Verschlagwortet: Vereine

125 Jahre Posaunenchor Neuenwalde

125 Jah­re Posau­nen­chor Neuenwalde

Die Grün­dung des Posau­nen­chors liegt laut münd­li­cher Über­lie­fe­rung im Jahr 1895”, schreibt der Neu­en­wal­der Klaus Schrie­ver in sei­ner Fest­schrift über den Ver­ein. 125 Jahre Posaunenchor NeuenwaldeAus den Anfangs­jah­ren soll nichts erhal­ten geblie­ben sein. Nur eine Rech­nung über ver­schie­de­ne Instru­men­te der säch­si­schen Fir­ma August Glier in Mark­neu­kir­chen wur­de bei einer akri­bi­schen Suche im Pfarr­ar­chiv gefun­den. Acht Flü­gel­hör­ner, drei Tenor­hör­ner, ein Bari­ton­horn, eine Zug­po­sau­ne, ein Bass­horn und diver­ses Zube­hör hat dem­nach der dama­li­ge Pas­tor Hein­rich Rüt­her bestellt. Als Gesamt­preis weist die Rech­nung den Betrag von 575,75 Reichs­mark aus.

Pas­tor Rüt­her, so ist in der Nord­see-Zei­tung vom 5. Juni 2020 zu lesen, war im Jah­re 1897 sowohl Vor­sit­zen­der des Hymen­dor­fer und des Neu­en­wal­der Posau­nen­chors als auch Vor­sit­zen­der der Kreis­ver­ei­ni­gung der Posau­nen­chö­re. Der Kreis­ver­ei­ni­gung gehör­ten damals die Posau­nen­chö­re aus Ring­stedt, Elm­lo­he, Hymen­dorf, Weh­den und Neu­en­wal­de an.

Mit dem Weg­gang von Pas­tor Rüt­her zum Aus­bruch des Ers­ten Welt­krie­ges soll der Chor geruht haben, bis es im Jah­re 1925 mit Pas­tor Els­ter und Leh­rer Nor­den­holz einen Neu­an­fang gab. Zeit­gleich mit die­sem Neu­an­fang soll­te auch der Krem­pe­l­er Posau­nen­chor gegrün­det wor­den sein. 

Zum 100-jäh­ri­gen Bestehen von Hymen­dorf gab der Posau­nen­chor am 16. Juni 1929 ein Kon­zert. Im Jah­re 1932 schrieb ein Chro­nist, dass “der Posau­nen­chor unter sei­nem eif­ri­gen neu­en Diri­gen­ten Haupt­leh­rer Nor­den­holz einen schö­nen Auf­schwung genom­men” habe.

Über das Chor­le­ben wäh­rend des Zwei­ten Welt­krie­ges konn­ten kei­ne Auf­zeich­nun­gen gefun­den wer­den. Zum 1. Juni 1947 wur­de der Posau­nen­chor zu einem Posau­nen­fest nach Ottern­dorf ein­ge­la­den. Der dama­li­ge Leh­rer Ger­hard Sklad­ny lei­te­te zu jener Zeit den Posau­nen­chor. Sein Nach­fol­ger wur­de der Krem­pe­l­er Leh­rer Hin­rich Korleiss, der von dem Neu­en­wal­der Leh­rer Richard Bie­der abge­löst wurde.

Die­ser hat­te die Lei­tung nur für kur­ze Zeit inne, bis Die­ter Schnei­der, Leh­rer aus Sie­vern, an sei­ner Stel­le trat. Ihm folg­te als Diri­gent der Bre­mer­ha­ve­ner Ange­stell­te Ernst August Lüh­mann. Schließ­lich wur­de Wil­li Als­guth für die Zeit von 1962 bis 2015 Vor­sit­zen­der und Chorleiter.

Im August des Jah­res 1995 konn­te der Posau­nen­chor sei­nen 100. Geburts­tag fei­ern. Die Neu­en­wal­der Gast­wirt­schaft “Zur Trau­be” stell­te ihren Saal für einen Kom­mers­abend zur Ver­fü­gung, an dem auch der dama­li­ge Land­rat Mar­tin Döscher eine Rede gehal­ten hat.

Zum 125-jäh­ri­gen Geburts­tag des Posau­nen­cho­res soll­te im Rah­men der Mitt­som­mer­nacht am 20. Juni 2020 eine wür­di­ge Fei­er statt­fin­den.  Auf­grund der Coro­na-Pan­de­mie kann die­ses Vor­ha­ben nicht rea­li­siert wer­den. Aber die sechs akti­ven Blä­ser pro­ben unter stren­ger Ein­hal­tung der Hygie­ne­re­geln wie­der jeden Mon­tag von 20 bis 22 Uhr im Gemeindesaal.

Der Posau­nen­chor sucht Nach­wuchs­mit­glie­der. Wer Lust hat kann sich an den Lei­ter Klaus Schrie­ver wen­den. Laut Nord­see-Zei­tung ist er unter der Tele­fon­num­mer 04707/892 zu erreichen.
Quel­len:
A. Schoe­ner: Das Feu­er erfolg­reich wei­ter­ge­ben, Nord­see-Zei­tung v. 5.6.2020

 

Der Club der Navigationsschüler von 1886

Der Club der Navi­ga­ti­ons­schü­ler von 1886

Der Nord­deut­sche Bund erließ im Jah­re 1869 eine “Bekannt­ma­chung, betref­fend die Prü­fung der See­schif­fer und See­steu­er­leu­te auf Deut­schen Kauf­fahrt­ei­schif­fen”. Auf­grund der star­ken Zunah­me der Über­see­schiff­fahrt in den Unter­we­ser­hä­fen Bre­mer­ha­ven und Geest­e­mün­de bemüh­te sich die Geest­e­mün­der Bür­ger­schaft um die Grün­dung einer Navigationsschule.

Der Club der Navigationsschüler von 1886

Am 9. Febru­ar 1878 ver­füg­te das preu­ßi­sche Han­dels­mi­nis­te­ri­um den Bau der Navi­ga­ti­ons­schu­le in Geest­e­mün­de. Der Navi­ga­ti­ons­leh­rer Kapi­tän Jung­claus aus Grü­nen­deich küm­mer­te sich um die Errich­tung und um die Ein­rich­tung. Am 14. Okto­ber 1879 nahm die “König­lich Preu­ßi­sche Navi­ga­ti­ons­schu­le zu Geest­e­mün­de” ihre Lehr­tä­tig­keit auf. in der Buss­e­stra­ße — auf der Deich­kro­ne bei der Ein­fahrt zum Han­dels­ha­fen – wur­de eine Steu­er­manns- und eine Schif­fer­klas­se unterrichtet.

Am 11. April 1886 beschlos­sen 15 Schü­ler, den “Stamm­tisch der Navi­ga­ti­ons­schü­ler” zu grün­den. Aus die­sem Stamm­tisch ging spä­ter der “Club der Navi­ga­ti­ons­schü­ler von 1886” her­vor. “Auf uns­rer Brust stolz tra­gen wir die Far­ben Schwarz-Weiß-Rot, und die­se schö­ne Far­ben­zier krönt Treue bis zum Tod“, beginnt seit jeher das Far­ben­lied, das immer noch auf allen offi­zi­el­len CNS-Ver­an­stal­tun­gen gesun­gen wird.

Der Club der Navigationsschüler von 1886

Im Jah­re 1916 wur­de die Schu­le umbe­nannt. Sie bekam den Namen See­fahrts­schu­le Geest­e­mün­de. Am 18. Sep­tem­ber 1944 ging die See­fahrts­schu­le in Flam­men auf. Es dau­er­te bis zum Jah­re 1952, bis ein neu­es Gebäu­de am glei­chen Platz ein­ge­weiht wer­den konn­te. Im Jah­re 1975 wur­de aus der ehe­ma­li­gen “König­lich Preu­ßi­sche Navi­ga­ti­ons­schu­le zu Geest­e­mün­de” schließ­lich die Hoch­schu­le Bremerhaven.

Bis 1979 fand der Club der Navi­ga­ti­ons­schü­ler von 1886 auch in unru­hi­gen Zei­ten immer genü­gend Nach­wuchs. Der bleibt seit 1979 aller­dings aus, weil in jenem Jahr in Bre­mer­ha­ven die nau­ti­sche Aus­bil­dung ein­ge­stellt wur­de. Seit­her ver­al­tet die “Beleg­schaft”. Um dem ent­ge­gen­zu­wir­ken haben sich die Mit­glie­der ent­schlos­sen, auch ehe­ma­li­gen Navi­ga­ti­ons­schü­lern ande­rer See­fahrts­schu­len den Zugang zum CNS zu ermög­li­chen. So soll die ältes­te deut­sche nau­ti­sche Kame­rad­schaft vor dem Aus­ster­ben geret­tet werden.

Die 83 Mit­glie­der tref­fen sich jeden ers­ten Don­ners­tag im Monat um 20 Uhr zum Stamm­tisch in der Strand­hal­le und pfle­gen die See­fahrts­tra­di­ti­on und Kame­rad­schaft unter den nau­ti­schen und tech­ni­schen Offizieren.

Wenn­gleich die Schü­ler sich nach der Aus­bil­dung auch aus den Augen ver­lo­ren haben, der CNS war und ist die Klam­mer, die sie alle zusammenhält. 
Quel­len:
“Das Far­ben­lied muss sit­zen”, Nord­see-Zei­tung vom 08.01.2015, Seite12
Har­ry Gab­cke: Bre­mer­ha­ven in zwei Jahr­hun­der­ten – 1827 — 1918, Seite120
CNS von 1886
wiki­pe­dia

Als sich unverheiratete Frauen noch in Spinnstuben trafen

Es ist noch gar nicht so lan­ge her, dass es sich für unver­hei­ra­te­te Frau­en nicht schick­te, ein Wirts­haus zu betre­ten. Soweit sie das ent­spre­chen­de Alter hat­ten, tra­fen sich im Wirts­haus die jun­gen Män­ner. Mäd­chen aber ver­sam­mel­ten sich übli­cher­wei­se in den Spinn­stu­ben, um für die Aus­steu­er zu spin­nen oder ande­re Hand­ar­bei­ten zu verrichten.

Spinnstube (mehr …)

Ein Schutzengel für den Leher Verein “Rückenwind”

Es schien so, als wür­de der Leher Ver­ein “Rücken­wind” sei­ne Arbeit ein­stel­len müs­sen. Fünf Ange­stell­te sol­len ihre Kün­di­gung bereits erhal­ten haben. So war es jeden­falls am 09.07.2014 in der Nord­see-Zei­tung zu lesen. Dabei hat­ten alle Ange­stell­te bereist Opfer gebracht und auf die Hälf­te ihres Gehal­tes verzichtet.

Rückenwind

Rücken­wind für Leher Kin­der e.V.“ ent­stand im August 2003 als gemein­nüt­zi­ger Ver­ein auf Initia­ti­ve von Erwerbs­lo­sen, Rent­nern und Pen­sio­nä­ren unter­schied­li­cher Natio­na­li­tä­ten aus päd­ago­gi­schen, hand­werk­li­chen und künst­le­ri­schen Beru­fen. Sie alle woll­ten mit Kin­dern aktiv wer­den und arbei­ten für den Ver­ein ehren­amt­lich. Dank vie­ler Spen­den und der finan­zi­el­len Unter­stüt­zung der Stadt Bre­mer­ha­ven mit 30.000 Euro pro Jahr konn­te der Ver­ein fünf Fach­leu­te als fes­te Mit­ar­bei­ter gewinnen.

Seit 2009 nimmt die Spen­den­be­reit­schaft rapi­de ab. Es sind nur noch 29.000 Euro in der Ver­eins­kas­se. Um die 60 bis 80 Kin­der ver­nünf­tig betreu­en und ihnen täg­lich eine war­me Mahl­zeit anbie­ten zu kön­nen, benö­tigt “Rücken­wind” jähr­lich etwa 180.000 Euro. Auch die Kos­ten für Mie­te, Gehäl­ter, Hono­rar­kräf­te, Ener­gie, Pro­jekt­ta­ge und Son­der­ak­tio­nen müs­sen hier­von bezahlt wer­den. Für das Jahr 2015 rech­net der Ver­ein mit einem Fehl­be­trag von 150.000 Euro. So scheint eine Auf­lö­sung des Ver­eins bis zum Jah­res­en­de unausweichlich.

Aber jetzt scheint der Him­mel extra für den Ver­ein einen spe­zi­el­len Schutz­en­gel abge­stellt zu haben. Der Kri­sen­be­richt in der Nord­see-Zei­tung hat bei vie­len Bür­gern Gehör gefun­den. Aus dem gesam­ten Bun­des­ge­biet sol­len sich Men­schen gemel­det haben, die den für die­ses schwie­ri­ge Wohn­vier­tel so wich­ti­gen Ver­ein unter­stüt­zen wol­len. “Ich wer­de einen Dau­er­auf­trag von hun­dert Euro monat­lich für Rücken­wind ein­rich­ten. Die Leher Kin­der brau­chen es“, soll ein ehe­ma­li­ger Bre­mer­ha­ve­ner auf die Face­book-Sei­te der Nord­see-Zei­tung notiert haben. Ein wei­te­rer Spen­der stellt fest: “Wenn Rücken­wind schlie­ßen muss, ist das ein Armuts­zeug­nis für die Stadt.”

Die Leis­tung des Leher Ver­eins hat in der Ver­gan­gen­heit bun­des­weit für Auf­se­hen gesorgt. Im Jahr 2009 wur­de Rücken­wind mit dem Bun­des­ver­dienst­kreuz aus­ge­zeich­net. Der Ver­ein “Rücken­wind für Leher Kin­der e.V.” freut sich über jede Unter­stüt­zung: Spen­den auf das Kon­to des För­der­ver­eins sind genau­so will­kom­men wie eine bei­trags­pflich­ti­ge Mit­glied­schaft im “Freun­des- und För­der­kreis Rücken­wind e.V.”.

Shanty-Chor Bremerhaven feiert 45. Geburtstag

Shan­tys sind Lie­der der Matro­sen zu gemein­schaft­li­cher har­ter Arbeit auf Segel­schif­fen vor dem Mast und las­sen sich in ihrem Ursprung von zir­ka 1450 bis etwa 1875 mit dem Auf­kom­men der Dampf­schif­fe zurückverfolgen.

Shanty-Chor Bremerhaven

Bedingt durch die Art der Arbeit —  Lich­ten des Ankers, Set­zen der Segel — haben sich auch unter­schied­li­che Arten von Shan­tys gebil­det. Der bekann­te Shan­ty “What shall we do with a drun­ken Sail­or” wur­de beim Aus­wech­seln der Mann­schaft gesungen.

An Bord eines Schif­fes wird man heu­te kei­ne Shan­tys mehr zu hören bekom­men. Dafür sind vor allem in Hafen- oder Küs­ten­städ­ten Shan­ty-Chö­re anzu­tref­fen, die das tra­di­tio­nel­le Lied­gut pfle­gen. Wer dem ryth­mi­schen Gesang eines Shan­ty-Cho­res zuhört, glaubt sich in die Zeit der Wind­jam­mer zurück­ver­setzt. Auch im Bin­nen­land – in küs­ten­fer­nen Orten – gibt es Shan­ty-Chö­re. Sogar im säch­si­schen Gör­litz gibt es seit vie­len Jah­ren einen Shan­ty-Chor.

In Bre­mer­ha­ven wird die­se schö­ne Tra­di­ti­on nun schon seit Jahr­zehn­ten gepflegt. Unver­ges­sen bleibt Gün­ther Bockel­mann, der bis zu sei­nem Tode im Jah­re 2009 als “Hein Mück aus Bre­mer­ha­ven“ auftrat.

Und eben­so fei­ert der Shan­ty-Chor Bre­mer­ha­ven, der 1968 gegrün­det wur­de, in die­sem Jahr sei­nen 45. Geburts­tag und zählt damit zu den fünf ältes­ten Shan­ty-Chö­re in Deutsch­land. In ganz uropa waren die Chor­mit­glie­der in die­sen Jah­ren unter­wegs und haben sich einen her­vor­ra­gen­den Ruf erar­bei­tet. Aus den Ver­kauf der Lang­spiel­plat­ten und CD’s hat der Chot zwar kei­ne Reich­tü­mer anhäu­fen kön­nen, aber es reicht, um auf Mit­glieds­bei­trä­ge ver­zich­ten zu können.

Natür­lich ist nicht nur der Shan­ty-Chor selbst älter gewor­den, auch der Alters­durch­schnitt sei­ner Mit­glie­der nimmt von Jahr zu Jahr zu. Das jüngs­te Mit­glied zählt 63 Len­ze. Daher ist jeder will­kom­men, der im Chor mit­sin­gen möch­te. Immer mitt­wochs um 19 Uhr fin­den die Pro­ben statt im Senio­ren­treff Grün­hö­fe, Auf der Bult 10 in Bremerhaven.

Quel­len:
Nord­see-Zei­tung vom 24.10.2013
de.wikipedi.org