Verschlagwortet: Stadtentwicklung

Holzhandlung Friedrich handelt nicht mehr

Seit dem 10. Mai 1982 hat er hier mit sei­ner Frau Fens­ter, Türen Böden, Zäu­ne und Gar­ten­häu­ser ver­kauft – eben alles, was man in einer Holz­hand­lung so bekommt. Doch zum 31. Janu­ar 2014 ist das vor­bei. Die Holz­hand­lung Fried­rich in Geest­e­mün­de schließt ihre Tore, die Inha­ber gehen in Rente.

Holzhandlung Friedrich schließt

Damit wird wie­der ein pri­vat geführ­tes Bre­mer­ha­ve­ner Tra­di­ti­ons­un­ter­neh­men von der Bild­flä­che ver­schwin­den. Den unver­wech­sel­ba­ren Duft von fri­schem Holz wird es hier dann nicht mehr geben.

Da der Grund­stücks­ei­gen­tü­mer die Lager­hal­le nicht neu ver­mie­ten will,  wird es auch kei­nen Nach­fol­ger für die­sen Betrieb geben. So wird auf dem Gelän­de einer ehe­ma­li­gen Seil­fa­brik noch bis zum Monats­en­de mög­lichst viel abver­kauft. Danach nimmt die Holz­hand­lung den glei­chen Weg, den die Seil­fa­brik bereits vor vie­len Jah­ren gegan­gen ist – den Weg in die Geschichts­bü­cher von Geestemünde.

Quel­le:
Nord­see-Zei­tung vom 03.01.2014

Die Nordsee-Zeitung sucht Eure historischen Bilder

Lehe war über Jahr­hun­der­te die bedeu­tends­te Sied­lung an der Weser­mün­dung — und ist einer der ältes­ten Stadt­tei­le Bre­mer­ha­vens. In den über­lie­fer­ten schrift­li­chen Quel­len wird die Ort­schaft bereits 1275 zum ers­ten Mal erwähnt.

Hafenstraße in Lehe

Die Hafen­stra­ße wur­de 1829 als Chaus­see von Bre­mer­ha­ven nach Lehe ange­legt. In den Jah­ren 1886 bis 1889 wur­de sie als brei­te, städ­ti­sche Stra­ße her­ge­rich­tet und im Lau­fe der Jahr­zehn­te völ­lig bebaut.

Hafenstraße in Lehe

Auch die 1905 ein­ge­weih­te Pau­lus­kir­che zeugt vom rasan­ten Wachs­tum Lehes: Die Alte Kir­che mit ihrer lan­gen Geschich­te, die nach einem Brand seit 1803 in ihrer jet­zi­gen Gestalt im ursprüng­li­chen Her­zen Lehes steht, bot nicht mehr genü­gend Platz. Das Zen­trum hat­te sich ver­scho­ben; die Pau­lus­kir­che gilt heu­te als Wahr­zei­chen des Stadtteils.

Hafenstraße in Lehe

Noch Anfang der 50er Jah­re präg­ten Kopf­stein­pflas­ter und die Stra­ßen­bahn die Hafen­stra­ße . Die Bäu­me an bei­den Sei­ten der Stra­ße haben längst eben­so wei­chen müs­sen wie die Gas­la­ter­nen, die von 1893 an die Stra­ßen des Fle­ckens Lehe beleuch­te­ten. Wer heu­te durch die Hafen­stra­ße schlen­dert, dem bie­tet sich ein völ­lig ande­res Bild.

Hafenstraße in Lehe

Wie sah es frü­her an der Hafen­stra­ße in Lehe aus? Die Nord­see-Zei­tung hat eini­ge his­to­ri­sche Fotos der Hafen­stra­ße her­aus­ge­sucht, die Euch einen Ein­blick in frü­he­re Ver­hält­nis­se bie­ten. Habt Ihr auch alte Fotos oder Doku­men­te zur Hafen­stra­ße oder auch Erin­ne­run­gen, die Ihr der Nord­see-Zei­tung zur Ver­fü­gung stel­len möch­tet? Dann schickt Eure Bil­der und Erin­ne­run­gen an damals doch ganz ein­fach per Email an online@nordsee-zeitung.de.

Donuts in der Lloydstrasse

Na, wenn das kein Fort­schritt ist! Wäh­rend die ehe­ma­li­ge Milch­bar wei­ter­hin vor sich hin gam­melt, ver­sucht man im Nach­bar­la­den die Kon­junk­tur zu bele­ben. Seit Mit­te Novem­ber preist “Star Donuts” dort sei­ne Lecke­rei­en an.

2013-12-26_Milchbar

Durch einen Zei­tungs­be­richt in der Nord­see-Zei­tung auf­merk­sam gewor­den, habe ich mir “Star Donats” früh­mor­gens ange­schaut. Es erfor­dert vom Betrei­ber sicher­lich einen lan­gen Atem, sich die­se neue Exis­tenz über einen län­ge­ren Zeit­raum erhal­ten zu kön­nen. Hof­fent­lich ist hier nicht nach sechs Mona­ten wie­der Schluss – falls die Neu­eröff­nung durch einen  Grün­dungs­zu­schuss der Bun­des­agen­tur für Arbeit geför­dert wurde.

In den letz­ten Jah­ren glänz­te die denk­mal­ge­schütz­ten Zei­le nur durch Laden­schlie­ßun­gen. Da kann es sich auf die umlie­gen­den Geschäf­te nur posi­tiv aus­wir­ken, wenn sich hier end­lich mal etwas Neu­es tut.

Wenn ein Traum zerbricht…

Sie hat­te einen gro­ßen Traum. Um die­sen zu ver­wirk­li­chen, woll­te Sil­via K. eine Bre­mer­ha­ve­ner Rui­ne zu neu­em Leben erwe­cken – vor­wie­gend in Eigen­re­gie. Doch die Bau­be­hör­de woll­te die­sen Traum nicht mit­träu­men und ver­häng­te einen sofor­ti­gen Baustopp.

Fritz-Reuter-Straße

Die Stadt Bre­mer­ha­ven scheint die Rech­nung aber wohl ohne die Bau­her­rin gemacht zu haben. Sil­via K. soll Wider­spruch ein­ge­legt und eine Dienst­auf­sichts­be­schwer­de gegen einen Mit­ar­bei­ter des Bau­am­tes gestellt haben.

Der Hin­ter­grund die­ser Geschich­te war am 15.12.2013 im Sonn­tags­jour­nal auf Sei­te 2 zu lesen: Danach wur­de der “Träu­me­rin” das Haus in der Fritz-Reu­ter-Stra­ße 17 kos­ten­los über­las­sen mit der Auf­la­ge, es fach­ge­recht zu sanie­ren. Die Behör­den sol­len Sil­via K. hand­werk­li­ches Kön­nen regel­mä­ßig über­prüft haben.

Nach eini­ger Zeit kamen dem Bau­amt wohl Zwei­fel, dass die Sanie­rungs­ar­bei­ten fach­ge­recht aus­ge­führt wer­den. Die Hob­by-Sanie­rerin soll pilz­be­fal­le­ne Holz­trä­ger gegen eine schwä­che­re Kon­struk­ti­on aus­ge­tauscht und dabei Sta­tik außer acht gelas­sen haben. Im Gut­ach­ten eines ein­ge­schal­te­ten Inge­nieur­bü­ros soll von kon­zept­lo­sen und nicht fach­ge­rech­ten Ein­grif­fen an tra­gen­de Bau­tei­le die Rede sein. Weder der Arbeits­si­cher­heit noch dem Brand­schutz sei­en Rech­nung getra­gen wor­den. Auch der Haus­schwamm soll zum Zeit­punkt der Gut­ach­ten­er­stel­lung nicht bekämpft wor­den sein.

Die­se Vor­wür­fe woll­te Sil­via K. wohl nicht akzep­tie­ren.  Wie das “Sonn­tags­jour­nal” wei­ter berich­te­te, will Frau K. einen Archi­tek­ten und Fach­fir­men mit den Sanie­rungs­ar­bei­ten beauf­tragt haben. Ein­grif­fe in stand­si­cher­heits­re­le­van­te Bau­tei­le sol­len noch gar nicht in Angriff genom­men wor­den sein. Außer­dem sei auch noch kei­ne Bau­ab­nah­me bean­tragt worden.

Ein schwie­ri­ger Vor­gang, wie ich mei­ne. Mal sehen, ob die Par­tei­en sich eini­gen wer­den. Sicher­lich wird Frau K. eine Bau­rui­ne nicht ohne fach­li­che Hil­fe und Bera­tung sanie­ren können.

Genossenschaft saniert Wohnhaus energetisch mit Hilfe der KfW

Es geht vor­an mit der Sanie­rung des Eck­wohn­hau­ses Rhein­stra­ße/Fried­rich-Ebert-Stra­ße. Seit ein paar Wochen schon ist das Haus ein­ge­rüs­tet, und eine Pla­ne sichert die Stra­ße vor her­ab­fal­len­den Gegenständen.

Sanierung

Zur Stra­ßen­sei­te soll die Fas­sa­de moder­ni­siert und zur Hin­ter­hof­sei­te  die Bal­ko­ne saniert wer­den. Elf wei­te­re Woh­nun­gen, die bis­her noch kei­nen Bal­kon haben, wer­den die­sen bekom­men und so qua­li­ta­tiv auf­ge­wer­tet. Natür­lich wer­den auch die Schorn­stei­ne ent­fernt, die Zeit der Koh­le­öfen ist ja seit vie­len Jah­ren vorbei.

Schön ist, dass die Ver­ei­nig­te Bau- und Sied­lungs­ge­nos­sen­schaft als Haus­ei­gen­tü­me­rin auch grö­ße­re Gau­ben in die Dach­woh­nun­gen bau­en lässt. So kann mehr Licht in die Räu­me gelangen.

Sanierung

Natür­lich wird das alles nicht nur um der Schön­heit Wil­len getan. Es geht bei die­sen Maß­nah­men um Ener­gie­ein­spa­run­gen. Dar­um wer­den auch die Fens­ter erneu­ert, die Außen­fas­sa­den mit Wär­me­däm­mung ver­se­hen und die Hei­zung und Warm­was­ser­in­stal­la­ti­on auf den neu­es­ten Stand gebracht. Alle Woh­nun­gen sol­len zen­tral durch zwei Block­heiz­kraft­wer­ke ver­sorgt werden.

Nach Abschluss der Sanie­rungs­maß­nah­men rech­net die Genos­sen­schaft mit einem Ein­spar­ef­fekt bei den Ener­gie­kos­ten von bis zu 70 %. Klar, dass die Mie­te dadurch teu­rer wird. Laut Bericht der Nord­see-Zei­tung vom 27.09.2013 möch­te die Genos­sen­schaft die Mie­te um 1,20 Euro pro Qua­drat­me­ter anhe­ben. Das scheint nicht zu viel zu sein, aber hof­fent­lich kön­nen die jet­zi­gen Mie­ter das auch bezahlen.

Aus dem Görlitzer Kaufhaus soll ein KaDeO werden.

Fast 100 Jah­re war das Gör­lit­zer Jugend­stil­kauf­haus unun­ter­bro­chen in Betrieb. Doch seit das Her­tie-Waren­haus das Kauf­haus am 15. August 2009 schloss, steht das Gebäu­de leer. Nur noch die Par­fü­me­rie Thie­mann hält die Stel­lung und konn­te gemein­sam mit der Gör­lit­zer Denk­mal­schutz­be­hör­de das Gebäu­de bis­her vor grö­ße­ren Bau­schä­den bewahren.

Görlitzer Jugendstilkaufhaus

Dem Lübe­cker Unter­neh­mer Win­fried Stö­cker liegt die Ober­lau­sitz am Her­zen. Schon kurz nach der Wen­de hat er das Grund­stück sei­ner Eltern in Ren­ners­dorf gekauft, die 1960 ihre klei­ne Spin­ne­rei wegen der damals in der DDR begin­nen­den Ent­eig­nungs­wel­le ver­las­sen mussten.

Nun hat er das denk­mal­ge­schütz­te Gör­lit­zer Jugend­stil­kauf­haus erwor­ben, um es wie­der als Kauf­haus zu nut­zen – sowohl inter­na­tio­na­le Händ­ler als auch Gör­lit­zer Geschäfts­in­ha­ber sol­len will­kom­men sein, sich hier anzu­sie­deln. Details hat der neue Eigen­tü­mer aber noch nicht ver­ra­ten wol­len. Ver­mut­lich sind die Plä­ne noch nicht ganz spruch­reif. Die Säch­si­sche Zei­tung titel­te am 14.09.2013: “Inves­tor plant Gör­lit­zer Kauf­haus im Stil des Kade­We” und berich­te­te, dass Win­fried Stö­cker ein Sanie­rungs­vo­lu­men von 20 Mil­lio­nen Euro in das Jugend­stil­kauf­haus inves­tie­ren will. Und er wün­sche sich, dass die Stadt Gör­litz ihre bis­he­ri­ge Hal­tung auf­gibt und unter dem Mari­en­platz eine zwei­stö­cki­ge Tief­ga­ra­ge gebaut wer­den kann.

Win­fried Stö­cker soll sich das Ber­li­ner “Kauf­haus des Wes­tens” (KaDe­We) als Vor­bild für sei­ne Plä­ne genom­men haben. Mit sei­ner ein­zig­ar­ti­gen Archi­tek­tur könn­te aus dem Gör­lit­zer Gebäu­de ein “Kauf­haus der Ober­lau­sitz” (KaDeO) werden.

Laut Säch­si­sche Zei­tung sol­len zunächst die Eta­gen saniert und danach am hin­te­ren Gebäu­de­teil ange­baut wer­den. Das Erd­ge­schoss sei für einen Lebens­mit­tel­markt vor­ge­se­hen. Fahr­stüh­le und Roll­trep­pen brin­gen die Kun­den und Besu­cher in das obers­te Geschoss, wo sie in einem Café und Restau­rant ver­wei­len kön­nen. Auf den Eta­gen wer­den sich Kun­den und Tou­ris­ten – auch aus Bres­lau oder Dres­den kom­mend — in ver­schie­de­nen Geschäf­ten mit hoch­wer­ti­gen inter­na­tio­na­len Mar­ken­pro­duk­ten ver­sor­gen können.

Nein, ein Aller­welts­kauf­haus soll es nicht wer­den, dann wür­den sich nicht genü­gend Kun­den aus Bres­lau oder Libe­rec oder Zit­tau auf den Weg nach Gör­litz machen. Doch auch der nicht so gut betuch­te Kun­de soll hier im “KaDeO” will­kom­men sein, um sei­nen täg­li­chen Haus­halts­be­darf einzukaufen.

Bleibt zu hof­fen, dass die Gör­lit­zer end­lich einen ernst­zu­neh­men­den Inves­tor gefun­den haben, der nicht nur dar­in denkt, mög­lichst gute Rosi­nen aus dem Invest­ment zu picken und der Stadt dann wie­der den Rücken zu kehren.

Aber abseits aller Pla­ne­rei steht jetzt erst mal die Fei­er zum 100-jäh­ri­gen Bestehen des Kauf­hau­ses an. Zunächst war als Ter­min der 30. Sep­tem­ber 2013 ein­ge­plant – genau 100 Jah­re nach der Erst­eröff­nung. Doch der über­ra­schen­de und plötz­li­che Ver­kauf des Kauf­hau­ses an Win­fried Stö­cker hat eine Ter­min­ver­schie­bung not­wen­dig gemacht. Die gro­ße Kauf­haus-Geburts­tags­par­ty steigt jetzt in der Advents­zeit und soll vom 13. – 15. Dezem­ber dau­ern. Wer dann nach Gör­litz kommt, kann die Kauf­haus­fei­er gleich mit einem Besuch auf dem Schle­si­schen Christ­kin­del­markt verbinden.

Am kom­men­den Mitt­woch, dem3. Okto­ber, wer­den die Ange­stell­ten der Thie­mann-Par­fü­me­rie ihre Kun­den in Kos­tü­me aus der Zeit um 1910 bedie­nen. Die Ver­kaufs­vi­tri­nen sol­len dann mit Aus­stel­lungs­ge­gen­stän­den aus den Anfangs­jah­ren des Kauf­hau­ses bestückt sein.
Quel­le und wei­te­re Infor­ma­tio­nen:
Pres­se­mit­tei­lun­gen der Bür­ger­initia­ti­ve Gör­lit­zer Kauf­haus 
vom 27.06.2013, 14.09.2013
Deich­SPIE­GEL vom 14.09.2012
alles-lausitz.de
derhandel.de

Abrissbirne für die Häuser Fritz-Reuter-Straße 13 und 15

Abriss­bir­ne für die Häu­ser Fritz-Reu­ter-Stra­ße 13 und 15

Für die Stadt Bre­mer­ha­ven gibt es kei­ne Alter­na­ti­ve zu der Abriss­bir­ne für die Häu­ser Fritz-Reu­ter-Stra­ße 13 und 15. Bei­de Gebäu­de sind ein­sturz­ge­fähr­det. Für Haus 15 wur­de der sofor­ti­ge Aus­zug der Bewoh­ner angeordnet.

Abrissbirne für die Häuser Fritz-Reuter-Straße 13 und 15

Schon seit Jah­ren ver­hin­dern nur Eisen­stüt­zen den Ein­sturz der Erker der bei­den Häu­ser aus der Grün­der­zeit.  Die Ver­bin­dung der maro­den Erker zum Haupt­haus ist abge­ris­sen. Aus Sicher­heits­grün­den muss­ten die letz­ten Mie­ter nun sofort aus­zie­hen. Die Behör­de woll­te ver­mei­den, dass sich ein Unglück wie in der Adolf­stra­ße wie­der­holt. Dort stürz­te 1989 eine Bewoh­ne­rin mit­samt ihrem Bal­kon in die Tie­fe und fand den Tod.

Mit Bret­tern ver­na­gel­te Fens­ter und Türen sol­len das unbe­fug­te Betre­ten in die Gebäu­de ver­hin­dern bis als­bald die Abriss­bir­ne zum Ein­satz kommt.
Quel­le:
Sonn­tags­jour­nal vom 22.09.2013

Träumen die Bremerhavener von der Rückkehr der Straßenbahn?

Wünschen Sie sich die Stra­ßen­bahn zurück?“ Zu die­ser kürz­lich von der Nord­see-Zei­tung gestell­ten Fra­ge gaben 493 Leser ihr Votum ab: 77 Pro­zent stimm­ten dafür, nur 23 Pro­zent waren dagegen.

Straßenbahn Bremerhaven

Die Bau­kos­ten für die Wiedereinführung der Stra­ßen­bahn sol­len wohl bei etwa 10 Mil­lio­nen Euro pro Kilo­me­ter  lie­gen. Natür­lich gehen die Mei­nun­gen der Finan­zier­bar­keit aus­ein­an­der, je nach Votum. Die Befür­wor­ter sehen in einer neu­en Stra­ßen­bahn ein Bei­trag zum Kli­ma­schutz. Ande­re glau­ben nicht an eine finan­zi­el­le Machbarkeit.

Straßenbahn Bremerhaven

Am 28.04.2012 titel­te die Nord­see-Zei­tung “Kei­ne Zukunft für eine Stra­ßen­bahn” und unter­stri­chen, dass es “eine Renais­sance für eine Stra­ßen­bahn in der Stadt nicht geben wird”.

Das Ster­ben der Bre­mer­ha­ve­ner Stra­ßen­bahn sei ein über 20 Jah­re wäh­ren­der Pro­zess gewe­sen. Schließ­lich sei die Stre­cke und das Mate­ri­al so ver­schlis­sen gewe­sen, dass aus wirt­schaft­li­cher Sicht eine Wei­ter­füh­rung der Stra­ßen­bahn nicht zu ver­tre­ten war. Und der Chef von Bre­mer­ha­ven Bus hob her­vor: “Aus heu­ti­ger Sicht ist damals kein Feh­ler gemacht wor­den“. An die­sem Ergeb­nis habe sich bis heu­te auch nichts geän­dert, da in einer Stadt mit etwas mehr als 100 000 Ein­woh­nern das Fahr­gast­auf­kom­men nicht aus­rei­che, um eine Stra­ßen­bahn wirt­schaft­lich zu betreiben.

Wer aber träumt dann von einer Rück­kehr der Stra­ßen­bahn nach Bre­mer­ha­ven? Am Don­ners­tag, 29.08.2013, haben das Nord-Süd-Forum Bre­mer­ha­ven und der Ver­kehrs­club Bre­mer­ha­ven (CD) im Kli­ma­haus die Bro­schü­re “Die Stra­ßen­bahn. Für die Zukunft Bre­mer­ha­vens” vor­ge­stellt. Man ist der Mei­nung, dass man die Stra­ßen­bahn nur wirk­lich haben wol­le, dann wür­de sich auch eine Mög­lich­keit fin­den, den Wusch zu rea­li­sie­ren. Ein Ver­zicht auf die Stra­ßen­bahn hal­ten die Befür­wor­ter jeden­falls für einen gro­ßen ver­kehrs­po­li­ti­schen Feh­ler. Eine Stra­ßen­bahn brau­che pro Fahr­gast und 100 Kilo­me­ter Stre­cke nur das Äqui­va­lent zu 1,56 Liter Treib­stoff, ein Gelenk­bus mit 3,12 Liter dop­pelt soviel und ein Auto mehr als fünf­mal so viel.

Eine Stra­ßen­bahn­li­nie von Leher­hei­de nach Wuls­dorf mit einer Abzwei­gung nach Grün­hö­fe wür­de im Ein­zugs­be­reich von 80 000 Men­schen lie­gen. Dadurch wür­de der öffent­li­che Per­so­nen­ver­kehr auch für Auto­fah­rer wie­der attrak­tiv wer­den. Das Gros der Bevöl­ke­rung kön­ne mit etwa 20 Stra­ßen­bah­nen von den Wohn­ge­bie­ten in die wich­ti­gen Ziel­ge­bie­te trans­por­tiert wer­den. Bre­mer­ha­vens CDU-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de soll der Mei­nung sein, dass die Abschaf­fung der Stra­ßen­bahn im Jah­re 1982 ein Feh­ler war. Es wäre aber ein erneu­ter Feh­ler, soll­te man sie heu­te wie­der einführen.

Abschlie­ßend möch­te ich die Fra­ge zur Dis­kus­si­on stel­len, ob in Anbe­tracht der stei­gen­den Strom­prei­se eine Stra­ßen­bahn wirk­lich so wirt­schaft­lich fährt, wie von den Befür­wor­tern dar­ge­stellt wird. Außer­dem wäre die Fra­ge nach der Umwelt­freund­lich­keit  zu dis­ku­tie­ren. In sei­ner aktu­el­len Aus­ga­be Nr. 36 vom 02.09.2013 beschreibt der SPIEGEL in dem Auf­satz “Das Strom-Phan­tom”, wie der plan­lo­se Aus­bau von Solar­an­la­gen und Wind­rä­dern die Ener­gie­wen­de gefähr­den soll und indi­rekt zu Kli­ma­kil­lern wer­den. Bei Wind­stil­le und bewölk­tem Him­mel müs­sen stin­ken­de Koh­le­kraft­wer­ke die Unter­pro­duk­ti­on auffangen.

Quel­len:
Nord­see-Zei­tung vom 28.04.2012, 28.08.2013 und 30.08.2013