Görlitzer Frauenkirche wieder geöffnet

 Frauenkirche zu GoerlitzNach­dem im Novem­ber 2010 die Bau­ar­bei­ter nach zehn Jah­ren Bau­zeit ihre mehr als zwei Mil­lio­nen Euro teu­ren Kom­plett­sa­nie­rungs­ar­bei­ten abge­schlos­sen haben, strahlt die Gör­lit­zer Frau­en­kir­che aus dem 15. Jahr­hun­dert im neu­en Glanz. Jetzt ver­fügt die alt­ehr­wür­di­ge Stadt­kir­che über Strom­an­schlüs­se, beheiz­ba­re Sitz­bank­auf­la­gen und sogar Toi­let­ten wur­den ein­ge­baut. Aber auch Relik­te längst ver­gan­ge­ner Zei­ten wur­den auf­ge­ar­bei­tet: Altar und Kanz­lei, Wand­bil­der und Verzierungen.

Ihren Namen erhielt die Frau­en­kir­che zum Andenken an die 1349 erbau­te Süh­ne­kir­che “Unse­rer Lie­ben Frau­en”. Die­se wur­de in den Hus­si­ten­krie­gen zerstört.

Wer sich für Kunst­ge­schich­te und Archi­tek­tur inter­es­siert, der soll­te der Gör­lit­zer Frau­en­kir­che unbe­dingt einen Besuch abstat­ten. Die 1473 ein­ge­weih­te Frau­en­kir­che ist eine drei­schif­fi­ge Hal­len­kir­che mit einem lang­ge­streck­ten Chor und spät­go­ti­scher Ein­wöl­bung. Im Mit­tel­al­ter stand die bis 1831 von einem Fried­hof umge­be­ne Frau­en­kir­che außer­halb der Stadt­mau­ern.  Erst als Gör­litz mit dem Eisen­bahn­bau in den Grün­der­jah­ren rasant in Rich­tung Süden zu wach­sen begann, fand sich die Frau­en­kir­che plötz­lich in der Stadt­mit­te wie­der. Die neu­en Geschäfts­bau­ten wur­den Frauenkirche zu Görlitz damals ein­fach um die Kir­che her­um­ge­baut, wie auf den Bil­dern ersicht­lich ist.

Die heu­ti­ge Ein­rich­tung der Frau­en­kir­che stammt aus den Jah­ren 1869 und 1870. Auch das Ost­fens­ter mit dem „Chris­tus im Wein­berg“ stammt aus die­sen Jah­ren. Dass das Bron­ze­ge­läut zur Her­stel­lung von Kano­nen für den Ers­ten Welt­krieg ein­ge­schmol­zen wur­de, stell­te sich spä­ter als Glücks­fall her­aus: Die Kir­che bekam nach Krieg Glo­cken aus Stahl, die einen wun­der­schö­nen Klang abgeben.

Im Herbst 1989 ver­sam­mel­ten sich die Gör­lit­zer in der Frau­en­kir­che für ihre Friedensgebete.

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