Die Milchbar gammelt weiter vor sich hin

Immer wie­der haben die Besit­zer der seit 2009 leer ste­hen­den Milch­bar ihre Absicht bekun­det, das Kult-Café in der Lloyd­stra­ße zu reno­vie­ren und neu zu eröff­nen. Bis heu­te hat sich nichts getan.

Milchbar in der Lloydstraße von Bremerhaven

Gut, das Pack­pa­pier wur­de ent­fernt und durch alte ver­grau­te Vor­hän­ge ersetzt. Aber sonst konn­ten weder die auf­ge­brach­ten Nach­barn noch das Drän­gen der Denk­mal­schutz­be­hör­de an dem ver­gam­mel­ten Zustand etwas ändern. Die ehe­ma­li­ge Milch­bar, schon lan­ge ein Schand­fleck in der Lloyd­stra­ße, ver­rot­tet langsam.

Laut Bericht der Nord­see-Zei­tung hat eine Fami­lie Griesch das Lokal im Jah­re 2011 über­nom­men, um es zu reno­vie­ren. Der Abschluss der Arbei­ten soll für Ende 2012 vor­ge­se­hen gewe­sen sein. Aber nichts ist pas­siert. Auch die Jah­re 2013 und 2014 zogen vor­über, ohne dass in dem Lokal mit einer Reno­vie­rung begon­nen wurde. 

Die Denk­mal­schutz­be­hör­de soll die Hoff­nung jeden­falls noch nicht auf­ge­ge­ben haben, dass es nach all der Zeit doch noch eine gemein­sa­me Lösungs­su­che mit den Eigen­tü­mern geben wird. 

Es kann ja nicht sein, dass hier ein denk­mal­ge­schütz­tes Gebäu­de dem Ver­fall preis­ge­ge­ben wird, mit dem vie­le Bre­mer­ha­ve­ner Erin­ne­run­gen an ihre Jugend­zeit ver­bin­den. An die tol­le Zeit der 1950er und 1960er, als man ein oder auch zwei  Gro­schen in die Musik­box steck­te um Twist-Musik von Chub­by Che­cker oder Rock ’n’ Roll von Bill Haley oder Elvis Pres­ley von Chuck Ber­ry oder  Fats Domi­no zu hören. Dazu saug­te man stun­den­lang — natür­lich mit sei­ner neu­en Flam­me an einem Fens­ter­platz sit­zend — durch einen Stroh­halm sei­nen Milkshake oder bestell­te sich ein Stück der berühm­ten Torten. 

So bleibt nur die Hoff­nung, dass die Stadt­ver­wal­tung den Eigen­tü­mern “Dampf unterm Hin­tern macht”, damit die­se sich end­lich um ihre Kult­gast­stät­te küm­mern.
Quel­le:
Nord­see-Zei­tung vom 07.01.2015

6 Antworten

  1. Mende Hans Jörg sagt:

    tut sich nix in Sachen Milch­bar. Es wur­de mal paar Tage drin gear­bei­tet aber seit Mona­ten wie­der Still­stand. Scha­de, denn mit eini­gen Ideen und natür­lich Geld könn­te man da etwas errei­chen ( Bei­spiel Cafe National ).

  2. Kitty sagt:

    Ich den­ke, mit Hil­fe von Crowd­fun­ding wäre da auch was mög­lich. Es gibt sicher vie­le Bre­mer­ha­ve­ner bzw. Ex-Bre­mer­ha­ve­ner, die dafür was zah­len wür­den und Klein­vieh macht ja auch Mist. Ich hof­fe, es tut sich noch was, denn ich wür­de ger­ne wie­der in die Milch­bar gehen (war dort Anfang/Mitte der 90er, als ich zur Schu­le in die KLA ging — tol­le Zeit! 🙂 ).

  3. Hans Joerg sagt:

    Hal­lo
    Also wenn ein paar Leu­te mit etwas Geld, wie beim Cafe Natio­nal mit­ma­chen wür­den, wür­de ich in das Pro­jekt einsteigen.

  4. susanne sagt:

    Ich habe auch ver­sucht die Eigen­tü­mer zu errei­chen, nix. Ich habe Inter­es­se die alte Milch­bar zu über­neh­men, aber wie?
    Mit einem neu­en Kon­zept in der Tasche und viel Mut und Spass, der alten Milch­bar wie­der Leben ein zu hauchen.

  5. Ronny Meyer sagt:

    Ich glau­be, in der heu­ti­gen Zeit, wo sich Alle mit ihren Pads beschäf­ti­gen, wis­sen die Wenigs­ten, dass die Milch von Kühen kommt. Daher sehe ich wenig Chan­cen, dass die­se Epo­che wie­der auf­lebt. Schade.

    Gera­de div. Bei­spie­le in Ber­lin gesehen.

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