Restaurant Lehrke löscht das Herdfeuer

Restau­rant Lehr­ke löscht das Herdfeuer

Es ist mal gera­de drei Wochen her, da habe ich einen Jubi­lä­ums­gruß über das Tra­di­ti­ons­re­stau­rant Lehr­ke in Bre­mer­ha­ven gepos­tet: Vom Hotel zur Schif­fer­klau­se. Und nun berich­tet die Nord­see-Zei­tung ver­gan­ge­nen Sams­tag, Restau­rant Lehr­ke löscht das Herd­feu­er am 30. Sep­tem­ber 2012.

Manch­mal über­schla­gen sich die Ereig­nis­se, und nichts ist so alt, wie eine Nach­richt von ges­tern. Ein Leser der Nord­see-Zei­tung frag­te sich, ob das tra­di­ti­ons­rei­che Restau­rant viel­leicht einer moder­nen Wohn­be­bau­ung mit Blick zum Was­ser geop­fert wer­den soll. Wer weiß!

Frü­her steu­er­te Show­mas­ter Hans-Joa­chim Kuh­len­kampff gele­gent­lich die Schif­fer­klau­se Lehr­ke an und ging an der Gees­te 19 mit sei­nem Drei­mas­ter längs­seits. Dann sol­len Gäs­te, die drau­ßen vor dem Lokal saßen, von der Wir­tin hin­weg kom­pli­men­tiert wor­den sein: “Sie sit­zen lei­der am Tisch von Herrn Kulen­kampff, und der ist jetzt da.”

Kuh­len­kampff kommt schon lan­ge nicht mehr — er ist 1998 ver­stor­ben. Und wenn die Kun­den aus­blei­ben, hat auch das schöns­te Restau­rant kei­ne Chan­ce. Von ein paar ein­hei­mi­schen Gele­gen­heits­gäs­ten und von Tou­ris­ten, die sich zufäl­lig zum Restau­rant ver­ir­ren, kann in der Gas­tro­no­mie kein Betrieb über­le­ben. Und Segel­boo­te machen hier auch nicht mehr fest. Die legen schon lan­ge in der Mari­na am Neu­en Hafen an.

Nun will der Eigen­tü­mer das Gebäu­de einer ande­ren Nut­zung zufüh­ren: Ver­wal­tungs­räu­me und eini­ge Woh­nun­gen im Dach­ge­schoss sol­len ent­ste­hen. Die his­to­ri­sche Fas­sa­de soll auf jeden Fall erhal­ten bleiben. 

Aber erst ein­mal wird vom 31. August bis zum 2. Sep­tem­ber das “Wochen­en­de an der Gees­te” gefei­ert. Frü­her war das “Wochen­en­de an der Gees­te” ein Volks­fest für Ein­hei­mi­sche. In die­sem Jahr soll das Fest dem 150-jäh­ri­gen Bestehen von “Lehr­kes Fisch­re­stau­rant” und der Neu­eröff­nung der Vil­la See­beck gewid­met wer­den. Die Gäs­te wer­den mit Klein­kunst, Akro­ba­tik und Zau­be­rei unterhalten.

Nach­trag 24.06.2019
Für ein paar Mona­te wer­den eini­ge Bewoh­ner der Buss­e­stra­ße einen tol­len Blick auf die Gees­te und auf den Ton­nen­hof haben. Die Gebäu­de An der Gees­te 19 und 20 wer­den abge­ris­sen. Natür­lich wird auch die his­to­ri­sche Fas­sa­de, die doch erhal­ten wer­den soll­te, Opfer des Abriss­bag­gers.Restaurant Lehrke löscht das HerdfeuerDas Haus An der Gees­te 19 beher­berg­te die Ende August 2012 auf­ge­ge­be­ne Schif­fer­klau­se Lehr­ke. Im Nach­bar­haus 20 befand sich frü­her die ehe­ma­li­ge Krab­ben­hand­lung Ehler­ding. Seit Früh­jahr 2016 lud die “Taver­ne 202″ hier ihre Gäs­te ein.

Nach­trag vom 13.01.2020
Seit gerau­mer Zeit ist den Bewoh­nern der Buss­e­stra­ße die “Durch­sicht” zur Gees­te wie­der ver­sperrt. An der Gees­te wer­den für rund 5 Mil­lio­nen Euro zwei wei­te­re Spei­cher­häu­ser mit 18 Woh­nun­gen mit einer Grö­ße zwi­schen 55 und 110 Qua­drat­me­tern gebaut.Restaurant Lehrke löscht das HerdfeuerHier­zu wur­den 57 Grün­dungs­pfäh­le bis zu 25 Meter tief in den Unter­grund gebohrt. Das Erd­ge­schoss ist für Gara­gen vor­ge­se­hen. „Archi­tek­to­nisch haben wir uns an den vor­han­de­nen Häu­sern ori­en­tiert“, soll Inves­tor Die­ter Petram betont haben
Quel­len:
J. Rab­bel: Neue Spei­cher­häu­ser in bes­ter Lage, Nord24.de vom 10.7.2019

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