Santander-Bank zeigt Bremerhaven den Rücken

Die San­tan­der-Bank wird ihre Bre­mer­ha­ve­ner Filia­le zum 30. Novem­ber 2012 schlie­ßen. Die Kun­den müs­sen ihre Bank­ge­schäf­te dann in Bre­men-Vege­sack erledigen.

Bremerhavener Filiale der Santander-Bank

Grün­de für die Schlie­ßung der Filia­le in der Bür­ger­meis­ter-Smith-Stra­ße wer­den nicht genannt. Den­noch lie­gen sie ja wohl auf der Hand. Ein Unter­neh­mer unter­nimmt nur dort etwas, wo er aus­rei­chend Gewin­ne erzielt. Die­ses scheint in Bre­mer­ha­ven nicht mehr der Fall zu sein.

Wer ist eigent­lich die Santander-Bank?
Die Bank wur­de im Jah­re 1957 in Mön­chen­glad­bach vom Kauf­mann Curt Briech­le als Kom­man­dit­ge­sell­schaft gegrün­det. Schon damals beschäf­tig­te sich die Bank mit der Absatz­fi­nan­zie­rung von Autos. 1968 wur­de die Bank in eine Akti­en­ge­sell­schaft umge­wan­delt. Fort­an nann­te sie sich Bank­haus Cen­tra­le Cre­dit AG. Anteils­ver­käu­fe, Rück­käu­fe, Fusio­nen und Umfir­mie­run­gen kann sich die Bank in ihren beweg­ten Lebens­lauf schrei­ben. Die San­tan­der Con­su­mer Bank AG ist nach wie vor ein deut­sches Kre­dit­in­sti­tut, aber eine hun­dert­pro­zen­ti­ge Toch­ter der spa­ni­schen Ban­co Santander.

Laut Geschäfts­be­richt 2011 betreibt die San­tan­der-Bank mit 7 Mil­lio­nen Kun­den das stan­dar­di­sier­te Pri­vat­kun­den­ge­schäft (Retail­ge­schäft). Im Gegen­satz zum Pri­va­te Ban­king, das sich an ver­mö­gen­de Pri­vat­kun­den rich­tet, ste­hen beim stan­dar­di­sier­ten Pri­vat­kun­den­ge­schäft der Ver­trieb von Stan­dard­pro­duk­ten im Vor­der­grund. Es ist ein Mas­sen­ge­schäft mit Kun­den, die kei­ne indi­vi­du­el­le Bera­tung bekom­men und nur über ein nied­ri­ges Ein­kom­men ver­fü­gen. Hier­bei liegt der Schwer­punkt der Kre­dit­ver­ga­be auf die Finan­zie­rung von Autos und ande­ren Kon­sum­gü­tern des täg­li­chen Lebens.

Was unter­schei­det eine Spar­kas­se von einer Privatbank?
Pri­va­te Ban­ken und öffent­lich-recht­li­che Spar­kas­sen ver­fol­gen völ­lig unter­schied­li­che Geschäfts­phi­lo­so­phien. Spar­kas­sen haben in ers­ter Linie die Auf­ga­be, ein flä­chen­de­cken­des kre­dit­wirt­schaft­li­ches Ange­bot für alle Kun­den­grup­pen sicher­zu­stel­len. Die Ver­ga­be von Kre­di­ten an mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men soll die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung in ihrer Regi­on för­dern. Ihre Geschäfts­er­geb­nis­se kom­men der All­ge­mein­heit in der jewei­li­gen Regi­on zu Gute. Pri­va­te Ban­ken hin­ge­gen sind ihren Anteils­eig­nern ver­pflich­tet. Sie müs­sen dar­auf ach­ten, für die­se eine mög­lichst hohe Ren­di­te zu erzielen.

Resu­mee
Wie­der ein­mal zeigt sich, dass es gera­de für den “klei­nen Mann” sinn­voll ist, sein Kon­to bei einer Spar­kas­se oder Volks­bank zu haben. Auch wenn die­se Insti­tu­te nicht voll­mun­dig ver­spre­chen, alles kos­ten­los abzu­wi­ckeln. Die unbe­lieb­te Kon­to­füh­rungs­ge­bühr dient auch dazu, nicht kos­ten­de­cken­de Zweig­stel­len aufrechtzuerhalten.

Kun­den von Spar­kas­sen und Volks­ban­ken wer­den “ihre” Bank­ge­schäf­te immer vor der Haus­tür abwi­ckeln kön­nen. Die­se Insti­tu­te blei­ben vor Ort. Eine benach­bar­te Spar­kas­se wirbt:”Banken schlie­ßen, Ihre Spar­kas­se bleibt.”

Die Kun­den der Bre­mer­ha­ve­ner San­tan­der-Bank wer­den sich auf lan­ge Wege ein­rich­ten müs­sen, wenn sie ein per­sön­li­ches Gespräch mit ihrem Bera­ter suchen. Aber auch für die Ange­stell­ten der Bre­mer­ha­ve­ner San­tan­der-Bank wer­den die Wege zum Arbeits­platz nun mög­li­cher­wei­se länger.

Quel­len:
Nord­see-Zei­tung vom 9.10.2012

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