Kategorie: Marine

Anthem of the Seas” kommt nach Bremerhaven

Schon bald wird der nächs­te Kreuz­li­ner die Mey­er Werft in Papen­burg ver­las­sen. Ende März soll die 348 Meter lan­ge und 41,4 Meter brei­te “Anthem of the Seas” nach Bre­mer­ha­ven kom­men. Hier soll das Schiff an der Colum­bus­ka­je fest­ma­chen und bis zum 15. April aus­ge­rüs­tet werden.

"Anthem of the Seas"

Ihrer Schwes­ter, der “Quan­tum of the Seas”, wird die 22 Kno­ten schnel­le “Anthem of the Seas” in Sachen Unter­hal­tung, Tech­nik und Sicher­heit in nichts nach­ste­hen: Auch auf dem zwei­ten Schiff der Quan­tum-Klas­se setzt Roy­al Carib­be­an Inter­na­tio­nal auf vir­tu­el­le Bal­ko­ne in den Innen­ka­bi­nen, einen unver­gleich­li­chen Aus­blick in der 90 Meter hohen Aus­sichts­gon­del “North Star“ und action­rei­che Unter­hal­tung wie Auto­scoo­ter im Sea­Plex-Mul­ti­funk­ti­ons­raum sowie simu­lier­tes Fall­schirm­sprin­gen mit dem “Rip­Cord by iFly“.

Aber auch bewähr­te Attrak­tio­nen der Ree­de­rei wie der Surf­si­mu­la­tor “FlowRi­der” war­ten auf die 4.188 Pas­sa­gie­re der “Anthem of the Seas”, die mit ihren 18 Decks 2094 Pas­sa­gier­ka­bi­nen bereithält. 

Nach ihrer Indienst­stel­lung fährt die “Anthem of the Seas” mit ihren mehr als 4.100 Pas­sa­gie­ren von Sout­hamp­ton (Eng­land) in Rich­tung Nor­we­gen und Mit­tel­meer, bis sie ab Win­ter 2015 von Fort Lau­derd­a­le (Flo­ri­da) in die Kari­bik auf­bricht. Ein wei­te­res, drit­tes Kreuz­fahrt­schiff der Quan­tum-Klas­se steht im Auf­trags­buch der Werft und soll 2016 abge­lie­fert werden. 

Das Jahr 2014 war für die Mey­er Werft ein his­to­ri­sches Jahr mit gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen. Im Janu­ar 2014 wur­de mit der “Nor­we­gi­an Geta­way” das zwei­te Schiff die­ser Klas­se an die ame­ri­ka­ni­sche Ree­de­rei Nor­we­gi­an Crui­se Line abge­lie­fert. Und mit der “Quan­tum of the Seas” hat­te die Werft in nur etwa 20 Mona­ten das bis­lang größ­tes Schiff Kreuz­fahrt­schiff in Deutsch­land gebaut und Ende Okto­ber 2014 pünkt­lich an die Ree­de­rei Roy­al Carib­be­an Inter­na­tio­nal abge­lie­fert. Und auch die “Nor­we­gi­an Escape” ist im Bau und soll im Herbst 2015 zur Aus­rüs­tung nach Bre­mer­ha­ven kom­men. Die Aus­lie­fe­rung an die Ree­de­rei Nor­we­gi­an Crui­se Line soll im Anschluss erfol­gen.
Quel­le:
Pres­se­mel­dung Mey­er Werft

Forschungseisbrecher Polarstern kehrt vorzeitig aus der Antarktis zurück

Der deut­sche For­schungs­eis­bre­cher Polar­stern wird sei­ne aktu­el­le Ant­ark­tis-Expe­di­ti­on frü­her als geplant been­den. Wegen hydrau­li­scher Pro­ble­me beim Back­bord­an­trieb kehrt das Schiff bereits Mit­te März für Repa­ra­tur­ar­bei­ten nach Bre­mer­ha­ven zurück.

Eisbrecher Polarstern

Das Schiff ist wegen eines Defekts am Ver­stell­pro­pel­ler im Eis nur sehr ein­ge­schränkt manö­vrier­fä­hig. Das AWI hat des­halb ent­schie­den, die lau­fen­de Ant­ark­tis­mis­si­on vor­zei­tig abzu­bre­chen“, erklärt Dr. Rai­ner Knust, wis­sen­schaft­li­cher Polar­stern-Koor­di­na­tor am Alfred-Wege­ner-Insti­tut, Helm­holtz-Zen­trum für Polar- und Mee­res­for­schung (AWI). Eine noch anste­hen­de For­schungs­rei­se in die Amund­sen­see muss lei­der entfallen. 

Der For­schungs­eis­bre­cher “Polar­stern” hat in der Atka-Bucht Treib­stoff, Nah­rungs­mit­tel und Ersatz­tei­le für die deut­sche For­schungs­sta­ti­on “Neu­may­er-Sta­ti­on III” ent­la­den und anschlie­ßend die Rück­rei­se nach Kap­stadt, Süd­afri­ka, ange­tre­ten. Von dort begibt sich die “Polar­stern” auf die fünf­wö­chi­ge Rück­fahrt nach Bremerhaven. 

Die not­wen­di­gen, tech­nisch auf­wän­di­gen Repa­ra­tur­ar­bei­ten am Antriebs­sys­tem konn­ten so kurz­fris­tig in leich­ter erreich­ba­ren Häfen in Süd­ame­ri­ka oder dem süd­li­chen Afri­ka nicht vor­ge­nom­men wer­den“, erklär­te der AWI-Polar­stern-Koor­di­na­tor. Nach der­zei­ti­ger Pla­nung wird das Schiff in der zwei­ten März­wo­che in Bre­mer­ha­ven in der Lloyd-Werft erwartet. 

Der 118 Meter lan­ge For­schungs­eis­bre­cher “Polar­stern” steht seit mehr als 32 Jah­ren im Dienst der deut­schen Polar­for­schung und ver­bringt im Durch­schnitt 310 Tage pro Jahr auf See. In all die­ser Zeit ist es das ers­te Mal, dass eine Ant­ark­tis-Sai­son auf­grund tech­ni­scher Pro­ble­me vor­zei­tig been­det wer­den muss. Rai­ner Knust: „Es zeigt, dass die bereits getrof­fe­ne Ent­schei­dung des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Bil­dung und For­schung, ein Nach­fol­ge­schiff für die “Polar­stern” zu bau­en, rich­tig und not­wen­dig war.”
Quel­le:
Pres­se­mit­tei­lung vom 06.01.2015 | Alfred-Wegener-Institut

Am Kohlenkai im Fischereihafen liegen drei große Forschungsschiffe

For­schungs­schif­fe suchen in der Deut­schen Bucht nach Muni­ti­ons­alt­las­ten oder wer­den für War­tungs­ar­bei­ten an See­gangs­mess-Bojen und Radar­an­la­gen ein­ge­setzt. Geo­lo­gi­sche Kar­tie­rungs- und Ver­mes­sungs­ar­bei­ten gehö­ren eben­so zu ihrem Ein­satz­ge­biet wie das Ermit­teln von Wrack­po­si­tio­nen in der Ost- und Nordsee.

Vermessungs-, Wrack- und Forschungsschiffe "Komet", "Wega" und "Atair"

Eig­ner der drei in der Krö­ger-Werft in Schacht–Audorf gebau­ten Vermessungs‑, Wrack­such- und For­schungs­schif­fe “Komet”, “Wega” und “Ata­ir” ist die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, und zwar das Ham­bur­ger Bun­des­amt für See­schiff­fahrt und Hydro­gra­phie. Die Schif­fe bie­ten 16 Besat­zungs­mit­glie­dern und sie­ben Wis­sen­schaft­lern Platz.

Vermessungs-, Wrack- und Forschungsschiffe

Bis­her über­win­ter­ten die gro­ßen For­schungs­schif­fe am Ham­bur­ger Kir­chen­pau­er­kai. Auf­grund der wach­sen­den Hafen-City muss­ten sie hier aber ver­schwin­den. Als Ersatz­lö­sung ver­such­te bot sich ein Aus­rüs­tungs­kai des Ham­bur­ger Was­ser­schiff­fahrt­am­tes in Wedel an. Die Ersatz­plät­ze haben sich jedoch als unge­eig­net erwiesen.

Nun lau­fen die For­schungs­schif­fe zwi­schen ihren Ein­sät­zen Bre­mer­ha­ven an. “Komet”, “Wega” und “Ata­ir” lie­gen gera­de so schön hin­ter­ein­an­der am Koh­len­kai im Fische­rei­ha­fen, dass ich die sel­te­ne Gele­gen­heit nut­ze, alle drei Schif­fe auf ein Bild zu bannen.

Steuerte der Kapitän den Autotransporter mit Absicht auf die Sandbank?

Der Auto­trans­por­ter “Höegh Osa­ke” soll­te eigent­lich am Mon­tag, 05.01.2015, in Bre­mer­ha­ven fest­ma­chen. Doch dazu kam es nicht. Das Schiff lief am 03.01.2015 gegen 21:30 Uhr Orts­zeit im Solent (eine Meer­enge im Ärmel­ka­nal zwi­schen der Süd­küs­te Eng­lands und der Isle of Wight) auf eine Sand­bank. Dort stran­de­te es mit star­ker Schlagseite.

Höegh Autoliners

Mög­li­cher­wei­se hat der Kapi­tän die “Höegh Osa­ka” absicht­lich auf die Sand­bank gesetzt. Zei­tun­gen berich­te­ten, dass das Schiff bereits kurz nach Ver­las­sen des Hafens von Sou­th­hamp­ton Schlag­sei­te gehabt habe. Der Kapi­tän woll­te wohl ver­hin­dern, dass das Schiff ken­tert und hat als letz­ten Aus­weg eine Hava­rie auf der Sand­bank gewählt. Die Besat­zung ist wohl­auf, sie wur­de mit Hub­schrau­bern und Boo­ten an Land gebracht.

Nach­dem der Frach­ter von der Flut wie­der auf­ge­schwemmt wur­de, hat man ihn nach Spit­bank (Ports­mouth Har­bour) geschleppt.

An Bord des im Jah­re 2000 in Japan gebau­ten 180 Meter lan­gen Auto­trans­por­ter sol­len sich 1.400 für den Mitt­le­ren Osten bestimm­te Autos befin­den, die in Bre­mer­ha­ven am BLG-Auto­ter­mi­nal umge­schla­gen wer­den soll­ten. Dar­un­ter rund 1200 Jagu­ar-Sport­wa­gen und Land-Rover-Gelän­de­wa­gen. Auch 65 BMW Minis, eine Luxus­li­mou­si­ne vom Typ Rolls-Roy­ce Wraith und 150 Bag­ger soll das Schiff gela­den haben.

Da für Bre­mer­ha­ven nur etwa 200 Autos bestimmt war­ne, hat der Aus­fall des Schif­fes für die BLG kei­ne nen­nens­wer­te Fol­gen. Aller­dings müs­sen 600 Autos, die die “Höegh Osa­ka” mit­neh­men soll­te, nun auf ein ande­res Schiff ver­la­den werden.

Medi­en berich­te­ten, dass der Wert der Fahr­zeu­ge bei rund 44,8 Mil­lio­nen Euro lie­gen soll. Obwohl die Fahr­zeu­ge gut gesi­chert sind, hat die extre­me Nei­gung des Schif­fes von mehr als 45 Grad mög­li­cher­wei­se Schä­den an einer Anzahl der Fahr­zeu­ge ver­ur­sacht. Das wer­den nun Ver­si­che­rungs­exper­ten klä­ren, die sich  das Schiff und die Ladung vor Ort anschauen.

Quel­len:
Nord­see-Zei­tung vom 06.01.2014
welt.de vom 08.01.2015

Wieder in Bremerhaven — Mega-Yacht “Luna” wartet auf freies Dock

Aus der Ägä­is kom­mend glitt Mit­te Novem­ber eine der größ­ten Mega-Yach­ten der Welt durch den Nord-Ost­see-Kanal und steu­er­te die Krö­ger Werft in Schacht-Audorf an. Das im Jah­re 2010 von der Bre­mer­ha­ve­ner Lloyd Werft gebau­te 115 Meter lan­ge und 18 Meter brei­te Schiff soll über­holt werden.

Mega-Yacht "Luna"

Die bei­den Docks der Krö­ger Werft haben aber in den nächs­ten Jah­ren kei­ne frei­en Kapa­zi­tä­ten, und so reis­te die “Luna” wei­ter in ihre Geburts­stadt nach Bre­mer­ha­ven. Bereits am ers­ten Weih­nachts­fei­er­tag mach­te die dun­kel­blaue Schön­heit im Kai­ser­ha­fen fest. Nun war­tet dar­auf, dass bei der Lürs­sen-Werft ein Dock­platz frei wird. Der­zeit sind alle Plät­ze mit ande­ren Mega-Yach­ten belegt.

Mit ihrem ver­stärk­ten Rumpf ist die “Luna” ein robus­ter Eis­klas­se-Explo­rer und kann weit in die zau­ber­haf­te Eis­welt der Polar­re­gio­nen vor­drin­gen. Eine Segel­yacht und zwei Hub­schraub­er­decks für meh­re­re Heli­ko­pter sol­len zur Aus­stat­tung des Schif­fes gehö­ren. Die außer­ge­wöhn­lich gro­ße Tank­ka­pa­zi­tät von über 100 Ton­nen erlaubt dem Schiff eine Reich­wei­te von mehr als 9.500 See­mei­len – das sind zwei Atlan­tik­über­que­run­gen. Um das Wohl der Gäs­te und des Schif­fes küm­mert sich eine 50-köp­fi­ge Crew.

Der rus­si­sche Mil­li­ar­där Roman Abra­mo­vich ließ sich das auf geschätz­te 400 Mil­lio­nen Euro teu­re Schiff im Jah­re 2010 bau­en und soll es im Jah­re 2012 an sei­nen Freund und Unter­neh­mer Fark­had Akh­me­dov aus Aiser­bai­dschan wei­ter­ver­kauft haben. Der hat die Yacht laut tür­ki­schen Zei­tun­gen im ver­gan­ge­nen Som­mer in der Ägä­is gefahren.

Die “Luna” belegt in der Lis­te der längs­ten Motor­yach­ten Platz 19. In der Klas­se der für Fahr­ten ins Eis aus­ge­leg­ten Expe­di­ti­ons­jach­ten ist die “Luna” hin­ter der “Octo­pus“ die zweit­größ­te Mega­jacht der Welt. 
Quel­len:
KN-Online vom 14.11.2014
Nord­see-Zei­tung vom 30.12.2014

Schulschiff” Deutschland wieder im Heimathafen

Am gest­ri­gen Diens­tag hat die “Schul­schiff Deutsch­land” ihren Werft­auf­ent­halt been­det und Bre­mer­ha­ven weser­auf­wärts verlassen.

"Schulschiff Deutschland" auf dem Weg nach Vegesack

Zunächst war geplant, den Groß­seg­ler bereits vor Weih­nach­ten in den Hei­mat­ha­fen nach Bre­men-Vege­sack zu schlep­pen. Aber die schlech­ten Wet­ter­be­din­gun­gen ver­hin­der­ten das Vorhaben.

Das fast 90 Jah­re alte Muse­ums­schiff war für rund eine Mil­li­on Euro repa­riert wor­den. Wegen star­ken Kor­ro­si­ons­schä­den muss­te der Rumpf der “Schul­schiff Deutsch­land”, die seit 1995 ein Kul­tur­denk­mal ist, mit Stahl­plat­ten ver­stärkt werden.

Zwei Dreimaster an der BVT-Ausrüstungskaje

Ein sel­te­nes Ensem­ble: An der BVT-Aus­rüs­tungs­ka­je lie­gen in zur Zeit das “Schul­schiff Deutsch­land” und die “Alex­an­der von Hum­boldt”. Zwei Dreimaster an der BVT-Ausrüstungskaje Das Voll­schiff “Schul­schiff Deutsch­land” ist ein Drei­mas­ter, der als Schul­schiff für die Han­dels­ma­ri­ne bei der ehe­ma­li­gen Teck­len­borg­werft in Geest­e­mün­de gebaut wur­de und dort am 14. Juni 1927 vom Sta­pel lief. Für umfang­rei­che Sanie­rungs­ar­bei­ten war ein Auf­ent­halt im Bre­do-Dock erfor­der­lich. Jetzt war­tet die “Schul­schiff Deutsch­land” dar­auf, zu ihrem Lie­ge­platz nach Bre­men-Vege­sack zurück geschleppt zu werden.

Die “Alex­an­der von Hum­boldt” ist eben­falls ein Drei­mas­ter. Am letz­ten Mast trägt sie aller­dings kei­ne Rah­se­gel son­dern Schratse­gel und wird des­halb nicht als Voll­schiff son­dern als Bark bezeich­net. Das Schiff wur­de in Bre­mer­ha­ven von der BVT Brenn- und Ver­form­tech­nik Bre­men GmbH zu einem Hotel­schiff umge­baut und bleibt bis zum kom­men­den Jahr an der Aus­rüs­tungs­ka­je lie­gen. Ihr künf­ti­ger Stand­ort soll spä­ter in Bre­men der Euro­pa­ha­fen sein.

Das schö­ne Bild stammt von Herrn Scheer von der Nordsee-Zeitung.

Ein Relikt aus der Kaiserzeit

In Bre­mer­ha­ven steht am Alten Vor­ha­fen direkt an der Kaje ein klei­nes Häus­chen aus Stahl, das dort in Ver­ges­sen­heit zu gera­ten scheint. Die stark ver­ros­te­ten Sei­ten­wän­de wer­den mit Nie­ten zusam­men­ge­hal­ten. Im obe­ren Drit­tel des Häus­chens befin­det sich eine klei­ne abschließ­ba­re Tür. Das Inne­re wird durch ein Pyra­mi­den­dach geschützt.

Pegelhäuschen am Alten Vorhafen

Bei dem Häus­chen han­delt es sich um ein Pegel­haus aus dem Jah­re 1912, das bis etwa 1925 in Betrieb war. In dem Häus­chen befin­det sich ein Schreib­pe­gel, der die Was­ser­stän­de der Weser pro­to­kol­lier­te und Signa­le elek­trisch an das Betriebs­häus­chen des 1903 erbau­ten Was­ser­stands­an­zei­ger am Weser­deich sen­de­te. Heu­te beher­bergt das Betriebs­häus­chen das Strand­ca­fé “See­lust”. Schließ­lich kur­bel­te ein Elek­tro­mo­tor ent­spre­chen­de Bäl­le und Kegel den Was­ser­stands­an­zei­ger hin­auf oder herunter.

Schaut man durch die klei­ne Tür in das Häus­chen hin­ein, sieht man einen gemau­er­ten Schacht, in dem frü­her der Schwim­mer hing. Heu­te wür­de hier kein Schwim­mer mehr funk­tio­nie­ren: Längst wur­de vor die alte Kaje eine neue gesetzt und die Ver­bin­dung zum Was­ser damit unterbrochen.

Wer das Bild betrach­tet wird sich viel­leicht fra­gen, war­um das Häus­chen mit einem Zaun und merk­wür­di­gen Stan­gen umge­ben ist. Es han­delt sich dabei um soge­nann­te “Lei­nen­ab­wei­ser”. Die soll­ten ver­hin­dern, dass sich die Lei­nen der Segel­schif­fe nicht an dem Häus­chen ver­hed­dern und die­ses beschä­di­gen. Frü­her hat­ten die Segel­schif­fe ja kei­nen Motor­an­trieb und muss­ten mit Lei­nen in die Schleu­sen­kam­mer zum Alten Hafen gezo­gen werden.

Bremerhaven Wasserstandsanzeiger mit Strandcafé "Seelust"

Seit dem Jah­re 1925 wer­den die Was­ser­stän­de an der Dop­pel­schleu­se im Fische­rei­ha­fen gemes­sen. Das Pegel­häus­chen wird seit­her nicht mehr benö­tigt. Und irgend­wie scheint es in Ver­ges­sen­heit gera­ten zu sein, blieb es doch all die Jah­re auf sei­nem Platz ste­hen und trotz­te den Wir­ren des 2. Welt­krie­ges eben­so wie der Nach­kriegs­zeit. Schon als im Jah­re 1928 die Kaje gebaut wur­de stör­te sich nie­mand an das Häus­chen – es blieb ste­hen wo es steht.

Die Schif­fahrts­ge­schicht­li­che Gesell­schaft Bre­mer­ha­ven möch­te das Pegel­haus sanie­ren und unter Denk­mal­schutz stel­len las­sen. 5.000 Euro feh­len noch, um das Häus­chen abzu­bau­en, damit es sand­ge­strahlt und lackiert wer­den kann. Wenn es dann restau­riert und kon­ser­viert ist, hat Bre­mer­ha­ven zusam­men mit dem bereits unter Denk­mal­schutz ste­hen­den und frisch reno­vier­ten fast 32 Meter hohen Was­ser­stands­an­zei­ger ein an der Deut­schen Bucht ein­ma­li­ges his­to­ri­sches Ensemble.

Spen­den­kon­to der Schif­fahrts­ge­schicht­li­chen Gesell­schaft Bre­mer­ha­ven: Spar­kas­se Bre­mer­ha­ven, Kon­to 4012666, BLZ 29250000.
Quel­len:
Nord­see-Zei­tung vom 18.10.2014, Sei­te 14
bremerhaven.de, Kurio­ses von der Küste