Kategorie: Marine

Troßschiff “Lüneburg” — vor 50 Jahren in Dienst gestellt

Was ist eigent­lich aus der “Lüne­burg” gewor­den. Das Troß­schiff mit der Hall­num­mer A 1411 wur­de am 31. Janu­ar 1966 als ers­ter von ins­ge­samt acht “Klei­nen Ver­sor­gern” in den Dienst der Mari­ne gestellt. Das ehe­ma­li­ge Besat­zungs­mit­glied Nor­bert Schrö­der hat das Geheim­nis gelüf­tet:Troßschiff "Lüneburg"Die Ver­sor­ger der „Lüneburg“-Klasse dien­ten der ope­ra­ti­ven Ein­satz­ver­sor­gung der Ein­hei­ten auf See. Im Juni 1994, also 28 Jah­re spä­ter, war die Dienst­zeit der Lüne­burg vor­erst been­det. Doch schon zwei Jah­re spä­ter begann für die Ex-Lüne­burg eine zwei­te Nutzungsphase.

Unter neu­em Namen ARC „Car­ta­ge­na de Indi­as (BM 161)“ erfüllt das Schiff auch heu­te noch, 50 Jah­re nach Indienst­stel­lung, sei­ne Auf­ga­ben für die „Arma­da Nacio­nal de Colom­bia“. 1996 gin­gen gleich zwei Schif­fe der Ver­sor­ger-Klas­se an Kolum­bi­en – die Lüne­burg A1411 und die Nien­burg A1413. Bei­de Schif­fe wur­den von der kolum­bia­ni­schen Mari­ne moder­ni­siert. Anla­gen­tei­le, Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Radar­sys­te­me wur­den erneu­ert. Ein Flug­deck, auf dem Heli­ko­pter des Typs Bell 212 lan­den kön­nen, gehört zur neu­en Aus­stat­tung. Bei­de Schif­fe lau­fen heu­te unter neu­en Namen — die „Lüne­burg“ unter ARC „Car­ta­ge­na de Indi­as (BM 161)“ und die „Nien­burg“ unter ARC „Buen­a­ven­tura (BM 162)“. In ihren Mari­ne­ein­hei­ten „Fuer­za Naval del Cari­be“ bzw. „Fue­za Naval del Paci­fi­ca“ wer­den sie als Mehr­zweck­schif­fe genutzt.Troßschiff "Lüneburg"Zu den Auf­ga­ben gehört der Trans­port von Per­so­nen und Las­ten, Patrouil­len auf See sowie die Ver­wen­dung als Schul- und Trai­nings­schif­fe für die kolum­bia­ni­sche Mari­ne. Die Ex-Lüne­burg hat jetzt schon über 350.000 See­mei­len unter neu­er Flag­ge zurück­ge­legt. Dabei wur­den bei ver­schie­de­nen inter­na­tio­na­len Ope­ra­tio­nen Häfen in den USA, Hai­ti, Hon­du­ras, Jamai­ka, Mexi­ko, Peru, Puer­to Rica und der Domi­ni­ka­ni­schen Repu­blik angelaufen.

Ein beson­de­rer Ein­satz war die Teil­nah­me an der huma­ni­tä­ren Hil­fe Kolum­bi­ens im Jahr 2010 zur Unter­stüt­zung der Bevöl­ke­rung nach dem schwe­ren Erd­be­ben in Hai­ti. Hier wur­de die Ex-Lüne­burg als Hos­pi­tal­schiff genutzt. Auch im Kampf gegen den Dro­gen­han­del wird das Schiff ein­ge­setzt. Der­zeit besteht die Auf­ga­be des Schif­fes in der Durch­füh­rung von Ope­ra­tio­nen zur Unter­stüt­zung der Mari­ne­ein­hei­ten und Streit­kräf­te an Land in Frie­dens- und Kriegs­zei­ten. Die Ein­heit wird wei­ter­hin als Mehr­zweck­schiff genutzt, ange­mes­sen gewar­tet und von hoch qua­li­fi­zier­tem Per­so­nal genutzt. Hei­mat­ha­fen ist Car­ta­ge­na des Indi­as.
Text:
Nor­bert Schrö­der | http://a1411treffen.jimdo.com

Aquarius” will Flüchtlinge aus dem Mittelmeer retten

Das Mit­tel­meer hat sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren zu einer der Haupt­flucht­rou­ten von Flücht­lin­gen nach Euro­pa ent­wi­ckelt. Bei dem Ver­such das Mit­tel­meer in dafür unge­eig­ne­ten alten Schif­fen und Schlauch­boo­ten zu über­que­ren, sol­len in den Jah­ren 2010 bis 2014 min­des­tens 23.000 Men­schen ums Leben gekom­men sein. Allein im Jah­re 2015 sol­len bei der Über­que­rung des Mit­tel­mee­res mehr als 3.700 Men­schen gestor­ben sein. 2016 sind bereits im ers­ten Monat nahe­zu 250 Men­schen ums Leben gekom­men oder gel­ten als vermisst.

"Aquarius" will Flüchtlinge aus dem Mittelmeer retten

Die zivi­le Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on “SOS Medi­ter­ra­nee” hat seit dem 15.01.2016 für drei Mona­te die MS “Aqua­ri­us” gechar­tert. Es han­delt sich dabei um das in Cux­ha­ven behei­ma­te­te ehe­ma­li­ge Fische­rei­schutz­boot “Meer­kat­ze”. Von Bre­mer­ha­ven aus will die Besat­zung zu einem Ret­tungs­ein­satz ins Mit­tel­meer auf­bre­chen, um dort Flücht­lin­ge vor dem Ertrin­ken zu bewahren.

Der Grün­der und Prä­si­dent von SOS Médi­ter­ra­née, Kapi­tän Klaus Vogel, bezeich­net die zen­tra­le Mit­tel­meer­rou­te von den Küs­ten Liby­ens nach Lam­pe­du­sa und Sizi­li­en als die nach wie vor die gefähr­lichs­te und vor allem töd­lichs­te Flucht­rou­te der Welt. Der 59-jäh­ri­ge Han­dels­schiff­ka­pi­tän und Dok­tor der Geschich­te woll­te nicht län­ger taten­los zuse­hen und grün­de­te den Verein.

Ver­gan­ge­nen Herbst star­te­ten er  und sei­ne Mit­strei­ter erfolg­reich einen Spen­den­auf­ruf. Von dem Geld konn­te vor weni­gen Tagen das Schiff für zunächst drei Mona­te gechar­tert werden.

Die “Aqua­ri­us” kann bis zu 500 Men­schen an Bord neh­men. Nach einer Über­fahrt über die stür­mi­sche Ost­see hat die 77 Meter lan­ge “Aqua­ri­us” den Kiel-Kanal pas­siert und liegt zur Zeit in Wil­helms­ha­ven an der Aus­rüs­tungs­pier. Am heu­ti­gen Mitt­woch wird sie Wil­helms­ha­ven um 8 Uhr ver­las­sen und Kurs auf Bre­mer­ha­ven neh­men. Hier wird das Schiff vor­aus­sicht­lich um 16 Uhr im Neu­en Hafen vor dem Aus­wan­de­rungs­haus festmachen.

Am Don­ners­tag, 4. Febru­ar 2016, ist von 10 bis 16 Uhr Open Ship. Um 14.45 wer­den Schiff und Besat­zung vom Regie­rungs­chef Cars­ten Sie­ling und vom Ober­bür­ger­meis­ter Melf Grantz fei­er­lich ver­ab­schie­det. Über Mar­seil­le und Paler­mo soll am 15. Febru­ar 2016 das Ziel Lam­pe­du­sa erreicht wer­den. Wer hel­fen möch­te, kann auf der Inter­net­sei­te des Ver­eins online spen­den.

Stagsegelschoner “Atyla” will Kurs auf Bilbao nehmen

Eigent­lich soll­te der Stag­segel­scho­ner “Aty­la” schon lan­ge in Bil­bao lie­gen. Aber nach der Sail 2015 hat ein Motor­scha­den der Crew einen Strich durch die Rech­nung gemacht. Sie waren auf dem Weg nach Ams­ter­dam, als der Motor mit­ten auf der Außen­we­ser sei­ne Mit­ar­beit auf­kün­dig­te. Der Ton­nen­le­ger “Nor­der­grün­de” schlepp­te den Seg­ler in den Fischereihafen.

Stagsegelschoner "Atyla" will Kurs auf Bilbao nehmen

Zunächst wur­de die in den Jah­ren 1980 – 1984 in Hand­ar­beit her­ge­stell­te “Aty­la” am West­kai vor der Fir­ma Kar­le und Fuhr­mann fest­ge­macht. Zum Bre­mer­ha­ve­ner Musik­som­mer 2015 wur­de der Seg­ler dann am 9. Sep­tem­ber 2015 zum Schau­fens­ter Fische­rei­ha­fen ver­holt. Seit­her liegt er dort in unmit­tel­ba­rer Nähe zur Touristenmeile.

In den ver­gan­ge­nen Mona­ten haben vie­le Bre­mer­ha­ve­ner Bür­ger ihre Hil­fe ange­bo­ten und Lebens­mit­tel gespen­det. Inge­nieu­re woll­ten bei der Repa­ra­tur des Motors hel­fen. Auf dem Spen­den­kon­to sind über 5.000 Euro zusam­men­ge­kom­men. Damit ist sicher­ge­stellt, dass der Kapi­tän die Strom- und Was­ser­rech­nun­gen bezah­len kann.

Noch in die­sem Monat soll der neue Motor ein­ge­baut wer­den. 20.000 Euro muss­ten dafür auf­ge­bracht wer­den. Bei der Finan­zie­rung war die Sail Trai­ning Asso­cia­ti­on Ger­ma­ny (S.T.A.G.) maß­geb­lich behilf­lich. Der in Bre­mer­ha­ven ansäs­si­ge gemein­nüt­zi­ge Ver­ein wur­de 1984 gegrün­det und hat über 5.000 Mit­glie­der. Die “Aty­la” ist eines sei­ner Mitgliedsschiffe.

Nun soll der Scho­ner bald wie­der in See ste­chen. Wenn die Arbei­ten plan­mä­ßig ver­lau­fen, kön­nen wie vor­ge­se­hen am 6. Febru­ar die Lei­nen ein­ge­holt und Bre­mer­ha­ven mit Kurs Bil­bao ver­las­sen wer­den. Dort soll das Schiff im Muse­ums­ha­fen über­win­tern. Auf der Inter­net­sei­te der “Aty­la” wer­den bereits Frei­wil­li­ge gesucht, die vom 28. Febru­ar bis zum 1. April 2016 auf dem Schiff woh­nen möch­ten und wäh­ren der Muse­ums­öff­nungs­zei­ten Besu­cher will­kom­men hei­ßen.
Quel­len:
P. Over­schmidt: Weih­nach­ten auf der “Aty­la”, Nord­see-Zei­tung vom 24.12.2015
atylaship.com

Gorch Fock” besucht Wilhelmshaven

Am Mitt­woch, den 25. Novem­ber 2015 um 9.30 Uhr, wird die “Gorch Fock” in Wil­helms­ha­ven, am Bon­te­kai, ein­lau­fen. Vor rund 90 Tagen hat­te das Segel­schul­schiff ihren Hei­mat­ha­fen Kiel ver­las­sen, um an Bord 226 Offi­zier­an­wär­ter auf ihre zukünf­ti­gen Auf­ga­ben vor­zu­be­rei­ten. In dem Zeit­raum hat der wei­ße Drei­mas­ter rund 5.590 See­mei­len zurück­ge­legt, wobei davon etwa 80% gese­gelt wurden.

"Gorch Fock"

Als der Kom­man­dant, Kapi­tän zur See Nils Brandt, auf die High­lights des See­törns ange­spro­chen wur­de, fiel ihm gleich jede Men­ge dazu ein: “Ein High­light der Rei­se war mit Sicher­heit das Ein­lau­fen in Dart­mouth, der dor­ti­ge Besuch des Bri­tan­nia Roy­al Naval Col­leges sowie die Ein­schif­fung von acht bri­ti­schen Kadet­ten für den Tran­sit nach Wil­helms­ha­ven”. Auch fern ab der Hei­mat, gab es auf See Begeg­nun­gen mit ande­ren deut­schen Ein­hei­ten. So gab es “eine nächt­li­che Begeg­nung mit der Fre­gat­te ‘Schles­wig-Hol­stein’ die auf dem Tran­sit aus dem Mit­tel­meer in Rich­tung Hei­mat war. Des Wei­te­ren haben wir in der Bis­ka­ya das deut­sche Polar­for­schungs­schiff ‘Polar­stern’ getrof­fen”, berich­tet er weiter.

Am Sams­tag, den 28. Novem­ber 2015, und Sonn­tag, den 29. Novem­ber 2015, ist für inter­es­sier­te Besu­cher ein “Open Ship” an Bord der “Gorch Fock” geplant. Von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr bie­tet sich dann die Gele­gen­heit das Schiff aus nächs­ter Nähe ken­nen zu lernen.

Am Mon­tag, den 30. Novem­ber 2015, wird die “Gorch Fock” ins Mari­ne­ar­se­nal Wil­helms­ha­ven ver­ho­len, um dort ihre plan­mä­ßi­ge Werft­lie­ge­zeit vor­zu­be­rei­ten.
Wei­ter­le­sen auf Pres­se- und Infor­ma­ti­ons­zen­trum Marine

Royal Caribbean bestellt fünftes Schiff der Quantum-Klasse

Die ame­ri­ka­ni­sche Ree­de­rei Roy­al Carib­be­an Crui­ses Ltd. (RCL) hat den Bau eines fünf­ten Schif­fes der Quan­tum-Klas­se auf der Mey­er Werft bekannt­ge­ge­ben. Bei dem Neu­bau han­delt es sich um ein Schwes­ter­schiff der Kreuz­fahrt­schif­fe Quan­tum of the Seas und Anthem of the Seas. 

Quantum-Klasse

Die Ablie­fe­rung die­ses fünf­ten Schif­fes wird im Herbst 2020 erfol­gen. Die bei­den ers­ten Schif­fe wur­den im Herbst 2014 bzw. Früh­jahr 2015 fer­tig­ge­stellt. Das nächs­te Schiff die­ser Klas­se, die Ova­ti­on of the Seas, wird im Früh­jahr 2016 abge­lie­fert. Der vier­te Neu­bau wird im Früh­jahr 2019 folgen.

Es ist eine Freu­de sowohl einen wei­te­ren Auf­trag der Quan­tum Klas­se bekannt zu geben,“ so Richard D. Fain Chair­man und CEO von Roy­al Carib­be­an Crui­ses Ltd. „Die Schif­fe wer­den über­all mit Begeis­te­rung erwar­tet und sind sehr erfolg­reich im Markt. Die­se Ent­wick­lung wol­len wir mit einem wei­te­ren inno­va­ti­ven Schiff die­ser Klas­se fortsetzen.“

Die Schif­fe der Quan­tum-Klas­se von Roy­al Carib­be­an sind 347 Meter lang, 41 Meter breit und haben eine Ver­mes­sung von 168.600 BRZ und sind damit die der­zeit zweit­größ­te Kreuz­fahrt­schiffs­klas­se der Welt. Mehr als 4000 Pas­sa­gie­re kön­nen in den 2090 Kabi­nen an Bord unter­ge­bracht wer­den. Groß­zü­gi­ge Sui­ten und Kabi­nen sowie die ers­ten „vir­tu­el­le Bal­ko­ne“ in Innen­ka­bi­nen über­haupt kenn­zeich­nen die Quan­tum-Klas­se. Eben­so mar­kan­tes Zei­chen die­ser Schiffs­klas­se ist der North Star auf dem Oberdeck.

Auf der Werft sind alle Mit­ar­bei­ter sehr froh, dass ein wei­te­res Schiff die­ser Klas­se in Papen­burg gebaut wird. Geschäfts­füh­rer Ber­nard Mey­er: “Wir sind sehr glück­lich, dass Roy­al Carib­be­an uns das Ver­trau­en schenkt, die­se so erfolg­rei­che neue Schiffs­klas­se mit einem wei­te­ren inno­va­ti­ven Neu­bau fort­zu­set­zen. Die­se Schif­fe sind eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung. Mit unse­rer tol­len Mann­schaft und Part­ner­fir­men wer­den wir auch die­se Auf­ga­be meis­tern“.
Quel­le:
Pres­se­mel­dung der Mey­er-Werft vom 03.11.2015

Stagsegelschoner “Atyla” liegt mit Motorschaden am Westkai

Es sei die bes­te Sail aller Zei­ten gewe­sen, schwär­men die Ver­an­stal­ter und sind begeis­tert über die beson­de­re Stim­mung, die die über 1,2 Mil­lio­nen Besu­cher in die Stadt gebracht haben. Nun haben die Wind­jam­mer Bre­mer­ha­ven wie­der ver­las­sen, das mari­ti­me Spek­ta­kel ist Geschichte.

Stabsegelschoner "Atyla"

Aber ein Schiff ist übrig geblie­ben – sozu­sa­gen gestran­det im Fische­rei­ha­fen. Eigent­lich woll­te der rote Stag­segel­scho­ner “Aty­la” am Sonn­tag­abend Kurs auf Ams­ter­dam neh­men. Aber mit­ten auf der Außen­we­ser ließ der Öldruck nach und der Motor begann zu stot­tern, bis er schließ­lich kom­plett streik­te. Da auf der Weser reger Schiffs­ver­kehr herrsch­te, ver­warf die Schiffs­füh­rung den Gedan­ken, ohne funk­tio­nie­ren­den Motor die Segel zu set­zen und ließ sich vom Ton­nen­le­ger “Nor­der­grün­de” in den Fische­rei­ha­fen schlep­pen. Dort liegt das Schiff nun am West­kai vor der Fir­ma Kar­le und Fuhrmann.

Die Repa­ra­tur der 30 Jah­re alten Maschi­ne wür­de etwa 30.000 Euro kos­ten. Es blie­be aber ein alter Motor, der bald erneut aus­fal­len könn­te. Die Kos­ten für einen neu­en Motor wür­den mit gut 60.000 Euro zu Buche schla­gen. Bis alle Kos­ten­vor­anschlä­ge geprüft und die Repa­ra­tu­ren abge­schlos­sen sind, wird die “Aty­la” und ihre aus Spa­ni­en, Aus­tra­li­en, Nor­we­gen, Bul­ga­ri­en und Tsche­chi­en stam­men­de Besat­zung in Bre­mer­ha­ven blei­ben. Als Trai­nings­seg­ler fällt die “Aty­la” für den Rest der Sai­son aus. 

Wäh­rend die Besat­zungs­mit­glie­der nun mit dem Auto zur Sail nach Ams­ter­dam rei­sen, suchen sie drin­gend Spen­der und Spon­so­ren. Wer hel­fen möch­te, soll­te mit Alfon­so Gar­zón Kon­takt auf­neh­men: Tele­fon 0179 6036683 oder atyla@atyla-ship.com.
Quel­le:
Ann-Kath­rin Brocks, “Die trau­ri­ge Crew der  ATYLA”, Nord­see-Ztg. v. 21.8.15

Die Windjammer kommen — Teil 12

Die Wind­jam­mer kom­men — Teil 12

Fünf Jah­re har­te Arbeit haben die Orga­ni­sa­to­ren hin­ter sich. Es wur­de geplant, Ein­la­dun­gen an die Teil­neh­mer ver­schickt, die ange­nom­men wur­den – und manch­mal wie­der abge­sagt wur­den. So liegt das 3‑Mast-Voll­schiff “Ame­ri­go Vespuc­ci” der ita­lie­ni­schen Mari­ne wohl unvor­her­ge­se­hen noch in der Werft. Jeden­falls ist der Seg­ler, der gegen­über der Fre­gat­te “Karls­ru­he” fest­ma­chen soll­te, auf der Schiffs­lis­te nicht mehr aufgeführt.

Nachem nun alles Wich­ti­ge und auch man­ches Unwich­ti­ge erle­digt ist und hof­fent­lich alle Sicher­heits­vor­keh­run­gen getrof­fen wer­den konn­ten, muss die Orga­ni­sa­to­ren nur noch ihr Lam­pen­fie­ber in Griff bekom­men. Aber heißt es so schönt: “Es wird schon!” 

Die Windjammer kommen - Teil 12 Foto: alex‑2.de

Etwa ab 11 Uhr sam­meln sich die Schif­fe am 12. August auf Höhe des Insu­mer Och­sen­tur­mes. Anschlie­ßend wer­den sie in zwölf Grup­pen Rich­tung Bre­mer­ha­ven fah­ren. Das bis­he­ri­ge Flagg­schiff “Gorch Fock” wird in die­sem Jahr erst­mals nicht an der Sail teil­neh­men kön­nen. Unauf­schieb­ba­re Instand­set­zungs­ar­bei­ten an dem als Bark geta­kel­ten Schul­schiff der Deut­schen Mari­ne erfor­dern drin­gend einen Werft­auf­ent­halt. So wird es der gera­de erst mit grü­nen Segeln aus­ge­rüs­te­te Groß­seg­ler “Alex­an­der von Hum­boldt II” sein, der bei der dies­jäh­ri­gen Ein­lauf­pa­ra­de als Sail-Flagg­schiff vor­aus­fah­ren wird.

Aber es sind ja nicht nur die Groß­seg­ler, die so eine Schiffs­pa­ra­de aus­ma­chen. Nein, es sind auch die unzäh­li­gen klei­nen Schif­fe und Schiff­chen, die in kaum einer Auf­zäh­lung erwähnt wer­den. Ohne die aber ein Fes­ti­val der Schif­fe nicht vor­stell­bar wäre. Die Segel­yach­ten, die Ewer, die Kut­ter, die Rund- und Plattbodenschiffe.

Die Windjammer kommen - Teil 12Bild: hafenlust-ol.de

Die genie­te­te stäh­ler­ne “Thee­pot” hat die Booms­ma-Werft im nie­der­län­di­schen Sneek in den 1920er Jah­ren gebaut. Das Schiff ist eine soge­nann­te  Lems­ter Aak und zählt zu den Platt­bo­den­schif­fe. Die­se Schif­fe haben kei­nen Kiel und wur­den spe­zi­ell für fla­che Gewäs­ser wie das Wat­ten­meer gebaut. Mit ihren Sei­ten­schwer­tern wir­ken die Schif­fe einer Abdrift beim Segeln ent­ge­gen. Am Mast wird ein Gaf­fel­se­gel mit kur­zer, geschwun­ge­ner Gaf­fel gefah­ren. Als Vor­se­gel wer­den Fock und Klü­ver gesetzt. In den Nie­der­lan­den ging man mit die­sen schnel­len Seg­lern jahr­zehn­te­lang Herin­ge und Anjo­vis fischen.

Die nur neun Meter lan­ge “Thee­pot” hat noch auf kei­ner Sail oder Fest­wo­che gefehlt. Als Mit­glied der Schif­fer­gil­de Bre­mer­ha­ven segeln die Eig­ner das Schiff nach den Regeln tra­di­tio­nel­ler See­mann­schaft in den Mona­ten April — Okto­ber in Nord- und Ost­see. Da der Mast mit Bord­mit­teln schnell gelegt wer­den kann, wer­den auch angren­zen­de Bin­nen­re­vie­re und Fluss­läu­fe befah­ren. Die Rei­sen führ­ten bis­her in die Nie­der­lan­de, nach Däne­mark, Schwe­den und Polen.

Übri­gens führt die “Thee­pot“ im Mast­top einen blau­en Flö­gel – die­ser weist ihn als ehe­ma­li­ges Berufs­fahr­zeug aus. Sport­fahr­zeu­ge füh­ren indes­sen einen roten Flögel.

Die Windjammer kommen - Teil 12 Bild: bremerhaven.de

Die nur 6,50 Meter lan­ge Tus­nel­da zählt eben­falls zu den Platt­bo­den­schif­fen, das auf­grund ihres gerin­gen Tief­gan­ges ide­al für das Befah­ren fla­cher Gewäs­ser ist. Das Stahl­schiff hat an der Back­bord- und an der Steu­er­bord­sei­te jeweils ein Schwert. Am Schiff wur­de viel edles Holz ver­baut, dass alle zwei bis drei Jah­re geschlif­fen und lackiert wer­den muss.

Windjammer "Jonkvrouw" Bild: bremerhaven.de

Das Platt­bo­den­schiff “Jon­kvrouw” ist eine Zeeschouw. Hier­bei han­delt es sich um ein Flach­bo­den-Fischer­boot mit einem fla­chen sechs­ecki­gen Vor- und Ach­ter­spie­gel. Es wur­de zum Trans­port von Gütern und Vieh ein­ge­setzt. Eine Zeeschouw hat her­vor­ra­gen­de Segel­eigen­schaf­ten. Da der Mast nie­der­ge­legt wer­den kann, eig­net sich  die “Jon­kvrouw” auch zum Befah­ren von Binnengewässern.

Tjalk "Angela von Barssel" Bild: bremerhaven.de

Das Motor­se­gel­schiff “Ange­la von Bar­ßel” wur­de als Tjalk im Jahr 1896 auf der hol­län­di­schen Bau­werft A. Muler gebaut. Die Tjalk ist ein weit ver­brei­te­ter Schiffs­typ der frie­sisch-ems­län­di­schen-olden­bur­gi­schen Fluß-und Küs­ten­schif­fahrt im 19. Jahr­hun­dert. Tjal­ken trans­por­tier­ten den Brenn­torf zu den gro­ßen Städ­ten und zu den Zie­ge­lei­en an der Ems.

Die “Ange­la von Bar­ßel” wur­de in den Jah­ren 1985 und 1986 von Mit­glie­dern des Trä­ger­ver­eins lie­be­voll restau­riert. Der Hei­mat­ha­fen ist Bar­ßel im Olden­bur­ger Münsterland.

Windjammer

Die Sail macht hung­rig. Dar­an haben auch die Orga­ni­sa­to­ren gedacht und dafür Sor­ge getra­gen, dass genü­gend Spei­se­kar­ten für die ver­schie­dens­ten Geschmä­cker etwas anbie­ten. 44 Imbiss-Stän­de wer­den sich auf dem Sail-Gelän­de ver­tei­len und Köst­lich­kei­ten wie “Flamm-Lachs über dem Feu­er gegrillt” oder Bug­er­schin­ken oder Schasch­lik feil­bie­ten. Und wer lie­ber das Süße mag, der darf sich auf “Baum­ku­chen über dem Feu­er geba­cken” freuen.

Sail 2015

Vie­le gro­ße und klei­ne Schif­fe, die zur Sail Bre­mer­ha­ven 2015 erwar­tet wer­den, habe ich Euch in den ver­gan­ge­nen Tagen vor­ge­stellt. Wem das nicht reicht, der soll­te sich die Home­page der Stadt Bre­mer­ha­ven anschau­en. Dort fin­det Ihr eine Lis­te sämt­li­cher Schif­fe, ein Ver­zeich­nis der Lie­ge­plät­ze der Groß­seg­ler, das kom­plet­te Pro­gramm der Sail 2015 und vie­le wei­te­re Informationen.

Oft­mals begeg­nen Euch mari­ti­me Begrif­fe wie “Die Alex II” ist als Bark geta­kelt oder etwa die “Young Endea­vour” ist eine Bri­gan­ti­ne. Wenn Ihr Euch für den Sail-Besuch schlau machen wollt, fin­det Ihr auf der Home­page von Uwe Bee­rens ein tol­les mari­ti­mes Lexikon.

Und nun lasst in den kom­men­den Tagen die See­le bau­meln und habt viel, viel Spaß auf der Sail Bre­mer­ha­ven 2015.

Die Windjammer kommen — Teil 11

Das Segel­schul­schiff “Gua­yas” legt am 11. August 2015 in Deutsch­land an, um sei­ne Auf­ga­be als Reprä­sen­tant Ecua­dors auf den Welt­mee­ren aus­zu­füh­ren und das Wis­sen sowie die Kul­tur Ecua­dors in Bre­mer­ha­ven bekannt zu machen.

Windjammer "Guayas" Bild: wro­bell | LizenzCC BY-SA 3.0

Das Segel­schul­schiff “Gua­yas” wird zur Sail 2015 nach Bre­mer­ha­ven kom­men und am 12. August bei der Ein­lauf­pa­ra­de dabei sein. Der Bot­schaf­ter von Ecua­dor in Deutsch­land, Ing. Jor­ge Jura­do, wird zur Eröff­nung der Sail durch den Bun­des­prä­si­den­ten Gauck an Bord der Fre­gat­te “Karls­ru­he” sein.

Die 78,4 Meter lan­ge Bark “Gua­yas” war am 12. Mai 2015 aus Gua­ya­quil, Ecua­dor, zu sei­ner Welt­tour 2015–2016 aus­ge­lau­fen, in deren Rah­men es 23 Häfen auf fünf Kon­ti­nen­ten anfährt. An Bord befin­den sich 162 Per­so­nen, dar­un­ter Offi­zie­re, Matro­sen und wei­te­re Mit­glie­der der Schiffs­be­sat­zung. In Ale­sund, Nor­we­gen, gewann die im Okto­ber 1976 im spa­ni­schen Bil­bao vom Sta­pel gelau­fe­ne “Gua­yas” vor weni­gen Tagen den Preis des am bes­ten prä­sen­tier­ten Schiffs.

Im Jah­re 1977 wur­de der Seg­ler an die Mari­ne Ecua­dors abge­lie­fert. Die “Gua­yas” – der Name stammt von dem Haupt­fluss der ecua­do­ria­ni­schen Pazi­fik­küs­te ab – ist eines von vier fast bau­glei­chen Schwes­ter­schif­fen. Sie unter­schei­det sich äußer­lich nur durch die offe­ne Brü­cke von den anderen.

Seit der Indienst­stel­lung nahm die “Gua­yas” an allen Trans­at­lan­tik­re­gat­ten der STA und STI teil, auch zu den Regat­ten der ASTA mel­de­te die Mari­ne ihr Schul­schiff häu­fig an. Ende 2008 hat­te die “Gua­yas” mehr als 340.000 See­mei­len zurück­ge­legt und dabei 60 Häfen in 25 Län­dern angelaufen.

Zur Sail Bre­mer­ha­ven 2015 wird die “Gua­yas” zum ers­ten Mal in Bre­mer­ha­ven sein. Sie wird an der Ost­sei­te des Neu­en Hafens fest­ma­chen. Ihr wur­de die Kajen­mar­ke 225 bis 180 zuge­wie­sen. Am 14. August ist von 10 bis 20 Uhr open ship. Dann kön­nen die Besu­cher viel über Ecua­dor erfah­ren: Über sei­ne Musik, sei­ne Gas­tro­no­mie und auch über sei­ne Export­pro­duk­te.
Quel­le:
Pres­se­mit­tei­lung der Bot­schaft von Ecua­dor in Deutsch­land – 05.08.2015
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