An der Hamburger Hafenmeile feiern dieses Jahr Hunderttausende Besucher den 824. Hafengeburtstag. Mitten drin, direkt an den Landungsbrücken, liegt die Cap San Diego, das größte fahrtüchtige Museumsschiff der Welt.
Der Hamburger Hafengeburtstag, eines der Veranstaltungs-Highlights der Elbmetropole, ist das größte Hafenfest weltweit — das sind vier Tage spannende und unterhaltsame Attraktionen zu Wasser, zu Land und in der Luft. Sportliche Boote, imposante Segler und altehrwürdige Frachter tummeln sich Jahr für Jahr im Hafenbecken, während rund 1,5 Millionen Besucher das muntere Treiben an Land und zu Wasser genießen. Krönender Auftakt und Abschluss sind die eindrucksvollen Ein- und Auslaufparaden der Segelschiffe und das abendliche Feuerwerk. Ein weiteres Highlight auf der Elbe sind die beeindruckenden Ozeanriesen, wie die AIDAsol, Queen Mary 2 oder Star Flyer, die die Hansestadt und ihre Besucher wieder einmal ins Staunen versetzen werden.
Es hat nicht sollen sein. Es kamen nicht genügend Tagestouristen, um die 107 Jahre alte Bark wirtschaftlich fahren zu lassen. So wird die “Alexander von Humboldt” den Hafen von Freeport in Kürze verlassen und Kurs auf das Mittelmeer nehmen. Der Eigner trägt sich mit Gedanken, dass Schiff wieder zu veräußern. Es soll schon Verhandlungen mit mehreren Interessenten geben.
“Bremerhaven werden wir wieder am 13. Juni 2013 als ersten deutschen Hafen anfahren”, hat der Kapitän der 117,5 Meter langen Viermastbark am 9. Juli 2012 kurz vor dem Auslaufen aus Bremerhaven noch versprochen. Dann hieß es: “Leinen los” für die Weltumsegelung.
Nun kommen die russischen Sailers zurück. Und da so eine 37 000 Seemeilen lange Weltumsegelung kein Linienflug ist, verzögert sich eben auch die Ankunft der Bark: Sie wird in Bremerhaven voraussichtlich am 15. Juni 2013 einlaufen. Am Pingelturm soll sie mit einem “großen Hallo” empfangen werden und für zwei Tage an der Seebäderkaje festmachen.
Wie doch die Zeit vergeht! Drei Jahre sind seit der Sail 2010 schon wieder vergangen. Und die Vorbereitungen für die Sail 2015 laufen bereits auf Hochtouren. Denn Deutschlands größtes Treffen der Windjammer in Bremerhaven findet alle fünf Jahre statt.
Zum 12. August 2015 drängeln sie sich wieder die Weser hinauf: Mehr als 200 Traditionsschiffe, Hochseeyachten und Großsegler aus 16 Nationen werden ihren Kompass auf Bremerhaven ausrichten. Bereits am Vormittag des 12. August nehmen viele von ihnen Aufstellung zu einer Parade, vorneweg traditionell die “Gorch Fock” und die “Alexander von Humboldt II”.
Die erste Sail hat es in Bremerhaven 1986 gegeben. Zur Sail 2015 wird es aber ein paar organisatorische Veränderungen geben. Die freien Flächen rund um die Havenwelten sind mittlerweile bebaut. Als Ersatz soll das Veranstaltungsgelände nun bis zum Fischereihafen ausgedehnt werden. Shuttle-Busse sollen zwischen Havenwelten und Fischereihafen pendeln, vielleicht wird auch ein Pendelverkehr per Schiff eingerichtet. Auf jeden Fall sollen die bekannten Windjammer wie etwa die “Alexander von Humboldt II” oder die “Gorch Fock” im Neuen Hafen anlegen, andere Segler könnten im Fischereihafen liegen. Weitere Liegeplätze sind an der Ost- und Westseite des Kaiserhafens, an der Seebäderkaje und im Museumshafen vorgesehen.
2,8 Millionen Euro soll die Großveranstaltung kosten, auf die die erwarteten eine Millionen Besucher durch 7000 Plakatwände in 64 Städten aufmerksam gemacht werden. Aber vielleicht wird das Geld nicht ausreichen. Möglicherweise muss das verschlickte Hafenbecken des Neuen Hafens auf eine Tiefe von 7,50 Metern ausgebaggert werden, damit die großen Segelschiffe keine Grundberührung bekommen. Würde ein Schiff während der Sail 2015 durch Grundberührung Schaden nehmen, müsste die Stadt Bremerhaven für die Reparaturkosten haften. Auf jeden Fall können die Baggerarbeiten schnell eine weitere Million Euro verschlingen, denn Hafenschlick ist Sondermüll und muss entsprechend entsorgt werden.
Bundespräsident Joachim Gauck hat für die vom 12. bis 16. August 2015 andauernde Sail 2015 die Schirmherrschaft übernommen. Weitere Informationen: Organisationskomitee “Sail Bremerhaven 2015”
Die am 25. Februar 1911 bei der Hamburger Werft Blohm & Voss vom Stapel gelaufene “Peking” ist eine Viermast-Stahlbark und gehörte zu den berühmten Flying P‑Linern der Reederei F. Laeisz. Wie alle Segelschiffe der Reederei aus Hamburg beginnt ihr Name (seit 1877 generell) mit einem „P“ und wurde nach Chinas Hauptstadt Peking benannt. Sie war als Frachtschiff für Nitrate zwischen Europa und Chile unterwegs. Heute liegt sie als Museumsschiff in New York am Pier des South Street Seaport Museum.
Seit einigen Jahren wird versucht, den legendären Windjammer von New York nach Hamburg zurückzuholen, um es an den 50er-Schuppen am Hafenmuseum festzumachen. Zur Finanzierung des Unternehmens fehlen aber noch einige Hunderttausend Euro. Und so hofft man in Hamburg auf Sponsoren, die das Geld für die Rückführung der “Peking” aufbringen. Bevor die Bark mit einem Dockschiff für etwa 1,2 Millionen Euro nach Hamburg gebracht werden kann, müsste allerdings noch in New York der sanierungsbedürftige Rumpf verstärkt werden. In Hamburg angekommen, ist eine komplette Rumpfsanierung unumgänglich. Die Zeit drängt: Bis Jahresende muss das Schiff den New Yorker Museumshafen verlassen haben, sonst wird es dort abgewrackt.
Wegen der Ähnlichkeit in Bauart und Größe hießen die letzten acht Viermastbarken von F. Laeisz “Die acht Schwestern”: “Pangani” (1903), “Petschili” (1903), “Pamir” (1905), “Peking” (1911), “Passat” (1911), “Pola” (1918), “Priwall” (1920) und “Padua” (1926; heute “Krusenstern”). Heute sind nur noch die “Passat” (Travemünde), die “Peking” (New York) und die “Krusenstern” (ex “Padua”) erhalten. Die “Krusenstern” ist das einzige der Schiffe, das als Segelschulschiff des russischen Ministeriums für Fischwirtschaft mit Heimathafen Kaliningrad heute noch zur See fährt. Die “Flying‑P Liner” segelten mit Massengütern zwischen Hamburg und Südamerika. Die besonders schnellen Windjammer mussten – anders als Dampfschiffe – keine riesigen Mengen Kohlen bunkern. Die “Peking” gehört zu den letzten dieser Segelschiffgeneration, die nicht umgebaut wurden. Sie hat noch nicht einmal einen Motor.
Die “Bounty” wurde 1961 für den Film Meuterei auf der Bounty nachgebaut. Das Schiff war die erste vollständige Rekonstruktion des gleichnamigen historischen Seglers aus dem 18. Jahrhundert.
2011 erlitt das Schiff einen großen Schaden an seiner Backbordseite, als versucht wurde, die “Bounty” in die Sportboothafenschleuse zu bugsieren. Anlass war der Besuch des Bremerhavener Hafenfestes im Jahre 2011. Für die Bremerhavener Sail 2015 sollte die “Bounty” das Flaggschiff sein. Leider hat sie am 29. Oktober 2012 ihren Kampf gegen die vom Hurrikan Sandy aufgepeitschten fünf Meter hohen Wellen verloren und ist nach dem Ausfall der Lenzpumpen etwa 140 Kilometer südöstlich von Cape Hatteras (North Carolina, USA) im Atlantik gesunken.
Der Besatzung gelang es noch, einen Notruf abzusetzen. Obwohl das Wetter sehr schwierig war – die Windgeschwindigkeit betrug 65 Kilometer pro Stunde – gelang es zwei Hubschraubern der Küstenwache, 14 Menschen aus ihren Rettungsinseln zu bergen. Eine 43jährige Frau konnte bewusstlos aus dem Wasser geborgen werden. Sie starb kurz darauf in einem Krankenhaus. Der 63jährige Kapitän ist im etwa 10 Grad kalten Wasser verschollen.
Quellen: Nordsee-Zeitung vom 31.10.2012 wikipedia
Den Abschluss der Windjammer-Saison 2012 macht am 5. Oktober die Bremerhavener Bark „Alexander von Humboldt II“. Sie kehrt von ihrer ersten Tall Ships’ Regatta und etlichen Törns und Hafenbesuchen zurück in den Heimathafen, wo dann ab 6. Oktober auch schon eine Reihe von Tagestörns auf dem Programm stehen. Nach einer Werftzeit heißt es dann am 27. Oktober im Neuen Hafen „Leinen los“ Kurs Gran Canaria und Karibik.
Die alte Bekannte hat Verspätung: Die russische Viermastbark „Krusenstern“ wird erst am Sonnabend, 1. September, in der Seestadt ankommen. Ursprünglich war der Großsegler bereits für den heutigen Donnerstag an der Seebäderkaje erwartet worden.
Der Aufenthalt in Bremerhaven ist für die „Krusenstern“ lediglich ein Zwischenstopp. Bereits am Montag, 3. September, wird der 117 Meter lange Segler seine Reise gegen 18 Uhr in Richtung Vigo (Spanien) fortsetzen.
Nach der Ankunft zwischen 10 und 11 Uhr am Sonnabend können Besucher das Schiff von 12 bis 18 Uhr besichtigen. „Open Ship“ heißt es auch am Sonntag von 10 bis 18 Uhr und am Montag von 10 bis 15 Uhr.
Ein anderer Großsegler hat seinen Besuch in Bremerhaven dagegen ganz abgesagt. Das russische Vollschiff „Mir“, das am 7. September erwartet wurde, wird erst im kommenden Jahr wieder die Seestadt ansteuern. Ein Grund für die Absage wurde zunächst nicht genannt. (mas)