Das war meine Werft – Folge 1
Erste Bootswerft schon 1821
Die älteste Werft Bremerhavens gab es auf dem heutigen Gelände der Goetheschule bereits vor der Stadtgründung: Der aus dem Küstenort Hooksiel stammende Schiffszimmerbaas Cornelius Jantzen Cornelius gründete den Bootsbaubetrieb im Jahre 1821. Es handelte sich um ein Gelände von etwa einem Hektar, das zu klein war um Hochseesegler zu bauen und keinen direkten Zugang zum Wasser hatte. Für Reparaturen von Weserschiffen und Bau von kleineren Fahrzeugen für den Binnen- und Küstenverkehr reichte es jedoch vollkommen.
Das war der Anfang des handwerklichen Holz- bzw. Segelschiffbaus in Bremerhaven. Als Betriebseinrichtung brauchte der Schiffsbauer nicht viel: Ein am Wasser liegendes Grundstück mit einer schräg ins Wasser ablaufenden Fläche (Helling oder Helgen genannt), einige Arbeits- und Materialschuppen und evtl. eine Schmiede.
Beschäftigt waren in den Betrieben ein Schiffszimmerbaas (Meister), ein Vorarbeiter (Meisterknecht), einige gelernte Handwerksgesellen sowie ungelernte Handlanger und Lehrlinge. Die Betrieb waren unabhängig von Zulieferern, da mit Ausnahme von Metallteilen wie etwa Anker, Nägel, Beschläge und Schiffsketten alles selbst hergestellt wurde.
Die Arbeiten wurden im Freien in Handarbeit erledigt. Um schwere Teile zu bewegen, bediente man sich einfachste Vorrichtungen: Flaschenzüge, Rollen und Winden.
Cornelius Jantzen Cornelius war als Unternehmer durchaus erfolgreich. Nach der Gründung von Bremerhaven erhielt er den Auftrag, die erste Geestefähre zu bauen. Er beschäftigte den Helgoländer Rickmer Clasen Rickmers als Vorarbeiter. Rickmers gründete später einen der erfolgreichsten Schiffbaubetriebe an der Geeste.
Cornelius selbst schaffte es nicht, seines Betrieb zu einem Segelschiffbaubetrieb zu erweitern. Nachdem er 1842 starb, übernahm sein Sohn, ebenfalls ein Schiffbaumeister, die Werft. Er trat jedoch als Schiffbauer kaum in den Vordergrund, da er eine Gaststätte führte und aufgrund seinen musischen Begabung Theateraufführungen im Garten seiner Gaststätte organisierte. Cornelius Junior ließ 1844 das letzte Schiff zu Wasser. Nach 1850 sind keine Nachrichten mehr über Cornelius überliefert.
Quelle:
Nordsee-Zeitung vom 20.08.2012
de.wikipedia.org