Kategorie: Marine

Die Windjammer kommen – Teil 10

Zur Sail Bre­mer­ha­ven 2015 steu­ern in der kom­men­den Woche vie­le Wind­jam­mer die Weser­mün­dung an. In die­sem Jahr hat sich sogar das indi­sche Mari­ne­schul­schiff “Tar­an­gi­ni” nicht von der wei­ten Anrei­se abschre­cken las­sen und macht sich nach der Han­se-Sail in Ros­tock auf in die Nordsee.

Windjammer "Tarangini" Bild: Cru­a­din | Lizenz: CC BY-SA 3.0 und CC BY 2.5

Die indi­sche Drei­mast-Bark INS “Tar­an­gi­ni” lief im Juni 1995 in der Goa-Werft im west­in­di­schen Vas­co da Gama vom Sta­pel. Der Seg­ler dient als Aus­bil­dungs­schiff für die indi­sche Mari­ne. In die­sem Jahr fei­ert das schö­ne wei­ße Schiff mit dem gol­de­nen Schwan unter dem Bug­s­priet sei­nen 20. Geburtstag.

2003 — 2004 mach­te die Bark ihre ers­te Welt­um­se­ge­lung. Die 15 Mona­te wäh­ren­de Rei­se, wäh­rend der das Schiff 33.000 Mei­len zurück­leg­te, stand unter dem Mot­to: “Über die Welt­mee­re Brü­cken der Freund­schaft bauen.” 

Im Jah­re 2005 begab sich das 54 Meter lan­ge und 8,5 Meter brei­te Schiff auf sei­ne nächs­te gro­ße Rei­se, in deren Ver­lauf sie an ver­schie­de­ne Groß­seg­ler­tref­fen teil­nahm. Vor ihrer Rück­kehr nach Indi­en besuch­te die Bark auch die Sail Bre­mer­ha­ven 2005.

Das Schiff mit einer Segel­flä­che von mehr als 1.000 Qua­drat­me­tern an sei­nen bis zu 34,5 Meter hohen Mas­ten wird von 134 Besat­zungs­mit­glie­dern gese­gelt. Für die Sail Bre­mer­ha­ven 2015 wird die “Tar­an­gi­ni” ein beson­de­rer eye­cat­cher sein.
Quel­len:
Mar­co Butz­kus: “Die indi­sche Bark Tar­an­gin“
en.wikipedia.org
bremerhaven.de

Die Windjammer kommen – Teil 9

Bei der Auf­zäh­lung all der schö­nen Wind­jam­mer, die zur Sail Bre­mer­ha­ven 2015 kom­men, darf man ein Seg­ler natür­lich nicht ver­ges­sen – die 1926 als “Padua” auf der Geest­e­mün­der Teck­len­borg-Werft gebau­te “Kru­sen­s­tern”.

Winjammer "Krusenstern"

Die 114,50 Meter lan­ge rus­si­sche Vier­mast­bark “Kru­sen­s­tern” lief als “Padua” im Jah­re 1926 als letz­te der nahe­zu bau­glei­chen Vier­mast-Bar­ken “Pamir” und “Pas­sat” vom Sta­pel. Wie die meis­ten Seg­ler der Ham­bur­ger Ree­de­rei F. Laeisz wur­de auch sie als Kap-Hoorn-Seg­ler gebaut und fuhr als einer der berühm­ten „Fly­ing-P-Liner” in der Sal­pe­ter-Fahrt nach Süd­ame­ri­ka und spä­ter in der Wei­zen­fahrt nach Aus­tra­li­en. Im Jah­re 1933/34 bewäl­tig­te sie die Stre­cke von Ham­burg nach Port Lin­coln in Süd-Aus­tra­li­en in einer Rekord­zeit von 67 Tagen.

Zum Ende des Zwei­ten Welt­krie­ges lag die “Padua” in Flens­burg, wur­de im Jah­re 1946 nach Swi­ne­mün­de ver­holt und als Repa­ra­ti­ons­gut an die UdSSR abge­lie­fert. Hier galt sie genau wie die “Sedov” (ex “Kom­mo­do­re John­sen) lan­ge Jah­re als verschollen. 

Umge­tauft auf den neu­en Namen “Kru­sen­s­tern” kam der Groß­seg­ler unter sowje­ti­scher Flag­ge wie­der in Fahrt und bie­tet jun­gen See­leu­ten die Mög­lich­keit, das Segel­hand­werk zu erler­nen. In die­sem Rah­men begab sich der Wind­jam­mer im Jah­re 1996 auf eine Welt­um­se­ge­lung, um den Spu­ren ihres berühm­ten Namen­ge­bers  Adam Johann Rit­ter von Kru­sen­s­tern (1770 — 1846) zu folgen.

Die in Kali­nin­grad (Königs­berg) behei­ma­te­te “Kru­sen­s­tern” hat eine Segel­flä­che von 3.427 Qua­drat­me­ter, ver­teilt auf vier Mas­ten. Sie unter­nimmt nicht nur Aus­bil­dungs­fahr­ten, son­dern ist seit vie­len Jah­ren in der größ­ten Regat­ta-Klas­se von STI auch Teil­neh­mer an den inter­na­tio­na­len Regat­ten. Noch heu­te gehört sie zu den schnells­ten exis­tie­ren­den alten Rahseglern. 

Ihre impo­san­ten Aus­ma­ße machen die “Kru­sen­s­tern”, die mit 220 Mann Besat­zung gefah­ren wird, immer wie­der zu einem Haupt­an­zie­hungs­punkt bei jedem Tref­fen der letz­ten gro­ßen Rah­seg­ler. Zur Sail Bre­mer­ha­ven 2015 wird die “Kru­sen­s­tern” an ihrem Stamm­platz an der See­bä­der­ka­je lie­gen.
Quel­len:
Buch “Sail 2000 Bre­mer­ha­ven“
bremerhaven.de
wiki­pe­dia

Die Windjammer kommen — Teil 8

Die dicht hin­ter Bre­mer­ha­vens Deich lie­gen­den Hafen­an­la­gen sind für die moder­nen Han­dels­schif­fe schon lan­ge nicht mehr geeig­net. Aber für eine Wind­jam­mer-Para­de bil­den der Kai­ser­ha­fen, der Neue Hafen und der Alte Hafen auch heu­te noch den rich­ti­gen Rah­men. Einst wur­den sie ja auch geplant und gebaut für Rah­seg­ler wie zum Bei­spiel die “Chris­ti­an Radich”.

Windjammer "Christian Radich"

Im Jah­re 1877 wur­de das „Komi­tee zum Ankauf eines Schif­fes als Schul­schiff für zu See­leu­ten bestimm­te Jun­gen“ gegrün­det – die heu­ti­ge Chris­ti­an-Radich-Stif­tung. Zunächst kauf­te die Stif­tung eine eng­li­sche Bark und gab ihr den Namen “Chris­tia­na”. Mit der Bark wur­den seit 1881 See­leu­te aus­ge­bil­det. 1901 wur­de das Schiff ersetzt durch die ange­kauf­te Brigg “Stats­raad Erich­sen”, die schließ­lich im Jah­re 1937 von der “Chris­ti­an Radich” abge­löst wurde.

Bereits im Jah­re 1889 über­wies ein Schiff­lieb­ha­ber, der nor­we­gi­sche Ree­der und Kaval­le­rie-Offi­zier  Chris­ti­an Radich, an die Stif­tung 90.000 Nor­we­gi­sche Kro­nen. Von dem Geld soll ein Segel­schul­schiff gebaut wer­den, das sei­nen Namen trägt. Chris­ti­an Radich stirbt im Jah­re 1898, aber mit dem Bau des Schif­fes wur­de immer noch nicht begon­nen. Erst im Jah­re 1937 erfüllt sich post­hum Chris­ti­an Radichs Traum: Am 5. Febru­ar 1937 läuft das 72,5 Meter lan­ge Schiff auf der Bau­werft in San­defjord vom Sta­pel. Es ist ein Voll­schiff mit drei Mas­ten und einer Segel­flä­che von 1.234 Qua­drat­me­ter. Die Bau­kos­ten betru­gen knapp 610.000 Nor­we­gi­sche Kronen.

Im Jah­re 1939 ver­ließ die “Chris­ti­an Radich” ihren Hafen und segel­te zusam­men mit dem däni­schen Voll­schiff “Dan­mark” zur Welt­aus­stel­lung nach New York. Wäh­rend die “Dan­mark” mit Aus­bruch des Zwei­ten Welt­krie­ges als Auf­lie­ger in Flo­ri­da blieb, kehr­te die “Chris­ti­an Radich” zurück nach Nor­we­gen. Dort wur­de der Seg­ler von den Deut­schen beschlag­nahmt und als U‑Boot-Depot­schiff ein­ge­setzt. 1943 brach­te man es nach Flens­burg, wo es 1945 nach einem Bom­ben­an­griff im Hafen sank. 

Nach Kriegs­en­de wur­de das Schiff geho­ben, in die Bau­werft nach San­defjord ver­holt und dort für 70.000 Pfund Ster­ling instand gesetzt. Bereits 1947 konn­te es wie­der als Segel-Schul­schiff ein­ge­setzt werden.

Im Jah­re 1957 wur­de der 3‑Mast-Seg­ler Film­star. Auf dem Schiff wur­de der Doku­men­tar­film “Wind­jam­mer” gedreht. Der Film erzählt die Rei­se mit dem nor­we­gi­schen Segel­schul­schiff  “Chris­ti­an Radich”. Wäh­rend der Rei­se tref­fen sie auf das deut­sche Segel­schiff “Pamir”, das wäh­rend der Dreh­ar­bei­ten in einem Sturm unter­geht. In den 1970er Jah­ren ist die “Chris­ti­an Radich” in der Film­se­rie “The One­din Line” zu sehen.

Nach­dem der Seg­ler im Jah­re 1983 gründ­lich über­holt und moder­ni­siert wur­de, nahm er 1984 an der Groß­seg­ler-Para­de in Que­bec teil. 1986 segel­te er zur OpSail nach New York. Auch heu­te noch nimmt die “Chris­ti­an Radich” an Groß­seg­ler-Tref­fen teil. Aus den Tall Ships´Races ging sie mehr­fach als Sie­ge­rin her­vor. Aller­dings ist das Schiff seit 1999 nicht mehr als Schul­schiff unter­wegs, son­dern es unter­nimmt in der Char­ter­fahrt Tou­ren für zah­len­de Gäs­te. Jede Hafen­stadt freut sich, wenn sich das schö­ne nor­we­gi­sche Voll­schiff zu Besuch mel­det. Wir freu­en uns in Bre­mer­ha­ven auch. Der Lie­ge­platz der “Chris­ti­an Radich” ist im Lie­ge­plan der Stadt Bre­mer­ha­ven lei­der nicht ver­zeich­net.
Quel­len:
wiki­pe­dia
radich.no

Die Windjammer kommen — Teil 7

Am 12. Juli 2015 soll die aus­tra­li­sche Flag­ge über der Weser­mün­dung auf­tau­chen. Sie gehört einem Schiff, dass noch nie in Bre­mer­ha­ven fest­ge­macht hat. Die Bri­gan­ti­ne “Young Endea­vour” folgt einer Ein­la­dung, die die Sail-Orga­ni­sa­to­ren über das Aus­wär­ti­ge Amt in Ber­lin nach Aus­tra­li­en ver­sandt haben. Die segeln­de Schön­heit wird sich in den Tross stol­zer Seg­ler ein­rei­hen, die bei der gro­ßen Ein­lauf­pa­ra­de Bre­mer­ha­ven ansteuern.

Windjammer "Young Endeavour"

Die 44 Meter lan­ge Bri­gan­ti­ne wur­de 1986 im eng­li­schen Lowest­oft gebaut. Aus­tra­li­er und Bri­ten bil­de­ten die 24-köp­fi­ge Besat­zung, die sich am 3. August 1987 auf die lan­ge Über­füh­rungs­fahrt nach Aus­tra­li­en bega­ben. Im Hafen von Syd­ney wur­de das Schiff am 25. Janu­ar 1988 in Anwe­sen­heit von Prinz Charles und Prin­zes­sin Dia­na über­ge­ben – als Geschenk des Ver­ei­nig­ten König­reichs an Aus­tra­li­en zur Fei­er der 200-jäh­ri­gen Besie­de­lung des Landes.

Natür­lich kommt die “Young Endea­vour” nicht extra für die Sail 2015 nach Bre­mer­ha­ven. Im Dezem­ber ver­gan­ge­nen Jah­res begann sie eine Welt­rei­se, die sie von Syd­ney (Aus­tra­li­en) durch den Süd­pa­zi­fik, um Kap Hoorn her­um, durch den Atlan­tik nach Nord­eu­ro­pa füh­ren wird. Im däni­schen Aal­borg fei­ern Besat­zung und Schiff das Ende des Inter­na­tio­na­len Tall Ship Races. Anschlie­ßend neh­men sie Kurs auf Bre­mer­ha­ven, um hier an der Sail 2015 teilzunehmen.

Der Zwei­mas­ter ist mit sei­ner 511 Qua­drat­me­ter gro­ßen Segel­flä­che sicher kein sehr gro­ßes Schiff. Aber bestimmt hat kein ande­rer Seg­ler eine so lan­ge Anrei­se. Der blau­en Bri­gan­ti­ne wird der Lie­ge­platz 6 auf der West­sei­te im Neu­en Hafen zugewiesen.
Quel­len:
Nord­see-Zei­tung vom 20.05.2015: “Aus­tra­li­er kom­men zur Sail”
bremerhaven.de

Die Windjammer kommen — Teil 5

Auch die Sail Bre­mer­ha­ven 2015 wird durch die vie­len Tra­di­ti­ons­seg­ler geprägt wer­den. Von der Han­se­kog­ge über Nach­bau­ten his­to­ri­scher Expeditions‑, Han­dels- und Kriegs­schif­fe bis zu den klas­si­schen Rah­seg­lern wird auf der 9. Sail alles zu sehen sein. Da darf auch der 112 Jah­re alte Fin­ken­wer­der Hoch­see­kut­ter HF 244 “Astar­te” nicht fehlen.

Die Windjammer kommen | "Astarte" Bild: Schif­fahrts-Com­pa­gnie Bremerhaven

Im Jah­re 1903 lief an der Süd­er­el­be in der klei­nen Fin­ken­wer­der Werft von August Albers die “Astar­te” vom Sta­pel. Auf­trag­ge­ber war der See­fi­scher J. Niko­laus Kül­per, der den Kut­ter HF 244 im Jah­re 1912 mit einen Hilfs­mo­tor aus­rüs­ten ließ. Kül­pers Sohn fisch­te mit der “Astar­te” bis 1952 auf der Nord­see. Dann gab er sei­nen Beruf auf und ver­kauf­te den Kut­ter nach Wilhelmshaven.

In Wil­helms­ha­ven setz­te das  das dor­ti­ge Sen­cken­berg-Insti­tut die “Astar­te” als Fische­rei-For­schungs­schiff ein, bis sie 1978 als letz­tes Schiff von der Schif­fer­gil­de Bre­mer­ha­ven e. V. erwor­ben wurde.

Im Jah­re 1979 wur­de die 24 Meter lan­ge “Astar­te” in Bre­mer­ha­ven nach alten Plä­nen des Alto­na­er Muse­ums, nach Detail­zeich­nun­gen eines Ham­bur­ger Schrift­stel­lers und nach Berech­nun­gen eines Bre­mer­ha­ve­ner Schiffs­kon­struk­teurs von Grund auf restau­riert und in ihren ursprüng­li­chen Zustand zurück­ver­setzt. Seit jener Zeit ist der klei­ne Seg­ler mit Jugend­li­chen auf der Weser, der Elbe und in der Nord- und Ost­see unterwegs.

Der Tra­di­ti­ons­seg­ler hat einen Tief­gang von 2,10 Meter und eine Segel­flä­che von 234 Qua­drat­me­ter. Er ist sie unter sei­ner his­to­ri­schen Segel­num­mer HF 244 im Neu­en Hafen von Bre­mer­ha­ven anzu­tref­fen.
Quel­len:
Schiffs­his­to­ri­sches Archiv Flens­burg
Infor­ma­ti­on der Schif­fahrts-Com­pa­gnie Bre­mer­ha­ven e. V “Anker auf” 2/15

Die Windjammer kommen — Teil 4

Wohl noch zu kei­ner Segel­schiff-Ver­an­stal­tung an der gesam­ten Nord- und Ost­see­küs­te haben sich so vie­le Wind­jam­mer prä­sen­tiert, wie zu der Sail Bre­mer­ha­ven 2015 erwar­tet wer­den. Auch aus Über­see steu­ern vie­le Seg­ler Bre­mer­ha­ven, so erst­mals die Vier­mast-Bar­ken­ti­ne “Esme­ral­da” aus Chi­le, die im Kai­ser­ha­fen I den Lie­ge­platz 9 ein­neh­men wird.

Windjammer "Esmeralda":

Die chi­le­ni­sche “Esme­ral­da” ist das Schwes­ter­schiff des spa­ni­schen Vier­mast­topp­se­gel­scho­ners “Juan Sebas­tián de Elca­no”, der aller­dings vier Groß­gaf­fel­se­gel führt. Dage­gen hat die “Esme­ral­da” seit 1970 am Fock­mast nur Rah- und Stag­segel und kein Scho­n­er­gaf­fel­se­gel mehr. Daher wird die “Esme­ral­da” nicht als Voll­schiff son­dern als Vier­mast-Bar­ken­ti­ne bezeichnet.

Die in Val­pa­rai­so behei­ma­te­te “Esme­ral­da” wur­de im Jah­re 1946 als “Don Juan de Aus­tria” im Auf­trag der spa­ni­schen Mari­ne in Cádiz auf Kiel gelegt. Ein Groß­feu­er auf der Werft zer­stör­te das Schiff. Anschlie­ßend bau­te die Werft das Schiff für die chi­le­ni­sche Mari­ne als “Esme­ral­da” fer­tig und ließ es im Jah­re 1953 vom Sta­pel laufen.

Die “Esme­ral­da” hat eine unrühm­li­che Ver­gan­gen­heit: Nach dem Mili­tär­putsch gegen die Regie­rung von Sal­va­dor Allen­de im Jah­re 1973 wur­de sie als Gefäng­nis­schiff ver­wen­det, auf dem unter Pino­chet Regime­geg­ner gefol­tert und getö­tet wur­den. Aus die­sem Grun­de ver­wei­ger­ten vie­le Staa­ten in die­ser Zeit dem Schiff das Befah­ren ihrer Hoheitsgewässer.

Mit der an ihren vier Mas­ten ver­teil­te Segel­flä­che von 2.870 Qua­drat­me­ter  kann der Groß­seg­ler eine Geschwin­dig­keit von maxi­mal 17 Kno­ten errei­chen. An Bord sol­len sich vier Geschüt­ze Kali­ber 5,70 cm befin­den. Die Aus­bil­dungs­fahr­ten führ­ten Schiff und Besat­zung zu Häfen in allen Tei­len der Erde. Außer­dem nahm die “Esme­ral­da” an meh­re­ren Groß­seg­ler­re­gat­ten teil.
Quel­len:
Schiff­s­por­trait in “Sail Bre­mer­ha­ven 2015″, Sei­te 6
wiki­pe­dia

Die Windjammer kommen – Teil 2

Mit einer Gesamt­län­ge von fast 110 Metern und rund 2.800 Qua­drat­me­tern Segel­flä­che darf man den rus­si­schen Wind­jam­mer “Mir” wohl zu den größ­ten Segel­schif­fen der Welt zäh­len. Und mit einem Tief­gang von 6,60 Meter taucht sie noch gut 30 Zen­ti­me­ter tie­fer in das Was­ser ein als die pol­ni­sche “Dar Mlod­zie­zy” (Lie­ge­platz 11). Natür­lich gebührt damit auch der “Mir” ein Platz im frisch aus­ge­bag­ger­ten Neu­en Hafen. Sie wird an Lie­ge­platz 13 liegen.

Windjammer "Mir"Foto: Patrick Wern­hardt | Lizenz: CC BY-SA 3.0

Das 3‑Mast-Voll­schiff “Mir” lief am 31. März 1987 in der Dan­zi­ger Lenin­werft vom Sta­pel und wur­de im Novem­ber des glei­chen Jah­res in Dienst gestellt. Sie ist das drit­te von sechs moder­nen Segel­schif­fen, die in den 1980er Jah­ren auf der Lenin­werft gebaut wur­de. Das ers­te Schiff die­ser Serie ist die etwas klei­ne­re “Dar Mlodziezy”.

Eig­ner der “Mir” ist die Sankt Peters­bur­ger Hoch­schu­le für Mari­ne­inge­nieu­re, die den see­män­ni­schen Nach­wuchs für die rus­si­sche Han­dels­ma­ri­ne aus­bil­det. Das wird Schiff mit einer Stamm­be­sat­zung von 55 aus­ge­bil­de­ten See­leu­ten gefah­ren. Außer­dem kön­nen bis zu 140 Kadet­ten oder ande­re Mit­rei­sen­de an Bord genom­men werden.

Mit der an ihren drei Mas­ten ver­teil­te Segel­flä­che von 2.771 Qua­drat­me­ter  kann der Groß­seg­ler eine Geschwin­dig­keit von 19,4 Kno­ten errei­chen. Damit gilt die “Mir” (Frie­den) als der­zeit welt­weit schnells­ter Rah­seg­ler. Die­se Geschwin­dig­keit erreicht das Schiff nicht zuletzt durch den moder­nen Riss des Rump­fes und der beson­de­ren Tech­nik der Rahen. Sie sind mit gro­ßer Distanz zum Mast ange­bracht und erlau­ben es der “Mir”, für einen Rah­seg­ler extrem hoch am Wind zu segeln.

Die gut trai­nier­te Stamm­crew konn­te sich auf vie­len “Tall Ship’s Races” gegen ihre Kon­kur­ren­ten durch­set­zen. Im Jah­re 1992 wur­de das Schiff Gesamt­sie­ger in der “Grand Regat­ta Colum­bus 92-Quin­cen­ten­ary“. Dane­ben hat der Seg­ler zahl­rei­che wei­te­re Wett­be­wer­be gewonnen.

Das Voll­schiff ist bei Hafen­fes­ten immer wie­der ein gern gese­he­ner Gast und mari­ti­mer Bot­schaf­ter Russ­lands. Freu­en wir uns, dass die “Mir” zur Sail 2015 im Neu­en Hafen in Bre­mer­ha­ven fest­ma­chen wird.
Quel­len:
wikipedia.de
ndr.de

Die Windjammer kommen — Teil 1

 

28.000 Kubik­me­ter Schlick hat der Eimer­ket­ten­bag­ger „Bag­ger Bre­mer­ha­ven“ vom Grund der Ost­sei­te des  Neu­en Hafens geholt. Nun weist das Hafen­be­cken auf einer Län­ge von 330 Metern wie­der sie­ben Meter Was­ser­tie­fe auf. Jetzt kön­nen sie ein­lau­fen, die gro­ßen Wind­jam­mer, und zwi­schen Gru­ben­kran und Restau­rant “Pier 6” festmachen.

Windjammer

Das 108 Meter lan­ge pol­ni­sche 3‑Mast-Voll­schiff “Dar Mlod­zie­zy“ gehört zu den schnells­ten Seg­lern der Welt und hat an vie­len Regat­ten erfolg­reich teil­ge­nom­men. Mit der an ihren drei Mas­ten ver­teil­te Segel­flä­che von 3.015 Qua­drat­me­ter  kann der Groß­seg­ler eine Geschwin­dig­keit von 16,5 Kno­ten erreichen.

Mit ihren 214 Besat­zungs­mit­glie­dern kann die “Dar Mlod­zie­zy” 60 Tage auf See blei­ben. So ver­ließ der Wind­jam­mer am 3. Sep­tem­ber 1987 nach einer Abschieds­fei­er ihren Hei­mat­ha­fen Gdy­nia (Dan­zig) und begab sich auf eine gro­ße Welt­rei­se. Neben der stän­di­gen Besat­zung hat­ten sich 108 Stu­den­ten ver­schie­de­ner Fakul­tä­ten ein­ge­schifft. Erst nach neun lan­gen Mona­ten kehr­te der Seg­ler nach Polen zurück und mach­te am 28. Mai 1988 in Szc­ze­cin (Stet­tin) fest.

Als die “Dar Mlod­zie­zy” am 4. Juli 1982 in Gdy­nia in Dienst gestellt wur­de, hat wohl kaum jemand geahnt, dass Bre­mer­ha­ven ein­mal der zwei­te Hei­mat­ha­fen für das schö­ne Schiff wer­den soll­te. Mitt­ler­wei­le ist der Groß­seg­ler hier häu­fig zu Besuch. Auch zur  Sail 2015 wird er in Bre­mer­ha­ven zu Gast sein und im Neu­en Hafen fest­ge­macht haben.
Quel­le:
Andrzej Pere­pecz­ko: “Dar Mlod­zie­zy