Verschlagwortet: Wassertürme

Wann zieht wieder Leben in den Wasserturm ein?

Zwei Ver­su­che, das Wahr­zei­chen von Geest­e­mün­de wie­der mit Leben zu fül­len, schei­ter­ten. Doch dann war mit der Eröff­nung des Restau­rants Langerbeck’s eine Pha­se des jah­re­lan­gen Leer­stan­des end­lich vor­bei. In dem 1889 erstell­ten Was­ser­turm auf dem Neu­markt wur­den die Gäs­te mit deut­schen und fran­zö­sisch-medi­ter­ra­nen Gerich­ten bewir­tet. Doch seit Okto­ber 2013 zählt auch das Langerbeck’s nur noch zu den Epi­so­den der Vergangenheit.

Wasserturm in Geestemünde

In den für die Bre­mer­ha­ve­ner Was­ser­ver­sor­gung nicht mehr benö­tig­ten Was­ser­turm wur­den im Jah­re 2005 rund 1,2 Mil­lio­nen Euro aus dem Urban-II-Pro­gramm der Euro­päi­schen Uni­on inves­tiert. Neben einer umfang­rei­chen Sanie­rung erhielt der Turm einen glä­ser­nen Restaurantanbau.

2009 kamen die Hand­wer­ker zurück und bau­ten in den Turm für 80.000 Euro eine Zwi­schen­de­cke ein. Eigent­lich ein Unding bei einem denk­mal­ge­schütz­ten Gebäu­de. Aber er muss­te sein – der Turm hat­te einen unstill­ba­ren Ener­gie­hun­ger. Den 38 Meter hohen Turm bis hin­auf zum Was­ser­tank zu hei­zen wur­de bei den stän­dig stei­gen­den Ener­gie­kos­ten unbe­zahl­bar. Alle Päch­ter schei­ter­ten letzt­end­lich in ers­ter Linie an  den  hohen Heizkosten.

Und die Inves­ti­ti­on wur­de belohnt! Jetzt fan­den sich end­lich wie­der Päch­ter, die im August 2010 unter dem Namen “Langerbeck’s“  ein  Restau­rant, Bis­tro und Café eröff­ne­ten. Ins­ge­samt ste­hen  im  Inne­ren  des  Turms  und im glä­ser­nen Anbau 65 und für Gesell­schaf­ten 80 Plät­ze bereit. Auf der Ter­ras­se fin­den 80 wei­te­re Gäs­te Platz – mit Blick auf das Markt­ge­sche­hen auf dem Konrad-Adenauer-Platz.

2013 - Wasserturm Geestemünde

Alles ließ sich gut an – aber dann muss­te erneut saniert wer­den. Im März 2013 wur­de der Was­ser­turm nahe­zu kom­plett ein­ge­rüs­tet, um Frost­schä­den zu besei­ti­gen. Für die Dau­er der Sanie­rungs­maß­nah­me wur­de dem Restau­rant eine Zwangs­pau­se ver­ord­net. Im Okto­ber 2013 haben die Brü­der Mathi­as und Tho­mas Lan­ger­beck die Reiß­lei­ne gezo­gen und das Restau­rant aufgegeben.

Um dem Was­ser­turm wie­der neu­es Leben ein­zu­hau­chen, ist die Eigen­tü­me­rin swb seit eini­ger Zeit im Gespräch mit meh­re­ren poten­ti­el­len Pacht-Inter­es­sen­ten. Wer der swb ein gutes Kon­zept mit einem schlüs­si­gen Busi­ness­plan vor­le­gen kann, könn­te sei­nen Betrieb im Was­ser­turm sofort star­ten. Die Wän­de sind frisch gestri­chen und Mobi­li­ar und Geschirr ste­hen bereit.

1910 - Wasserturm Geestemünde

Im Zwei­ten Welt­krieg wur­de auch der Was­ser­turm stark beschä­digt. 1976 muss­te er wegen Bau­fäl­lig­keit vor­über­ge­hend still­ge­legt wer­den. 1977 und 1978 wur­de er restau­riert und bis 1996 von den dama­li­gen Stadt­wer­ken wei­ter als Trink­was­ser­spei­cher genutzt. Im Zuge der Umge­stal­tung des Kon­rad-Ade­nau­er-Plat­zes begann 2003 die gas­tro­no­mi­sche Nut­zung des Was­ser­turms. Den Was­ser­turm habe ich bereits beschrie­ben.
Quel­len:
Maga­zin der IHK Bre­mer­ha­ven vom Dezem­ber 2012, Sei­te 28
Nord­see-Zei­tung vom 22.11.2013 und 24.05.2014
Stä­wog-Mie­ter­zei­tung vom Juni 2010, Sei­te 4
Sonn­tags­jour­nal vom 03.08.2013

Der Wasserturm des Leher Baumeisters Johann Hinrich Eits

In mei­ner Rei­he “Was­ser­tür­me“ habe ich Euch bereits die vier Bre­mer­ha­ve­ner Was­ser­tür­me vor­ge­stellt, die noch heu­te das Stadt­bild von Bre­mer­ha­ven prä­gen: 1852 wur­de der Schwoon’sche Was­ser­turm an der Hafen­stra­ße erbaut, 1886 folg­te der Was­ser­turm an der Lan­ge­ner Land­stra­ße und 1891 der Was­ser­turm am Geest­e­mün­der Neu­markt. Erst 1927 errich­te­te man den Wohn­was­ser­turm in Wuls­dorf. Es gab aber noch einen wei­te­ren, heu­te weit­ge­hend ver­ges­se­nen Was­ser­turm. Die­sen Turm aus dem Jah­re 1838  möch­te ich heu­te in Erin­ne­rung rufen.

Blick von der Geeste Richtung Hafenstraße (1901)

In sei­nem Buch: “Die ers­ten 100  Jah­re Bre­mer­ha­vens” berich­tet Georg Bes­sel, dass in der auf­stre­ben­den Stadt Bre­mer­ha­ven der Man­gel an Trink­was­ser “ein schlim­mer Übel­stand” war. Alle Ver­su­che, brauch­ba­re Quel­len zu fin­den, waren fehl­ge­schla­gen. Wegen der Nähe zur Weser war man immer nur auf Brack­was­ser gestoßen. 

Blick von der Geeste Richtung Hafenstraße

1832 begann man auf dem Markt­platz einen arte­si­schen Brun­nen zu boh­ren. Es waren bereits viel Arbeit und Kos­ten inves­tiert, als 1834 in einer Tie­fe von 167 Fuß (48 Meter) eine Röh­re brach. So muss­te auch die­ser Ver­such auf­ge­ge­ben wer­den. Man behalf sich wie bis­her mit Zis­ter­nen und besorg­te sich das Was­ser aus Lehe, das zu jener Zeit noch ein eigen­stän­di­ger Fle­cken war. 

1900 Eits'sche Wasserturm

Und so ver­sorg­ten die Leher den benach­bar­ten Hafen­ort bis 1838 mit Was­ser in Fäs­sern, die müh­se­lig mit Pfer­de­fuhr­wer­ken von Lehe nach Bre­mer­ha­ven trans­por­tiert wur­den. Für Spe­di­teu­re, Pfer­de und die höl­zer­nen Fuhr­wer­ke war es damals Schwerst­ar­beit, die schwe­ren Was­ser­fäs­ser zu transportieren. 

Beson­ders unan­ge­nehm waren die Schwie­rig­kei­ten der Trink­was­ser­be­schaf­fung für die Schif­fe. Eine Zeit­lang hol­te der ehe­ma­li­ge Fähr­päch­ter Schnib­be das Was­ser täg­lich von der obe­ren Weser und ver­kauf­te es im Hafen. Das Oxhoft kos­te­te 9 Gro­te.

Um 1900 Hafenstraße

Die Kun­den schimpf­ten aber regel­mä­ßig, dass er die Weser nicht weit genug hin­auf­fah­ren wür­de und bis­wei­len statt süßen Was­sers nur unge­nieß­ba­res Brack­was­ser bun­ke­re. Auch war die­se Art der Beschaf­fung von Frisch­was­ser außer­or­dent­lich zeit­rau­bend. Ein Schiff mit 150 Pas­sa­gie­ren muss­te 5 Tage war­ten, bis es auf die­se Wei­se genü­gend Was­ser an Bord hat­te. Und dabei war die regel­mä­ßi­ge Fahrt des Was­ser­schif­fes sehr vom Win­de abhän­gig; wenn er zum Aus­lau­fen güns­tig war, so war er für das Was­ser­schiff ungünstig. 

Hafenstraße

Da leg­te 1833 der in Lehe gebo­re­ne Bau­meis­ter Johann Hin­rich Eits, der in Bre­mer­ha­ven wohn­te und dort vie­le Häu­ser gebaut hat­te, sei­nen Plan vor, von Lehe eine Was­ser­lei­tung nach Bre­mer­ha­ven zu legen. Bei der soge­nann­ten Grau­pen­müh­le befand sich unge­fähr dort, wo heu­te der Alte Was­ser­turm in Lehe steht, ein ergie­bi­ger Brun­nen. Jedoch, die Depu­ta­ti­on lehn­te die­ses Ansin­nen zunächst ab. Aber Eits gab nicht auf und erhielt im Jah­re 1838 von Bre­men und von Han­no­ver end­lich die lang ersehn­te Erlaubnis. 

Hafenstraße

Zusam­men mit dem Bre­mer­ha­ve­ner Spe­di­teur Johann Georg Claus­sen kauf­te Eits die Leher Grau­pen­müh­le für 7.000 Taler, bau­te die Was­ser­lei­tung und erstell­te einen 15 Meter hohen höl­zer­nen Was­ser­turm. Mit Hil­fe einer von Zug­tie­ren betrie­be­nen Pump­an­la­ge wur­de das dem Brun­nen ent­nom­me­ne Was­ser auf den Turm hin­auf beför­dert und in einem Tank gesam­melt. Von dort wur­de es dann ab 8.  August 1839 durch die neue Was­ser­lei­tung nach Bre­mer­ha­ven gedrückt. 

Hafenstraße mit Wassertürmen & Pauluskirche (um 1909)

Auf dem Grund­stück Kir­chen­stra­ße 3  ergoss sich das Was­ser in ein Bas­sin und wur­de für 6 Gro­te das Oxhoft ver­kauft. Die Schif­fe im heu­ti­gen Alten Hafen wur­den von hier aus durch eine aus beweg­li­chen Röh­ren und Rin­nen bestehen­de Lei­tung ver­sorgt, von der aus die See­leu­te mit Hil­fe von Leder­schläu­chen ihre Was­ser­fäs­ser fül­len konnten. 

Trotz die­ser Ver­bes­se­rung wur­de noch jahr­zehn­te­lang der größ­te Teil des Trink­was­sers wei­ter­hin in Zis­ter­nen gewon­nen. Denn die­se ers­te pri­va­te Was­ser­lei­tung von Eits und Claus­sen erwies sich schon nach kur­zer Zeit als man­gel­haft. In den Zei­tun­gen heißt es sehr oft, dass sie “wie­der ein­mal” eine “leh­mi­ge Flüs­sig­keit” gelie­fert haben, die man wohl kaum als Was­ser bezeich­net kön­ne. Gleich­wohl lehn­ten sie sich vehe­ment dage­gen auf, als Anfang der 1850er Jah­re Mel­chi­or Schwoon, Johann Köper und Carl Phil­ipp Asch­off eine zwei­te Was­ser­lei­tung planten. 

Wassertürme (Schwoon hinten, Eits vorn, 1900)

Doch der Wider­stand war zweck­los. Der Senat war wohl der Mei­nung, dass Kon­kur­renz das Geschäft bele­ben wür­de und erteil­te somit den Unter­neh­mern die erbe­te­ne Kon­zes­si­on. Mit der neu­en Was­ser­lei­tung und einem  Was­ser­werk mit einer Dampf­pum­pen­an­la­ge bedien­te Schwoon alle Stra­ßen der Stadt. Damit wur­de zum ers­ten Mal der Anschluss der ein­zel­nen Häu­ser an eine Was­ser­lei­tung ermöglicht. 

Lessingschule, Pauluskirche, Eits' Wassertum (Blick von der Kinderkuhle, 1907)

Schwoon errich­te­te sei­nen Was­ser­turm direkt neben dem Eits’schen Brun­nen in Lehe an der Hafen­stra­ße. Eits bau­te dar­auf­hin einen neu­en 26 Meter hohen gemau­er­ten Was­ser­turm und stell­te sei­ne För­der­an­la­ge eben­falls auf Dampf­be­trieb um. Der Schwoon’sche Turm jedoch erwies sich schnell als zu nied­rig. Das Was­ser stieg in den Häu­sern nur bis zur ers­ten Eta­ge. So stock­te Schwoon sei­nen Turm um 9 Meter auf sei­ne heu­ti­ge Höhe auf. 

Für das Trink­was­ser wur­de ein außer­or­dent­lich hoher Preis ver­langt. Die pri­va­ten Kun­den muss­ten für einen Kubik­me­ter des häu­fig man­gel­haf­ten Trink­was­sers 1 Mark und mehr bezah­len. In ver­gleich­ba­ren Städ­ten wur­den nur 10 bis 20 Pfen­nig in Rech­nung gestellt. Von Schif­fen wur­den sogar Prei­se von 1,40 bis 1,80 Mark verlangt. 

Hafen, Ecke Kistnerstr (1906 - Quelle.. Postkartenkalender)

So war es höchs­te Zeit, dass sich die Stadt­ver­wal­tung um die Trink­was­ser­ver­sor­gung küm­mer­te. Ein Ver­such, sich mit den bei­den bestehen­den Unter­neh­mun­gen über eine Erwei­te­rung und Ver­bes­se­rung ihrer Wer­ke unter Betei­li­gung der Stadt zu eini­gen, blieb ergeb­nis­los. Die Stadt­ver­wal­tung beschloss, ein eige­nes städ­ti­sches Was­ser­werk zu errichten. 

Der har­te Kon­kur­renz­kampf zwi­schen Eits und Schwoon wur­de durch die Ehe­schlie­ßung der Kin­der bei­der Fami­li­en und Zusam­men­schluss bei­der Betrie­be im Jah­re 1870 bei­gelegt. Der Turm der Fami­lie Eits, der an der Stel­le stand, an der sich heu­te das Gebäu­de mit Post und Spar­kas­se befin­det, wur­de spä­ter aufgegeben. 

Quel­len:
Georg Bes­sel: “Die ers­ten hun­dert Jah­re Bre­mer­ha­vens”.
Har­ry Gab­cke: “Bre­mer­ha­ven in zwei Jahr­hun­der­ten”.
Bre­mer­ha­ve­ner Face­book-Grup­pe
juwiversum.bplaced.net

Mein ganz beson­de­rer Dank gilt Sabi­ne F., Lia­ne und Peter R. sowie Jür­gen W.
Ohne deren his­to­ri­sches Bild­ma­te­ri­al und Wis­sen hät­te ich über den Eits’schen Was­ser­turm nicht so aus­führ­lich schrei­ben können. 

Der Wohnwasserturm von Wulsdorf

Der Wohn­was­ser­turm von Wulsdorf

In mei­ner Rei­he “Was­ser­tür­me“ möch­te ich Euch heu­te den Wohn­was­ser­turm von Wuls­dorf vor­stel­len. An die­ser Stel­le bedan­ke ich mich für die freund­li­che Unter­stüt­zung von Herrn Dr. Jens U. Schmidt. Soll­tet Ihr Lust auf mehr Infor­ma­tio­nen zu den Was­ser­tür­men bekom­men haben, schaut Euch doch mal die Home­page Archiv deut­scher Was­ser­tür­me an. Der Wohnwasserturm von WulsdorfWenn man auf der Weser­stra­ße fährt, sieht man ihn schon von Wei­tem – den im Jah­re 1927 erbau­ten Wohn­was­ser­turm von Wuls­dorf, erbaut nach den Plä­nen des Weser­mün­der Stadt­bau­ra­tes Dr. Wil­helm Kunz.Der Wohnwasserturm von WulsdorfEs gibt in Deutsch­land nicht vie­le Wohn­was­ser­tür­me. Doch als in den 1920er Jah­ren der Fische­rei­ha­fen erheb­lich aus­ge­baut wur­de, stieg einer­seits der Was­ser­be­darf rapi­de an, ande­rer­seits war zu jener Zeit die Woh­nungs­not in Weser­mün­de groß. Den Was­ser­turm mit neu­em Wohn­raum zu ver­bin­den lag da nahe. Die Über­le­gun­gen, im Erd­ge­schoss eine Turn­hal­le ein­zu­bau­en, wur­den aber nicht wei­ter ver­folgt.Schnittzeichnung vom Wulsdorfer WohnwasserturmDer Magis­trat der Stadt Weser­mün­de ließ den 33 Meter hohen Turm in Stahl­be­ton-Ske­lett­bau­wei­se von der Bau­fir­ma Paul Kos­sel & Cie., Beton- und Eisen­be­ton­bau, Weser­mün­de errich­ten. Das recht­ecki­ge Gebäu­de wur­de mit einem Zie­gel­mau­er­werk ver­klei­det. Die Bau­ar­bei­ten dau­er­ten vom 16. August 1926 bis zum 29. Okto­ber 1927, die Bau­kos­ten betru­gen 420 000 Reichsmark.

Der Wohn­was­ser­turm ist 25,25 Meter lang, 13,50 Meter breit und 32,74 Meter hoch. Dem Gebäu­de sind zwei 2,42 Meter tie­fe Trep­pen­häu­ser  vor­ge­la­gert. Das Kel­ler­ge­schoss hat eine Höhe von 2,70 Meter.Der Wohnwasserturm von WulsdorfDas Erd­ge­schoss und das ers­te, zwei­te und drit­te Ober­ge­schoss sind jeweils 3 Meter hoch. Es folgt ein vier­tes Ober­ge­schoss mit einer Höhe von 2,95 Meter und ein fünf­tes mit einer Höhe von 2,60 Meter. Das sechs­te Ober­ge­schoss mit einer Höhe von 3,36 Meter bil­det den Tropf­bo­den. Das 10,35 Meter hohe Behäl­ter­ge­schoss bil­det den Abschluss. Über allem ragt eine schmuck­voll gemau­er­te 1,85 Meter hohe Brüs­tung.Grundriss der Wohnungen im Wulsdorfer WasserturmZwei Trep­pen­häu­ser tei­len den Turm in eine rech­te und eine lin­ke Hälf­te. Zwi­schen den Trep­pen­häu­sern befin­det sich ein recht­ecki­ger Instal­la­ti­ons­schacht, in dem sich die Zu- und Ablei­tun­gen befin­den. Die rech­te und die lin­ke Geschoss­hälf­ten bie­ten Platz für jeweils eine Drei- und eine Zwei­zim­mer­woh­nung mit Küche, Die­le, Bad, Vor­raum und Spei­se­kam­mer. Ins­ge­samt ste­hen in den fünf Wohn­ge­schos­sen also 20 Woh­nun­gen zur Ver­fü­gung. Das sechs­te Geschoss dient als Tro­cken­bo­den und Waschküche.

Steigt man die Wen­del­trep­pe ins Behäl­ter­ge­schoss hin­auf, seht man vor den zwei 8 Meter hohen zylin­dri­schen Was­ser­be­häl­tern aus Eisen­be­ton, deren Durch­mes­ser 11,55 beträgt. Zusam­men haben sie ein Fas­sungs­ver­mö­gen von 1 500 Kubik­me­ter Wasser.

Der Wuls­dor­fer Wohn­was­ser­turm, das ers­te Hoch­haus an der Unter­we­ser, galt mit sei­nem expres­sio­nis­ti­schen Stil in den 1920er Jah­ren gera­de­zu als avant­gar­dis­tisch und ist mit sei­ner aus­drucks­star­ken Archi­tek­tur Vor­bild für den Preet­zer Was­ser­turm gewe­sen. Seit 1978 steht er unter Denk­mal­schutz. 1996 ver­lor er dann sei­ne Auf­ga­be als Was­ser­turm, die Woh­nun­gen aber sind nach wie vor bewohnt.
Quel­le:
Jens U. Schmidt Was­ser­tür­me in Bre­men und Hamburg
240 Sei­ten (Paper­back Fadenheftung)
Regia-Ver­lag | 19,80 Euro
ISBN 978–3‑86929–190‑1

Der Wasserturm von Görlitz

Der Was­ser­turm von Görlitz

In mei­ner Rei­he “Was­ser­tür­me“ möch­te ich Euch heu­te den Was­ser­turm von Gör­litz vor­stel­len. An die­ser Stel­le möch­te ich mich beson­ders bei Frau Walk­stein von den Gör­lit­zer Stadt­wer­ken für das Infor­ma­ti­ons­ma­te­ri­al bedan­ken.

Bereits im Mit­tel­al­ter ent­stand die Was­ser­kunst, ein Sys­tem zur För­de­rung, Hebung und Füh­rung von Was­ser. Ange­trie­ben von Was­ser- oder Mus­kel­kraft beför­der­ten Kol­ben­pum­pen  das Was­ser über Steig­lei­tun­gen in einen Hoch­be­häl­ter, aus dem es gleich wei­ter zu den Ver­brau­chern floss. Spei­cher­vo­lu­men hat­ten die­se ers­ten Hoch­be­häl­ter noch nicht. Die Ver­wen­dung sol­cher Sys­te­me wur­de vor allem bei der Ent­wäs­se­rung und Was­ser­ver­sor­gung ein­ge­setzt. Aber auch Spring­brun­nen und Fon­tä­nen wur­den durch Was­ser­kunst betrieben.

Etwa ab der zwei­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts erleb­te der Was­ser­turm­bau sei­ne Blü­te­zeit. Über­all in Deutsch­land wur­den Was­ser­tür­me gebaut, um die Men­schen, die in beson­ders in der Grün­der­zeit vom Land in die Städ­te ström­ten, mit sau­be­rem Trink­was­ser zu versorgen.

Der Wasserturm von Görlitz

Auch die Stadt Gör­litz ließ 1891 einen etwa 30 Meter hohen Was­ser­turm errich­ten, der in vier Eta­gen auf­ge­teilt wur­de. Im Erd­ge­schoss und im 1. und 2. Ober­ge­schoss befin­den sich Büro­räu­me, die zur Zeit nicht genutzt wer­den. Im 3. Ober­ge­schoss ruht der genie­te­te Stahl­be­häl­ter, der ein Spei­cher­vo­lu­men von 4.000 Kubik­me­ter hat.

Der Wasserturm von Görlitz

Als Stand­ort wur­de die Pomo­lo­gi­sche Gar­ten­stra­ße 14 gewählt. Das Was­ser wird aus dem Was­ser­werk Gör­litz über eine Pump­sta­ti­on am Trink­was­ser­spei­cher in das Ver­sor­gungs­netz geför­dert, der Was­ser­turm ist als Gegen­be­häl­ter eingebunden.

Der Wasserturm von Görlitz

Die Auf­ga­be des Was­ser­turms liegt in der Gewähr­leis­tung des erfor­der­li­chen Ver­sor­gungs­drucks. Der Gör­lit­zer Was­ser­turm ist noch heu­te in Betrieb.

1891_Wasserturm_004 Foto: Süd­städ­ter  | Lizenz: Crea­ti­ve Com­mons BY-SA 3.0

Der jede Nacht leuch­ten­de Turm in der Gör­lit­zer Süd­stadt ist nur einer von ins­ge­samt vier Was­ser­tür­men der Stadt Gör­litz. Doch nach der Dach­sa­nie­rung und der Rei­ni­gung der reich ver­zier­ten und bunt gestal­te­ten Fas­sa­de im Jah­re 1997 kann man ihn wohl als den schöns­ten Was­ser­turm im Umkreis bezeichnen.

Wei­te­re Informationen:
Archiv deut­scher Wassertürme

Der Wasserturm von der Nordseeinsel Borkum

In mei­ner Rei­he “Was­ser­tür­me“ möch­te ich Euch heu­te den Was­ser­turm von der Nord­see­insel Bor­kum vor­stel­len. An die­ser Stel­le bedan­ke ich mich für die freund­li­che Unter­stüt­zung durch Herrn Wer­ner Tap­per, 1. Vor­sit­zen­der des Bor­ku­mer Ver­ei­nes “Water­to­orn Bor­kum e. V.” Soll­tet Ihr Lust auf mehr Infor­ma­tio­nen zum Bor­ku­mer Was­ser­turm bekom­men haben, schaut Euch doch mal die Home­page wasserturm-borkum.de an. 

Was­ser­tür­me ent­stan­den in Deutsch­land ver­mehrt seit der zwei­ten Wasserturm von der Nordseeinsel BorkumHälf­te des 19. Jahr­hun­derts. Frü­her wur­de das Trink­was­ser mit Pum­pen aus der Tie­fe geholt. Auch die Bor­ku­mer ver­sorg­ten sich auf die­se Wei­se mit Trink­was­ser. Die Brun­nen reich­ten bis zu drei Meter tief in das Grund­was­ser hinein.

Zusätz­lich sam­mel­te man auf der Insel Regen­was­ser in Zis­ter­nen. Über ein Rohr wur­de das in Dach­rin­nen auf­ge­fan­ge­ne Regen­was­ser in die unter­ir­di­schen Sam­mel­be­häl­ter gelei­tet. Hier hielt sich das Regen­was­ser frisch und kühl und ver­sorg­te die Bewoh­ner mit Trink- und Waschwasser.

Zis­ter­nen gibt es schon sehr lan­ge, im medi­ter­ra­nen Raum seit mehr als 7000 Jah­ren. Sie wur­den gemau­ert, aus Beton her­ge­stellt oder ein­fach in vor­han­de­ne Fel­sen geschlagen.

IWasserturm von der Nordseeinsel Borkumrgend­wann erwies sich auch in der auf­stre­ben­den Insel­ge­mein­de Bor­kum die aus­rei­chen­de Was­ser­ver­sor­gung als gro­ßes Pro­blem. Die Bevöl­ke­rung wuchs und auch die immer zahl­rei­cher wer­den­den Som­mer­gäs­te woll­ten ver­sorgt wer­den. Das war mit Brun­nen oder Zis­ter­nen nicht mehr zu rea­li­sie­ren. So wur­de im Jah­re 1900 auf der Insel ein Was­ser­werk ein­ge­rich­tet und ein Was­ser­turm gebaut.

Eine Spei­che­rung gro­ßer Was­ser­men­gen in einem  Turm war stets eine gro­ße inge­nieurs­tech­ni­sche Her­aus­for­de­rung. Damit der Wasserturm von der Nordseeinsel BorkumWas­ser­druck auch in höher­ge­le­ge­nen Häu­sern und Woh­nun­gen aus­rei­chend war, wur­de der Was­ser­turm auf eine hohe Düne ange­legt. Dann wur­de die Bor­ku­mer Süß­was­ser­lin­se ange­zapft und der rie­si­ge Behäl­ter im Kopf des 29 Meter hohen neo­ro­ma­ni­schen  Tur­mes mit­tels Pum­pen mit Trink­was­ser befüllt.

Die wich­tigs­ten Bor­ku­mer Dünen­gür­tel erhe­ben sich mehr als zehn Meter über den Mee­res­spie­gel. Das in den Dünen gespei­cher­te Nie­der­schlags­was­ser drückt somit auf das tie­fer lie­gen­de Wasserturm von der Nordseeinsel BorkumSalz­was­ser und ver­drängt die­ses, da Süß­was­ser eine gerin­ge­re spe­zi­fi­sche Dich­te hat als Salz­was­ser. So “schwimmt“ – ver­gleich­bar mit einem Eis­berg — das süße Regen­was­ser auf dem Meer­was­ser und bil­det dabei die ova­le Form einer Lin­se. Jeder Meter, den sich der Grund­was­ser­spie­gel über den Mee­res­spie­gel erhebt, kann das Salz­was­ser bis zu 42 Meter nach unten ver­drän­gen. Auf Bor­kum reicht die Süß­was­ser­lin­se bis etwa 60 Meter unter den Meeresspiegel.

Anfang der 1970er Jah­re ist durch die zuneh­men­den Gäs­te­zah­len und Hotels der Was­ser­be­darf stark gestie­gen. Für die neu ent­stan­de­nen sechs­stö­cki­gen Gebäu­de reich­te der Was­ser­druck nicht mehr aus, um die obers­ten Stock­wer­ke zu ver­sor­gen. Der Was­ser­turm hat­te aus­ge­dient, die Was­ser­ver­sor­gung und der Was­ser­druck wer­den heu­te durch eine spe­zi­el­le Pump­t­ech­nik aufrechterhalten.

Der Was­ser­turm, dem man 1981 sei­ne schö­ne höl­zer­ne Later­ne raub­te, wur­de 1983 unter Denk­mal­schutz gestellt und im Jah­re 2010 in die Obhut des gemein­nüt­zi­gen Ver­ei­nes “Water­to­orn Bör­kum e. V.” gege­ben. Der Ver­ein, der mitt­ler­wei­le mehr als 300 Mit­glie­der zählt, wur­de mit dem Ziel gegrün­det, den Was­ser­turm in sein anspruchs­vol­les ursprüng­li­ches Äuße­res zurück­zu­ver­set­zen, ihn als Bau­denk­mal zu erhal­ten und als dau­er­haf­tes Kul­tur­ange­bot der Öffent­lich­keit zugäng­lich zu machen. So soll nach einer erfolg­rei­chen Außen­re­no­vie­rung und nach der Wasserturm von der Nordseeinsel BorkumInstand­set­zung des Tur­mes im Inne­ren ein Was­ser­mu­se­um zur Geschich­te der Was­ser­ver­sor­gung Bor­kums und ein Infor­ma­ti­ons­zen­trum entstehen.

Vie­le Lieb­ha­ber des Indus­trie­denk­ma­les haben bereits für die Sanie­rung des Was­ser­tur­mes gespen­det. Die “Spar­kas­sen-Kul­tur­stif­tung Leer-Witt­mund” hat 5000 Euro für die Sanie­rung des Daches und der Außen­fas­sa­de zur Ver­fü­gung gestellt. Mit den zuge­sag­ten Bun­des­mit­teln in Höhe von 150.000 Euro – die noch in die­sem Jahr abge­ru­fen wer­den müs­sen – dürf­te die Finan­zie­rung der Turm­sa­nie­rung wohl gesi­chert sein. Gleich­wohl sind wei­te­re Geld­spen­den auf des Kon­to des Hei­mat­ver­ei­nes Bor­kum stets willkommen.

Quel­len:
hydrologie.uni-oldenburg.de
heimatverein-borkum.de
wasserturm-borkum.de
borkum-stiftung.de

Der Wasserturm an der Langener Landstraße in Bremerhaven

In mei­ner Rei­he “Was­ser­tür­me“ möch­te ich Euch heu­te den Was­ser­turm von Lehe-Nord vor­stel­len. An die­ser Stel­le bedan­ke ich mich für die freund­li­che Unter­stüt­zung von Herrn Dr. Jens U. Schmidt. Soll­tet Ihr Lust auf mehr Infor­ma­tio­nen zu den Was­ser­tür­men bekom­men haben, schaut Euch doch mal die Home­page Archiv deut­scher Was­ser­tür­me an. Dort gibt es auch das wirk­lich sehr infor­ma­ti­ve Buch Was­ser­tür­me in Bre­men und Ham­burg zu bestellen.

WasserturmWas­ser­tür­me ent­stan­den in Deutsch­land ver­mehrt seit der zwei­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts. Der stei­gen­de Bedarf nach einer kon­stan­ten, sau­be­ren Trink­was­ser­ver­sor­gung in den rasch wach­sen­den Städ­ten führ­te zu einer Umstel­lung der Ver­sor­gung von Haus­brun­nen auf Rohr­lei­tun­gen. Damit der Was­ser­druck auch in den obers­ten Woh­nun­gen aus­rei­chend war, muss­te das Was­ser höher als die zu ver­sor­gen­den Eta­ge gespei­chert wer­den. Hier­zu wur­den Hoch­be­häl­ter auf klei­nen Ber­gen oder Tür­men ange­legt, die von einer leis­tungs­star­ken Pum­pe gespeist wur­den. Die Spei­che­rung gro­ßer Men­gen Was­ser erwies sich als eine inge­nieur­tech­ni­sche Her­aus­for­de­rung. Die Fas­sungs­ver­mö­gen der ers­ten Tür­me waren dem­entspre­chend noch sehr gering. Spä­ter wur­den wirt­schaft­li­che­re Behäl­ter­for­men ent­wi­ckelt. Die Was­ser­wer­ke tru­gen in Ver­bin­dung mit Abwas­ser­lei­tun­gen wesent­lich dazu bei, Epi­de­mien in den dicht besie­del­ten Wohn­ge­bie­ten vor­zu­beu­gen und die Lebens­qua­li­tät nach­hal­tig zu verbessern.

Vier Was­ser­tür­me prä­gen das Stadt­bild Bre­mer­ha­vens noch heu­te. Der ältes­te ist der Schwoon­sche Was­ser­turm an der Hafen­stra­ße, gebaut 1852; der zweit­jüngs­te ist der 1891 in Betrieb genom­me­ne Was­ser­turm am Geest­e­mün­der Neu­markt und das jüngs­te Bau­werk die­ser Art ist der 1927 errich­te­te Wohn­was­ser­turm in Wuls­dorf. Er unter­schei­det sich durch sei­ne vier­ecki­ge Form und anders­ar­ti­ge Tech­nik von den run­den Wassertürmen.

Einen ganz beson­de­ren Lebens­lauf hat der 1886 an derWasserturm Lan­ge­ner Land­stra­ße erbau­te Was­ser­turm vor­zu­wei­sen. Der 38 Meter hohe Back­stein­bau über­ragt den Schwoon­schen Was­ser­turm um eini­ges. Das beson­de­re Merk­mal des Leher Was­ser­turms ist der kräf­tig aus­ra­gen­de Turm­kopf mit fla­chem Kegel­dach. In ihm befin­det sich der eiser­ne Hoch­be­häl­ter mit ein­ge­wölb­tem Kugel­bo­den nach der Int­ze-Bau­wei­se – erkenn­bar am nach unten gewölb­ten Mit­tel­teil des Behäl­ters — mit einem Fas­sungs­ver­mö­gen von 500 Kubik­me­ter Was­ser. Der Was­ser­turm setzt sich aus den drei Tei­len Sockel, Stän­der und Behäl­ter zusammen.

In den 120 Jah­ren sei­ner Exis­tenz hat der mar­kan­te Turm viel erlebt: die rasan­te Ent­wick­lung von der Pfer­de­kut­sche bis hin zum Auto­mo­bil, zwei Krie­ge und natür­lich auch die Grün­dung der Stadt Bre­mer­ha­ven. Die bei­den Sockel­ge­schos­se dien­ten als Woh­nung, zuletzt als Not­woh­nung nach dem Zwei­ten Welt­krieg. Danach ver­zich­te­ten die Stadt­wer­ke auf die Ver­mie­tung wegen der begrenz­ten Räum­lich­kei­ten und der unzu­rei­chen­den sani­tä­ren Anlagen.

Das Wap­pen­schild über dem Ein­gang trägt die Inschrift “Was­ser­werk der Stadt Bre­mer­ha­ven 1885”. Der Stän­der­teil bestand ursprüng­lich aus zwei durch ein Gesims unter­teil­te Geschos­se. An den Innen­wän­den zieht sich eine Trep­pe empor. 

1908 schlos­sen sich die Was­ser­wer­ke von Bre­mer­ha­ven und Geest­e­mün­de zusam­men und ver­ban­den ihre Net­ze. Da der BauplanBre­mer­ha­ve­ner Was­ser­turm nied­ri­ger lag als der Geest­e­mün­der, muss­te der Behäl­ter um 7,04 m erhöht werden. 

Der Turm tat sei­nen Dienst bis 1996, dann wur­de er außer Betrieb genom­men.  Neue tech­ni­sche Errun­gen­schaf­ten über­nah­men nun die Wasserversorgung.

Wegen der hohen Instand­hal­tungs­kos­ten soll­te der Turm abge­ris­sen wer­den, heu­te steht er auf der “Lis­te der erhal­tens­wer­te Gebäu­de Bre­mer­ha­ven”. 2005 kauf­te ein Lieb­ha­ber den Turm, und schon im Früh­jahr 2006 begann er mit den ers­ten Sanierungsmaßnahmen.
Quel­len zum Text und Fotos:
Archiv deut­scher Was­ser­tür­me: www.wassertürme.com

Der Wasserturm von Geestemünde

In mei­ner Rei­he “Was­ser­tür­me” möch­te  ich Euch heu­te den Was­ser­turm von Geest­e­mün­de vor­stel­len. An die­ser Stel­le bedan­ke ich mich für die freund­li­che Unter­stüt­zung von Herrn Dr. Jens U. Schmidt. Soll­tet Ihr Lust auf mehr Infor­ma­tio­nen zu den Was­ser­tür­men bekom­men haben, schaut Euch doch mal die Home­page Archiv deut­scher Was­ser­tür­me an. Dort gibt es auch das wirk­lich sehr infor­ma­ti­ve Buch Was­ser­tür­me in Bre­men und Ham­burg zu bestel­len, aus dem ich die Bil­der auf die­ser Sei­te kopie­ren durfte.

Wasserturm von GeestemündeWasserturm von GeestemündeIm 19. Jahr­hun­dert erwies sich die Was­ser­ver­sor­gung in den auf­stre­ben­den Unter­we­ser­ge­mein­den als gro­ßes Pro­blem. Der Hafen von Geest­e­mün­de erleb­te einen schnel­len Auf­schwung. Es ent­stan­den Schiffs­werf­ten und eine Eisen­bahn­ver­bin­dung nach Bre­men wur­de gebaut. Die Bevöl­ke­rung wuchs schnell. Ver­su­che, durch das Boh­ren von Brun­nen an aus­rei­chen­de Was­ser­vor­rä­te her­an­zu­kom­men, erwie­sen sich nicht als erfolg­reich. Um die Was­ser­ver­sor­gung sicher­zu­stel­len, ließ die Stadt 1891 auf dem topo­gra­phisch höchs­ten Punkt Geest­e­mün­des einen Was­ser­turm mit einer Tages­leis­tung von 500 m³ errichten.
Wasserturm von GeestemündeWasserturm von GeestemündeIn sei­ner his­to­ri­sie­ren­den Bau­wei­se ent­sprach er dem Geschmack der Zeit und ent­sprach des­halb sti­lis­tisch zahl­rei­chen Was­ser­tür­men, die im dama­li­gen Deut­schen Reich ent­stan­den. Durch Angrif­fe im Zwei­ten Welt­krieg wur­de der 45 Meter hohe Turm schwer beschä­digt und die Kup­pel durch ein Flach­dach ersetzt.

1976 war der Turm schließ­lich so maro­de, dass der Abriss droh­te. Doch dann wur­de das Wahr­zei­chen von Geest­e­mün­de saniert und auch die Kup­pel wie­der her­ge­stellt. 2003 aber­mals kom­plett saniert und umge­baut wur­de der Turm für Besu­cher wie­der geöff­net. Der Vor­platz wur­de umge­stal­tet und der Turm wur­de mit einem glä­ser­nen Anbau ver­se­hen. Ein Restau­rant und Café lädt in dem unter Denk­mal­schutz ste­hen­den Was­ser­turm zum Ver­wei­len ein.