Kulturhistorisches Museum Görlitz — Barockhaus

Portal am Barockhaus Neißstraße 30 in GörlitzEin Haus unmit­tel­bar an der via regia bele­gen konn­ten sich nur gut betuch­te Bür­ger leis­ten. Die­se für Gör­litz typi­schen Hal­len­häu­ser, die zur Blü­te­zeit des Han­dels erbaut wur­den, ver­ein­ten oft­mals Wohn­haus, Kon­tor, Lager und Brau­hof. In den präch­tig aus­ge­stat­te­ten Häu­sern mit hoher Zen­tral­hal­le, Renais­sance­saal und ver­win­kel­ten Trep­pen­häu­sern leb­ten Groß- und Fernhändler.

So kBarockhaus Neißstraße 30, errichtet 1726 – 1729am einst auch der Zit­tau­er Damast­händ­lers Johann Chris­ti­an Ameiß nach Gör­litz und ließ sich 1727 bis 1929 das heu­te auch als Barock­haus bekann­te Wohn­ge­bäu­de Neiß­stra­ße 30 erstel­len. Seit 1951 gehört das Haus, das eng mit der Geschich­te der Stadt Gör­litz und der Ober­lau­sitz ver­bun­den ist, dem Kul­tur­his­to­ri­schen Muse­um Görlitz.

Die Samm­lun­gen des Muse­ums umfas­sen Zeu­gen zur Stadt­ge­schich­te von den Anfän­gen der Besied­lung bis zur Gegen­wart, Gemäl­de des 18. bis 20. Jahr­hun­dert, Kunst­hand­werk und Bestän­de zur Wis­sen­schafts­ge­schich­te der Ober­lau­sitz, ein Phy­si­ka­li­sches Kabi­nett aus dem 18. Jahr­hun­dert sowie Per­so­nal­aus­stel­lun­gen zu dem Phi­lo­so­phen Jakob Böh­me. Das umfang­reich reno­vier­te Barock­haus in der Gör­lit­zer Neiß­e­stra­ße 30 dient als Museum.Adolf Gottlob Zimmermann, Öl auf Leinwand, 1825: Die Schwestern Amalie Louise und Hermine Mathilde Geller

Barockofen (um 1720) aus Neu-HörnitzIn der Aus­ga­be Sep­tem­ber 2011 berich­te­te die Stadt­BILD, dass die Gör­lit­zer ihr in den letz­ten Jah­ren für ins­ge­samt 8,4 Mil­lio­nen Euro pracht­voll restau­rier­tes Barock­haus am 29. Juli 2011 wie­der in Besitz neh­men konn­ten.  Bis zu 9 Farb­schich­ten der wert­vol­len Stuck­de­cken muss­ten ent­fernt wer­den, um in allen Räu­men den Ori­gi­nal­zu­stand wie­der her­zu­stel­len. Die alten Fuß­bö­den wur­den erhal­ten und Fens­ter und Türen denk­mal­ge­recht erneu­ert. Ein baro­cker Ofen aus der Zeit um 1720 wur­de aus dem Amts­ver­wal­ter­haus Schloss Neu-Hör­nitz her­bei­ge­schafft und ziert nun den Gro­ßen Salon der Ameiß­schen Wohnung.

Historischer Saal der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften, eingerichtet nach 1804Im 1. Stock hat die Ober­lau­sit­zi­sche Biblio­thek der Wis­sen­schaf­ten mit ihren wert­vol­len Buch­be­stän­den Ein­zug gehal­ten. Der wohl schöns­te Biblio­theks­saal Deutsch­lands ver­setzt sei­ne Besu­cher unwei­ger­lich ins Erstau­nen. Doch auch in der 2. Eta­ge wer­den sich die Besu­cher nicht lang­wei­len: Samm­lun­gen der Ober­lau­sit­zer Gesell­schaft der Wis­sen­schaf­ten mit dem der Gelehrte Adolf Traugott von Gersdorfein­zig­ar­ti­gen Phy­si­ka­li­schen Kabi­nett des Adolph Trau­gott von Gers­dorf mit sei­nen teils sku­ri­len Elek­tri­fi­zie­rungs­ma­schi­nen zie­hen die Auf­merk­sam­keit auf sich. Es kön­nen hier gar nicht alle Samm­lun­gen auf­ge­zählt wer­den. Doch die his­to­risch bedeut­sa­men und wert­vol­len Gemäl­de und Sti­che bekann­ter schle­si­scher, Ober­lau­sit­zer und deut­scher Künst­ler aus der Epo­chen der Roman­tik und der Auf­klä­rung sol­len hier erwähnt werden.

Das Barock­haus Neiß­stra­ße 30 kann diens­tags bis sonn­tags von 10:00 bis 17:00 Uhr besich­tigt werden.

Quel­len:
Säch­si­sche Zei­tung vom 1. August 2011
Stadt­BILD Aus­ga­be Sep­tem­ber 2011
Kunst­his­to­ri­sches Muse­um Gör­litz
wikipedia.org

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