Schon im August musste Buchhandlung Mügge aufgeben

Seit man Bücher auch elek­tro­nisch lesen kann, tun sich vie­le loka­le Buch­hand­lun­gen schwer. Gegen die Inter­net­ver­sen­der, allen vor­an Ama­zon, hilft nur eines: kom­pe­ten­te Bera­tung durch freund­li­che Ver­käu­fer und ein nöti­ges Maß an Kulanz bei einem Fehl­kauf.Buchhandlung MüggeEs war die in Lehe gebo­re­ne Thea Müg­ge, die nach dem Krieg den Mut hat­te, sich mit 52 Jah­ren mit einer eige­nen Buch­hand­lung selb­stän­dig zu machen. Sie erwarb bereits 1947 von der ame­ri­ka­ni­schen Mili­tär­re­gie­rung die Lizenz zur Grün­dung der “Buch­hand­lung Mügge”.

Zunächst rich­te­te sie in einer Bara­cke mit Büchern aus ihrem Pri­vat­be­sitz eine Leih­bi­blio­thek ein. Vier Jah­re spä­ter konn­te sie in das wie­der­auf­ge­bau­te Geschäfts­haus der Städ­ti­schen Spar­kas­se zie­hen. 1969 ver­kauf­te sie ihre Buch­hand­lung, die bis zur Schlie­ßung im August 2013 den Namen “Buch­hand­lung Müg­ge” trug.

Wir sind die Buch­hand­lung mit der guten Bera­tung und der umfas­sen­den Aus­wahl!”, so war es bis zum Schluss auf der Home­page der Buch­hand­lung Thea Müg­ge GmbH zu lesen. Aber der Inha­ber Nor­bert Mat­tern hat es nicht geschafft, sich gegen den Inter­net-Buch­han­del zu behaup­ten. Auch die wöchent­lich wech­seln­den Ange­bo­te – Bücher, die vor dem Laden­ein­gang aus­ge­legt und zu Schleu­der­prei­sen ver­kauft wur­den – führ­ten nicht aus der Kri­se her­aus. Die Eigen­ka­pi­tal­aus­stat­tung war wahr­schein­lich zu dürf­tig. Lie­fe­ran­ten sol­len auf Vor­aus­zah­lung bestan­den haben. Schließ­lich wur­de das Geschäft im Rah­men des Insol­venz­ver­fah­rens abge­wi­ckelt. Bleibt nur die Hoff­nung, dass kei­ne Gläu­bi­ger Nach­tei­le erlei­den mussten.
Quel­len:
boersenblatt.net vom 13.02.2012 und 17.05.2013
Nord­see-Zei­tung vom 07.10.2013

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.