Aquarius” will Flüchtlinge aus dem Mittelmeer retten

Das Mit­tel­meer hat sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren zu einer der Haupt­flucht­rou­ten von Flücht­lin­gen nach Euro­pa ent­wi­ckelt. Bei dem Ver­such das Mit­tel­meer in dafür unge­eig­ne­ten alten Schif­fen und Schlauch­boo­ten zu über­que­ren, sol­len in den Jah­ren 2010 bis 2014 min­des­tens 23.000 Men­schen ums Leben gekom­men sein. Allein im Jah­re 2015 sol­len bei der Über­que­rung des Mit­tel­mee­res mehr als 3.700 Men­schen gestor­ben sein. 2016 sind bereits im ers­ten Monat nahe­zu 250 Men­schen ums Leben gekom­men oder gel­ten als vermisst.

"Aquarius" will Flüchtlinge aus dem Mittelmeer retten

Die zivi­le Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on “SOS Medi­ter­ra­nee” hat seit dem 15.01.2016 für drei Mona­te die MS “Aqua­ri­us” gechar­tert. Es han­delt sich dabei um das in Cux­ha­ven behei­ma­te­te ehe­ma­li­ge Fische­rei­schutz­boot “Meer­kat­ze”. Von Bre­mer­ha­ven aus will die Besat­zung zu einem Ret­tungs­ein­satz ins Mit­tel­meer auf­bre­chen, um dort Flücht­lin­ge vor dem Ertrin­ken zu bewahren.

Der Grün­der und Prä­si­dent von SOS Médi­ter­ra­née, Kapi­tän Klaus Vogel, bezeich­net die zen­tra­le Mit­tel­meer­rou­te von den Küs­ten Liby­ens nach Lam­pe­du­sa und Sizi­li­en als die nach wie vor die gefähr­lichs­te und vor allem töd­lichs­te Flucht­rou­te der Welt. Der 59-jäh­ri­ge Han­dels­schiff­ka­pi­tän und Dok­tor der Geschich­te woll­te nicht län­ger taten­los zuse­hen und grün­de­te den Verein.

Ver­gan­ge­nen Herbst star­te­ten er  und sei­ne Mit­strei­ter erfolg­reich einen Spen­den­auf­ruf. Von dem Geld konn­te vor weni­gen Tagen das Schiff für zunächst drei Mona­te gechar­tert werden.

Die “Aqua­ri­us” kann bis zu 500 Men­schen an Bord neh­men. Nach einer Über­fahrt über die stür­mi­sche Ost­see hat die 77 Meter lan­ge “Aqua­ri­us” den Kiel-Kanal pas­siert und liegt zur Zeit in Wil­helms­ha­ven an der Aus­rüs­tungs­pier. Am heu­ti­gen Mitt­woch wird sie Wil­helms­ha­ven um 8 Uhr ver­las­sen und Kurs auf Bre­mer­ha­ven neh­men. Hier wird das Schiff vor­aus­sicht­lich um 16 Uhr im Neu­en Hafen vor dem Aus­wan­de­rungs­haus festmachen.

Am Don­ners­tag, 4. Febru­ar 2016, ist von 10 bis 16 Uhr Open Ship. Um 14.45 wer­den Schiff und Besat­zung vom Regie­rungs­chef Cars­ten Sie­ling und vom Ober­bür­ger­meis­ter Melf Grantz fei­er­lich ver­ab­schie­det. Über Mar­seil­le und Paler­mo soll am 15. Febru­ar 2016 das Ziel Lam­pe­du­sa erreicht wer­den. Wer hel­fen möch­te, kann auf der Inter­net­sei­te des Ver­eins online spen­den.

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