Alte Fotos zeugen vom anstrengenden Leben auf Segel- und Bergungsschiffen

Alte Fotos erzäh­len viel aus längst ver­gan­ge­nen Tagen und An Bord der "Pamir"gewäh­ren uns oft­mals Ein­bli­cke in eine Welt, die uns fremd und unbe­kannt ist. Wer weiß heu­te noch, wie es Anfang der 50er Jah­re war, als Schiffs­jun­ge oder Matro­se auf einem Seg­ler, Schlep­per oder Ber­gungs­schiff zu fahren? 

Egal, ob auf der “Pas­sat” oder “Pamir” oder auf sonst ein Schiff – die Aus­bil­dung zum Matro­sen war eine ent­beh­rungs­rei­che Zeit mit har­ter Arbeit. Aber auch auf hoher See gab es immer wie­der auch ruhi­ge Momen­te. So war es stets ein  will­kom­me­ner Spaß, wennÄquatortaufe an Bord der "Passat" die “Frisch­lin­ge” an Bord einer Äqua­tor­tau­fe unter­zo­gen wur­den. Die als Mee­res­gott­hei­ten ver­klei­de­ten Kol­le­gen wirk­ten drol­lig – aber für die Täuf­lin­ge gab es kei­nen Par­don. Sie muss­ten bei der erst­ma­li­gen Über­que­rung des Äqua­tors nicht sel­ten eine schmerz­haf­te Pro­ze­dur über sich erge­hen las­sen. Der Täuf­ling wird von Nep­tun „gerei­nigt” und bekommt eine Urkun­de ver­lie­hen. Wäh­rend der Rei­ni­gung wird der Täuf­ling mit Fisch­öl und ande­ren stin­ken­den  Zuta­ten ein­ge­seift. Dazu wird reich­lich Alko­hol verabreicht. 

Ande­re See­leu­te ver­rich­te­ten ihre Arbeit in Gewäs­ser, die nicht so fern der Hei­mat waren. Viel­leicht auf dem dama­li­gen Bug­sier-Leuchtturm Roter SandHoch­see­schlep­per “Wotan” vor der Insel Bor­kum. Oder auf dem Hoch­see­schlep­per “See­fal­ke” in La Coru­na in Nord­west-Spa­ni­en.
Oder die schwe­re Arbeit auf dem Schwimm­kran “Enak”, wenn ein gesun­ke­nes Schiff geho­ben wer­den muss­te. Da wur­de dann bis zur voll­kom­me­nen Erschöp­fung rund um die Uhr gear­bei­tet.
Vie­le der gebor­ge­nen Hava­ris­ten wur­den ver­schrot­tet. Hin­ge­gen geret­tet wur­de der Leucht­turm Roter Sand: Der Schwimm­kran “Enak” ver­pass­te dem vom Ver­fall bedroh­ten See­zei­chen 1987 einen schüt­zen­den Stahl­man­tel, der das Fun­da­ment bis heu­te zusammenhält.

Quel­le:
Nord­see-Zei­tung vom 6. Juli 2012

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