher aus dem Aus­land muss­ten bin­nen 24 Stun­den mit dem Datum des Grenz­über­tritts ein­ge­tra­gen wer­den. Die Volks­po­li­zei kon­trol­lier­te das Haus­buch regelmäßig.

In Goerlitz ging kein Besucher verloren

Aber die Gör­lit­zer kon­trol­lier­ten ihre Besu­cher nicht erst seit DDR-Zei­ten. Die Lie­gnit­zer Regie­rungs­be­hör­den ver­füg­ten schon am 10. Janu­ar 1818, dass die Gör­lit­zer Bür­ger “Frem­de zu mel­den und zu beob­ach­ten” haben. So war auch schon damals jeder Ein­woh­ner ver­pflich­tet, Besu­cher, die über Nacht blie­ben, schrift­lich der Poli­zei zu mel­den. Wer die­ser Vor­schrift nicht nach­kam, muss­te einen Taler Stra­fe zah­len; Gast­wir­te und Her­bergs­be­trei­ber das Doppelte.
Quel­len:
Säch­si­sche Zei­tung vom 20. Janu­ar 2013
wikipedia.org

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