Heute vor 107 Jahren

Die Besat­zung des rus­si­schen Kriegs­schif­fes “Potem­kin” meutert

PotemkinDas Lini­en­schiff “Potem­kin” gehör­te zur rus­si­schen Schwarz­meer­flot­te.  Die “Potem­kin” wur­de 1904/1905 in Dienst gestellt, nahm als “Pan­te­lei­mon” am Ers­ten Welt­krieg teil und wur­de von 1923 bis 1925 abgewrackt.

Um von gra­vie­ren­den innen­po­li­ti­schen Pro­ble­men abzu­len­ken, for­cier­te die rus­si­sche Regie­rung einen seit lan­gem schwe­len­den Kon­flikt mit Japan. Für die Füh­rung eines Krie­ges gegen Japan brauch­te die Regie­rung die öffent­li­che Zustim­mung. Auf einem hier­zu anbe­raum­ten Kon­gress in Sankt Peters­burg im Novem­ber 1904 wur­den poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Refor­men gefor­dert, die bei der Regie­rung jedoch kei­ne Zustim­mung fanden.

Arbei­ter muss­ten in den Fir­men, in denen sie beschäf­tigt wur­den, für ein klei­nes Stück Brot meh­re­re Näch­te anste­hen und waren unzu­frie­den. Als man erfuhr, dass das Brot absicht­lich gehor­tet und nur in klei­nen Stü­cken abge­ge­ben wur­de, kam es zu Streiks und Demonstrationen.

Am 22. Janu­ar 1905  mar­schier­ten 150.000 unbe­waff­ne­te Arbei­ter zum Win­ter­pa­last, um ihre For­de­run­gen nach Men­schen­rech­ten, einem Wahl­recht und einem gesetz­ge­ben­den Par­la­ment, wirt­schaft­li­cher Erleich­te­rung und dem Acht­stun­den­tag zu ver­kün­den. Die Men­ge wur­de vor dem Palast von der rus­si­schen Armee zusam­men­ge­schos­sen. Die Empö­rung über zwei­hun­dert Todes­op­fer und vie­le Ver­letz­te führ­te zu einer Soli­da­ri­sie­rung der Arbei­ter und der Bevölkerung.

Den Arbei­ter­streiks in den Städ­ten schlos­sen sich Meu­te­rei­en in der Flot­te an. Auch an Bord der “Potem­kin” waren die Matro­sen am 27. Juni 1905 auf­ge­bracht. Das Schiff befand sich in der Nähe von Odes­sa, als sich die Mann­schaft über das angeb­lich ver­gam­mel­te Essen beschwer­te und in den Hun­ger­streik trat. Der Ers­te Offi­zier droh­te mit Erschie­ßun­gen. Als Ant­wort began­nen die Matro­sen zu meu­tern und töte­ten einen Groß­teil der Offi­zie­re und den Kapi­tän. Einer­seits rich­te­te sich die Meu­te­rei gegen die zaris­ti­schen Offi­zie­re an Bord, ande­rer­seits war die Meu­te­rei auch Teil des poli­ti­schen Klassenkampfes. 

Nach der Erschöp­fung des Koh­len­vor­rats ver­such­ten die Meu­tern­den ver­geb­lich, im rumä­ni­schen Schwarz­meer­ha­fen Con­stan­ta ver­sorgt zu wer­den. Die Matro­sen öff­ne­ten am 8. Juli 1905 die Flut­ven­ti­le,  erga­ben sich den rumä­ni­schen Behör­den, baten um poli­ti­sches Asyl und wur­den inter­niert. Damit war die Meu­te­rei beendet.

Quel­le: wiki­pe­dia

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