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Holzhandlung Friedrich handelt nicht mehr

Seit dem 10. Mai 1982 hat er hier mit sei­ner Frau Fens­ter, Türen Böden, Zäu­ne und Gar­ten­häu­ser ver­kauft – eben alles, was man in einer Holz­hand­lung so bekommt. Doch zum 31. Janu­ar 2014 ist das vor­bei. Die Holz­hand­lung Fried­rich in Geest­e­mün­de schließt ihre Tore, die Inha­ber gehen in Rente.

Holzhandlung Friedrich schließt

Damit wird wie­der ein pri­vat geführ­tes Bre­mer­ha­ve­ner Tra­di­ti­ons­un­ter­neh­men von der Bild­flä­che ver­schwin­den. Den unver­wech­sel­ba­ren Duft von fri­schem Holz wird es hier dann nicht mehr geben.

Da der Grund­stücks­ei­gen­tü­mer die Lager­hal­le nicht neu ver­mie­ten will,  wird es auch kei­nen Nach­fol­ger für die­sen Betrieb geben. So wird auf dem Gelän­de einer ehe­ma­li­gen Seil­fa­brik noch bis zum Monats­en­de mög­lichst viel abver­kauft. Danach nimmt die Holz­hand­lung den glei­chen Weg, den die Seil­fa­brik bereits vor vie­len Jah­ren gegan­gen ist – den Weg in die Geschichts­bü­cher von Geestemünde.

Quel­le:
Nord­see-Zei­tung vom 03.01.2014

Donuts in der Lloydstrasse

Na, wenn das kein Fort­schritt ist! Wäh­rend die ehe­ma­li­ge Milch­bar wei­ter­hin vor sich hin gam­melt, ver­sucht man im Nach­bar­la­den die Kon­junk­tur zu bele­ben. Seit Mit­te Novem­ber preist “Star Donuts” dort sei­ne Lecke­rei­en an.

2013-12-26_Milchbar

Durch einen Zei­tungs­be­richt in der Nord­see-Zei­tung auf­merk­sam gewor­den, habe ich mir “Star Donats” früh­mor­gens ange­schaut. Es erfor­dert vom Betrei­ber sicher­lich einen lan­gen Atem, sich die­se neue Exis­tenz über einen län­ge­ren Zeit­raum erhal­ten zu kön­nen. Hof­fent­lich ist hier nicht nach sechs Mona­ten wie­der Schluss – falls die Neu­eröff­nung durch einen  Grün­dungs­zu­schuss der Bun­des­agen­tur für Arbeit geför­dert wurde.

In den letz­ten Jah­ren glänz­te die denk­mal­ge­schütz­ten Zei­le nur durch Laden­schlie­ßun­gen. Da kann es sich auf die umlie­gen­den Geschäf­te nur posi­tiv aus­wir­ken, wenn sich hier end­lich mal etwas Neu­es tut.

Das letzte Windrad-Fundament wurde abgeliefert

Die rie­si­gen Tri­pods auf der ABC-Halb­in­sel waren die weit­hin sicht­ba­ren Zei­chen des Off­shore-Booms in Bre­mer­ha­ven. Tri­pods sind Fun­da­men­te, mit denen Off­shore-Wind­an­la­gen sicher im Mee­res­bo­den ver­an­kert werden. 

Tripod

Der Bre­mer­ha­ve­ner Stahl­bau­be­trieb Weser­wind hat 100 die­ser Gigan­ten aus­ge­lie­fert. Doch nun ist Schluss, ab 1. Janu­ar 2014 sol­len die Weser­wind-Mit­ar­bei­ter in Kurz­ar­beit gehen.

Der letz­te Tri­pod wur­de längst im Labra­dor­ha­fen ver­la­den und zur ABC-Halb­in­sel geschafft, wo er auf sei­nen Abtrans­port zum Wind­park “Glo­bal Tech I” war­tet – 180 Kilo­me­ter weit drau­ßen vor der Küste.

Seit 2011 pro­du­zier­te Weser­wind die Tri­po­den für die Nord­see-Wind­parks “Glo­bel Tech I” und “Bor­kum” mit bis zu 1000 Mitarbeiter. 

Lan­ge Jah­re war es schon ein­mal still in der Fer­ti­gungs­hal­le, die frü­her der insol­ven­ten Schich­au See­beck­werft gehör­te. Erst als Weser­wind in die Hal­le ein­zog, war es mit der Stil­le vor­bei. Hebe­krä­ne beweg­ten die gro­ßen Stahl­ble­che, die  Schlos­ser und Schwei­ßer zuschnit­ten, walz­ten, form­ten und zu vie­len Meter lan­gen Roh­ren ver­schweiß­ten. Doch nun ist auch das vor­bei, die Stil­le ist zurückgekehrt. 

Die Anschluss­auf­trä­ge blie­ben aus, seit der dama­li­ge Bun­des­um­welt­mi­nis­ter Peter Alt­mai­er ankün­dig­te, mit einer Kos­ten­brem­se der För­de­rung erneu­er­ba­rer Ener­gien zu Lei­be zu rücken zu wol­len. Das der­zeit gel­ten­de Ver­gü­tungs­mo­dell läuft Ende 2017 aus. Von Bau bis zur Betriebs­fä­hig­keit kön­nen aber bis zu fünf Jah­re ver­ge­hen. Und in ihrem Koali­ti­ons­ver­trag haben CDU und SPD ver­ein­bart, den Aus­bau der Wind­kraft auf hoher See zu ver­lang­sa­men. Statt einer Leis­tung von 25 Giga­watt sol­len bis 2030 nur 15 GW instal­liert werden.

Wie kommen bloß die riesigen Container an Land?

Ein Con­tai­ner­schiff hat an der Bre­mer­ha­ve­ner Strom­ka­je fest­ge­macht. Jetzt muss alles schnell gehen, stünd­lich drei­ßig der bis zu 30 Ton­nen schwe­ren Con­tai­ner ent­la­den werden.

Containerbrücke

Erst das Schiff löschen, dann neu bela­den. Die Frau auf der Con­tai­ner­brü­cke – nen­nen wir sie Kata­ri­na — ist kon­zen­triert. Vor sich sieht sie das Was­ser der Weser, unter ihr tür­men sich die rie­si­gen Con­tai­ner. Schnell noch den Sitz ein­ge­stellt, dann greift die lin­ke Hand zum Joy­stick, ein kur­zes Ruckeln geht durch die Kat­ze (Fah­rer­haus) und sie fährt los Rich­tung Wasser.

Containerbrücke

Nun greift Kata­ri­na mit der rech­ten Hand zum ande­ren Joy­stick, mit dem der an Stahl­sei­len hän­gen­de Sprea­der kon­trol­liert wird. Jetzt ist wirk­lich vol­le Auf­merk­sam­keit von­nö­ten. Der Sprea­der rauscht in den Stahl­sei­len hin­un­ter zum Con­tai­ner und wird mit den Twist­locks per Knopf­druck am Con­tai­ner befes­tigt. Unten,  35 Meter tie­fer, steht schon der Ein­wei­ser und teilt Kata­ri­na per Sprech­funk mit, wo sie den Con­tai­ner abstel­len soll. 

Kata­ri­na zieht den Con­tai­ner in die Höhe, und los geht es zum ange­ge­ben Lager­platz. Aber bloß nicht den Con­tai­ner zu schnell hoch­zie­hen, auch nicht zu schnell zum Lager­platz fah­ren. Immer schön dar­auf ach­ten, dass der rie­si­ge Eisen­be­häl­ter nicht ins Schlin­gern kommt. Also auch vor­sich­tig abbrem­sen und mög­li­chen Wind berück­sich­ti­gen. Sonst fängt der Sprea­der an, sich in den Sei­len zu drehen.

Containerbrücke

Drei Mona­te hat Kata­ri­nas Aus­bil­dung zur Brü­cken­fah­re­rin gedau­ert. Aber man benö­tigt danach noch eine min­des­tens ein­jäh­ri­ge Erfah­rung, um die gefor­der­ten 25 bis 35 Con­tai­ner pro Stun­de zu schaf­fen. Wenn die Schicht um ist, schmer­zen Rücken und Nacken von der Anspan­nung. “Dafür”, freut sich Kata­ri­na, “kann man von dort hoch oben die tolls­ten Son­nen­auf­gän­ge sehen.” Aber län­ger als drei Stun­den darf kei­ner die Brü­cke fah­ren, dann muss abge­löst werden.

102 Jahre Eiswerk Bremerhaven – jetzt ein Opfer der Zwangsumlage für erneuerbarer Energie?

Noch unse­re Groß­vä­ter und Urgroß­vä­ter muss­ten sich Gedan­ken machen, wie sie ihren Lebens­mit­tel­vor­rat durch Küh­lung vor dem schnel­len Ver­derb bewah­ren kön­nen. Sie lager­ten ihre Spei­sen in “Spei­se­kam­mern” ein. Nur der wohl­ha­ben­de Teil der Bevöl­ke­rung hat­te Erd­kel­ler, deren Fuß­bö­den aus unver­fug­ten Stei­nen bestan­den. Die Erd­feuch­te, die durch die Fugen in die Kel­ler geriet, ver­duns­te­te. So wur­de den Böden Wär­me ent­zo­gen und sie blie­ben sehr kühl. Heut­zu­ta­ge hat wohl jeder Haus­halt einen Kühlschrank. 

Speisekammer

In Deutsch­land begann man etwa um 1800 damit, Flüs­se und Neben­ar­me zu stau­en oder Seen anzu­le­gen. Im Win­ter gefro­ren die ste­hen­den Gewäs­ser schnell zu Eis, und Eis­wer­ke konn­ten mit der Eis­ern­te begin­nen. Die­se schwe­re Arbeit muss­te schnell  bewäl­tigt wer­den, denn es gab ja kei­ne Sicher­heit, wie lan­ge die Frost­pe­ri­ode anhal­ten würde.

Mit einem Eis­pflug schnitt man Fur­chen in das Eis, um es dann mit gro­ßen schar­fen Sägen zu zer­tei­len und zur Ein­la­ge­rung abzutransportieren.

Eissäge

Die Grö­ße der Eis­stü­cke betrug etwa 60 cm Brei­te und 1m Län­ge. Schon bei einer Eis­stär­ke von 15 cm wogen sol­che Tafeln etwa 100 Kilo­gramm. Für die Eis­ern­te waren stets vie­le Hilfs­kräf­te erfor­der­lich. Oft­mals haben sich im stren­gen Win­ter arbeits­lo­se Mau­rer und Land­wir­te ein Zubrot verdient.

Brechen von Eis

Das Eis wur­de in Eis­kel­lern oder Höh­len ein­ge­la­gert bis Braue­rei­en, Gast­stät­ten, Haus­hal­te und Mol­ke­rei­en es als Stan­gen­eis kauf­ten. Ohne Natur­eis wäre die Ver­sor­gung der schnell wach­sen­den Städ­te wohl nicht mög­lich gewesen.

Eiskeller

Das geern­te­te Natur­eis war natür­lich nicht sau­ber, es ent­hielt Mikro­or­ga­nis­men und Luft­schad­stof­fe wie Ruß von den Öfen. Auch war die Natur­eis­pro­duk­ti­on stark wet­ter­ab­hän­gig. In Zen­tral­eu­ro­pa war der Win­ter des Jah­res 1873 der­art mild, dass die Eis­ern­te nur gering aus­fiel und die gro­ßen Städ­te nicht genü­gend ver­sorgt wer­den konn­ten. Auch der Win­ter 1898 ver­half den Eis­wer­ken nur zu einer mäßi­gen Eis­ern­te. In sol­chen Fäl­len wur­de das Eis ganz aus Nor­we­gen importiert.

Auch dem tech­ni­schen Fort­schritt war es geschul­det, dass die Natur­eis­wer­ke in dem Maße ver­schwan­den, wie sie durch Eis­fa­bri­ken, die nun künst­li­ches Eis erzeug­ten, ersetzt wur­den. Mit der Erfin­dung der Kühl­tech­nik kam man in die kom­for­ta­ble Lage, Käl­te künst­lich zu erzeu­gen und damit Eis indus­trie­mä­ßig her­zu­stel­len. So konn­ten die Eis­fa­bri­ken auch gro­ße Städ­te jeder­zeit mit Eis ver­sor­gen – unsi­che­re Eis­ern­ten gehör­ten der Ver­gan­gen­heit an.

Eisfabrik Bremerhaven

In Bre­mer­ha­ven wird 1911 das heu­te größ­te deut­sche Eis­werk gebaut. Damals waren bis zu 75 Arbei­ter mit der schwe­ren Arbeit der Eis­her­stel­lung beschäf­tigt. Es war eine Kno­chen­ar­beit, die 2,50 mal 3,50 Meter gro­ßen Eis­plat­ten zu bewe­gen. Die Eis­plat­te wur­de hoch­ge­hievt und fal­len­ge­las­sen. Der Rest muss­te mit Mus­kel­kraft in klei­ne Stü­cke gebro­chen werden.

Eisplatte

Das Geest­e­mün­der Fisch­han­dels­un­ter­neh­men, Fried­rich Bus­se & Co., stell­te am 7. Febru­ar 1885 sei­nen ers­ten Fisch­damp­fer, die Sagit­ta, in Dienst. Ab 1888 ver­an­stal­te­te der Unter­neh­mer die ers­te öffent­li­che Fisch­auk­ti­on, und er leg­te Eis­tei­che und Eis­häu­ser an. Das war der Anfang der deut­schen Hoch­see­fi­sche­rei, der ohne die Eis­la­ge­rung nicht mög­lich gewe­sen wäre. Die gro­ßen Fisch-Traw­ler gin­gen zwei, drei Wochen auf Fan­g­rei­se. Vor ihren Fan­g­rei­sen bun­ker­ten Heck­fän­ger 80 bis 120 Ton­nen Eis.

Den Trans­port in die Fisch-Auk­ti­ons­hal­len über­nah­men frü­her hoch­räd­ri­ge, unför­mi­ge Elek­tro­kar­ren mit Voll­gum­mi­be­rei­fung  — die Abga­se von Ver­bren­nungs­mo­to­ren waren in den Hal­len streng verboten.

Eisauto

Heu­te, nach 102 Jah­ren, pro­du­ziert das Bre­mer­ha­ve­ner Eis­werk immer noch Eis: Eis­wür­fel für die Gas­tro­no­mie, Tank­stel­len und Par­ty-Ser­vices. Fein­eis für Cock­tails, hauch­dün­nes Scher­ben­eis für Fisch­fi­lets und frü­her 950 Ton­nen Eis, sau­ber in Beu­teln ver­packt, für die US-Army in Maze­do­ni­en, Alba­ni­en, Kroa­ti­en und Griechenland.

Aller­dings wird das Eis jetzt künst­lich mit einer Röh­ren­eis­an­la­ge her­ge­stellt. Das ist ein Zylin­der in dem sich 120 Röh­ren befin­den. Die Röh­ren wer­den mit Trink­was­ser gefüllt und gefros­tet. Nach dem Gefrier­vor­gang wird hei­ßes Hoch­druck­gas gegen die Rohr­wän­de gepresst. Damit lösen sich die Eis­stan­gen und fal­len aus dem Zylin­der her­aus. Ein Cut­ter zer­klei­nert das Eis und ein För­der­band trans­por­tiert das Bruch­eis in den Eis­bun­ker. Bis zu 400 Ton­nen Eis kann im Bun­ker zwi­schen­ge­la­gert wer­den, bis es an die Fisch- und Lebens­mit­tel­in­dus­trie gelie­fert wird.

Eiswerk

Doch plötz­lich ist alles anders, die Zukunft des Betriebs ist gefähr­det. Durch die Ener­gie­wen­de explo­die­ren die Strom­prei­se der­art, dass das Unter­neh­men bereits ein Vier­tel des Umsat­zes für Ener­gie ver­wen­den muss.

Rund 246 000 Euro für Strom, Strom­steu­ern und Netz­ent­gel­te belas­ten die Ein­nah­men- Über­schuss­rech­nung. Mit der Umla­ge gemäß des Erneu­er­ba­re-Ener­gien-Geset­zes (EEG) soll die Ener­gie­wen­de finan­ziert wer­den. Betrie­be, die aber 14 Pro­zent ihrer Brut­to­wert­schöp­fung für Strom aus­ge­ben müs­sen, kön­nen von der Umla­ge befreit wer­den. Beim Eis­werk macht der Ver­brauch über 52 Pro­zent aus. Trotz­dem ver­wei­gert das Bun­des­amt für Wirt­schaft und Aus­fuhr­kon­trol­le die Befrei­ung mit der Begrün­dung, dass es sich bei dem Eis­werk nicht um einen Betrieb des pro­du­zie­ren­den Gewer­bes han­deln wür­de, da nur Käl­te pro­du­ziert wird.

Das Sta­tis­ti­sche Lan­des­amt Bre­men und das Haupt­zoll­amt rech­nen den Betrieb dem pro­du­zie­ren­den Gewer­be zu. Das sieht das Bun­des­amt für Wirt­schaft und Aus­fuhr­kon­trol­le in Esch­born aber anders.

Bis zu 17 000 Ton­nen Eis stellt das Werk jähr­lich her, gut 75 Pro­zent davon neh­men die Fisch­be­trie­be ab. Wür­de das Eis­werk schlie­ßen müs­sen, hät­te die Bre­mer­ha­ve­ner Fisch­in­dus­trie wohl gro­ße Pro­ble­me. Und mit dem tra­di­ti­ons­rei­chen Betrieb wür­den zehn Arbeits­plät­ze  im Eis versinken.

Quel­len und wei­te­re Informationen:
berlin-eisfabrik.de

eiskeller-brandenburg.de
Nord­see-Zei­tung vom 23.06.2011, 31.08.2013 und 07.09.2013
braunschweiger-zeitung.de
abendblatt.de
eiswerk.de

Nur moderater Rückgang beim Autoumschlag in Bremerhaven?

Nach einem schwa­chen Jah­res­be­ginn wer­den die hohen Umschlags­zah­len aus dem Jah­re 2012 in die­sem Jahr wohl nicht wie­der erreicht werden.

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Wie die Nord­see-Zei­tung am 10. August 2013 berich­te­te, weist auch die Halb­jah­res­bi­lanz in die­sem Jahr ein schlech­te­res Ergeb­nis aus als bei den Kon­kur­renz­hä­fen in Rot­ter­dam und Ant­wer­pen. Die Ham­bur­ger haben ihr Ergeb­nis noch nicht veröffentlicht.

So ist der tra­gen­de Pfei­ler der Auto­um­schlag. Hier wur­de zwar auch gegen­über dem Vor­jahr ein Umsatz­rück­gang fest­ge­stellt, die­ser sei mit 40 000 Fahr­zeu­gen (= 3,7 %) jedoch so mode­rat, dass man hofft, bis zum Jah­res­en­de noch ein Vor­jah­res­er­geb­nis erzie­len zu können.

Die “See­stadt­pres­se Bre­mer­ha­ven” betrach­tet den hie­si­gen rück­läu­fi­gen Hafen­um­schlag kri­tisch und glaubt, dass es für den Bau des geplan­ten Hafen­tun­nels nun kei­ne Not­wen­dig­keit mehr gibt.

Quel­le:
Nordsee-Zeitung.de

Ein Frische-Markt schließt seine Pforten

Noch gibt es den klei­nen Fri­schemarkt in der Leher Nord­stra­ße – aber nur noch bis Ende des Monats. Dann schließt Gün­ter Cor­des nach 27 Jah­ren Kampf mit den Dis­coun­tern ein letz­tes Mal die Laden­tür sei­nes klei­nen Geschäf­tes zu.Ladensterben

Es sind ja auch nicht mehr vie­le Kun­den, die hier ihren täg­li­chen Bedarf ein­kau­fen. Gut, ein paar treue Kun­den aus den Anfangs­jah­ren sind geblie­ben. Aber sonst gibt es nur Ver­le­gen­heits­käu­fe – Din­ge, die beim Dis­coun­ter ver­ges­sen wurden. 

Als Gün­ter Cor­des den Laden Mit­te der 1980er Jah­re über­nahm, war das noch anders. Das Geschäft brumm­te, mehr als 20 Ange­stell­te ver­dien­ten im Fri­schemarkt ihr Geld. Aber dann schloss die benach­bar­te Spar­kas­se ihre Filia­le, und auch die Post ver­ließ ihren Stand­ort. So fand immer weni­ger Lauf­kund­schaft ihren Weg in Gün­ter Cor­des Geschäft. Als sich dann noch meh­re­re Dis­coun­ter in der Nähe nie­der­lie­ßen, war die Laden­kas­se man­chen Abend wohl nur dürf­tig gefüllt. Wahr­schein­lich zu wenig, um die Ange­stell­ten ver­nünf­tig zu bezah­len, zu wenig um die stän­dig stei­gen­den Fix­kos­ten zu bestrei­ten. Und wohl auch zu wenig, um sich selbst ein Gehallt zah­len zu kön­nen. Und so wird es nach dem 31. Juli 2013 in der Nord­stra­ße auch kei­nen Fri­schemarkt mehr geben. 

Ab 1. August verkauft Lothar kein Feierabendbier mehr

Tag für Tag steht Lothar Mül­ler seit 1984 in sei­nem Kiosk in der Bre­mer­ha­ve­ner Rick­mers­stra­ße 17 hin­ter dem Ver­kaufs­tre­sen. Nun ist Schluss, Lothar Mül­ler geht in Rente.

Tabakwaren Lothar Müller

Den Kiosk gibt es hier aller­dings schon seit 1955. Damals hat der Schwie­ger­va­ter ihn eröff­net. Und der betrieb schon seit 1949 einen Mini-Kiosk, den er in einer  Bret­ter­bu­de an der Storm­stra­ße ein­ge­rich­tet hat­te. Und über­haupt, der Schwie­ger­va­ter Rolf Spor­re hat­te eine der ers­ten Lottoannahmestellen.

So blieb es nicht aus, dass sich hier in der Rick­mers­stra­ße 17 die hal­be Nach­bar­schaft traf. Und so wur­den in dem klei­nen 30 Qua­drat­me­ter-Kiosk nicht nur die all­täg­li­chen Din­ge wie Ziga­ret­ten, Zigar­ren, Tabak, Zeit­schrif­ten, Süßig­kei­ten oder eben das Fei­er­abend­bier gekauft. Hier wur­de auch über die im Vier­tel ange­fal­le­nen Neu­ig­kei­ten aus­gie­big getratscht. Aber auch prak­ti­sche Nach­bar­schafts­hil­fe wur­de geleis­tet. Ver­stand jemand sei­ne Heiz­kos­ten­ab­rech­nung nicht, Lothar Mül­ler oder der anwe­sen­de Nach­bar, der viel­leicht gera­de sein Fei­er­abend­bier trank, haben geholfen.

Tja, nun ist Schluss mit Fei­er­abend­bier und auch mit dem “Büro Nach­bar­schafts­hil­fe”. Lothar Mül­ler geht in Ren­te, ab 1. August bleibt der Kiosk geschlos­sen. Für immer?