Die „Cap San Diego“ wieder in Bremerhaven
Die „Cap San Diego“ wieder in Bremerhaven
Hamburgs Museumsschiff “Cap San Diego” hatte am vergangenen Sonntag seinen Liegeplatz an der Überseebrücke verlassen und sich auf den Weg nach Bremerhaven gemacht. Hier ist sie am Montagmorgen eingetroffen. In der Werft “Bredo Dry Docks” soll das Schiff zwei Wochen lang auf Herz und Nieren geprüft werden.
Damit der Stückgutfrachter — der Eigner die Stiftung Hamburger Admiralität — seine Fahrerlaubnis nicht verliert, muss er alle fünf Jahre überholt werden. Zuletzt war das Schiff im Frühjahr 2016 beim Werftenverbund “German Dry Docks” im Kaiserhafen für Überholungsarbeiten gedockt.
Schiffs-TüV alle fünf Jahre
In diesem Jahr stehen etwa 200 Werftpunkte auf dem Plan für die Erneuerung der Klasse. Das ist der alle fünf Jahre vorgeschriebene Schiffs-TüV, ohne den ein Schiff nicht am Schiffsverkehr teilnehmen darf. Neben der Sicherheitsüberprüfung werden auch umfangreiche Reparaturarbeiten in den “Bredo Dry Docks” in Bremerhaven vorgenommen. Insgesamt belaufen sollen die Kosten für den Werftaufenthaltcetwa 1,4 Millionen Euro betragen.
Laut Plan sollen in der Werft auch die Tanks entrostet und konserviert werden. Für den Zugang zu den Tanks muß ein Loch in die Außenheit geschnitten werden. Weiterhin wird das Ladegeschirr des ehemaligen Stückgutfrachters gewartet, und die Halterungen der Rettungsboote sowie ein Teil des Holzdecks werden ausgewechselt. Auch der weiß-rote Anstrich des Hamburger Wahrzeichens wird erneuert.
Viele Ehrenamtliche kümmern sich um das Schiff
Birger Möller ist ein erfahrener Kapitän. 1976 begann er als Decksjunge auf dem Schwesterschiff “Cap San Antonia”. Dort war er für den Laderaum zuständig. Später ist er auf allen fünf Schwesterschiffen gefahren und hat sich schließlich bis zum Kapitän hochgearbeitet. Auf dem Schiff wurden niemals Bananen transportiert. Bananen kommen aus der Karibik, und dort ist die “Cap San Diego” nie gewesen. Das Schiff hat Fleisch und Fisch transportiert und Obst, Kaffee, Kakao, Baumwolle, Honig und verschiedene Öle.
Nun, am Ende seiner Laufbahn, ist Birger Möller bereits seit zwei Jahren ehrenamtlich Kapitän auf dem Museumsschiff. Chef-Ingenieur Joachim Stüber kümmert sich um den Maschinenraum. Er ist ebenso ehrenamtlich tätig, wie viele weitere Arbeiter, die sich um das in die Jahre gekommene Schiff kümmern. Auf dem Museumsschiff ist alles sehr historisch, die Navigationstechniken und die Elektronik sind aber vorschriftsmäßig auf dem neuesten Stand.
Heute dient die “Cap San Diego” als Museum und Hotel. Aufgrund der guten Wartung ist das Schiff seetüchtig geblieben und fährt jedes Jahr mit bis zu 500 Passagieren auf die Nord- oder Ostsee hinaus.
“Cap San Diego” feiert Jubiläum
Am 9. April soll das Museumsschiff “Cap San Diego” wieder im Hamburger Hafen einlaufen und an ihrem Liegeplatz an der Überseebrücke festmachen. Am 10. April wird es eine große Jubiläumsfeier geben. Der 10. April 2021 ist der 60. Jahrestag der „Kiellegung“ des Schiffes, das in der Deutschen Werft in Finkenwerder vom Stapel lief.
Leider kann das Schiff wegen der Corona-Pandemie derzeit nicht besichtigt werden, aber vielleicht ist es nach dem Werftaufenthalt wieder möglich.
Quellen:
M. Wennhold: “Wahrzeichen sagt tschüß — Darum hat die Cap San Diego Hamburg verlassen” mopo.de vom 14.3.2021
W. Scheer: “Schiffs-TÜV für die “Cap San Diego”, Nordsee-Zeitung vom 16.3.2021
In Hamburg pflegt man seine Museumsschiffe. In Bremerhsven lässt man sie vergammeln, bis sie absaufen.…..