Mit Radau über die Weser

Ham­burg, Kiel, Ros­tock und Stral­sund woll­ten es nicht haben, das Luft­kis­sen­boot mit sei­nen zwei Flug­zeug­mo­to­ren. Der Lärm der zwei 125 PS-Flug­zeug­mo­to­ren ist zu gewal­tig. Und nun darf das auf zwei Luft­pols­tern fah­ren­de Unge­tüm  auch in Bre­mer­ha­ven sei­ne 30-Minu­ten-Tou­ren über die Weser nicht mehr anbie­ten. An der See­bä­der­ka­je jeden­falls soll es nicht mehr anle­gen dürfen. 

Luftkissenboot auf der Weser

Das Luft­kis­sen­boot (Hover­craft) kann sich über Was­ser und über Land glei­cher­ma­ßen schnell bewe­gen. Vie­len Eng­land­rei­sen­den sind die­se Amphi­bi­en­fahr­zeu­ge bekannt. Sie haben damit den Ärmel­ka­nal von Calais nach Dover über­quert. Heu­te wer­den sie dort nicht mehr ein­ge­setzt, da der Ener­gie­be­darf ein­fach zu hoch ist.

Hier in Bre­mer­ha­ven, so glaub­te der Eigen­tü­mer, kann er mit Kurz­aus­flü­gen auf sei­nem Boot das Ange­bot der vor­han­de­nen Tou­ris­ten­at­trak­tio­nen ergän­zen. Aber das Geschäft soll­te nur sechs Tage lau­fen. Der Moto­ren­lärm hat Anwoh­ner und Tou­ris­ten auf die Pal­me gebracht, es hagel­te Beschwer­den. Und so hat die Ent­wick­lungs­ge­sell­schaft Alter/Neuer Hafen (BEAN) das An- und Able­gen an/von der See­bä­der­ka­je mit sofor­ti­ger Wir­kung verboten.

Es ist ein unglaub­li­cher Vorgang.
Vor ein­ein­halb Jah­ren, als den BIS-Tou­ris­ti­kern das Luft­kis­sen­boot vor­ge­stellt wur­de, hieß man es als neue Tou­ris­ti­k­at­trak­ti­on in Bre­mer­ha­ven will­kom­men. Heu­te hört man ande­re Töne: Die Lärm­be­läs­ti­gung durch das Boot sein zu hoch und an der See­bä­der­ka­je nicht mehr erwünscht.

Natür­lich ist das Luft­kis­sen­boot viel zu laut. Ver­ständ­lich, dass es Beschwer­den en mas­se gab. In der heu­ti­gen Zeit nicht nach­voll­zieh­bar, war­um man eine Weser­fahrt mit einem Sprit­ver­brauch von bis zu 60 l/h unter­neh­men muss. Aber das wuss­te man doch alles, bevor der Eigen­tü­mer sich in die­ses finan­zi­el­le Aben­teu­er begab.  Die BIS hät­te sich das Boot doch nur ein­mal rich­tig anschau­en müs­sen. Das hat sie offen­bar nicht getan, sonst wäre sie jetzt wohl nicht über den Lärm erstaunt. Und man hät­te ein­schät­zen kön­nen, ob der Lärm mit den Natur­schutz­richt­li­ni­en ver­ein­bar ist, ob die Umwelt geschä­digt wird.

Nun ist das Kind in den Brun­nen gefal­len. Statt gemein­sam mit dem Eigen­tü­mer nach Lösun­gen zu suchen, hat man das Luft­kis­sen­boot ein­fach von der See­bä­der­ka­je ver­wie­sen. Wie der Unter­neh­mer bei jetzt aus­blei­ben­den Ein­nah­men sei­ne Kre­di­te bedie­nen soll, dafür inter­es­siert sich nie­mand von den Ver­ant­wort­li­chen. Unternehmerrisiko?

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter:
NORDSEE-ZEITUNG vom 12. Juni 2011
NORDSEE-ZEITUNG vom 11. Juli 2012
NORDSEE-ZEITUNG vom 13. Juli 2012 
radiobremen.de
hovertours.de

Am 13. Juni 2013 kommt die Sedov zurück

Durch die Bre­mer­ha­ve­ner Innen­stadt lau­fen jun­ge Kadet­ten in rus­si­schen Segel­uni­for­men. An einer lan­gen Kaf­fee­ta­fel auf der See­bä­der­ka­je wird rus­si­sches Gebäck ver­teilt. Am Wochen­en­de waren die zwei größ­ten Segel­schif­fe der Welt zu Besuch — Sedov und Kru­sen­s­tern ‑und haben inter­na­tio­na­les Flair nach Bre­mer­ha­ven gebracht.

Besatzung der Sedov in Bremerhaven

Ein Ver­tre­ter der Stadt Bre­mer­ha­ven über­reich­te dem Kapi­tän der “Sedov” als Gast­ge­schenk eine Fla­schen­post. “Wir wer­den die Fla­sche für eine sehr lan­ge Zeit an Bord behal­ten. Min­des­tens für ein Jahr­zehnt“, ver­spricht der rus­si­sche Kapi­tän. Auch er hat etwas mit­ge­bracht. Eine alte Welt­kar­te, auf der mit roten Pfei­len die Rou­te der Welt­rei­se der “Sedov“ ein­ge­zeich­net ist. 37 000 See­mei­len, fünf Kon­ti­nen­te und 29 Häfen lie­gen vor der Viermastbark.

WindjammerBre­mer­ha­ven wer­den wir wie­der am 13. Juni 2013 als ers­ten deut­schen Hafen anfah­ren“, ver­spricht der Kapi­tän. “Jetzt möch­ten wir Ihnen noch ein rus­si­sches Gebäck anbie­ten“, sagt er und for­dert zwei Kadet­ten auf, mit einem Sil­ber­ta­blett die selbst­ge­ba­cke­nen Kuchen in Herz­form an die Gäs­te zu verteilen.

Zwi­schen 3000 und 4000 Besu­cher sol­len am Wochen­en­de die größ­ten Wind­jam­mer der Welt besucht haben. Am Sonn­tag gegen 17 Uhr sind bei­de Schif­fe nach Brest auf­ge­bro­chen. Dort wer­den sie am Mitt­woch erwar­tet. In Brest tren­nen sich die Schwes­tern. Die “Kru­sen­s­tern“ über­quert den Atlan­tik in Rich­tung Kana­da, und für die “Sedov“ heißt das nächs­te Ziel Casa­blan­ca, Marokko.

Quel­le: NORDSEE-ZEITUNG vom 9. Juli 2012

20. Geburtstagsfeier mit Matjes und Musik

Tol­le Stim­mung am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de im Fische­rei­ha­fen in Bre­mer­ha­ven. Der Fische­rei­ha­fen hat zu sei­nem 20. Geburts­tag gela­den. Zur Geburts­tags­fei­er gab es ein tol­les Musik­pro­gramm. Und beim Zuhö­ren konn­te man lecke­ren Mat­jes essen.

Matjes und Musik locken in den Fischereihafen

File­tie­rer aus den Nie­der­lan­den führ­ten vor, wie einem Hering eine schmack­haf­ter Mat­jes wird. Und so wur­de an die­sem Tag auch das längs­te Mat­jes­bröt­chen der Welt belegt.

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Mat­jes sind mil­de Salz­he­rin­ge aus der Nord­see, die vor Errei­chen der Geschlechts­rei­fe geschlach­tet wer­den. Zu die­sem Zeit­punkt liegt der Fett­ge­halt der Fische bei über 15 %, und der Rogen ist noch nicht aus­ge­bil­det. In einer Salz­la­ke rei­fen die Herin­ge durch die Enzy­me ihrer Bauch­spei­chel­drü­se in etwa fünf Tagen zu einem Mat­jes heran.

 

Natür­lich war das zwan­zig Meter lan­ge Mat­jes­bröt­chen schnell ver­kauft, ging doch der Ver­kaufs­er­lös als Spen­de an die Deut­sche Kno­chen­mark­spen­der­da­tei (DKMS).

Der Chor Luv und Lee begeis­ter­te Jung und Alt mit sei­nen mari­ti­men Lie­dern, die er als Geburts­tags­ge­schenk im Kof­fer hat­te. Als wei­te­re Stim­mungs­ma­cher war der Shan­ty-Chö­re aus Bre­mer­ha­ven und Spa­den und auch der Senio­ren-Chor Bre­mer­ha­ven zu hören.

Een Kopke Tee

Hipp Hipp Hur­ra” hat jowi über “Zucker­tee” gebloggt. Mei­ne Güte, was wird heut­zu­ta­ge alles als Tee ver­kauft. Zucker­was­ser geht glatt als Früch­te­tee durch, und auch die Babys trin­ken die­se Zucker­so­ße angeb­lich sehr gern. Müsst Ihr mal lesen, die Flüs­sig­keit  wur­de jetzt mit dem “Gol­de­nen Wind­beu­tel” ausgezeichnet.

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So wird “rich­ti­ger” Tee zubereitet:

Ostfrie­sen­tee neh­men pro Per­son und Tas­se einen Tee­löf­fel Tee. Die Tee­blät­ter wer­den in der gut vor­ge­wärm­ten Kan­ne von dem spru­delnd-kochen­den Was­ser gera­de bedeckt. Die Kan­ne auf einem Stöv­chen fünf Minu­ten zie­hen las­sen, dann Was­ser nachgießen.

Der fer­ti­gen Tee wird in eine vor­ge­wärm­te Ser­vier­kan­ne umge­füllt und warm­ge­hal­ten. Kan­dis und etwas Sah­ne run­den den Geschmack ab.

Tag der Seenotretter”

Seenotrettungsboot BUTT/Station Maasholm der DGzRS bei einer Vorführung. Die Arbeit der Besatzungen können Besucher an Nord- und Ostsee am Tag der Seenotretter, 29. Juli 2012, hautnah erleben.

Rund um die Uhr, bei jedem Wet­ter, sind die See­not­ret­ter der Deut­schen Gesell­schaft zur Ret­tung Schiff­brü­chi­ger (DGzRS) ein­satz­be­reit. Die meis­ten ihrer mehr als 2000 Ein­sät­ze pro Jahr fin­den unter Aus­schluss der Öffent­lich­keit statt – bei “Nacht und Nebel”, weit drau­ßen auf See. Umso belieb­ter ist der “Tag der See­not­ret­ter” bei Urlau­bern, Tages­gäs­ten, Küs­ten­be­woh­nern und Insu­la­nern, um mit den Besat­zun­gen der DGzRS ins Gespräch zu kommen.

In die­sem Jahr stel­len die Ret­tungs­män­ner und ‑frau­en am Sonn­tag, 29. Juli 2012, auf zahl­rei­chen Sta­tio­nen an Nord- und Ost­see­küs­te, auf eini­gen Inseln und in der Zen­tra­le der DGzRS in Bre­men ihre Arbeit vor.

Im Mit­tel­punkt ste­hen Ret­tungs­de­mons­tra­tio­nen und Besich­ti­gun­gen der See­not­kreu­zer und See­not­ret­tungs­boo­te. Die Besat­zun­gen berich­ten aus ers­ter Hand von ihrer meist frei­wil­li­gen und häu­fig gefahr­vol­len Arbeit. Die Besu­cher kön­nen sich selbst ein Bild von der Ein­satz­be­reit­schaft und Leis­tungs­fä­hig­keit der See­not­ret­ter machen.

Man­cher­orts run­den his­to­ri­sche Ret­tungs­ein­hei­ten, Modell­boo­te, Musik und Fil­me, Spei­sen und Geträn­ke das Pro­gramm ab. Die See­not­ret­ter freu­en sich auf den Gedan­ken­aus­tausch und vie­le neue Kon­tak­te am 29. Juli 2012.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen über die teil­neh­men­den Sta­tio­nen: www.seenotretter.de/termine

Wikingerschiff am Darßer Ort gestrandet

Wikin­ger­schiff-Nach­bau stran­det am Dar­ßer Ort –
See­not­ret­ter brin­gen zwölf Seg­ler in Sicherheit 

Der am Darßer Ort stationierte Seenotkreuzer THEO FISCHER der DGzRS.

Mit ver­ein­ten Kräf­ten haben die See­not­ret­ter der Sta­ti­on Dar­ßer Ort und ihre frei­wil­li­gen Kol­le­gen aus Zingst am Don­ners­tag­abend, 5. Juli 2012, zwölf in See­not gera­te­ne völ­lig durch­näss­te pol­ni­sche und rus­si­sche Seg­ler in den siche­ren Not­ha­fen Dar­ßer Ort gebracht.

Die zum Groß­teil aus jun­gen Erwach­se­nen bestehen­de Grup­pe war mit der „Orzek Jum­ne“, einem Nach­bau eines Wikin­ger­schif­fes, von Stral­sund nach Haithabu/Schlei in Schles­wig-Hol­stein unter­wegs. Gegen 19.15 Uhr stran­de­te das etwa zwölf Meter lan­ge offe­ne Holz­boot (Hei­mat­ha­fen Wollin/Polen) in der Bau­art der typi­schen soge­nann­ten Lang­schif­fe an der Darß­spit­ze. Die Bran­dung schlug ins Boot. Die Crew begann mit Eimern zu lenzen.

Über den inter­na­tio­na­len Sprech­funk-Not­ruf­ka­nal 16 setz­ten die Seg­ler einen May­day-Ruf (unmit­tel­ba­re Lebens­ge­fahr) ab, mach­ten jedoch kei­ne genaue Posi­ti­ons­an­ga­be. Zusätz­lich erschwer­ten den Ein­satz der See­not­ret­ter dich­ter Nebel und die erneu­te Ver­san­dung des Not­ha­fens Dar­ßer Ort. Die dor­ti­ge DGzRS-Sta­ti­on ist seit Mona­ten aber­mals ver­waist. Der See­not­kreu­zer THEO FISCHER liegt gezwun­ge­ner­ma­ßen im Aus­weich­ha­fen Bar­höft bei Stral­sund. Er leg­te dort sofort ab, soll­te aber statt weni­ger Minu­ten über eine Stun­de Anfahrt benötigen. 

Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alar­mier­te des­halb auch die Frei­wil­li­gen-Besat­zung aus Zingst. Das dort sta­tio­nier­te See­not­ret­tungs­boot ZANDER liegt auf einem Trai­ler und ist, gezo­gen von einem Uni­mog, mobil ein­setz­bar. Die Besat­zung fuhr mit dem Gespann zum Dar­ßer Ort und brach­te das See­not­ret­tungs­boot dort zu Was­ser. Außer­dem such­ten die frei­wil­li­gen See­not­ret­ter der Sta­ti­on Prerow/Wieck mit ihrem gelän­de­gän­gi­gen All­rad­fahr­zeug den Dar­ßer West­strand nach der Stran­dungs­stel­le ab.
Unter­des­sen bot der im Revier lau­fen­de Schlep­per „Tau­cher O. Wulf 3“ sei­ne Hil­fe an. Er stopp­te auf und mach­te den Hava­ris­ten im dich­ten Nebel über der Pre­row­bucht an der Darß­spit­ze aus. Wegen sei­nes Tief­gangs konn­te er die Stran­dungs­stel­le jedoch nicht errei­chen. Sei­ne Besat­zung setz­te ein Schlauch­boot aus. Mit ihm gelang es, den Hava­ris­ten freizubekommen. 

Inzwi­schen traf die THEO FISCHER ein. Ihr Toch­ter­boot STRÖPER konn­te gemein­sam mit dem eben­falls sehr flach­ge­hen­den See­not­ret­tungs­boot ZANDER trotz der star­ken Ver­san­dung am Dar­ßer Ort noch manö­vrie­ren. Die Seg­ler woll­ten den Win­king­er­schiff-Nach­bau nicht ver­las­sen. STRÖPER und ZANDER über­nah­men des­halb den Schlepp­an­hang. Mit ver­ein­ten Kräf­ten brach­ten die See­not­ret­ter das höl­zer­ne Boot, das selbst nur 40 Zen­ti­me­ter Tief­gang hat, in den Not­ha­fen. „Die Seg­ler haben viel Glück gehabt. Wir hat­ten Nord­ost­wind Stär­ke drei. Bei nur etwas mehr Wind, wäre ihre Lage noch viel gefähr­li­cher gewe­sen“, berich­tet Lutz Gries­berg, Vor­mann der THEO FISCHER.
Erneut hat sich bei die­sem Ein­satz die Not­wen­dig­keit gezeigt, gera­de in die­sem Bereich der Ost­see­küs­te eine DGzRS-Sta­ti­on vor­zu­hal­ten, von der aus die See­not­ret­ter in Not­fäl­len unmit­tel­bar und schnell ein­grei­fen kön­nen. Allein im Jahr 2011, als der See­not­kreu­zer den Not­ha­fen Dar­ßer Ort noch durch­gän­gig anlau­fen konn­te, hat sei­ne Besat­zung bei 43 Ein­sät­zen 45 Men­schen aus See­not geret­tet oder Gefah­ren auf See befreit.

Quel­le: www.seenotretter.de

Straßenumbenennungen in Bremerhaven?

Bundesarchiv, Bild 183-S42619 / CC-BY-SA

Straßenschild in Bremerhaven: Frenssenstraße

Gus­tav Frens­sen, so ist unter “wiki­pe­dia” zu lesen,war ein deut­scher Schrift­stel­ler des völ­ki­schen Natio­na­lis­mus, ab 1932 des Natio­nal­so­zia­lis­mus. Sei­ne Wer­ke gehör­ten zur Mas­sen­li­te­ra­tur des Kai­ser­reichs und der NS-Zeit, die damals ver­brei­te­te kolo­nia­lis­ti­sche, ras­sis­ti­sche und anti­se­mi­ti­sche Wert­vor­stel­lun­gen ver­mit­tel­ten. Nach der Macht­über­nah­me unter­stütz­te er offen die NSDAP. Er unter­schrieb 1933 das Gelöb­nis treu­es­ter Gefolg­schaft für Hit­ler, bejah­te ab 1938 die Aus­gren­zung der Juden und trat für die Eutha­na­sie ein.

Jeder mag sich heu­te von sei­nen eige­nen Wert­vor­stel­lun­gen gelei­tet mit der Zeit von Adolf Nazi beschäf­ti­gen. Ich per­sön­lich bin dank­bar für die “Gna­de der spä­ten Geburt.” Einen Gus­tav Frens­sen jeden­falls hät­te ich nie­mals zu mei­nem Freun­des- oder Bekann­ten­kreis zäh­len mögen. 

Und heu­te wol­len sich vie­le Mit­bür­ger von Herrn Frens­sen distan­zie­ren, ja, jetzt soll sein Name auch von den Leher Stra­ßen­schil­dern gelöscht wer­den. Die Frens­sen­stra­ße soll wohl bereits seit 1925 sei­nen Namen tra­gen. Bei der Ver­ei­ni­gung von Geest­e­mün­de und Lehe hat man offen­bar eini­gen Stra­ßen einen neu­en Namen gege­ben, um Dopp­lun­gen zu ver­mei­den. Die Frens­sen­stra­ße hieß bis dahin Weser­stra­ße – ein Name, den die gro­ße Haupts­stra­ße im Süden der Stadt eben­falls führte.

Wohl mehr zufäl­lig soll jetzt eine Ger­ma­nis­tin im Rah­men ihrer Arbeit auf die Frens­sen­stra­ße auf­merk­sam gewor­den sein. Tja, und nun stürzt man sich par­tei­über­grei­fend seit Wochen auf das Bre­mer­ha­ve­ner Stra­ßen­ver­zeich­nis und lässt von einem eigens ein­ge­setz­ten “Exper­ten­gre­mi­um” 1034 Stra­ßen und Wege auf even­tu­el­le Namen von Per­so­nen mit natio­nal­so­zia­lis­ti­scher Ver­gan­gen­heit über­prü­fen. Das alles soll im Sep­tem­ber abge­schlos­sen sein, dann darf wei­ter dis­ku­tiert werden.

Für mich ist das alles ein Stück aus dem Toll­haus. Wer weiß heu­te noch, wer Frens­sen war? Mir jeden­falls war der Mensch unbe­kannt. Vie­len Mit­bür­gern sicher­lich auch. Dadurch, dass man sei­nen Namen nun wie­der an die Öffent­lich­keit zerrt, wird dem Nazi-Dich­ter eine unge­bühr­li­che Auf­merk­sam­keit zuteil. Scha­de! Manch­mal soll man die Din­ge eben ein­fach ruhen las­sen. Gele­gen­heit für Stra­ßen­um­be­nen­nun­gen gab es ja wohl in der Nach­kriegs­zeit genug. Heu­te für unnö­ti­ge Wech­sel von Stra­ßen­na­men Geld zu ver­schleu­dern hal­te ich schlicht für nicht angebracht.

Also, lasst die Frenssen’s und wie sie alle hei­ßen mögen, in der Mot­ten­kis­te der Geschich­te. Mir wäre lie­ber, man wür­de das ein­ge­spar­te Geld in die Hand neh­men und unse­re Jugend genau­er über Adolf Nazi, sei­ne Scher­gen und sei­ne Unter­stüt­zer und Mit­läu­fer aufklären.

Hochschule Zittau/Görlitz vertieft Beziehung

Bezie­hun­gen zur Uni­ver­si­tät Sono­ra ver­tieft

Prof. Friedrich Albrecht bei der Vorstellung der HochschuleDie Hoch­schu­le Zittau/Görlitz und die Uni­ver­si­tät Sono­ra, Mexi­ko, haben einen Ver­trag zur Zusam­men­ar­beit unter­zeich­net. Damit wird die seit vie­len Jah­ren inten­si­ve Koope­ra­ti­on zwi­schen bei­den Ein­rich­tun­gen auf ver­trag­li­che Füße gestellt. Bei­de Part­ner ver­ein­ba­ren dar­in, die Bezie­hun­gen lang­fris­tig wei­ter­zu­ent­wi­ckeln und zu inten­si­vie­ren. Beson­de­ren Nut­zen ver­spre­chen sich die Unter­zeich­ner von einem ste­ti­gen Stu­die­ren­den- und Wis­sen­schaft­ler­aus­tausch, ins­be­son­de­re auf den Gebie­ten Umwelt­schutz und Erneu­er­ba­re Ener­gien.

Prof. Fried­rich Albrecht reis­te zur Ver­trags­un­ter­zeich­nung auf Ein­la­dung des Rek­tors der Uni­ver­si­tät Sono­ra, Prof. Heri­ber­to Gri­jal­va, Mon­te­ver­de, gemein­sam mit Prof. Bernd Dela­ko­witz nach Her­mos­il­lo. Seit 2006 besteht eine inten­si­ve Zusam­men­ar­beit auf dem Gebiet des Umwelt­ma­nage­ment­sys­tems mit der Uni­ver­si­tät Sono­ra so Prof. Dela­ko­witz. Bereits 2007 reis­ten die ers­ten Stu­die­ren­den unse­rer Hoch­schu­le zu einem Stu­di­en­auf­ent­halt an die Uni­ver­si­tät Sono­ra und kamen mit unver­gess­li­chen Ein­drü­cken zurück. Regel­mä­ßi­ge Auf­ent­hal­te zum Erfah­rungs­aus­tausch und zum Ein­satz in der Leh­re von Prof. Dela­ko­witz und Mit­ar­bei­tern sei­nes Teams zum The­ma Umwelt­ma­nage­ment folg­ten. Dar­auf­hin kamen jähr­lich auch zwei bis vier Stu­die­ren­de, aber auch Leh­ren­de zur Qua­li­fi­ka­ti­on aus Mexi­ko an die Hoch­schu­le nach Zittau.

Wir koope­rie­ren mit der Hoch­schu­le Zittau/Görlitz”, so Rek­tor Mon­te­ver­de, “weil wir inten­siv von deren Erfah­run­gen im Umwelt­ma­nage­ment par­ti­zi­pie­ren, die Hoch­schu­le ein ver­läss­li­cher Part­ner ist und wir gern unse­re Koope­ra­ti­ons­be­zie­hun­gen auch auf ande­re Gebie­te, etwa den erneu­er­ba­ren Ener­gien aus­wei­ten möchten. “

Rek­tor Prof. Albrecht unter­stützt die­ses Anlie­gen. Er nutz­te sei­nen Auf­ent­halt in Mexi­ko zu aus­führ­li­chen Gesprä­chen mit dem Rek­tor, aber auch mit Leh­ren­den und Stu­die­ren­den. Dabei kamen ihm sei­ne Sprach­kennt­nis­se in Spa­nisch sehr zugu­te. Er hob her­vor, dass die Unter­zeich­nung der Ver­ein­ba­rung zwi­schen der Hoch­schu­le Zittau/Görlitz und der Uni­ver­si­tät Sono­ra die bereits bestehen­den engen und lang­jäh­ri­gen Bezie­hun­gen in Leh­re und For­schung festigt.

Wir wur­den sehr freund­lich an der Uni­ver­si­tät auf­ge­nom­men und nutz­ten die Zeit, uns in den Fakul­tä­ten umzu­se­hen und eine Pilot­an­la­ge zur Erzeu­gung solar­ther­mi­scher Ener­gie zu besu­chen. Dabei beka­men wir vie­le Anre­gun­gen, auf wel­che Gebie­te die Zusam­men­ar­beit aus­ge­wei­tet wer­den könn­te,” so Rek­tor Albrecht.

Prof. Dela­ko­witz ver­band sei­nen Auf­ent­halt in Mexi­ko zudem mit Lehr­ver­an­stal­tun­gen zum Umwelt­ma­nage­ment und lern­te die Stu­die­ren­den und Mit­ar­bei­ter der Uni­ver­si­tät ken­nen, die im Som­mer­se­mes­ter einen Stu­di­en­auf­ent­halt an der Hoch­schu­le Zittau/Görlitz absol­vie­ren. Momen­tan weilt Ing. Chris­ti­an Dávila Peral­ta an der Fakul­tät Mathematik/Naturwissenschaften. Ziel ist es, ihm in den zwei Mona­ten sei­nes Auf­ent­hal­tes auf dem Gebiet des Ener­gie­ma­nage­ments fun­dier­te Kennt­nis­se zu vermitteln.

Die mexi­ka­ni­schen Stu­die­ren­den sind in der “Stu­den­ten-Vil­la” in Zit­tau am Löbau­er Platz unter­ge­bracht, wo sie schnell Anschluss fin­den und die wun­der­ba­re Regi­on rund um Zit­tau erkun­den, aber auch Aus­flü­ge nach Dres­den, Prag oder Ber­lin unter­neh­men. Meist run­det ein gemein­sa­mes Kochen bei Prof. Dela­ko­witz ihren Auf­ent­halt ab.

Im Herbst wer­den dann die Mit­ar­bei­ter Mar­kus Will und Sebas­ti­an Rie­del von der Hoch­schu­le Zittau/Görlitz wie­der zu Lehr­ver­an­stal­tun­gen nach Mexi­ko reisen.