Verschlagwortet: "Statsraad Lehmkuhl"

Die “Sedov” liegt seit gestern an der Seebäderkaje

Ich habe sie Euch ja bereits ange­kün­digt. Nun hat die “Sedov” bereits einen Tag frü­her an der See­bä­der­ka­je fest­ge­macht – die größ­te Vier­mast­bark der Welt.

Sedov liegt in Bremerhaven

Als ich heu­te durch die Innen­stadt von Bre­mer­ha­ven schlen­der­te, kamen mir die rus­si­schen See­lords – und See­la­dies – schon ent­ge­gen. Mit ihren gro­ßen Schirm­müt­zen waren sie bereits von Wei­tem zu erkennen.

Am heu­ti­gen Frei­tag und auch übers Wochen­en­de lädt die Besat­zung wie­der zur Besich­ti­gung auf ihr Schiff ein. Ich habe sie schon ges­tern ange­schaut, als sie auf die See­bä­der­ka­je zulief. Zwar heißt es am Mon­tag schon wie­der “Lei­nen los” und Kurs anle­gen auf das Mit­tel­meer. Aber auf ihrem Rück­weg macht sie am 1. Sep­tem­ber noch ein­mal ein Stipp­vi­si­te in Bremerhaven.

Und es sol­len noch wei­te­re Wind­jam­mer in die See­stadt kom­men. Wie die Nord­see-Zei­tung  heu­te berich­te­te, wird es in die­sem Som­mer wie­der viel­fäl­ti­ge Mög­lich­kei­ten geben, sei­nen Fuß auf ein Schiffs­deck zu setzen:

"Dar Mlodziezy"

Das pol­ni­sche Schul­schiff “Dar Mlod­zie­zy“ wird vom 2. bis 5. Mai im Neu­en Hafen liegen.

"Krusenstern"

Die “Kru­sen­s­tern“ wird am 15. Juni für einen zwei­tä­gi­gen Besuch erwartet.

"Staatsrad Lehmkuhl"

Die nor­we­gi­sche “Stats­raad Lem­kuhl“ liegt vom 25. bis 28. Juni im Neu­en Hafen, um ihren 100. Geburts­tag in der Stadt zu fei­ern, in der sie gebaut wurde.

Die “Groß­her­zo­gin Eli­sa­beth“ aus Els­fleth wird Bre­mer­ha­ven am 27. und 28. Juni besuchen.

Die­se Schif­fe sol­len auf jeden Fall kom­men. Dar­über hin­aus gibt es Gesprä­che, für die Fest­wo­che wei­te­re Wind­jam­mer ein­zu­la­den. Aller­dings fällt die Ent­schei­dung, ob und wann ein Schiff kom­men kann, oft­mals sehr kurzfristig.

Statsraad Lehmkuhl” besucht im Juni Bremerhaven

Die am  Vor­aben­dend des Ers­ten Welt­krie­ges als deut­sches Schul­schiff “Groß­her­zog Fried­rich August” in Dienst gestell­te 98 Meter lan­ge stäh­ler­ne Bark wur­de für den dama­li­gen “Deut­schen Schul­schiff-Ver­ein” auf der Teck­len­borg-Werft in Geest­e­mün­de gebaut. Zur Fei­er ihres 100. Geburts­tags kommt der Groß­seg­ler zurück in die Geburts­stadt Bremerhaven.

Staatsrad Lehmkuhl

Die “Stats­raad Lehm­kuhl” ist wohl der am bes­ten erhal­te­ne noch fah­ren­de Wind­jam­mer der Welt. Ande­re Seg­ler glei­chen Bau­jah­res wur­den dem Meer längst ent­ris­sen, wur­den ver­schrot­tet oder bekom­men ihr Gna­den­brot als Muse­ums­schiff. Dage­gen ist die sei­ner­zeit nach dem olden­bur­gi­schen Groß­her­zog Fried­rich August II. benann­te Drei­mast­bark immer noch auf den Welt­mee­ren unter­wegs. Zur Zeit hält sie sich für Über­ho­lungs­ar­bei­ten in San­ta Cruz/Teneriffa auf.

Staatsrad_Lehmkuhl

Vier Seg­ler ließ Groß­her­zog Fried­rich August von Olden­burg Anfang des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts für den Schul­schiff-Ver­ein bau­en. Die “Stats­raad Lehm­kuhl” ist der letz­te, der noch in Fahrt ist. Aller­dings waren dem hun­dert­jäh­ri­gen Seg­ler unter deut­scher Flag­ge kei­ne wei­ten Rei­sen ver­gönnt. Seit Aus­bruch des Ers­ten Welt­krie­ges lag die Bark in Kiel, bis sie 1920 als Repa­ra­ti­ons­zah­lung ins eng­li­sche New­cast­le über­führt wurde.

Im Juni 1921 kauf­te die nor­we­gi­sche Ber­gens­ke Damp­shibs­sels­kab die Bark, bau­te sie um und ver­kauf­te sie 1923 an die Nor­we­gi­sche Ree­de­rei­ver­ei­ni­gung Ber­gens Rede­rif­o­rening, die dem Seg­ler den Namen “Stats­raad Lehm­kuhl” gab und ihn zu einem Schul­schiff umbaute.

Staatsrad_Lehmkuhl

Im Zwei­ten Welt­krieg wur­de die Bark 1940 von der deut­schen Kriegs­ma­ri­ne beschlag­nahmt und bis 1945 unter dem Namen “West­wärts” ein­ge­setzt. 1945 wur­de das Schiff an Nor­we­gen zurück­ge­ge­ben. Seit 1978 ist eine Stif­tung Eig­ner der “Stats­raad Lehm­kuhl”, die das 17 Kno­ten schnel­le Schiff ver­char­tert und selbst Törns arrangiert.

Am 21. Juni legt der Wind­jam­mer in Ber­gen zu einer Jubi­lä­ums­kreuz­fahrt ab und besucht am letz­ten Juni-Wochen­en­de Bre­mer­ha­ven. Im Neu­en Hafen wird es für Besat­zung und Besu­cher ein gro­ßes Fest geben. Viel­leicht auch ein Open Ship? Wenn eine Schiffs­be­sich­ti­gung in die­sem Jahr nicht mög­lich sein wird, dann auf jeden Fall zur Sail 2015.