100 Jahre Gemüse- und Obsthandel Vehmeier

Es gibt sie nicht mehr häu­fig, die gro­ßen Jubi­lä­en. Die Zeit ist zu schnell­le­big gewor­den. Was heu­te gegrün­det wird, dass erlebt oft­mals nicht den fünf­ten Geburtstag.

Vehmeier

Bei der Obst- und Gemü­se­hand­lung Veh­mei­er in Bre­mer­ha­ven ist das anders. Die sind bereits in der vier­ten Gene­ra­ti­on dabei und kön­nen in die­sen Mai­ta­gen ihr hun­derts­tes Jubi­lä­um zur Fir­men­grün­dung fei­ern. Herz­li­chen Glück­wunsch.

Ob kana­ri­sche Bana­nen – vor hun­dert Jah­ren wirk­lich eine Beson­der­heit – ob Kohl, Peter­si­lie, Äpfel oder Mohr­rü­ben, bei Veh­mei­ers gab es schon immer alles zu kau­fen. Und heu­te wer­den auch Kin­der­gär­ten belie­fert und Alten­hei­me, Kran­ken­häu­ser und Schiffs­aus­rüs­ter und Restau­rants. Wer irgend­et­was benö­tigt ruft bei Veh­mei­er an: ”Es gibt nichts, was wir nicht lie­fern kön­nen!” lau­tet die Devise.

Vor hun­dert Jah­ren gab es noch kei­ne auto­ma­ti­schen Waa­gen, Vehmeierda wur­de noch mit Gewich­ten gewo­gen. Es gab auch kaum Last­kraft­wa­gen. Noch bis weit nach Ende des  Zwei­ten Welt­krie­ges wur­de die Ware in Kör­ben mit dem Pfer­de­fuhr­werk zum Kun­den gebracht, bis man sich 1950 ent­schloss, statt der lang­sa­men Pfer­de­fuhr­wer­ke Lie­fer­wa­gen anzuschaffen.

Aber der Name Veh­mei­er war in Bre­mer­ha­ven schon in aller Erfrischungshalle VehmeierMun­de, als Theo­dor Veh­mei­er noch nicht ein­mal an die Grün­dung sei­nes Gemü­se- und Obst­han­dels gedacht hat. Sein Groß­va­ter Fried­rich Otto unter­hielt näm­lich seit 1905 Bre­mer­ha­vens ers­te Trink­hal­le — in der Keil­stra­ße am Alten Hafen stand sie. Und bereits in der Trink­hal­le wur­den Bana­nen ver­kauft. In gro­ßen Stau­den hin­gen sie vor dem Verkaufsfenster.

Der Gemü­se- und Obst­han­del Veh­mei­er nahm in den 1930er VehmeierJah­ren Fahrt auf. Die Lager­räu­me in der heu­ti­gen Zep­pe­lin­stra­ße plat­zen aus allen Näh­ten, und so zog man um nach Geest­e­mün­de in die All­mers­stra­ße. Doch 1944 wur­de dem geschäft­li­chen Trei­ben ein jähes Ende gesetzt: Das Geschäft fiel einem Bom­ben­an­griff zum Opfer. Aber schon bald fand man in der Sör­lang­stra­ße Ersatz­räu­me, und 1958 ging es mit Sack und Pack in die Ufer­stra­ße. Hier gab es erst­mals moder­ne Kühlräume.

Auch in den Fol­ge­jah­ren blieb der Gemü­se- und Obst­han­del Veh­mei­er von wei­te­ren Schick­sals­jah­ren nicht ver­schont. Zum VehmeierBei­spiel brann­te 1976 der Betrieb aus. Alle Fami­li­en­mit­glie­der pack­ten mit an und man führ­te die Geschäf­te für ein hal­bes Jahr vom Wohn­zim­mer aus. “Alle packen mit an, “ die­se Devi­se hat den Betrieb stark gemacht und alle Wid­rig­kei­ten – vom zu Ende gehen­den Kai­ser­reich und dem Ers­ten Welt­krieg über die Wei­ma­rer Repu­blik, dem Nazi-Regime und dem Zwei­ten Welt­krieg bis in die Gegen­wart hin­ein – bestehen las­sen. Und so sind auch heu­te noch alle Veh­mei­ers dabei: Mut­ter Inge Mey­er (gebo­re­ne Veh­mei­er) Sohn Mat­thies Mey­er  und sei­ne Ehe­frau Sil­ke Meyer.

Quel­len:
Nordsee-Zeitung.de
th-vehmeier.de

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