Kategorie: Bremerhaven

Zeitreise “Stahlhart”

Stahl­hart” lau­tet das Mot­to der nächs­ten Extra­Tour am Don­ners­tag, den 9. Juni 2016 um 15.30 Uhr im His­to­ri­schen Muse­um Bre­mer­ha­ven. Hedi Son­nen­berg nimmt die Besu­che­rin­nen und Besu­cher mit auf eine Zeit­rei­se mit sehr unter­schied­li­chen Aus­stel­lungs­ob­jek­ten aus Eisen und Stahl. Dabei erzählt sie Geschich­ten von gro­ßen Maschi­nen und schar­fen Schwertern.

Zeitreise "Stahlhart"
Das ältes­te Objekt aus Eisen, das im Rah­men der Füh­rung vor­ge­stellt wird, ist ein etwa 2300 Jah­re alter Kamm, der in einem Grab in Wes­ter­wan­na (Land­kreis Cux­ha­ven) ent­deckt wur­de. Käm­me waren zu die­ser Zeit meist aus Kno­chen, so dass die­ser Fund eine Beson­der­heit dar­stellt. Aus dem 17. Jahr­hun­dert ist ein in Solin­gen gefer­tig­tes eiser­nes Schwert der Gerichts­bar­keit zu sehen. Es dien­te als Sta­tus­sym­bol des Rich­ters bei Gerichts­ver­hand­lun­gen, konn­te aber auch bei Hin­rich­tun­gen ein­ge­setzt wer­den. Aus dem Wohn­be­reich stam­men guss­ei­ser­ne Ofen­stirn­plat­ten aus der­sel­ben Zeit, auf denen bibli­sche Sze­nen abge­bil­det sind.

Im wei­te­ren Ver­lauf des Rund­gangs erläu­tert Hedi Son­nen­berg Objek­te aus der Zeit nach der Stadt­grün­dung Bre­mer­ha­vens 1927. Dazu zählt eine stäh­ler­ne Eisen­bahn­schie­ne der ers­ten Bahn­ver­bin­dung von Bre­men nach Geest­e­mün­de 1862 und die Geld­kas­set­te eines Heu­er­baas der Heu­er­stel­le des „Bre­mer Rhe­der­ver­eins“ vom Beginn des 20. Jahr­hun­derts. Beim Rund­gang nicht feh­len darf die Muse­ums­werft mit Schiff­bau­platz und rekon­stru­ier­ter Werft­schmie­de, wo vie­le Mate­ria­li­en und Werk­zeu­ge aus Eisen und Stahl zu fin­den sind. Die Käl­te­ma­schi­ne und die Dampf­ma­schi­ne als größ­te Muse­ums­expo­na­te wer­den für die Besu­cher/-innen in Betrieb genom­men. Den Abschluss des Rund­gangs bil­det ein Herd der Fir­ma Rüsch aus Lehe, der in der Rekon­struk­ti­on einer Not­un­ter­kunft der Nach­kriegs­zeit zu sehen ist.

Die Füh­rung ist im Ein­tritts­preis ent­hal­ten. Treff­punkt ist das Foy­er.
Pres­se­mit­tei­lung:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: HMB aktu­ell 25/16 – 01.06.2016

Hat das Goethequartier einen Liebhaber gefunden?

Wer durch das Leher Goe­the­quar­tier spa­ziert, erkennt die Pro­ble­me sofort. Zuge­na­gel­te Fens­ter, zer­brö­ckeln­de Gie­bel, vom Absturz bedroh­te Bal­ko­ne und ver­dreck­te Vor­gär­ten ver­schan­deln seit Jah­ren die Goe­the­stra­ße und umzu. Wun­der­schö­ne Grün­der­zeit­ge­bäu­de ver­wan­del­ten sich mit den Jah­ren zu unbe­wohn­ba­ren her­un­ter­ge­kom­me­nen Häu­sern. Mie­ter wan­der­ten ab, die Zeit der Spe­ku­lan­ten brach an.

Goethequartier

Wer an einem Som­mer­tag früh­mor­gens durch die noch schla­fen­de Goe­the­stra­ße schlen­dert, erlebt eine ver­träum­te Stra­ße im Dorn­rös­chen­schlaf. Er kommt an behut­sam restau­rier­te Häu­ser vor­bei, die ihren 100. Geburts­tag schon lan­ge hin­ter sich haben. Der Spa­zier­gän­ger sieht aber auch Häu­ser, die eine Schan­de für die Leher Alt­stadt sind: Schrott­im­mo­bi­li­en, deren Eigen­tü­mer Spe­ku­lan­ten sind, die in ihre Häu­ser nichts mehr inves­tie­ren wol­len und sie ver­fal­len las­sen. Die ver­wahr­los­ten Immo­bi­li­en stel­len einer­seits eine der­ar­ti­ge Gefahr für die Ver­kehrs­si­cher­heit dar, dass die Stadt oft­mals auf eige­nen Kos­ten Siche­rungs­maß­nah­men in Auf­trag geben muss. Ande­rer­seits haben die Eigen­tü­mer benach­bar­ter Häu­ser einen enor­men Wert­ver­lust zu beklagen.

Goethequartier

Schon vie­le Jah­re kämpft die Stadt Bre­mer­ha­ven ver­bis­sen und zäh gegen die Spe­ku­lan­ten. Sie ver­han­delt oft jah­re­lang mit den Eigen­tü­mern, um unrett­ba­re und damit wert­lo­se Immo­bi­li­en in ihren Besitz zu brin­gen. Eine gro­ße Hil­fe ist das von der Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung im Juni 2009 auf Basis der §§ 24ff Bau­ge­setz­buch beschlos­se­ne “Vor­kaufs­orts­ge­setz”, das der Stadt bei bestimm­ten Grund­stü­cken ein Vor­kaufs­recht ein­räumt. Auf­grund des Vor­kaufs­rech­tes hat die Stadt einen Rechts­an­spruch, im Fal­le des Ver­kaufs eines Grund­stü­ckes an einen Drit­ten, in den Kauf­ver­trag ein­zu­stei­gen, wenn das aus bau­ord­nungs­recht­li­cher und städ­te­bau­li­cher Sicht ange­zeigt ist.

Goethequartier

Die Gebäu­de wer­den dann mit Mit­teln aus dem Pro­gramm Stadt­um­bau-West abge­ris­sen. Oder in Zusam­men­ar­beit mit Woh­nungs­ge­sell­schaf­ten oder seriö­sen Pri­vat­in­ves­to­ren saniert – soweit eine Sanie­rung sinn­voll ist. und sind die Schrott­im­mo­bi­li­en erst ein­mal ver­schwun­den, ver­bes­sert sich auch der Wohn­wert in der Nach­bar­schaft nach­hal­tig. Und das wie­der­um wirkt sich posi­tiv auf den Wert eines Gebäu­des aus.

Goethequartier

Jetzt keimt neue Hoff­nung auf. Der Ber­li­ner Inves­tor Rolf Thör­ner, Vor­stand der META AG,  soll die Häu­ser Goe­the­stra­ße 50a und Uhland­stra­ße 16 bereits erwor­be­nen haben um sie zu sanie­ren. Und auch die bereits für einen Abriss vor­ge­se­he­nen Häu­ser Luther­stra­ße 24 und Rick­mers­stra­ße 51 will der Inves­tor wohl über­neh­men und wie­der auf Vor­der­mann brin­gen. Das wird bestimmt vie­le älte­re Bre­mer­ha­ve­ner sehr freu­en, war doch das über 100 Jah­re alte Eck­haus Rick­mer­stra­ße 51/Körnerstraße die ers­te Adres­se für Jazz und Soul­mu­sik. In die­ses Haus zog am 1. April 1958 “Chico’s Place“ein, und der Jazz-Club blieb 30 Jah­re der *“Garant für hei­ßen Jazz und die neu­es­te Soul-Musik”.

Ins­ge­samt soll der Inves­tor zwei Mil­lio­nen Euro ein­ge­plant haben, mehr als die Hälf­te sol­len in das Haus Luther­stra­ße 24 inves­tiert wer­den. Auf der Home­page der META AG ver­weist Rolf Thör­ner auf 30-jäh­ri­ge Berufs­er­fah­rung und stellt eine Rei­he sanier­ter Ber­li­ner Alt­bau­ten vor. Er freut sich schon dar­auf, spä­ter in das Haus Luther­stra­ße 24 ein­zu­zie­hen um dar­in zu leben und zu arbei­ten. Rolf Thör­ner ist davon über­zeugt, dass durch sei­ne Inves­ti­tio­nen die Nach­barn ermun­tert wer­den, eben­falls etwas für den Wert­erhalt ihrer Gebäu­de zu tun.

Goethequartier

Rolf Thör­ner soll sich schon dar­auf freu­en, bei der Quar­tiers­ent­wick­lung in Bre­mer­ha­ven dabei sein zu kön­nen. Er wol­le ver­su­chen, die Erd­ge­schos­se an Gewer­be­trei­ben­de zu ver­mie­ten. Viel­leicht zieht ja in die Goe­the­stra­ße 50a irgend­wann ein­mal ein Back­shop ein. Auf jeden Fall soll Rolf Thör­ner dazu bei­tra­gen wol­len, dass das Goe­the­quar­tier eine bes­se­re Infra­struk­tur bekommt.

Stadt­pla­ner Fried­rich soll sich laut Nord­see-Zei­tung posi­tiv über­rascht gezeigt haben, dass die Gebäu­de Luther­stra­ße 24 und Rick­mers­stra­ße 51 nun wohl doch erhal­ten wer­den kön­nen: “Wenn die Gebäu­de nicht abge­ris­sen wer­den, son­dern die Iden­ti­tät des Stadt­teils erhal­ten bleibt, ist das natür­lich toll.” Mög­li­cher­wei­se kann der Inves­tor zumin­dest für die­se Gebäu­de För­der­mit­tel aus dem Städ­te­bau-För­de­rungs­pro­gramm West bekommen.

Goethequartier

Wie ich bereits berich­tet habe, soll auch die Städ­ti­sche Woh­nungs­ge­sell­schaft Bre­mer­ha­ven (Stä­wog) wei­te­re Sanie­rungs­maß­nah­men in der Goe­the­stra­ße pla­nen. Und die Nord­see-Zei­tung zitiert den Bre­mer­ha­ve­ner Ober­bür­ger­meis­ter Granz: “Außer­dem wer­den wir beim Kist­ner­ge­län­de angrei­fen, was eben­falls eine Aus­strah­lung auf das Goe­the­quar­tier haben wird. Ich bin guter Din­ge, dass ein rich­ti­ger Ent­wick­lungs­schub ent­steht und hof­fe,  dass der Stadt­teil das Tal der Trä­nen durch­schrit­ten hat.”
Quel­len:
*deichklang.de, Chico’s Place — exqui­sit in Jazz ’n’ Soul
Ch. Hes­ke, Ver­rückt nach Alt­bau­ten, Sonn­tags­jour­nal vom 15.05.2016

Die Carlsburg — Eine schwedische Handelsstadt an der Geeste

Mit der Extra­Tour “Die Carls­burg – Eine schwe­di­sche Han­dels­stadt an der Gees­te”, die das His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven am Don­ners­tag, 2. Juni 2016 um 15.30 Uhr, anbie­tet, unter­nimmt der Besu­cher eine span­nen­de Zeit­rei­se in das 17. Jahr­hun­dert. Die Rei­se führt in eine Zeit, in der die Schwe­den ver­such­ten, durch Grün­dung einer Fes­tungs­stadt direkt an der Weser­mün­dung einen  Stütz­punkt zu errichten.

Carlsburg – Eine schwedische Handelsstadt

Hedi Son­nen­berg, lang­jäh­ri­ge freie Mit­ar­bei­te­rin des Muse­ums, erläu­tert, war­um das Gebiet an der Gees­te ein­mal Teil des schwe­di­schen König­reichs war.

Mit dem Bau der „Carls­burg“ began­nen die Schwe­den 1672, nach­dem ihnen das Land an der Mün­dung der Gees­te in die Weser nach Ende des 30-jäh­ri­gen Krie­ges zuge­spro­chen wur­de. Die Schwe­den ver­folg­ten hier hand­fes­te wirt­schaft­li­che Absich­ten. Obwohl der Name „Carls­burg“ auf eine Burg­an­la­ge zu ver­wei­sen scheint, han­del­te es sich bei die­sem Bau­pro­jekt um die Grün­dung einer Fes­tungs- und Han­dels­stadt, die sogar über Kanä­le ver­füg­te, so dass Schif­fe direkt in sie hin­ein­se­geln kön­nen sollten.

Hedi Son­nen­berg erläu­tert auf ihrer Extra­Tour das raum­ho­he, begeh­ba­re Modell der „Carls­burg“, an dem sich die geo­gra­phi­sche Lage auf dem Gebiet des heu­ti­gen Bre­mer­ha­ven und die räum­li­chen Dimen­sio­nen der Fes­tungs­stadt fest­ma­chen las­sen. Model­le, Diora­men, his­to­ri­sche Druck­gra­phik und zahl­rei­che Aus­gra­bungs­fun­de doku­men­tie­ren den Bau der „Carls­burg“ und das All­tags­le­ben ihrer ers­ten Bewoh­ner. Wel­chen Ein­fluss die „Carls­burg“ auf die Regi­on hat­te und war­um das Bau­pro­jekt schließ­lich schei­ter­te, ist eben­falls The­ma des Rundgangs.

Die Füh­rung ist im Ein­tritts­preis ent­hal­ten. Treff­punkt ist das Foy­er.
Pres­se­mit­tei­lung:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: HMB aktu­ell 22/16 – 26.05.2016

Kein weiteres Jubiläum für Modehaus Specht

Es ist gera­de zwei Jah­re her, dass der Deich­SPIE­GEL dem Mode­haus Specht zum 125-jäh­ri­gen Jubi­lä­um gewünscht hat, gut über die nächs­ten hun­dert Jah­re zu kom­men. Aber lei­der wird es kein wei­te­res Jubi­lä­um geben – das Tra­di­ti­ons­ge­schäft Specht in Geest­e­mün­de muss wegen Krank­heit schließen.

Kein weiteres Jubiläum für Modehaus Specht

Im Jah­re 1889 grün­de­ten Gus­tav und Mag­da­le­na Specht das Tra­di­ti­ons­ge­schäft Specht. Eine ver­gilb­te Zei­tungs­an­zei­ge erin­nert heu­te noch an die ers­ten Jah­re des klei­nen Waren­hau­ses in der Georg­stra­ße 36 in Geest­e­mün­de. Gar­ne, Stri­cke­rei­en, Woll­wa­ren und Tri­ko­ta­gen wur­den damals in der Zei­tung offe­riert. Dane­ben gab es auch Klei­dung für die Dame, den Herrn oder die Kin­der zu kaufen.

Als die Fir­men­grün­der sich aus dem Betrieb zurück­zo­gen, über­nahm Sohn Georg den Betrieb und führ­te ihn gemein­sam mit sei­ner Schwes­ter Han­na führ­te. Georg kam nicht aus dem Krieg zurück, und fort­an muss­te Han­na das Geschäft allei­ne wei­ter­füh­ren. Auch als das Haus aus­ge­bombt wur­de und der Betrieb umzie­hen muss­te, gab Han­na Specht nicht auf. Sie hei­ra­te­te Wal­ter Bir­ken­feld, und gemein­sam steu­er­ten sie das Fami­li­en­un­ter­neh­men durch die Nach­kriegs­jah­re. Im Jah­re 1955 konn­ten sie in die Georg­stra­ße 36 zurückkehren.

Der nächs­te Wech­sel stand im Jah­re 1964 an. Der im Krieg gefal­le­ne Georg hin­ter­ließ einen Sohn, Gus­tav-Georg. Der hei­ra­te­te sei­ne Ger­da und über­nahm als drit­te Gene­ra­ti­on das Geschäft.  Gus­tav-Georg und Ger­da pass­ten das Geschäft dem Zeit­geist an und mach­ten aus dem Tex­til­haus ein rei­nes Damen­mo­de­haus. 1978 lie­ßen sie den Laden grund­le­gend umbau­en. Die Außen­fas­sa­de zier­ten nun fünf halb­run­de Markisen.

Kein weiteres Jubiläum für Modehaus Specht

Im Jah­re 2003 starb Gus­tav-Georg Specht. Nun war Toch­ter Nico­le Schüß­ler an der Rei­he, das alt­ein­ge­ses­se­ne Mode­haus wei­ter­zu­füh­ren. Mut­ter Ger­da Specht unter­stützt sie dabei eben­so tat­kräf­tig, wie die fünf lang­jäh­ri­gen Mit­ar­bei­te­rin­nen. Doch trotz der stets posi­ti­ven Ent­wick­lung muss das Geest­e­mün­der Tra­di­ti­ons­un­ter­neh­men jetzt schlie­ßen. Eine Erkran­kung zwingt die Uren­ke­lin des Fir­men­grün­ders zur Geschäftsaufgabe.

Nico­le Schüß­ler hat ihre 2.200 treue Stamm­kun­den bereits mit einem Brief über die Schlie­ßung des Geschäf­tes infor­miert. Vie­le sind gekom­men, um sich zu ver­ab­schie­den. Mit Kuchen in den Hän­den und Trä­nen in den Augen: “Wo soll ich denn künf­tig hin­ge­hen?”, lau­tet in die­sen Tagen eine oft trau­rig gestell­te Fra­ge. Kei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit in Zei­ten, in denen mehr und mehr über das Inter­net ein­ge­kauft wird.

Nico­le Schüß­ler hat ihr Geschäft zum Kauf ange­bo­ten. Nicht ein­fach zu begrei­fen für ihre 75-jäh­ri­ge Mut­ter Ger­da, die ja schon seit 1964 im Laden steht. Aber bis jetzt hat sich noch nie­mand für das alt­ein­ge­ses­se­ne Geschäft inter­es­siert. Wür­de sich ein Nach­fol­ger fin­den, Nico­le Schüß­ler wür­de sich nicht freu­en – sie wür­de schrei­en vor Glück.
Quel­len:
Jubi­lä­ums­an­zei­ge im Sonn­tags­jour­nal vom 06.04.2004
S. Schier­wa­ter, Mode­haus schließt nach 127 Jah­ren, Nord­see-Zei­tung vom 24.5.2016

 

Fremde Freunde” — Die deutsch-französischen Beziehungen seit dem Zweiten Weltkrieg

Frem­de Freun­de” – so lau­tet am Diens­tag, 18. Mai, um 19.30 Uhr der Titel eines Vor­tra­ges, des­sen Inhalt die deutsch-fran­zö­si­schen Bezie­hun­gen seit dem Zwei­ten Welt­krieg sind. Refe­rent ist Dr. phil. Peter Gai­da von der Uni­ver­si­tät Bremen.

deutsch-französischen BeziehungenDer Vor­trag ist eine Ergän­zung zu der Aus­stel­lung “Blick­wech­sel – Gefan­ge­ne hier, Gefan­ge­ne dort”, die sich mit per­sön­li­che Schick­sa­le von Kriegs­ge­fan­ge­nen aus Deutsch­land und Frank­reich beschäftigt.it mehr als fünf­zig Jah­ren ist die deutsch-fran­zö­si­sche Zusam­men­ar­beit auf der Grund­la­ge einer his­to­ri­schen Aus­söh­nung zwei­er Län­der gewach­sen, die einst „Erb­fein­de“ waren. Frank­reich und Deutsch­land sind heu­te wich­ti­ge Han­dels­part­ner, zuver­läs­si­ge Bünd­nis­part­ner und der „Motor“ der euro­päi­schen Inte­gra­ti­on. Als Beson­der­heit der deutsch-fran­zö­si­schen Part­ner­schaft gilt auch die Zusam­men­ar­beit auf zivil­ge­sell­schaft­li­cher und kul­tu­rel­ler Ebe­ne, die in der Bevöl­ke­rung zu einer freund­schaft­li­chen Ein­stel­lung zum Nach­bar­land bei­getra­gen hat. Der Vor­trag zeich­net die­se Ent­wick­lung nach und lotet ihre Gren­zen aus.

Der Vor­trag ist eine Ergän­zung zu der Aus­stel­lung “Blick­wech­sel – Gefan­ge­ne hier, Gefan­ge­ne dort”, die sich mit per­sön­li­che Schick­sa­le von Kriegs­ge­fan­ge­nen aus Deutsch­land und Frank­reich beschäf­tigt. Die Gemein­schafts­aus­stel­lung der Part­ner­städ­te Bre­mer­ha­ven und Cher­bourg wird noch  bis zum 25.06.2016 in der Stadt­bi­blio­thek Bre­mer­ha­ven gezeigt wird.
Der Ein­tritt ist frei.

Open Ship zum Internationalen Museumstag

Am 22. Mai 2016 fin­det der Inter­na­tio­na­le Muse­ums­tag statt, der in die­sem Jahr unter dem Mot­to “Muse­en in der Kul­tur­land­schaft” steht. Aus die­sem Anlass ist auf dem Muse­ums­schiff FMS “Gera”, das Teil des Schau­fens­ters Fische­rei­ha­fen ist, an die­sem Tag der Ein­tritt frei. Von 10 bis 18 Uhr kön­nen die Besu­cher und Besu­che­rin­nen das schwim­men­de Hoch­see­fi­sche­rei-Muse­um besich­ti­gen und eine fas­zi­nie­ren­de ver­gan­ge­ne Arbeits­welt erleben.

Museumstag

Auf dem letz­ten deut­schen Sei­ten­traw­ler, der 1959/60 auf der Pee­ne-Werft in Wol­gast gebaut wur­de, kann in der Kom­bü­se, der Mes­se, den Kam­mern der Besat­zung, im Maschi­nen­raum und im Fisch­la­de­raum die Ori­gi­nal-Aus­stat­tung bestaunt wer­den. Wei­te­re Ein­bli­cke in den har­ten Arbeits­all­tag an Bord lie­fern ver­schie­de­ne Fil­me sowie ein Mul­ti­me­dia Gui­de, den man mit dem eige­nen Smart­phone oder einem aus­leih­ba­ren Tablet-PC emp­fan­gen kann.

Das Muse­ums­schiff FMS “Gera” ist am Sonn­tag, den 22. Mai 2016 von 10.00 bis 18.00 Uhr bei frei­em Ein­tritt geöff­net.
Pres­se­mit­tei­lung:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: HMB aktu­ell 19/16–12.05.2016

Seestadtfest — Landgang Bremerhaven 2016

Aus Altem wur­de Neu­es: In “See­stadt­fest – Land­gang Bre­mer­ha­ven 2016” wur­de die bis­he­ri­ge Bre­mer­ha­ve­ner Fest­wo­che umge­tauft. Gleich­zei­tig wird in die Ver­an­stal­tung um den Alten und Neu­en Hafen nun auch die Fuß­gän­ger­zo­ne ein­be­zo­gen – Land­gang Bre­mer­ha­ven eben. Besu­cher die­ses See­stadt­fes­tes, das vom Don­ners­tag bis Sonn­tag, 26. bis 29. Mai, statt­fin­det, erle­ben eine der größ­ten mari­ti­men Ver­an­stal­tun­gen an der Nordseeküste.

Seestadtfest – Landgang Bremerhaven 2016

Erst­mals fei­ert die See­stadt in die­sem Jahr nicht nur die “Bre­mer­ha­ve­ner Fest­wo­che”. Der mari­ti­me Charme Bre­mer­ha­vens wird nun bis in die Fuß­gän­ger­zo­ne strah­len. “In einer gelun­ge­nen Mischung aus See­stadt-Flair, Volks­fest und Ein­kaufs­er­leb­nis ist nun das gesam­te Gelän­de rund um die Haven­wel­ten mit der Innen­stadt ver­bun­den”, macht Ober­bür­ger­meis­ter Melf Granz mit sei­nem Vor­wort zum “Maga­zin zum See­stadt­fest 2016” Lust auf einen Besuch.

Es wur­de nicht nur der Name “Fest­wo­che”, die stets im Juli ver­an­stal­tet wur­de, gestri­chen. Auch der Ver­an­stal­tungs­ter­min wur­de geän­dert. Das mari­ti­me See­stadt­fest wird nun im letz­ten Mai­wo­chen­en­de statt­fin­den. Durch die zeit­li­che Nähe zum Ham­bur­ger Hafen­ge­burts­tag hat die Tou­ris­mus­ge­sell­schaft grö­ße­re Chan­cen, Wind­jam­mer und ande­re attrak­ti­ve Segel­schif­fe für einen Abste­cher in die See­stadt zu gewin­nen. Und da die Urlaubs­sai­son noch nicht begon­nen hat, hofft man, dass vie­le Gäs­te in der Vor­sai­son noch ger­ne einen Abste­cher nach Bre­mer­ha­ven machen. Zumal es im Mai noch bes­se­re Über­nach­tungs­mög­lich­kei­ten gibt.

Nun zum Pro­gramm vom 26. bis 29. Mai 2016: Shan­ties, Stra­ßen­mu­sik, Schla­ger und Pop wer­den erklin­gen. Für die Kin­der wird die belieb­te Hüpf­burg auf­ge­baut und die Gro­ßen kön­nen wie­der aus einem Rie­sen­rad die See­stadt von oben bestau­nen. Mit Fisch­bröt­chen und inter­na­tio­na­len Spe­zia­li­tä­ten kann der Hun­ger zwi­schen­durch gestillt wer­den. Aus den Haven­wel­ten und der Innen­stadt ent­ste­hen Büh­ne und Kulis­se für eine gro­ße Freiluftgaudi.

Seestadtfest – Landgang Bremerhaven 2016

Und natür­lich dür­fen zu einem See­stadt­fest die Schif­fe nicht feh­len. Vie­le alte “Freun­de” haben sich ange­mel­det. An der See­bä­der­ka­je machen die gro­ßen Wind­jam­mer wie­der fest, Im Alten und Neu­en Hafen wer­den Dampf­schif­fe und Motor­boo­te lie­gen. Auf dem Frei­ge­län­de auf der West­sei­te des Neu­en Hafens wird ein gemisch­tes Musik­pro­gramm geboten.

Wie in jedem Jahr wird das 40 Meter hohe Rie­sen­rad auf dem Haven­platz zwi­schen Deich und Restau­rant “Lloyds” sei­ne Besu­cher erwar­ten. Im Süd­be­reich des Neu­en Hafens lie­gen wie­der die vie­len Tra­di­ti­ons­schif­fe der Schif­fer­gil­de. Natür­lich sind auch die belieb­ten Bör­te­boo­te wie­der dabei. Auf der obe­ren Ebe­ne des Kli­ma­hau­ses und des Medi­ter­ra­ne­os gibt es einen Ver­kaufs­ba­sar mit mari­ti­men Kunst­hand­werk. Und auf der Frei­flä­che vor dem Deut­schen Schif­fahrts­mu­se­um ent­steht ein gro­ßer Bier­gar­ten. Gleich neben­an steht ein Kin­der­zelt. Hier  wer­den die jüngs­ten Besu­cher des See­Stadt­Fes­tes zu Matro­sen, Kapi­tä­nen und Schiffs­bau­ern. In der “Boots­werft” wird gehäm­mert, geschnit­ten, gekno­tet, geklebt und geleimt – eben Boo­te gebaut.

Aber das ist noch lan­ge nicht alles. Vie­le wei­te­re Ver­an­stal­tun­gen für Groß und Klein fin­det der Besu­cher rund um den Alten Hafen, auf dem Theo­dor-Heuss-Platz, auf dem Kirch­platz, in der 900 Meter lan­gen Fuß­gän­ger­zo­ne “Bür­ger”, in der Keil­stra­ße und der Schifferstraße.

Seestadtfest – Landgang Bremerhaven 2016

Die Stars des See­stadt­fes­tes wer­den sicher­lich wie­der die Segel­schif­fe sein. Die Bark “Alex­an­der von Hum­boldt II” ist natür­lich das Flagg­schiff — Bre­mer­ha­ven ist ihr Hei­mat­ha­fen. Dazu gesellt sich die 114 Meter lan­ge rus­si­sche Vier­mast­bark “Kru­sen­s­tern” — eben­falls ein gern gese­he­ner Gast in der See­stadt. Der Rah­seg­ler wur­de vor 90 Jah­ren auf der Geest­e­mün­der Teck­len­borg-Werft “Padua” gebaut.

Seestadtfest – Landgang Bremerhaven 2016

Fast genau­so eng ist das pol­ni­sche Voll­schiff Dar Mlod­zie­zy mit der See­stadt ver­bun­den — der 94 Meter lan­ge Drei­mas­ter war schon bei der Sail 1986 dabei und hat seit­dem einen eige­nen, als Ver­ein ein­ge­tra­ge­nen Freun­des­kreis in der Stadt.

Seestadtfest – Landgang Bremerhaven 2016

Sehr sel­ten sind im Nor­den zu sehen ist der spa­ni­sche Drei­mas­ter “Nao Vic­to­ri”, eine ori­gi­nal­ge­treue Replik jenes Drei­mas­ters, mit dem Fer­di­nand Magel­lan zu Beginn des 16. Jahr­hun­derts die ers­te Welt­um­se­ge­lung absol­vier­te. Auch der por­tu­gie­si­sche 68 Meter lan­ge “San­ta Maria Manue­la” Vier­mast­gaf­fel­scho­ner ist sel­ten an unse­rer Küs­te zu sehen.

Schiffe, Häfen und mehr

Mit der Extra­Tour “Schif­fe, Häfen und mehr”, die das His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven am 12. Mai 2016 um 15.30 Uhr anbie­tet, unter­nimmt der Besu­cher einen Streif­zug durch die Stadt­ge­schich­te von Bre­mer­ha­ven. Mar­ti­na Otto zeigt bei einem Rund­gang durch die gesam­te Dau­er­aus­stel­lung, wie vor allem Schif­fe und Häfen die Ent­wick­lung der Stadt beeinflussten. 

Schiffe, Häfen und mehr

Die Tour star­tet bei der Grün­dung eines Hafens für Bre­men 1827. In den nächs­ten 100 Jah­ren stieg Bre­mer­ha­ven zum größ­ten Aus­wan­der­er­ha­fen Euro­pas auf. Das Aus­wan­de­rer­ge­schäft begüns­tig­te die Ent­ste­hung von Ree­de­rei­en und Werf­ten, so dass Bre­mer­ha­ven zu einer Hafen­stadt von inter­na­tio­na­lem Rang wur­de. Wei­te­re wich­ti­ge Wirt­schafts­zwei­ge bil­de­ten Hoch­see­fi­sche­rei und Fisch­wirt­schaft. Zeit­wei­se bil­de­te der Fische­rei­ha­fen den größ­ten Fische­rei­ha­fen des euro­päi­schen Kon­ti­nents. In den Häfen wur­den und wer­den eine Viel­zahl an Waren umge­schla­gen, von denen bei­spiel­haft der Bana­nen­um­schlag vor­ge­stellt wird.

Mar­ti­na Otto zeigt den Schiff­bau in Bre­mer­ha­ven anhand einer rekon­stru­ier­ten Werft mit Schiff­bau­platz, Schmie­de, Büros und Werft­ar­bei­ter­wohn­haus. Den Abschluss der Füh­rung bil­det der wei­te­re Ver­lauf der Stadt­ge­schich­te bis in die 1950er Jahre.

Die Füh­rung ist im Ein­tritts­preis ent­hal­ten. Treff­punkt ist das Foy­er.
Pres­se­mit­tei­lung:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: HMB aktu­ell 18/16 – 04.05.2016