Verschlagwortet: Segelschiffe

Die Windjammer kommen — Teil 1

 

28.000 Kubik­me­ter Schlick hat der Eimer­ket­ten­bag­ger „Bag­ger Bre­mer­ha­ven“ vom Grund der Ost­sei­te des  Neu­en Hafens geholt. Nun weist das Hafen­be­cken auf einer Län­ge von 330 Metern wie­der sie­ben Meter Was­ser­tie­fe auf. Jetzt kön­nen sie ein­lau­fen, die gro­ßen Wind­jam­mer, und zwi­schen Gru­ben­kran und Restau­rant “Pier 6” festmachen.

Windjammer

Das 108 Meter lan­ge pol­ni­sche 3‑Mast-Voll­schiff “Dar Mlod­zie­zy“ gehört zu den schnells­ten Seg­lern der Welt und hat an vie­len Regat­ten erfolg­reich teil­ge­nom­men. Mit der an ihren drei Mas­ten ver­teil­te Segel­flä­che von 3.015 Qua­drat­me­ter  kann der Groß­seg­ler eine Geschwin­dig­keit von 16,5 Kno­ten erreichen.

Mit ihren 214 Besat­zungs­mit­glie­dern kann die “Dar Mlod­zie­zy” 60 Tage auf See blei­ben. So ver­ließ der Wind­jam­mer am 3. Sep­tem­ber 1987 nach einer Abschieds­fei­er ihren Hei­mat­ha­fen Gdy­nia (Dan­zig) und begab sich auf eine gro­ße Welt­rei­se. Neben der stän­di­gen Besat­zung hat­ten sich 108 Stu­den­ten ver­schie­de­ner Fakul­tä­ten ein­ge­schifft. Erst nach neun lan­gen Mona­ten kehr­te der Seg­ler nach Polen zurück und mach­te am 28. Mai 1988 in Szc­ze­cin (Stet­tin) fest.

Als die “Dar Mlod­zie­zy” am 4. Juli 1982 in Gdy­nia in Dienst gestellt wur­de, hat wohl kaum jemand geahnt, dass Bre­mer­ha­ven ein­mal der zwei­te Hei­mat­ha­fen für das schö­ne Schiff wer­den soll­te. Mitt­ler­wei­le ist der Groß­seg­ler hier häu­fig zu Besuch. Auch zur  Sail 2015 wird er in Bre­mer­ha­ven zu Gast sein und im Neu­en Hafen fest­ge­macht haben.
Quel­le:
Andrzej Pere­pecz­ko: “Dar Mlod­zie­zy

Traditionssegler “Eye of the Wind” in Elsfleth

Nach zwölf­mo­na­ti­ger Abwe­sen­heit kehrt der Groß­seg­ler Eye of the Wind zurück nach Els­fleth. Zur Hafen­stadt an der Unter­we­ser hat das Schiff seit 104 Jah­ren eine enge Bin­dung. Ende April nimmt der Wind­jam­mer dann Kurs auf neue Aben­teu­er in Nord- und Ost­see – mit einer Schiffs­füh­rung an Bord, die aus­schließ­lich aus Frau­en besteht!

"Eye of the Wind"

Nora Marye Moro de Lan­ge besetzt die wich­tigs­te Posi­ti­on an Bord. Die in Bar­ce­lo­na gebo­re­ne Kapi­tä­nin erlern­te die tra­di­tio­nel­le See­mann­schaft zunächst auf nie­der­län­di­schen Platt­bo­den­schif­fen und an der See­fahrt­schu­le, bevor sie in der Crew der Eye of the Wind von der Decks­ma­t­ro­sin zur Steu­er­frau und schließ­lich im Alter von nur 32 Jah­ren zur „Num­mer 1“ auf­stieg. Die ver­blüff­ten, aber durch­weg posi­ti­ven Reak­tio­nen ihrer Mit­seg­ler nahm die Skip­pe­rin von Anfang an mit Humor: „Bei unse­ren Gäs­ten an Bord ent­schul­di­ge ich mich immer gleich für das Feh­len von blau­er Uni­form, Pfei­fe und Bart. Die Erwar­tun­gen an einen typi­schen Käpt’n Iglo erfül­le ich lei­der nicht.“ Bei allen Segel­törns hat die 33-Jäh­ri­ge zwei wei­te­re kom­pe­ten­te Frau­en an ihrer Sei­te: Lisa Kohl­mei­er (30) aus Kiel und Brit­ta Alten­hoff (34) aus Hagen wech­seln sich im zwei­mo­na­ti­gen Tur­nus als Steu­er­leu­te ab und beset­zen damit die zweit­wich­tigs­te nau­ti­sche Posi­ti­on an Bord des 330 Ton­nen schwe­ren Rahseglers. 

"Eye of the Wind"

Els­fleth und die Eye of the Wind – ver­bun­den seit mehr als 100 Jah­ren
Die Ankunft des Zwei­mas­ters, des­sen abwechs­lungs­rei­che Geschich­te eng mit Els­fleth ver­knüpft ist, wird für den frü­hen Mor­gen des 23. April erwar­tet. Nur weni­ge Fluss­ki­lo­me­ter weser­ab­wärts, in Ober­ham­mel­war­den, war das Schiff im Jahr 1911 bei der berühm­ten Lüh­ring-Werft erbaut und unter dem Namen „Fried­rich“ vom Sta­pel gelau­fen. „Nor­ma­ler­wei­se lau­fen wir Els­fleth zwei­mal im Jahr an“, erklärt die Kapi­tä­nin. „Denn hier fin­den wir opti­ma­le Bedin­gun­gen, um das Schiff jeweils für die bevor­ste­hen­de Som­mer- oder Win­ter­sai­son umzu­rüs­ten. Im Herbst 2014 mach­te die Teil­nah­me an einer Groß­seg­ler-Regat­ta mit Kurs auf Lon­don den plan­mä­ßi­gen Auf­ent­halt an der Weser lei­der unmöglich.“ 

"Eye of the Wind"

Gali­ons­fi­gur ver­sinkt im Nord­at­lan­tik
Bei der dies­jäh­ri­gen ein­wö­chi­gen Früh­jahrs-Werft­zeit steht eine ganz beson­de­re Auf­ga­be auf dem Arbeits­plan der Stamm­be­sat­zung: Wäh­rend der Atlan­tik-Pas­sa­ge zwi­schen den Azo­ren und der Kanal­in­sel Jer­sey sorg­te ein Stur­maus­läu­fer für raue See und star­ken Wel­len­schlag, der die Gali­ons­fi­gur der Eye of the Wind aus ihrer mas­si­ven Hal­te­rung und in die Tie­fe des Atlan­tiks riss. Zuvor hat­te das mari­ti­me Kunst­werk fast 39 Jah­re an sei­nem Platz am Vor­ste­ven des Zwei­mas­ters ver­bracht. Der bekann­te Gali­ons­fi­gu­ren­schnit­zer Claus Hart­mann von der Weser­in­sel Har­rier­sand wird am 27. April in Els­fleth Maß neh­men, um anschlie­ßend eine schmu­cke Ersatz­fi­gur anzu­fer­ti­gen, die spä­tes­tens zur dies­jäh­ri­gen SAIL in Bre­mer­ha­ven prä­sen­tiert wer­den soll.

"Eye of the Wind"

Buch­pro­jekt und Schiffs­le­se­rei­se
Vor einem Jahr dien­te die Eye of the Wind an der Els­fle­ther Kaje als Kulis­se für ein beson­de­res Foto-Shoo­ting: Der bekann­te Ham­bur­ger See­fo­to­graf Peter Neu­mann rekon­stru­ier­te eine his­to­ri­sche See­not­ret­tungs-Sze­ne, wobei die Brigg einen gestran­de­ten Seg­ler dar­stell­te, aus des­sen Take­la­ge eine schiff­brü­chi­ge Per­son geret­tet wird. Die sehens­wer­ten foto­gra­fi­schen Ergeb­nis­se wur­den nun in einem Buch mit dem Titel „Respekt“ ver­öf­fent­licht, das aus Anlass des 150-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums der Deut­schen Gesell­schaft zur Ret­tung Schiff­brü­chi­ger (DGzRS) her­aus­ge­ge­ben wur­de und seit weni­gen Tagen im Han­del erhält­lich ist (ISBN 978–3‑7822–1203‑8).

Lieb­ha­ber mari­ti­mer Lite­ra­tur soll­ten sich den 3. Okto­ber vor­mer­ken: Dann unter­nimmt die Arbeits­grup­pe Lite­ra­tur­plus Weser­marsch mit dem Groß­seg­ler „Groß­her­zo­gin Eli­sa­beth“ eine Schiffs­le­se­rei­se von Els­fleth nach Bre­mer­ha­ven und zurück. Mit an Bord die bei­den Autoren Harald Focke und Ulf Kaack, die aus ihrem Werk „Eye of the Wind – Einem Traum auf der Spur“ sowie wei­te­re mari­ti­me Tex­te lesen.
Quel­le:
Pres­se­mel­dung, 22.04.2015 |
www.traditions-segler.de         

Alexander von Humboldt” verholt nach Bremen

Ein Jahr haben die Umbau­ar­bei­ten der “Alex­an­der von Hum­boldt” zu einem Hotel- und Gas­tro­no­mie­schiff gedau­ert. Nun ist es soweit. Am 18. April soll die Bark nach Bre­men ver­ho­len. Dort macht sie zunächst in der Über­see­stadt im Euro­pa­ha­fen fest. Ab 2016 soll sie dann als Sehens­wür­dig­keit an ihrem end­gül­ti­gen Lie­ge­platz an der Bre­mer Weser­pro­me­na­de Schlach­te liegen.

"Alexander von Humboldt" segelt nach Bremen

Bekannt wur­de die “Alex­an­der von Hum­boldt”, als sie ab 1988 mit grü­nen Segeln für das Bre­mer Beck´s Bier auf Wer­be­fahrt ging. Nun bekommt die Drei­mast­bark ande­re Auf­ga­ben. Sobald ihr Lie­ge­platz am Anle­ger 1 in Höhe der St.-Martinikirche her­ge­rich­tet ist, soll sie zum Essen und Trin­ken ein­la­den. Und für Über­nach­tungs­gäs­te sind etwa 40 Dop­pel- und Vier­bett­ka­bi­nen vor­ge­se­hen, alle mit Bad, TV und Inter­net­an­schluss ausgestattet.

An Deck sol­len etwa 200 Sitz­plät­ze zur Ver­fü­gung ste­hen, wei­te­re Sitz­plät­ze soll eine Außen­gas­tro­no­mie auf einem Pon­ton bie­ten. Für Ver­an­stal­tun­gen hat man die Maschi­nen­räu­me im Zwi­schen­deck her­ge­rich­tet. Die “Blaue Lagu­ne“, das Reich des Kapi­täns und gleich­zei­tig das Herz­stück der “Alex“, das seit jeher für offi­zi­el­le Anläs­se genutzt wur­de, konn­te kom­plett im ursprüng­li­chen Stil erhal­ten bleiben.

Nun soll am 9. Mai 2015 aber erst ein­mal die Eröff­nung groß gefei­ert wer­den. Als Gast wird der Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Sig­mar Gabri­el erwar­tet, der eben­so aus Gos­lar stammt wie der neue Schiffs­eig­ner. Der öffent­li­che Gas­tro­no­mie­be­trieb nimmt dann am 11. Mai sei­ne Arbeit auf. Alle wich­ti­gen Infor­ma­tio­nen fin­det man auf der neu­en Home­page des Schif­fes.

Die “Sedov” eröffnet Windjammer-Saison 2015

Schon am 26. März hat die rus­si­sche Vier­mast-Bark “Sedov” ihren Hei­mat­ha­fen Kali­nin­grad ver­las­sen und befin­det sich auf den Weg nach Bre­mer­ha­ven. Hier wird das größ­te Segel­schul­schiff der Welt als Vor­bo­te für die Sail 2015 am 9. April gegen Mit­tag erwar­tet und die dies­jäh­ri­ge Wind­jam­mer-Sai­son eröffnen.

Die "Sedov" eröffnet Windjammer-Saison 2015

Die 117,50 Meter lan­ge und 14,60 Meter brei­te “Sedov” wird wie gewöhn­lich an der See­bä­der­ka­je fest­ma­chen. Am 13. April wird sie Bre­mer­ha­ven gegen 16 Uhr ver­las­sen und Kurs auf Rich­tung Nor­we­gen neh­men. Laut Tou­ren­plan geht die Rei­se von Bre­mer­ha­ven über Trom­soe und Kir­kenes nach Mur­mansk. In ihrem Hei­mat­ha­fen wird die “Sedov” plan­mä­ßig 8. Mai erwartet.

Nach einem Kadet­ten­wech­sel sticht die Vier­mast­bark am 18. Mai für eine lan­ge Rei­se wie­der in See. Über das däni­sche am Klei­nen Belt gele­ge­ne Fre­de­ri­cia (Lie­ge­zeit 30. Mai bis 1. Juni) geht es wei­ter nach Ros­tock (Lie­ge­zeit 5. bis 8. Juni), Stet­tin, Kiel (Lie­ge­zeit 25. bis 29. Juni), Wil­helms­ha­ven (Lie­ge­zeit 4. bis 6. Juni), Ale­sund, Kris­ti­an­sand, Ros­tock (Han­se­sail Lie­ge­zeit 3. bis 9. August) um schließ­lich pünkt­lich zur Sail 2015 am 12. August in Bre­mer­ha­ven beim Sail-in das Wind­jam­mer-Fes­ti­val mit vie­len ande­ren Groß­seg­lern zu eröffnen.

Wohin steuert die “Alexander von Humboldt II

Eine Gläu­bi­ger­ge­mein­schaft über­nimmt die „Alex­an­der von Hum­boldt II“. So soll eine mög­li­che dro­hen­de Insol­venz abge­wen­det wer­den, in die die Deut­schen Stif­tung Sail Trai­ning (DSST) gera­ten könn­te, weil sich die Bark schwe­rer als ihr Vor­gän­ger­schiff ver­mark­ten lässt. Die juris­ti­schen Ver­trä­ge sind im Moment in Vor­be­rei­tung, sol­len aber noch in die­sem Jahr was­ser­fest sein.

"Alexander von Humboldt II"

Kaum zu glau­ben, dass die Bark in schwe­re See gera­ten ist, aber so war es am 02.03.2015 in der Nord­see-Zei­tung zu lesen. Die Inves­to­ren sol­len gedroht haben, sich zurück­zu­zie­hen. 15 Mil­lio­nen Euro hat der Bau der erst am 25.05.2011 vom Sta­pel gelau­fe­nen “Alex­an­der von Hum­boldt II” gekostet.

Mit dem Ver­kauf des als Bark geta­kel­ten Groß­seg­lers wäre die DSST alle Sor­gen los. Für jähr­lich 300.000 Euro will die DSST das Schiff dann von den neu­en Eigen­tü­mern zurück­char­tern. Außer­dem soll ihr für den Fall des Wei­ter­ver­kau­fes ein ver­trag­li­ches Vor­kaufs­recht an dem Schiff ein­ge­räumt werden.

Die Deut­sche Stif­tung Sail Trai­ning ist eine im Jah­re 1986 gegrün­de­te rechts­fä­hi­ge Stif­tung bür­ger­li­chen Rechts mit der Auf­ga­be, beson­ders Jugend­li­chen das Segeln auf Tra­di­ti­ons­schif­fen zu ermög­li­chen und ihnen so eine “Erzie­hung durch die See” ange­dei­hen zu las­sen. Auf See wird der Drei­mas­ter vom Ruder­gän­ger mit dem gro­ßen, höl­zer­nen Hand­ru­der gesteu­ert, die 24 Segel wer­den wie vor hun­dert Jah­ren von Hand gesetzt und gebor­gen, und auf dem vor­de­ren Deck steht wie eh und je ein Aus­guck, um die Schiffs­füh­rung vor Hin­der­nis­sen zu warnen.

Grün­dungs­stif­ter waren der Bre­mer­ha­ve­ner Ver­ein  Sail Trai­ning Asso­cia­ti­on Ger­ma­ny und die dama­li­ge Bre­mer Becks-Braue­rei. Auch das Bre­mer­ha­ve­ner Auto­mo­bil­lo­gis­tik­un­ter­neh­men E. H. Harms, das mitt­ler­wei­le in die  BLG Logi­stics Group auf­ge­gan­gen ist, zähl­te dazu.

Bleibt zu hof­fen, dass die 65 Meter lan­ge “Alex­an­der von Hum­boldt II”, auf der im ver­gan­ge­nen Jahr Dreh­ar­bei­ten für eine Fol­ge der Kri­mi­rei­he “Bel­la Block“ statt­fan­den, in Zukunft stets aus­ge­bucht ist. Mitt­ler­wei­le sol­len sogar Rei­se­bü­ros in der Schweiz für die “Alex II” wer­ben. Auch die “Sach­sen Sail” aus Leip­zig ist schon als Mann­schaft mit die­ser schö­nen Bark gese­gelt, um an Bord neue Kon­tak­te und Geschäfts­be­zie­hun­gen zu knüp­fen.
Quel­len:
Lil­li Maf­fiot­te: “Die Ale­xII muss ver­kauft wer­den”, Nord­see-Zei­tung v. 2.3.2015

Schulschiff” Deutschland wieder im Heimathafen

Am gest­ri­gen Diens­tag hat die “Schul­schiff Deutsch­land” ihren Werft­auf­ent­halt been­det und Bre­mer­ha­ven weser­auf­wärts verlassen.

"Schulschiff Deutschland" auf dem Weg nach Vegesack

Zunächst war geplant, den Groß­seg­ler bereits vor Weih­nach­ten in den Hei­mat­ha­fen nach Bre­men-Vege­sack zu schlep­pen. Aber die schlech­ten Wet­ter­be­din­gun­gen ver­hin­der­ten das Vorhaben.

Das fast 90 Jah­re alte Muse­ums­schiff war für rund eine Mil­li­on Euro repa­riert wor­den. Wegen star­ken Kor­ro­si­ons­schä­den muss­te der Rumpf der “Schul­schiff Deutsch­land”, die seit 1995 ein Kul­tur­denk­mal ist, mit Stahl­plat­ten ver­stärkt werden.

Zwei Dreimaster an der BVT-Ausrüstungskaje

Ein sel­te­nes Ensem­ble: An der BVT-Aus­rüs­tungs­ka­je lie­gen in zur Zeit das “Schul­schiff Deutsch­land” und die “Alex­an­der von Hum­boldt”. Zwei Dreimaster an der BVT-Ausrüstungskaje Das Voll­schiff “Schul­schiff Deutsch­land” ist ein Drei­mas­ter, der als Schul­schiff für die Han­dels­ma­ri­ne bei der ehe­ma­li­gen Teck­len­borg­werft in Geest­e­mün­de gebaut wur­de und dort am 14. Juni 1927 vom Sta­pel lief. Für umfang­rei­che Sanie­rungs­ar­bei­ten war ein Auf­ent­halt im Bre­do-Dock erfor­der­lich. Jetzt war­tet die “Schul­schiff Deutsch­land” dar­auf, zu ihrem Lie­ge­platz nach Bre­men-Vege­sack zurück geschleppt zu werden.

Die “Alex­an­der von Hum­boldt” ist eben­falls ein Drei­mas­ter. Am letz­ten Mast trägt sie aller­dings kei­ne Rah­se­gel son­dern Schratse­gel und wird des­halb nicht als Voll­schiff son­dern als Bark bezeich­net. Das Schiff wur­de in Bre­mer­ha­ven von der BVT Brenn- und Ver­form­tech­nik Bre­men GmbH zu einem Hotel­schiff umge­baut und bleibt bis zum kom­men­den Jahr an der Aus­rüs­tungs­ka­je lie­gen. Ihr künf­ti­ger Stand­ort soll spä­ter in Bre­men der Euro­pa­ha­fen sein.

Das schö­ne Bild stammt von Herrn Scheer von der Nordsee-Zeitung.

Schulschiff Deutschland” liegt in Bremerhaven im Dock

Das ehe­ma­li­ge Aus­bil­dungs­schiff der Han­dels­ma­ri­ne, die “Schul­schiff Deutsch­land“, muss­te  ihren Lie­ge­platz in Bre­men-Vege­sack ver­las­sen. Sie wur­de nach Bre­mer­ha­ven geschleppt, weil hier umfang­rei­che erfor­der­li­che Sanie­rungs­ar­bei­ten aus­ge­führt wer­den sol­len. Dafür muss das Schiff ein­ge­dockt werden. 

2014-10-23 | Schulschiff Deutschland an der Seebäderkaje

In Bre­men-Vege­sack liegt das Muse­ums­schiff schon seit 1996. Der Deut­sche Schul­schiff-Ver­ein betreibt es als Hotel­schiff. Aus Sicher­heits­grün­den wird der alte Seg­ler regel­mä­ßig einer Inspek­ti­on unter­zo­gen. Dabei wur­den am Rumpf erheb­li­che Rost­schä­den ent­deckt, die im Bre­do-Dock besei­tigt wer­den sol­len. Die geschätz­ten Repa­ra­tur­kos­ten von mehr als einer Mil­li­on Euro wer­den zu rund zwei Drit­tel vom Bund, der Stadt Bre­men und der Stif­tung Denk­mal­schutz über­nom­men; der Rest soll über Spen­den finan­ziert werden.

1927-06-14 | Stapelllauf Schulschiff Deutschland

Die “Schul­schiff Deutsch­land” wur­de 1927 vom Deut­schen Schul­schiff-Ver­ein als vier­tes Schul­schiff in Auf­trag gege­ben. Am 14. Juni 1927 lief sie bei der Joh. C. Teck­len­borg-Werft in Geest­e­mün­de vom Sta­pel. Von Anfang an wur­de auf dem Schiff der see­män­ni­sche Nach­wuchs für die Han­dels­ma­ri­ne aus­ge­bil­det. Die 29 Aus­bil­dungs­fahr­ten führ­ten das Drei­mast-Voll­schiff in den Jah­ren 1927 bis 1939 nach Süd­ame­ri­ka, Süd­afri­ka und in die Nord- und Ostsee.

Im Krieg wur­de die “Schul­schiff Deutsch­land” für eine kur­ze Zeit als Laza­rett-Schiff ein­ge­setzt. Des­halb muss­te sie nicht als Repa­ra­ti­ons­leis­tung abge­ge­ben wer­den und wur­de kurz nach sei­ner Beschlag­nah­me durch die Alli­ier­ten an den Deut­schen Schul­schiff-Ver­ein zurück­ge­ge­ben. Der nutz­te das Segel­schiff von 1949 bis 1952 als Jugend­her­ber­ge, setz­te es dann aber als sta­tio­nä­res Schul­schiff für See­manns­schü­ler ein.

2014-10-23 | Schulschiff Deutschland an der Seebäderkaje

Seit Früh­jahr 1995 liegt sie als aner­kann­tes schwim­men­des Denk­mal in Bre­mer-Vege­sack. Noch bis zum Jah­re 2002 wohn­ten an Bord in Aus­bil­dung ste­hen­de Schiffs­me­cha­ni­ker. Seit die­se Aus­bil­dung in Bre­men nicht mehr statt­fin­det, gibt es in Bre­men auch kei­ne See­manns­schu­le mehr. Das mari­ti­me Denk­mal steht jetzt für Über­nach­tun­gen zur Ver­fü­gung. Auch für Ver­an­stal­tun­gen, Fei­ern, Semi­na­re und Aus­stel­lun­gen kann es genutzt wer­den.
Quel­le:
Nord­see-Zei­tung, Sei­te 14, vom 24. 10.2014