Verschlagwortet: Leherheide

Historischer Stadtrundgang durch das “alte Leherheide” — 2

Das „moder­ne Leher­hei­de“: Leher­hei­de-West
und aktu­el­le Entwicklungen

alte Leherheide

Wäh­rend des drit­ten Rund­gan­ges wen­den wir uns Leher­hei­de-West zu, das dem Stadt­teil (seit 1971) Leher­hei­de seit den 1960ern ins­be­son­de­re durch die vor allem von der GEWOBA gestal­te­ten Neu­bau­ge­bie­te ein neu­es Gesicht gege­ben hat. Wir begin­nen bei der Hein­rich-Hei­ne-Schu­le, einer der ers­ten inte­grier­ten Gesamt­schu­len Deutsch­lands, beschäf­ti­gen uns mit der Stadt­teil­bi­blio­thek, die im Zuge der Umge­stal­tung des Juli­us-Leber-Plat­zes 2011 ein neu­es Gebäu­de erhal­ten hat, und gehen am Heid­jer-Stein vor­bei Rich­tung Frei­zeit­treff. Der Rund­gang endet am Her­bert-Rit­ze-Weg, wo wir uns mit den aktu­el­len Ent­wick­lun­gen des Stadt­teils Leher­hei­de beschäf­ti­gen.
Treff­punkt:
Frei­tag, 19. August 2016, 15–17 Uhr
Hein­rich-Hei­ne-Schu­le, Hans-Böck­ler-Str. 30, Haupteingang

Refe­ren­ten:
Wolf­gang Schmidt, His­to­ri­ker und Autor der „Stadt­teil­ge­schich­te Leher­hei­de“
Dr. Julia Kah­leyß, Stadt­ar­chiv Bremerhaven

Historischer Stadtrundgang durch das “alte Leherheide”

Von den “Mecklenburgern” bis zur Fritz-Husmann-Schule: Einblicke in das “alte Leherheide”

das "alte Leherheide"Die Rund­gän­ge über Leher­hei­de begin­nen mit den Anfän­gen der Besied­lung der “Leher Hei­de” ab Mit­te des 19. Jahr­hun­derts. Behan­delt wer­den die Häu­ser der Brei­ten­bach­stra­ße, Gut Blu­men­au und die Häu­ser am Meck­len­bur­ger Weg. Zur frü­hen Geschich­te gehö­ren auch die Leh­rer Johan­nes Fli­cken­schildt und Fritz Hus­mann und ein wach­sen­des Ver­eins­le­ben, die das kul­tu­rel­le und sozia­le Mit­ein­an­der in Leher­hei­de stark präg­ten. Zum Schluss des Rund­gan­ges lädt die Fritz-Hus­mann-Schu­le zu einer Füh­rung über das Schul­ge­län­de ein.
Treff­punkt:
Don­ners­tag, 11. August 2016, 15–17 Uhr
Deb­sted­ter Weg/Einmündung Breitenbachstraße

Refe­ren­ten:
Wolf­gang Schmidt, His­to­ri­ker und Autor der “Stadt­teil­ge­schich­te Leher­hei­de”
Dr. Julia Kah­leyß, Stadt­ar­chiv Bremerhaven

Projekt “Stadtteilgeschichte Leherheide”

Etwa ab 1846 lie­ßen sich aus Meck­len­burg kom­men­de Ein­wan­de­rer in der “Leher-Hai­de” nie­der, um beim Hafen­bau in Bre­mer­ha­ven Arbeit zu fin­den. Es waren Bau­ern­söh­ne, Land­ar­bei­ter und Hand­wer­ker, die das Hei­de­land unter­schwie­rigs­ten Bedin­gun­gen urbar mach­ten. Nach­dem sie tags­über zwölf bis vier­zehn Stun­den im Hafen gear­bei­tet hat­ten, beacker­ten sie anschlie­ßend mit Pferd und Pflug ihr Ödland.

Projekt "Stadtteilgeschichte Leherheide"

Um 1875 gab es in Leher­hei­de zehn Ansied­lun­gen. 1894 wur­de am Meck­len­bur­ger Weg die ers­te Schu­le eröff­net. In der Schul­chro­nik der Leher Markt­schu­le erzählt im Jah­re 1893 von “den vie­len Fami­li­en aus Meck­len­burg, deren Wohn­häu­ser in ziem­lich wei­ter Ent­fer­nung von­ein­an­der zer­streut und ein­sam in der wei­ten Hei­de liegen”.

Das ist alles lan­ge her und soll­te nicht in Ver­ges­sen­heit gera­ten. Alle Inter­es­sier­te, die sich mit eige­ner Mit­ar­beit, Zeit­zeu­gen­be­rich­ten oder pas­sen­den Doku­men­ten und Bil­dern an der Ent­ste­hung der Neu­auf­la­ge der “Stadt­teil­ge­schich­te Leher­hei­de” betei­li­gen wol­len, kön­nen an dem neu­en Pro­jekt “Stadt­teil­ge­schich­te Leher­hei­de” teil­neh­men. Inter­es­sier­te kön­nen sich direkt beim Stadt­ar­chiv mel­den. Dort wer­den auch die Ver­an­stal­tungs­or­te bekannt­ge­ge­ben.
Ter­mi­ne:
Mitt­woch, 27.01.2016 um 18 Uhr | Leher­hei­de vor 1945
Mitt­woch, 24.02.2016 um 18 Uhr | Sied­lun­gen nach dem 2. Welt­krieg
Mitt­woch, 23.03.2016 um 18 Uhr | Mit­te der 1990er Jah­re bis heute

Kurs­lei­tung:
Dr. Julia Kah­leyß und Wolf­gang Schmidt
In Koope­ra­ti­on mit der Stadt­teil­kon­fe­renz Leherheide

Aus drei alten Kirchen soll eine neue Kirche werden

Keine schöne Bilanz für Bremerhavens nördliche Kirchengemeinden. Im Jahre 2013 hat die Johanneskirche 107 Mitglieder (53 Austritte) verloren. Die 1955 eingeweihte Markuskirche verlor im gleichen Jahr 25 Mitglieder (17 Austritte) und die 1964 mitten im Neubaugebiet eingeweihte Lukaskirche zählt 61 Mitglieder (28 Austritte) weniger. 

2014 Johanneskirche

Sin­ken­de Mit­glie­der­zah­len bedeu­ten für die Kir­che weni­ger Ein­nah­men. Gleich­zei­tig belas­ten stei­gen­de Kos­ten für Ener­gie und Instand­hal­tung der Gebäu­de die Haus­halts­kas­sen der drei Kir­chen­ge­mein­den. Und so haben sich die Kir­chen­vor­stän­de Gedan­ken gemacht, wie sie die­ses Ungleich­ge­wicht zwi­schen Ein­nah­men und Aus­ga­ben wie­der in die rich­ti­ge Balan­ce brin­gen können.

Gro­ße Wirt­schafts­un­ter­neh­men haben es eben­so vor­ge­macht, wie die regio­na­len Spar­kas­sen: Redu­zie­rung der lau­fen­den Kos­ten durch Fusi­on.  Und genau den glei­chen Weg wol­len die Nord-Gemein­den beschrei­ten. Weg mit dem Bal­last der Ver­gan­gen­heit. Her mit einem neu­en Gemein­de­zen­trum und mit einem neu­en Kirchengebäude.

2014 Markuskirche

Hin­ter Leher­hei­des Stadt­teil­bi­blio­thek liegt eine 10 000 Qua­drat­me­ter gro­ße städ­ti­sche Bra­che. Die­sen Platz haben sich die drei bis­he­ri­gen Kir­chen­ge­mein­den für ihr neu­es Gemein­de­zen­trum aus­er­ko­ren und bereits eine Bau­vor­anfra­ge für ein neu­es Gemein­de­zen­trum mit Kir­chen­ge­bäu­de bei der Stadt ein­ge­reicht. Aller­dings müss­te der Bebau­ungs­plan geän­dert wer­den, in dem das betref­fen­de Gebiet als Grün­flä­che aus­ge­wie­sen ist.

Lukas‑, Mar­kus- und Johan­nes­ge­mein­de wol­len bis 2018 ihre alten Kir­chen­ge­bäu­de und Gemein­de­zen­tren auf­ge­ge­ben haben. Da kommt es wohl gera­de gele­gen, dass Gut­ach­ten vor­lie­gen sol­len, die kei­nes der drei alten Gemein­de­häu­ser für sanie­rungs­wür­dig hal­ten wol­len. Eine Sanie­rung wäre unver­hält­nis­mä­ßig teu­er, und das ener­ge­ti­sche Ergeb­nis wür­de nicht dem heu­ti­gen Stan­dard entsprechen.

2014 Lukaskirche

Der Finan­zie­rungs­be­darf für das neue Gemein­de­zen­trum soll noch nicht ermit­telt wor­den sein. Aller­dings soll ein Volu­men von 1,5 Mil­lio­nen nicht über­schrit­ten wer­den. Die Lan­des­kir­che wird sich mit einem Drit­tel betei­li­gen, den Rest müs­sen Kir­chen­kreis und Gemein­den aufbringen.

Die Zahl ihrer Gemein­de­mit­glie­der ist von ehe­mals 24 000 auf aktu­ell knapp 11 000 gesun­ken. Und für 2025 wird eine Mit­glie­der­zahl von nur noch 7 500 pro­gnos­ti­ziert. Da wol­len die Kir­chen­vor­stän­de gegen­steu­ern und ihr Schiff recht­zei­tig auf den rich­ti­gen Kurs brin­gen.
Quel­len:
Nord­see-Zei­tung vom 10. Mai 2014
Sonn­tags­jour­nal vom 10. Mai 2014